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Wir mussten so eingeschlafen sein, denn als ich die Augen aufschlug lag ich auf dem Rücken, Filis Kopf auf meiner Schulter, er hatte seine Arme noch immer fest um mich geschlungen und lag halb auf mir. Ich fuhr ihm durch seine Haare, ich könnte nicht mehr ohne ihn leben, gut wir waren vielleicht erst ein paar Tage offiziell zusammen, doch schon davor war ich hoffnungslos verliebt gewesen, wir hatten uns beide nur nicht geöffnet. Es war noch zu früh um aufzustehen, also schloss ich meine Augen nochmal. Lilja, ich freue mich für dich! Doch Thorin Eichenschild muss zur Vernunft gebracht werden, sonst bedeutet das Krieg, Krieg mit den Elben und Menschen! Doch noch etwas anderes nährt sich, Orks aus Gundabad und Dol Guldur! Ich ließ meine Augen geschlossen und dachte nach, ich musste nachher unbedingt mit Thorin reden! Nach ein paar Minuten war ich wieder eingeschlafen, ich wachte auf als es an die Zimmertüre klopfte: "Wir sollen alle den Arkenstein suchen!"
"Was ist?", fragte ich verschlafen, Fili hatte nur genervt stöhnend seinen Kopf bewegt. Bil versuchte nochmal durch die Tür zu rufen um was es ging, dann öffnete er sie einfach und rief nochmals, dass wir aufstehen sollten. Ich hob meinen Kopf, nur um ihn direkt wieder nach hinten fallen zu lassen, ich hatte überhaupt keine Lust auf den genervten, Arkensteinsüchtigen König unter dem Berg.
"Muss das sein, in diesen Bergen von Gold findet man doch niemals einen kleinen Stein, dann können wir doch wenigstens später damit anfangen!", ich drehte meinen Kopf zur Seite, "Thorin ist schlimmer als ne Schwangere, glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche!"
Fili sah mich verdutzt an und auch Bil hatte einen fragenden Gesichtsausdruck. "Meine große Schwester war-oder ist?- schwanger, das hat so genervt, gemecker hier, gemecker da, wow, noch etwas woran ich mich erinnerte, ich glaube mein Gedächtnis kehrt endlich wieder zurück." Grinsend sahen Bil und Fili sich an, Bil machte sich aus dem Staub um nach dem Stein zu suchen und Fili sagte noch grinsend: "Hoffentlich bist du später nicht auch mal so drauf, wie Thorin, das wäre schlimm!"
Das war jetzt so eine Art Heiratsversprechen, oder? Oder ob wir bald miteinander schlafen würden? Ich hatte keine Ahnung was ich dazu sagen sollte, also stand ich einfach auf um mich anzuziehen. Immer noch grinsend sah Fili mich an bevor er auch aufstand und ich mich beim Starren erwischte, aus Lilja. Ich zog mir nur eine Hose und einen Gürtel über das Hemd, wir würden ja sowieso den dummen Arkenstein suchen müssen.
"Hoffentlich gibt es Frühstück!", brummte ich und wartete an der Zimmertür bis Fili auch endlich fertig war. Wir gingen in die Küche, dort waren nur noch ein paar Scheiben Brot und dreckige Teller zu finden. Ich schnappte mir eine Brotscheibe und packte etwas von dem Käse drauf. Mit Brot und Fili im Schlepptau, naja, eher Fili nahm mich an der Hand, um bei der Arkensteinsuche helfen zu können machten wir uns auf den Weg in die Goldkammern des Berges. Ich war immer noch von der Sinnbefreitheit der Suche überzeugt, aber da ich sowieso mit Thorin reden wollte Er wäre ja höchstwahrscheinlich da um auf die Zwerge aufzupassen.
"Egal was Thorin macht und was aus ihm wird, was er sagt, ich liebe dich! Menu tessu!", sagte ich zu Fili und gab ihm noch einen- für unsere Verhältnisse- kurzen Kuss bevor ich eintrat. Er schaute mich etwas überrascht an, erwiderte jedoch nichts. Als ich durch die Tür ging sah ich Thorin.
"Thorin!", rief ich und er drehte sich in unsere Richtung. "Lass den Arkenstein doch bitte Arkenstein sein, er wird bestimmt auftauchen! Der Berg verliert nichts! Orks haben mitbekommen dass der Berg zurückerobert wurde, wir brauchen Verstärkung!", ich sah ihn auffordernd an, doch Thorin antwortete nur kalt: "Du verstehst gar nichts! Woher willst du das mit den Orks überhaupt wissen, arbeitest du etwa mit ihnen zusammen?"
Genervt rollte ich mit den Augen und ging auf Thorin zu: "Ich arbeite mit der Gegenseite der Orks, mit euch und Herrin Galadriel, sie hat mich gewarnt! Du hast dich verändert Thorin Eichenschild!" Ich sah ihn prüfend an, doch er sagte nur kalt: "Sucht den Arkenstein, findet ihn! Du auch Lilja!"
Ich sah ihn wütend an: "Bald werden die Leute aus Seestadt kommen, wegen dir haben sie ihr Heimat verloren! Du musst ihnen helfen!"
"Nein! Tu was ich dir sage!"
"Das werde ich nicht! Nicht bevor du wieder normal wirst! Wo ist der ehrbare Thorin hin? Du warst ein König für mich, doch jetzt bist du nicht besser als als Thranduil! Du. Hast. Dich. Verändert. Und du bist ein Idiot geworden. Du bist ein geringer als du es jemals warst!", rief ich wütend und sah wie seine Miene ziemlich wütend wurde.
"Verschwinde, Menschenweib, wenn es dir hier nicht passt. Ich bin der König unter dem Berg!", er trat noch einen Schritt auf mich zu, wir starrten uns wütend an, ich hörte Bil irgendwas murmeln.
"So nennst du mich nicht!", schrie ich, "Du bist kein König, du bist eine Schande für alles was sich König nennt!" Ich war kurz davor ihm nochmals eine zu klatschen, wie bei unserer ersten Begegnung.
"Verschwinde!", sagte er mit kaltem Blick.
"Nein, werde ich nicht! Nicht bevor du den Menschen der Seestadt das gegeben hast was ihnen zusteht, sie sind heimatlos, hungernd und haben keinen Zufluchtsort, das müsstest du am allerbesten verstehen! Und selbst dann würde ich nicht verschwinden! Thorin, du kannst dich verändern, du kannst wieder der sein der du warst, der ehrbare, loyale KT, den, den ich König nennen konnte auch wenn er kein Königreich hatte!"
Ich wurde etwas leiser und versuchte nicht mehr ganz so wütend auszusehen, das würde keinem etwas bringen.
"Such. Den. Arkenstein. Oder. Verschwinde. Du hast mir nichts zu sagen. Und halte dich besser von meinem Neffen fern!", er sah mich noch einmal wütend an und drehte sich um. Ich sank auf die Knie, es brachte nichts mit ihm zu reden. Nicht verzweifeln! Galadriel hatte recht, sie gab mir mit den beiden Worten mehr Mut als ich erwartet hatte. Ich würde wieder und wieder mit ihm reden.
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