18
Ein lautes kreischen riss mich aus meinen Gedanken, ich blickte mich um und sah Sigrid kreischend ins Haus rennen, dicht gefolgt von einem großen Ork. Ich tastete nach meinem Schwert und war bereit mich notfalls zu wehren, durch das Dach kamen weitere Orks hinein, Kili war aufgestanden um einen zu töten, aber wieder zusammengebrochen. "Kili!", versuchte ich zu schreien, doch es kam nur ein leises Krächzen. Vorsichtig versuchte ich aufzustehen, ein weiterer Ork kam auf Kili zu, der inzwischen entkräftet auf dem Boden lag. Schweratmend und mit einem kurzen Aufschrei war ich aufgestanden und fiel auf den Ork, welchen ich dabei, mehr aus Versehen als mit Absicht, durchbohrte. Klirrend fiel der Dolch zu Boden und ich sank hinterher, mir langsam schwarz vor den Augen werdend. Gerade noch konnte ich erkennen dass weitere Personen dazugekommen waren und die Orks verschwanden. Keuchend hielt ich mir die Seite und sah zum bewusstlosen Kili. Fili kam und küsste mich auf die Stirn: "Alles ist gut, eine Elbin ist hier, sie kann dir bestimmt auch gleich helfen!" Ich versuchte zu lächeln, bekam jedoch nur ein schmerzverzogenes Gesicht hin, das hatte Frau Galadriel bestimmt gemeint. Ich wurde hochgehoben, vor Schmerz aufschreiend, und auf einen Tisch gelegt, Kili stand schon wieder daneben, es hatte also geholfen. "Haltet sie gut fest!", befahl die Elbin und hob das Hemd um an die Wunde zu sehen. Sie schmierte etwas hinein was höllisch wehtat, ich krampfte und wand mich unter den festen Griffen. Ich versuchte die Schreie zu unterdrücken, was mir nicht mehr gelang, sie sprach etwas und es wurde augenblicklich besser, das Gift wich aus der Wunde. An meiner Schulter tat sie das gleiche nochmal, dort tat es allerdings nicht so sehr weh, da der Pfeil nur oberflächlich getroffen hatte. Fünf Minuten später war ich schon wieder auf den Beinen. "Danke, ihr habt mir und Kili das Leben gerettet!", sagte ich dankbar zu ihr. Sie lächelte mich an, als ich zu Kili sah bemerkte ich, dass das wohl die eine Elbin sein musste, so wie er sie ansah. Ich musste grinsen, ob ich Fili auch so offensichtlich angestarrt habe? Ich stupste Kili an: "Du starrst sie ziemlich offensichtlich an!" Woraufhin er rot wurde und irgendwas murmelte. "Du magst sie sehr, und sie dich auch, wenn man ihren Blick verfolgt, er landet immer wieder bei dir!" "Tauriel, sie heißt Tauriel!", sagte er verträumt und ich ließ ihn allein, in seinem Zustand konnte man nicht mit ihm reden. Fili schloss mich fest in seinen Arm und murmelte in mein Hemd: "Bin ich froh dass es dir wieder gut geht!" Ich lächelte: "Ich lass mich doch nicht so leicht unterkriegen!" Bard stellte etwas zu Essen auf den Tisch bevor er mit Bain verschwand. Ich hatte nicht gemerkt dass ich so ausgehungert war. Plötzlich kam Bain hereingestürmt und rief laut: "Der Drache!" Ich schreckte auf und stieß dabei fast meine Schüssel um. "Wir müssen fort!", rief Tauriel und nahm mir damit die Worte aus dem Mund. Wir liefen zur Tür, hinunter zu einem Boot, mit welchem wir in Richtung Ufer paddelten. Noch ein Stück entfernt sah ich den Drachen, Smaug war riesig und furchteinflößend, hoffentlich ging es Bil und den Zwergen gut! "Unter die Brücke!", rief Tauriel gerade noch rechtzeitig bevor der Drache über uns alles in Brand setzte. "Wo ist Vater?", jammerten Sigrid und Tilda, die beiden waren ziemliche Heulsusen. "Ich kanns euch nicht sagen aber wir müssen hier raus wenn ihr nicht gebraten werden wollt!", sagte ich ein bisschen ärgerlich, "Bain, wo willst du hin?" Bain rannte aber einfach weg, wir fuhren weiter, ihn jetzt zu suchen wäre ein zu großes Risiko gewesen. Der Bürgermeister versuchte mit dem gesamten Gold der Stadt zu fliehen, ich schüttelte den Kopf und wir fuhren einfach weiter, er konnte es ja versuchen. Nach einigen Minuten kamen wir am Strand an, auf dem Weg hatten wir ein paar Bewohner eingesammelt. Ich sah zu der Stadt, der Drache war direkt über ihr und zerstörte alles mit seinem Feuer. Traurig beobachtete ich das Schauspiel. Warte, da war etwas, was Smaugs Aufmerksamkeit zu sich zog, Bard! "Da ist Bard, er versucht Smaug umzubringen!", schrie ich aufgeregt. Nach ein paar Minuten sah ich den Drachen sich aufbäumen, sein Feuer erlosch und er fiel tief in das Wasser. Glücklich umarmte ich Kili und Fili, "Der Drache ist tot! Wir können zu den Anderen! Kommt, wir gehen zu den anderen in den Erebor!" "Falls sie noch leben.", brummte Oin. "Ja, noch einen Moment!", ich sah zu Kili, der sich mit Tauriel unterhielt. Der blonde Elb schien etwas zu sagen, Tauriel schien hin und hergerissen. Kili ging zu uns, drehte sich aber nochmal um, um ihr etwas in die Hand zu drücken, sie sahen sich noch einen Moment an, Tauriel flüsterte ihm etwas zu, bevor beide sich umdrehten. Lange sah Kili ihr sehnsüchtig hinterher, bis ich ihn anstupste und sagte: "Hey, du wirst sie wiedersehen, okay!" Er lächelte ein bisschen und verschwand dann wieder in seinen Gedanken. "Tja, ich bin froh dich hier zu haben!", flüsterte Fili mir zu und ich musste lächeln, ja das war ich auch! "Jetzt sind wir bald zuhause!", sagte Fili euphorisch. "Ja, das seid ihr! Und ich hoffe ich muss doch nicht für euch sterben!", antwortete ich lächelnd. "Das ist jetzt auch dein Zuhause wenn du willst." "Da fragst du noch? Ich hab doch auch sonst nichts, wer weiß wie es bei mir Zuhause war, doch jetzt gehöre ich hierhin!", erwiderte ich vorfreudig und nahm seine Hand. Er musste lächeln und legte seine Lippen auf meine, ich rückte näher zu ihm, schloss meine Augen und legte meine Hand in seinen Nacken. Ich hoffte der Traum würde niemals wahrwerden! Unsere Zungen berührten sich und wir standen für eine ganze Zeit so auf dem kleinen Schiff. Schließlich ließen wir schweratmend voneinander ab, ich legte meine Stirn an Filis und sah ihm tief in die Augen. "Du bist das Beste was mir jemals, soweit ich mich erinnern kann passiert ist!", flüsterte ich. "So ihr Turteltauben, wir sind gleich da!" Ich stellte mich hinter Fili und legte meinen Kopf auf seinem ab, er hatte genau die richtige Größe, und sah zum Erebor, welcher vor uns hoch aufragte. Wir zogen das Boot an Land und liefen in Richtung der Stadt Tal, es war eine einzige Wüste. "Smaugs Einöde.", sagte Kili. Ja, genau so sah es aus. An den Ruinen vorbei bot sich ein spektakulärer Blick auf das Tor zum Erebor, es war riesig! "Größer als ich dachte!", gab Fili seinen Kommentar staunend zu dem Eingang, wie groß es darin wohl erst war? Wir beeilten uns hinzukommen, auf dem Weg hinein trafen wir auf einen völlig aufgelösten Bil. "Ihr müsst ihr weg, er dreht durch!", rief er uns sofort entgegen, ich nahm ihn zuerst in den Arm. "So, jetzt mal langsam, was ist passiert?", fragte ich ihn. Er wollte uns erzählen was vorgefallen war, doch nach ein paar Worten unterbrach Fili ihn: "Wo ist er, ich rede mal mit ihm." "Lass ihn doch fertig erzählen!", sagte ich und wandte mich wieder Bil zu, :Erzähl!" Bil erzählte die ganze Geschichte, wie sie hier ankamen, Smaug ausgetrickst hatten, Thorin süchtig nach dem Arkenstein war. "Vielleicht sollten wir wirklich mal mit ihm reden!", meinte ich vorsichtig zu Bil. "Es wird nichts bringen, versuchen könnt ihrs aber mal.", sagte er schulterzuckend. "Komm!", ich nahm Fili an der Hand und lief in die große Halle, welche Bil uns beschrieben hatte, sie war voller Gold! "Mund zu!", grinste Fili, und ich ließ schnell den erstaunten Ausdruck von meinem Gesicht verschwinden, das Gold war soweit das Auge reichte. Unten lief Thorin umher, er hatte uns nicht bemerkt.
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