17

Der Wein war ziemlich gut, aber ziemlich stark, besonders bei einigen Zwergen machte sich das bemerkbar. Diese liefen nach ein paar Gläsern Wein grölend und torkelnd durch die Gegend, es sah ziemlich lustig aus. Ich nippte an meinem Weinglas, er war schon ziemlich lecker, Kili hob mir grinsend und schon leicht angeheitert einen Bierkrug hin: "Das meckt besser als Elbenwein!"

"Kili, du solltest nicht so viel trinken!", sagte ich belustigt die Augen verdrehend und nahm ihm den Krug aus der Hand, "Weißt du wo Fili steckt, er wollte sich eigentlich noch ein Bier holen, ist aber seit ein paar Minuten schon weg!"

"Hier bin ich!", hörte ich Fili hinter mir sagen. Ich nahm einen Schluck aus dem Krug, war nicht schlecht, aber der Elbenwein schmeckte besser, trotzdem trank ich ihn noch aus. Es war ein sehr fröhliches Fest. "Ich sollte nicht so viel trinken, in angeheitertem Zustand bin ich manchmal unberechenbar!", sagte ich grinsend zu Fili.

"Unberechenbar im guten Sinne, zumindest für mich?", fragte er unschuldig grinsend. Ich boxte ihm lachend in die Seite: Wahrscheinlich schon In einem Zug trank ich das Bier aus und stellte den Krug auf einen Tisch. An dem Wein, welches mein erster war, nippte ich immer noch nur ein bisschen, die Auswirkungen von zu viel sah man zur Genüge.

"Morgen gehts in aller Frühe los!", informierte Ori uns im Vorbeigehen. "Gut, noch ein Glas, dann gehts ins Bett! Ja Fili?", sagte ich zu ihm. Er hatte sich inzwischen auch ein Glas Wein geschnappt und in zwei Schlucken geleert. Ich verdrehte die Augen und nahm nochmal einen Schluck.

"Ja, maacheen wiir.", sagte er inzwischen auch angetrunken. Der Wein war irgendwie seeehr stark gewesen. Er lehnte sich an mich, er roch inzwischen auch etwas nach Alkohol, ich beeilte mich das Glas leer zu trinken um ihn ins Bett zu bringen, ich spürte wie der Alkohol sich langsam auch bei mir bemerkbar machte.

"Komm!", ich stupste Fili an. Er drehte sich um und umarmte mich, tja, er war doch ziemlich klein, wenn er sich nicht auf die Zehenspitzen stellte. Grinsend brachte ich mich auf seine Augenhöhe und versuchte nochmals zu sagen, dass wir losgehen sollten, doch bevor ich mich versah hatte er seine Arme um meinen Hals geschlungen und seine Lippen auf meine gelegt. Ich erwiderte und wir standen eng umschlungen mitten auf dem Fest.

"Wollt ihr nicht vielleicht auf euer Zimmer gehen?", fragte, der inzwischen betrunkene, Kili. Erschrocken fuhr ich hoch, war es so leidenschaftlich gewesen? Kili grinste übers ganze Gesicht und ging weiter.

"Komm jetzt Fili, wir sollten aufs Zimmer und vor allem du dich ausschlafen!", sagte ich nochmal zu ihm und ergriff ihn an der Hand. Zum Glück folgte er mir brav. Eine junge Frau zeigte uns ein Zimmer:

"Wir hatten leider nicht genug, ich hoffe es ist in Ordnung wenn ihr gemeinsam in dem Zimmer schlaft!" Sie zwinkerte mir zu und ich wurde rot. Ich nickte und zog Fili hinein, legte ihn auf das ziemlich große Bett und zog mich schnell um. Ich hatte eigentlich nichts zum umziehen, eben die Hose aus, das Hemd ging mir ja sowieso fast bis zu den Knien. Es klopfte.

"Ich sollte euch noch Waffen und Kleidung auswählen und vorbeibringen, ich hoffe das ist in Ordnung!" Ich ließ sie schnell ein und sie legte die Sachen auf dem Bett ab. "Danke!", sagte ich noch bevor sie gegangen war. Fili hatte inzwischen auch alles bis auf das Hemd von Bard ausgezogen und sich ins Bett gelegt. Zum Glück hatte er keinen weiteren Unsinn angerichtet. Auf dem Flur hörte ich Kili etwas vor sich hinbrabbeln. Ich öffnete die Tür und sah hinaus, vor der Tür war KT, er stritt sich mit seinem Neffen: "Kili, ab ins Bett, du bist betrunken!"

Ich grinste: "Kann man dir irgendwie helfen?" Er schüttelte den Kopf und zog Kili hinter sich her. Dann ging ich wieder rein und legte mich neben Fili ins Bett.

"Gute Nacht kleiner!", sagte ich müde und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, "Morgen wird ein anstrengender Tag!" Er sah auf und lächelte mich an, mit einem Lächeln was nur er hinbekam, "Gute Nacht, athanu men!" Fili legte seinen Arm über mich und nahm mich in seinen Besitz. Lächelnd sah ich ihn an bevor ich einschlief.

"Aufstehen!", jemand klopfte an unsere Tür. Ja, wir sind gleich da!, rief ich und befreite mich vorsichtig aus Filis Armen.

"Wir müssen aufstehen!", flüsterte ich und strich ihm seine Haare aus dem Gesicht. Langsam schlug er die Augen auf, verzog aber sein Gesicht und fasste sich an den Kopf. "Tja, das ist der Kater, den Anderen gehts bestimmt nicht besser.", leicht grinsend sah ich ihn an.

Ich hatte zum Glück nur leichte Kopfschmerzen, dafür taten die Pfeilwunden wieder weh, ich sollte mir nochmal Oins Salbe geben lassen! Wird schon nicht schlimm sein, die leicht Übelkeit deutete auf ein bisschen zu viel Wein hin. Ich zog meine Hose wieder an und die neue Montur darüber. Ich sah darin sehr zwergisch aus und musste grinsen. Fili war inzwischen auch aufgestanden und hatte sich seine Kleidung angelegt.

"Hab ich gestern noch was gemacht von dem ich wissen sollte?", fragte er. "Also so wie sich Kili angehört hat haben wir auf der Feier vor allen ziemlich rumgeknutscht, er hat uns empfohlen auf ein Zimmer zu gehen, sonst ist glaube ich nichts vorgefallen.", antwortete ich ehrlich, "Wir können aber zur Sicherheit noch Thorin fragen."

Er nickte und grinste: "Konnte nur gut für mich enden!" Und er bekam noch einen Schlag zwischen die Rippen. Ich packte meine Waffen und wir liefen zum Anleger, auf dem Weg trafen wir Kili.

"Ich werde nie vergessen wie ihr euch gestern benommen habt!", sagte er kopfschüttelnd, "und die ganzen Leute hier glaub ich auch nicht!" Vorsichtig sah ich mich um, ja, eine ganze Menge sahen zu uns beiden und ich wurde schlagartig rot.

"War es denn so auffällig?", fragte ich Kili verzweifelt. "Ja!", grinste er, "Ihr wart ziemlich peinlich! Es sah aus als wolltet ihr..." "Es reicht, wir haben verstanden, wir waren recht betrunken!", brachte Fili seinen Bruder zum Schweigen. Dankbar sah ich ihn an und nahm seine Hand.

"Kili, du bleibst hier, Lilja, du am Besten auch! Ihr wurdet verletzt und würdet uns nur aufhalten! Ruht euch aus und kommt nach wenn ihr wieder ganz gesund seid! Komm Fili!", sagte KT. Ich sah ihn wütend an, mir war vielleicht nicht ganz gut und es tat wieder etwas weh, gut es ging mir nicht blendend, aber ich musste mit. Oin war schon wieder ausgestiegen und auch Fili ging zu uns: "Onkel, ich gehöre zu Lilja und meinem Bruder, ich werde hier bleiben!"

Er diskutierte ein wenig mit seinem Onkel, doch ich musste mich sehr konzentrieren nicht umzufallen, ich sah zu Kili, er war auf einmal blass geworden und sah aus als würde er gleich tot umfallen. "Kili! Alles gut?", ich ging einen Schritt auf ihn zu, er fiel schon fast in meine Arme um. "Fili!", rief ich noch bevor ich unter Kili und meinem Schwindel zusammenbrach. Lilja, menu tessu. Alles gut?, hörte ich Fili wie durch Watte.

"Geht es Kili gut?", fragte ich als erstes. Ich fasste an meinen Bauch, Mist, es blutete wieder und es fühlte sich gar nicht gut an. Meine Schulter konnte ich kaum noch bewegen. "Mehr oder weniger, ähnlich wie dir! Die Pfeile waren vergiftet, das sind die Symptome!"

"Ach du heilige Scheiße!", entfuhr es mir leise. "Wir bringen euch jetzt zu Bard, niemand will uns aufnehmen!", flüsterte er und sah besorgt von Kili zu mir. Ich sah wie Oin Kili stützte und versuchte aufzustehen. Fili schob seine Hände unter meinen Rücken und meine Knie und hob mich hoch. "Ich kann laufen!", protestierte ich, doch Fili lachte nur, Das hat man ja eben gesehen!

Mit mir auf dem Arm eilte er Oin hinterher zu Bard. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun, was wenn es doch sehr gefährlich wäre? Wenn es nicht mehr verschwinden würde? Ich nahm verschwommen wahr wie Bard uns zuerst abwies, als er jedoch mich und Kili sah uns hereinließ. Kili ging es merklich immer schlechter, doch auch ich sah immer mehr verschwommen und alles drehte sich. Mit jeder Minute schmerzten die Pfeilwunden mehr, ich biss mir fest auf die Unterlippe um keinen Ton von mir zu geben. Oin fühlte an meine Stirn und sah ziemlich besorgt aus.

"Kümmert euch zuerst um Kili!", wies ich sie an. Oin sah mich stirnrunzelnd an, ging dann aber auch noch zu Kili, es sah nach der gleichen Diagnose aus, Bofur machte sich auf den Weg um Athelas zu holen, soweit ich es verstanden hatte, es war das einzige was noch helfen konnte.

"Alles wird gut!", sagte Fili und versuchte möglichst überzeugt zu klingen. Ich sah zu ihm auf und nahm ihn nur noch verschwommen wahr, ich musste ziemlich schlimm aussehen, so wie er mich anschaute. Mit meiner rechten Hand fuhr ich zu der Wunde an meinem Bauch, ich schob vorsichtig das Hemd hoch, die Schmerzen waren beinahe ins unerträgliche gewandert, ich biss mir so fest auf die Unterlippe dass sie schon anfing zu bluten, so schrie ich aber wenigstens nicht.

"Halte durch!" Galadriel, sie war ebenfalls entkräftet, denn ihre Stimme war leise und erstarb langsam, doch sie gab mir neue Hoffnung.

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