Ich sah wie immer wieder Fleischstückchen gegessen wurden und mit jedem musste ich mehr grinsen. Ich sah grinsend zu Kikky, er nickte mir zu und ich ging zum Salat, er zu einem anderen. Wir nahmen uns ein Stück Fleisch und riefen: "Lecker, Kaninchen, endlich mal was richtiges!"

Die verdutzten, geschockten, ungläubigen, und so weiter Gesichter der Elben waren unbezahlbar. Wir rannten schnell weg, bevor sie auf die Idee kamen uns zu bestrafen. Drei Ecken weiter fragte ich: "Kikky, was machen wir jetzt?"

"Trainieren!" Wir liefen zur Trainingswiese und stellten uns vor die Zielscheiben. Ich schoss aus zehn Meter und traf ins Schwarze, bis dreissig Meter klappte es, dann traf ich immer weiter daneben. "Mist, Fuck!", rief ich.

"Du darfst nicht so verkrampfen, Lilly!", wies Kikky mich an und verbesserte meine Haltung indem er seine Arme um mich legte. Nach zwei Stunden Training war ich fürs Erste fertig und wir machten auf einer Bank Pause.

"Ich hab versprochen ich erzähl dir von Mittelerde, dann erzähl ich dir am Besten zuerst von der Schöpfung und den Valar, ja?"

Ich nickte interessiert und er erzählte eine Weile von alldem, dann von dem ersten Zeitalter. Irgendwann hörte er auf und summte ein leises Lied. Jemand rief meinen Namen ich öffnete die Augen und merkte erschrocken, dass ich eingeschlafen war, auf Kikkys Schulter.

"Sorry", grinste ich, "Das Lied war so beruhigend!" Er lachte leise und dann saßen wir schweigend da bis der King auftauchte.

"Ich geh dann mal, viel Spaß!", rief Kikky mir schmunzelnd hinterher und klopfte mir auf die Schulter.

"Los", rief King Thor und griff mich an, einige Minuten wehrte ich ihn mit meinem Schwert ab, ich konnte sogar ein paar Treffer landen, jedoch machte er immer weiter und weiter. Nach einer Viertelstunde wurde ich langsamer und fragte ob wir Pause machen könnten, er schlug nur noch mehr und heftiger zu. Nach einer halben Stunde kapitulierte ich, doch auch Erebor King war ein bisschen angestrengt, seine Afrolocken waren durch das Wasser verschwunden.

"Mhhh, gar nicht sooo schlecht. Fünf Minuten!", sagte er schließlich und ich beeilte mich möglichst zu essen, zu trinken, und kurz Pause zu machen. Danach ging es sofort wieder los, er schlug kräftiger als beim ersten Mal, ich konnte durch eine Rolle kurz bevor ich komplett fertig war hinter ihn gelangen und legte Miron'engil an seinen Hals. Nach zwei weiteren Trainingseinheiten hatte ich Pause bevor Fili kam und mit mir Dolche führen übte. Ich setzte mich kurz auf die Bank und dachte über den kommenden Muskelkater nach. Nach ein paar Minuten kam Fili, er hatte sich umgezogen, wahrscheinlich wegen des unfreiwilligen Bads, und gab mir vier Dolche, zwei steckte ich in die Stiefel, die Anderen in meinen Hosenbund. Meine Arme schmerzten vom Schwertkampf noch so sehr, dass ich kaum mehr konnte. Zuerst übten wir das schnelle herausziehen und zurückstecken der Dolche, der Wechsel von anderen Waffen zu Dolchen und andersherum. Erst als das klappte musste ich mit einem Dolch gegen Fili, der entweder Schwert oder auch einen oder sogar zwei Dolche hatte, kämpfen, danach mit zwei Dolchen und einem Wechsel der Dolche während des Kampfes. Immer sah er dabei süß aus, Mann, das will ich auch können! Nach einer Weile ließ ich mich verschwitzt auf den Boden fallen: "So, Pause!"

Fili willigte ein und fragte dann vorsichtig: "Ich weiß nicht ob es so eine gute Idee ist wenn du mitkommst, ich meine..."

Ich legte meine Hand auf seinen Mund und versuchte möglichst ruhig zu sagen, was sich aber eher bedrohlich anhörte: "Fili, ich weiß nicht warum dich das in irgendeiner Weise interessieren muss, es ist eine Abmachung zwischen ihr und mir. Ich habe es erstens versprochen und zweitens, wie du siehst kann ich mich wehren!"

Ich stand auf und wollte gehen als Fili sagte: "Entschuldigung, ich, es war auf solch einer Unternehmung noch nie ein junges Mädchen dabei, und was ist mit du weißt schon Frauensachen?"

Zum Ende wurde er immer leiser und zögerte kurz. "Gut, dann bin ich halt die Erste, ich bin übrigens immerhin schon fast zwanzig, Herrin Galadriel hat mir gesagt was ich wissen muss, danach wäre es besser du würdest hier in Sicherheit bleiben. Schönen Nachmittag noch!"

Ich lächelte ihm kurz gezwungen zu und ging dann in die Küche um mir etwas zu essen zu holen. "Ach komm, tut mir leid!", hörte ich ihn noch rufen.

"Heyyy, Bil willst du auch mitkommen etwas essen?", fragte ich Bil, der sich immer noch nicht an seinen neuen Spitznamen gewöhnt hatte. Er nickte eifrig und wir gingen zusammen weiter.

"Lilja, ich habe Angst was uns bevorsteht, ich bin doch nur ein Hobbit, kann nicht kämpfen und Mut habe ich auch nicht. Was ist wenn wir nicht zurückkommen?", offenbarte er mir seine Ängste. Ich ging vor ihm in die Hocke und zwang ihn mir in die Augen zu sehen: "Bilbo Beutlin, du brauchst keine Angst haben, ich erzähle dir gleich von gestern Abend, dann hast du bestimmt keine Angst mehr, danach können wir den Punkt mit dem Kämpfen streichen, ja?"

Er nickte immer noch verunsichert. In der Küche bekamen wir Brot mit Käse und ein paar andere Sachen zu essen, ich bekam zusätzlich noch Schelte von der Köchin: "Wie kannst du einfach Fleisch hier hereinmogeln, das war nicht sehr nett *Zeter* und wenn ich den jungen Zwergenprinzen erwische, der kann auch was erleben!"

Währenddessen steckte sie alles in einen Korb und reichte ihn Bil, der ihn fast nicht tragen konnte. Wir suchten uns eine Bank in den wundervollen Gärten und packten alles aus.

"Hey, Kikky, auf dem Weg in die Küche?", rief ich dem Zwergenprinzen hinterher, der gerade an uns vorbeigekommen war. Er nickte doch ich grinste nur: "Na dann, wir waren auch gerade dort, du kannst dich dann gerne zu uns setzen."

Er nickte ein weiteres Mal und ich grinste in mich hinein bis Bil fragte: "Warum hast du ihm nicht von der wütenden Köchin erzählt?"

"Och, nur so, ich will dass er auch seine Strafe bekommt."

"Es war deine Idee!", mahnte Bil mich.

"Ja, schon gut, ich entschuldige mich gleich bei ihm." Schweigend biss ich in etwas gelbes mit Gemüse darauf. Nach zehn Minuten kam ein gereizter Kikky, ich musste leicht grinsen, sagte dann jedoch: "Sorry, ich hätte dir sagen sollen dass die Köchin wütend ist."

Er nickte etwas besänftigt. "Jetzt musst du mir aber erzählen was Frau Galadriel dir gestern Abend gesagt hat!", lenkte Bil ab.

"Du warst gestern bei Frau Galadriel?", fragte Kikky erstaunt.

"Jap, sie hat mir gesagt ich müsste ihr versprechen mit euch mitzugehen, ich glaube sie kannte meinen Plan, so schnell wie möglich von den Zwergen wegzugehen. Sie hat mir gesagt, nein, das muss vorerst ein Geheimnis bleiben. Aber wenn ihr euch wegen nur mich eventuell betreffenden Problemen sorgt, dank Frau Galadriel aus der Welt, die Herrin des Lichts ist wunderbar, ein weiterer Grund warum ich mitkommen muss. Nichts kann mich mehr davon abhalten. Ja, und ich sollte kämpfen üben, du auch Bil!", ich lächelte ihn an, zog dann aber mein Schwert und versuchte mit ihm zu kämpfen.

Nach ein paar Minuten gab ich auf, da er viel zu klein war, schon mit Kikky war es schwierig gewesen, doch Bil war noch viel kleiner: "Kikky, versuch du mal, ich bin zu groß!"

Ich schnappte das Brötchen das er gerade in der Hand hielt und stieß ihn zu Bil. "Ähh, ich hab mein Schwert nicht dabei."

Wortlos warf ich im meines zu, den Mund noch voller Brötchen, zu mir selbst murmelte ich noch: "Ich bin durchgeknallt, sowas von durchgeknallt, ich kenne die Zwerge seit ein paar Stunden und vertraue ihnen wie langjährigen Freunden."

"Weißt du Lilja, du bist immer am Futtern, drückst dich vor Aufgaben oder ärgerst unsere lieben Freunde!", stellte Kikky trocken fest, ich zuckte nur mit den Schultern und aß weiter.

Ab und zu applaudierte ich Bil, wenn er etwas sehr gut gemacht hatte. "Und ich?", fragte Kikky beleidigt, "Mach ich es so schlecht?"

Ich nuschelte mit vollem Mund: "Du knscht esch dusch schun, uber guhht." Ich klatschte auch für ihn und er hörte auf zu schmollen.

"Hier, für jeden noch eins!", sagte ich und fischte drei Brötchen aus dem Korb. "Kann es sein dass du schon vier oder fünf hattest?", fragte Kikky. Ich bekam vor Schreck einen Hustanfall und mir wurde von zwei Seiten auf den Rücken geklopft.

"Nee, kann nicht sein, ich glaub mehr, und von diesen anderen Dingern auch noch ein paar", sagte ich grinsend als ich mich wieder gefangen hatte.