18. Kapitel
Wir aßen die Pizza im Wohnzimmer und ich hatte echt Hunger, aber irgendwie schaffte ich nur zwei Stücke von der Pizza.
Das Wohnzimmer war total groß. Der Boden war dunkel grau und an der einen Wand hing ein großer flachbildfernseher, an der Wand gegenüber war eine Sofaecke mit vier Sofas und einem flauschigen Teppich. Die eine Wand war offen zur Küche und die letzte Wand war komplett aus Glas und man konnte auf die erleuchtete Stadt gucken. Ich stand davor und konnte meinen Blick kaum abwenden.
„Was ist heute Abend passiert?", fragte Luke nachdem er seine ganze Pizza verschlungen hatte.
Ich wandte meinen Blick nicht von der Stadt ab. „Ich möchte nicht darüber reden!"
„Lila, du schuldest mir eine Antwort!", seine Stimme war hart und fordernd.
„Ich schulde dir was?" Fragend drehte ich mich zu ihm um.
„Ich habe dich mitgenommen, du darfst hier schlafen und du hast meine Anziehsachen an!"
Irgendwie hatte er ja schon recht. Ich wandte den Blick ab und sah an Luke vorbei. „Mike...", meine Stimme versagte und ich konnte nicht weiter reden. „Sie haben... ", ich versuchte es erneut doch wieder versagte meine Stimme.
„Okay ich gehe jetzt schlafen, du kannst im Gästezimmer übernachten!" Er wandte sich um und verließ den Raum.
Überrascht von seinem plötzlichen Abgang blieb ich einen Augenblick wie eingefroren stehen und sah ihm hinterher. Dann sammelte ich mich wieder, räumte die Pizzateller in die Küche und suchte das Gästezimmer.
Das Gästezimmer war luxuriös eingerichtet und hatte zwei Fenster. Ich sah mich einmal um und mir kamen fast die Tränen. Ich kam mir in diesem Zimmer so einsam und trostlos vor.
Ich nahm einfach das Kissen und die Decke und ging ins Wohnzimmer. Dort legte ich mich auf ein Sofa, wo man einen guten Blick auf die Stadt hatte. Ich suchte mir eine bequeme Position wo meine Wunden nicht weh Taten und da fielen mir auch schon die Augen zu und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.
„Mike, warum hast du das getan? Warum hast du zugelassen, dass Jace mir so etwas antut?", fragte ich.
Er sah mich ernst an. „Weil du es verdient hast, du hast alles verdient was dir passiert ist!"
„Wie kannst du das sagen? Wir waren Freunde!" Ich verstand es nicht.
„Freundschaft ist eine Lüge, sie ist nur ein Vorwand, andere auszunutzen!"
„Dann hast du mich ausgenutzt?"
Er nickte. „Und ich habe dich jedes Mal angelogen, wenn ich sagte, ohne dich wären wir nicht wir!"
„Das... Du lügst!"
Er grinste und zog ein Messer, dann kam er bedrohlich auf mich zu. „Das spielt jetzt auch keine Rolle mehr!«
„Lila, wach auf, das ist nur ein Traum!"
Ich schlug meine Augen auf und sah in Luke's grüne Augen.
Ich setzte mich auf und sah mich um. Ich lag auf dem Sofa im Wohnzimmer von Luke und hatte geträumt.
„Das war kein Traum!", sagte ich leise und schaute auf die Stadt hinaus.
„Du solltest mit deinen Eltern reden!", sagte Luke hinter mir und ich konnte hören, dass er müde war.
„Ich kann jetzt nicht mit ihnen reden!" Ich drehte mich wieder zu ihm und sah ihn etwas schüchtern an. „Könntest du mit hier im Wohnzimmer schlafen?"
Er seufzte und nickte schließlich. „In Ordnung, wenn ich dann die letzte Zeit durchschlafen kann!"
Er holte sein Kissen und seine Decke und legte sich auf das Sofa neben mir, so dass unsere Köpfe an der Ecke beieinander waren.
Ich schlief wieder ein und diesmal war mein schlaf tief und traumlos.
Ich öffnete meine Augen und schloss sie gleich wieder, denn das Sonnenlicht blendete mich. Ich versuchte es noch einmal und diesmal gewöhnten sich meine Augen an das Licht.
Plötzlich spürte ich meinen Magen rebellieren und ich sprang auf und rannte so gut es ging zur Toilette. Dort beugte ich mich über die Kloschüssel und entließ meinen Mageninhalt.
Als alles draußen war richtete ich mich wieder auf und atmete einmal tief durch. Mein Kopf hämmerte und pochte und ich war erschöpft.
„Brauchst du Hilfe, Lila?", fragte Luke und tauchte im Türrahmen des Badezimmers auf. Er musterte mich mit verschlossener Miene.
„Ist schon okay, ich schaff das alleine!", sagte ich mir rauer Stimme.
Er nickte. „Du siehst nicht gesund aus, am besten legst du dich gleich noch mal hin!" Damit drehte er sich um und ging wieder.
Ich stand auf und spülte die Toilette, danach wusch ich mir den Mund aus. Als ich mein Spiegelbild betrachtete, musste ich Luke zustimmen. Ich sah echt nicht gesund aus.
Ich schlurfte zurück ins Wohnzimmer und legte mich wieder hin, sofort fiel ich in einen leichten Schlaf.
Als ich wieder aufwachte, saß Luke auf dem Sofa neben mir und machte etwas an seinem Handy. Ich setzte mich vorsichtig auf und er schaute hoch.
„Wie spät ist es?", fragte ich mit schwacher Stimme und rieb mir die Augen.
„15:00 Uhr. Übrigens piept Dein Handy die ganze Zeit, ich würde sagen, du hast viele neue Nachrichten!" Er deutete auf mein Handy das auf dem Couchtisch lag.
Ich seufzte, nahm es und fing an zu lesen.
Meine Schwester: Hey Lila, ich komme euch demnächst besuchen, such schon mal ein paar Filme raus!
Ich musste grinsen. Ich machte mit meiner Schwester immer Filmmarathons.
Sarah: Hey Lila, wo bist du? Ich dachte du willst bei mir schlafen. Deine Mutter hat angerufen und gefragt wann du nach Hause kommst und warum du nicht an dein Handy gehst, ich habe gesagt, du schläfst noch also melde dich bitte. Küsschen Sarah.
P. S. Ich bin jetzt mit Linus zusammen.
Ich beschloss, später darauf zu antworten und jetzt erstmal die anderen Nachrichten zu lesen.
Mutti: Lila, bitte ruf zurück, wir müssen besprechen wann du nach Hause kommst.
Und ich sah, dass ich von ihr sieben verpasste Anrufe hatte.
Ich konnte aber noch nicht zurück nach Hause, ich hatte Fieber und außerdem mussten meine Wunden noch ein bisschen besser verheilen.
Nervös sah ich Luke an. Sollte ich es versuchen? Ach egal, einfach machen und später bereuen!
„Ähm, Luke, ich weiß, du findest es nicht so cool aber könnte ich noch eine Nacht bei dir schlafen? Ich nerv dich auch nicht und... Du hast etwas gut bei mir!"
Er sah mich an und schien zu überlegen. Schließlich nickte er. „In Ordnung!"
„Danke!" Mir fiel wirklich ein Stein vom Herzen und ich konnte plötzlich viel besser atmen.
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