17. Kapitel

Bevor Harry kommt, ist dringend überfällig, zu putzen und die Wäsche zu machen. Ich sollte mir irgendwann mal eine Haushaltshilfe organisieren. Finanziell ist das kein Problem, ich mag nur den Gedanken nicht, jemand Fremdes in mein Zuhause und meine Wäsche machen zu lassen. Es ist inzwischen zehn vor sieben und ich tigere nervös und ungeduldig hin und her. Mein Laptop steht auf dem Wohnzimmertisch. Nachdem ich gerade kurz geduscht habe, bin ich nicht drum herum gekommen, zu googeln, was man Abends in Tampa zu zweit unternehmen könnte. Ich habe ein kleines Restaurant am St. Pete Pier gefunden, von dem ich sicher bin, dass Harry es gefallen wird. Ich schaue erneut auf die Uhr. Dann nehme ich mir mein Handy, gebe die Nummer ein und rufe das Restaurant an.

„Rooftop Tiki Bar und Restaurant, Sie sprechen mit Jeffrey Hernandez, was kann ich für Sie tun?", höre ich kurz darauf. „Guten Abend, ich würde gerne bei Ihnen reservieren." – „Gerne, für wie viele Personen?", werde ich gefragt und zögere kurz, ehe ich antworte: „Theoretisch für zwei, allerdings würde ich gerne die gesamte Dachterrasse reservieren." – „Oh, okay, einen Moment bitte... Haben Sie einen bestimmten Terminwusch?" – „Nein. An welchem Tag ginge es denn als Nächstes?", möchte ich wissen. „Die ganze Dachterrasse... ist am fünfen Februar frei, also nächsten Samstag." Ich schaue in meinen Kalender. Jackpot. „Sehr gut, das passt." – „Wenn Sie die ganze Terrasse für zwei Personen buchen möchten, müssen wir allerdings einen Aufpreis berechnen.", sagt Mr. Hernandez dann. „Davon bin ich bereits ausgegangen.", erwidere ich. Wenn das Lokal normalerweise für zwanzig oder dreißig Personen ausgelegt ist, kann ich schlecht davon ausgehen, dass auf den Umsatz des Abends verzichtet wird, nur weil ich dort mit Harry alleine sein möchte. „Ich werde meinen Chef fragen müssen, wie hoch dieser Preis ist und ihnen dann die Summe nennen, wenn Ihnen das recht ist." – „Das sollte kein Problem sein.", erwidere ich. „Allerdings brauche ich von Ihnen und allen Mitarbeitern eine Versicherung, dass absolute Diskretion an diesem Abend herrschen wird.", stelle ich klar. „Darum wird sich gekümmert. Auf welchen Namen darf ich reservieren?" – „Tomlinson.", antworte ich zufrieden.

Nur wenige Minuten später klingelt es an der Tür. Mr. Hernandez hat angekündigt, mir spätestens morgen eine Nachricht mit allen Informationen und dem Preis zukommen zu lassen. Besser hätte es nicht laufen können. Schnell klappte ich den Laptop zu und lasse Harry herein. Die Schublade habe ich vorhin als erstes ausgeräumt. Wenn ich den neuen Schlüssel schon gehabt hätte, läge dieser jetzt darin, aber das wird wohl noch ein paar Tage dauern. „Hi." Harry küsst mich und geht dann direkt zur Treppe. Ich folge ihm und öffne die Schublade, als er seinen Rucksack absetzt. Lächelnd räumt er ein paar seiner Klamotten hinein, zieht mich dann zu sich und küsst mich liebevoll. Es sind keine Wort nötig, auch, wenn sie mir nach wie vor auf der Zunge liegen. Verdammt, wieso bin ich nur so ein Weichei und sage es ihm nicht einfach?

„Worüber denkst du nach?", fragt Harry dann und ich zucke mit den Schultern. „Nichts, schon gut." – „Sicher?" – „Mhm. Lass uns runter gehen.", winke ich ab und verschränke unsere Finger miteinander. Harrys Daumen streicht über meine Haut. „Ich gehe nicht davon aus, dass du gekocht hast?", fragt er schmunzelnd. „Ich habe uns etwas bestellt. Ich finde das zählt.", antworte ich ihm. „Oder wolltest du etwas kochen?" Er schüttelt den Kopf. „Nein, heute möchte ich ehrlich gesagt nicht noch eine Stunde in der Küche stehen." Er gibt mir ein Bier und nimmt sich selbst ein Glas Wein. „Es gibt Pasta, ich hoffe, das ist dir recht." – „Klingt gut." Dann kommt er einen Schritt auf mich zu, lässt seinen Blick über mich schweifen und sofort erschaudere ich. Er zieht mich mit seinem Blick förmlich aus. Heilige Scheiße, wenn er mich weiter so ansieht, werde ich alleine davon gleich hart.

„Übermorgen sind wir wieder unterwegs.", überlegt er laut. „Und das bedeutet jetzt was?", frage ich verwundert. Er tritt noch einen Schritt auf mich zu und ich spüre die Arbeitsplatte der Kücheninsel an meinem Hintern. „Dass wir nicht mehr alleine sein werden." – „Hast du etwa kein Hotelzimmer für uns beide organisiert?" Verwundert und unzufrieden sehe ich ihn an. „Doch, selbstverständlich. Aber wir müssen trotzdem etwas darauf achten, dass niemand etwas mitbekommt. Die Wände sind in den Hotels doch immer recht dünn.", erklärt er und befeuchtet seine Lippen. „Fuck. Das Essen kommt gleich.", erinnere ich ihn. „Das kannst du doch jetzt nicht mit mir machen." Meine Stimme ist erstaunlich dünn. Harry lächelt zufrieden, überbrückt den letzten Abstand zwischen uns und drückt ein Bein zwischen meine. Ich keuche auf und klammere mich an die Kante der Arbeitsplatte, als sein Oberschenkel an meinen Schwanz gepresst wird. „Love...", murmle ich und versuche mich zu konzentrieren, aber mit wenigen gezielten Bewegungen reizt Harry mich dermaßen, dass ich hart werde und mein Schwanz unangenehm gegen meine Hose drückt.

In diesem Moment, wie sollte es anders sein, klingelt es an der Tür. „Soll ich gehen, oder möchtest du?", fragt Harry scheinheilig und ich werfe ihm einen warnenden Blick zu. „Mein Portemonnaie liegt auf dem Wohnzimmertisch.", antworte ich nur und als wäre nichts gewesen, schlendert er in Richtung Haustür. Verdammter Mistkerl. Ich atme tief durch und versuche meine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. Es klappt nicht wirklich. Er kommt zurück und wenig später ist der Esstisch gedeckt und das Dinner hergerichtet.

Harry provoziert mich die ganze Zeit; kleine Berührungen, Blicke, die mir eine Gänsehaut bescheren oder die Tatsache, dass er zwischendurch immer wieder leise seufzt, weil ihm angeblich das Essen so gut schmeckt. Scheiße, wie lange soll ich das bitte durchhalten können? Er lässt sich Zeit und ich weiß, dass er das nur macht, damit ich durchdrehe. Was hat er bitte davon? Genervt und angespannt nehme ich die leeren Teller und trage sie in die Küche. „Was hast du?", fragt mein Freund leise, stellt sich hinter mich und umarmt mich dann. „Mhm." – „Was soll das heißen?" – „Du weißt ganz genau, wie gemein Teasing ist.", erwidere ich nur. Sein Griff um mich wird enger, als ich mich von ihm lösen möchte und obwohl ich es in dieser Situation nicht mögen sollte, tue ich es ja doch. Auch, wenn ich es mir nicht anmerken lasse. „Und doch gehst du immer wieder drauf ein." – „Was soll ich denn machen? Dich plötzlich nicht mehr attraktiv finden?" Harry lacht leise und drückt einen Kuss auf meine Schulter. „Nein, ich mag es so, wie es ist." – „Schön. Ich kann daran auch nichts ändern, es wäre also eher ungünstig, wenn es anders wäre.", antworte ich ihm und stelle die Teller in die Spülmaschine. Dabei drückt mein Hintern gegen seine Mitte.

Schmunzelnd reibe ich etwas stärker meinen Arsch an seinem Schwanz und er keucht leise auf, bevor er mich wieder in die senkrechte zieht. „Das kannst du nicht mit mir machen!" – „Du machst es die ganze Zeit über schon.", erinnere ich ihn. „Wieso darf ich keinen Spaß haben?" – „Weil ich dich gleich ran lasse und du mich vögeln wirst.", antwortet er mir und ich stocke. Seitdem Harry es im Aufzug das erste mal angesprochen hat, geht mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, wie es wohl wäre, wenn wir Rollen tauschen würden. „Worüber denkst du nach?", fragt er mit leiser, rauer Stimme und presst seinen Körper wieder gegen meinen. „Ich stelle mir nur etwas vor.", entgegen ich scheinheilig und merke, wie bei dem Gedanken, Harry toppen zu lassen, das Blut in Richtung meiner Körpermitte fließt. Stehe ich etwa drauf, gefickt zu werden? Ich habe es nie ausprobiert, ich weiß es nicht. Aber vor Harry wusste ich auch nicht, dass ich es mag, ruhigen, gefühlvollen Sex zu haben, zumindest ab und an, und danach zu kuscheln.

Unbewusst lecke ich mir über die Lippen und lehne mich ein wenig gegen den Mann hinter mir. Meine Finger streichen über seinen Nacken und gleiten durch seine Haare. „Mhm... Schatz.", murmelt er und ich weiß einfach, dass er für einige Sekunden die Augen schließt. „Wenn du so weiter machst,... fuck." – „Dann was?" – „Du weißt ganz genau, dass ich dich gerne vögeln möchte.", entgegnet er und löst sich von mir ehe er das restliche Geschirr holt und in die Spülmaschine räumt. Ich mustere ihn einen Moment. Es ist nicht so, als hätte ich mich nicht informiert, wie es als Bottom ist. Es wird weh tun, aber ich habe auch oft genug gelesen, dass es sehr schön mit der richtigen Person sein kann. Ich atme tief ein und wieder aus. Bevor Harry es angesprochen hat, bin ich nie davon ausgegangen, dass es irgendwann mal so weit sein könnte und ich es wirklich möchte, aber zu wissen, dass er es sich wünscht, reicht eigentlich schon aus, dass ich es will. Abgesehen davon kann ich nicht bestreiten, dass es mich heiß macht, wenn er sich von hinten an mich drückt, wenn er mich bestimmend zu sich zieht oder wenn er mich verlangend küsst und ich mich ihm hingebe. Verflucht.

Mein Herz pumpt schneller, meine Knie sind bereits jetzt butterweich und so nervös wie in diesem Augenblick war ich schon lange nicht mehr. Leise gehe ich auf ihn zu, schließe die Spülmaschine und küsse ihn dann. Harry lächelt, legt seine Arme um mich und zieht mich zu sich heran. Der Kuss beginnt sanft, liebevoll und ruhig, aber es dauert nur wenige Augenblicke bis wir beide mehr wollen. Heilige Scheiße, das kann ja was werden.

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Und Cut. Meint ihr, Louis zieht das wirklich durch? Und glaubt ihr Harry wird sich über das Date freuen? 

Love, L  

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