Bevor mich noch mehr Leute hassen und die Story abbrechen, lade ich mal lieber das neue Kapitel hoch:

Das Spiel ist vorbei. Lightning hat gewonnen. Ich bin stolz auf mein Team, aber es ist ein komisches Gefühl, nicht mit ihnen zurück in die Kabine und gehen und bereits dort zu feiern. Unschlüssig stehe ich in der Box. Was mache ich jetzt? Mia geht von der Bande weg hin zu ihrem Vater. „Gehen wir heute mit feiern?", fragt sie ihn mit großen Augen. „Du weißt genau, dass deine Mum es nicht mag, wenn ich dich mit ins Hattricks nehme." Mia verdreht die Augen. „Bitte Dad!" – „Ich weiß nicht, Spätzchen. Ich sollte deine Mum anrufen." – „Daddy bitte!" Sie sieht ihren Vater mit großen, bittenden Augen an. Es ist kein Geheimnis, dass Drew seiner Tochter sowieso keinen Wunsch abschlagen kann, wenn sie ihn so ansieht.

„Wir bleiben nicht allzu lange", stimmt Drew zu und Mia strahlt augenblicklich. „Aber", redet Drew weiter. „Du wirst auf dem Weg dahin gleich deine Mum anrufen und es ihr erklären." – „Mache ich!", grinst sie zufrieden und dreht sich zu mir. „Komm, wir gehen zum Team!" Bevor ich widersprechen kann, hat sie sich meine Hand geschnappt und zieht mich durch die Gänge. Ihre Kinderhand umgreift meinen kleinen und meinen Ringfinger. Wir gehen zur Kabine, wo Mia an die Tür klopft. Das tut sie immer, weil Drew Bedenken hat, einer der Spieler könnte gerade nackt aus der Dusche kommen, wenn sie in die Kabine läuft. „Mia?", hört man kurz darauf Kenny laut fragen. „Ja!", antwortet das Mädchen laut. „Zwei Minuten, okay?", fragt der Captain und Mia stimmt zu. Diese Situation ist bereits einige Male vorgekommen. Jedes Mal hat Kenny und Feuer unterm Arsch gemacht; keiner von uns duscht sonst derart schnell. Ich kann mir nur vorstellen, dass er unsere Teamkollegen, die noch unter der Dusche stehen, gerade aus dem Waschraum scheucht.

Mia weiß es ganz genau, da bin ich mir sicher: Sie hat das ganze Team im Griff. Ich schmunzle, als ich daran denke, dass Zayn eine Viertelstunde vor Trainingsbeginn extra zum nächsten Supermarkt gejoggt ist, weil Drew den Snack für Mia zuhause gelassen hatte. Er hatte extra etwas zu essen für sie vorbereitet und es dann in der Küche stehen gelassen. Mia hatte allerdings trotzdem Hunger, also ist der Verteidiger kurzerhand aufgestanden und aus der Amalie Arena verschwunden. Zehn Minuten später kam er wieder und Mia hat sowohl einen Snack bekommen als auch Süßkram.

Ich warte mit Mia vor der Tür der Kabine und nach wenigen Minuten wird die Tür geöffnet. Ian lässt Mia hinein. „Hier stinkt es." – „Das sagst du immer.", antwortet Kenny amüsiert. „Hier stinkt es ja auch immer", antwortet sie lediglich und setzt sich auf meinen Platz. Ich bleibe im Türrahmen stehen. Die Jungs packen gerade ihre Sachen zusammen, richten ihre Frisuren oder ziehen die Schuhe an. Mia lässt die Beine von der Bank baumeln. „Ian? Kannst du mir helfen, das Trikot auszuziehen?" – „Sicher, Süße.", antwortet er sofort und gibt es dir danach in die Hand. „Das behalte ich.", beschließt sie. „Gibst du es gleich seinem Vater?", fragt Kenny und sie nickt.

Plötzlich spannt mein ganzer Körper sich an. Ich vergesse einen Moment zu atmen und meine Knie werden weich. Jemand steht hinter mir und räuspert sich. Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken und bekomme sofort eine Gänsehaut. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Mein Körper kribbelt und meine Gedanken ergeben auf einmal keinen Sinn mehr. Herr Gott! Das soll endlich aufhören!

„Lässt du mich vorbei?", fragt er mit rauer, tiefer Stimme und mein Mund öffnet sich ein Stück. Erst einen kurzen Augenblick später gehe ich schnell einen großen Schritt zur Seite und Harry tritt in die Kabine. „Ethan meinte, ihr geht nachher ins Hattricks.", sagt er geradeheraus. „Ja!", bestätigt Mia sofort. „Kommst du mit?", fragt sie ihn und man merkt, wie das ganze Team die Luft anhält. „Eigentlich habe ich noch zu tun.", antwortet er ihr und sieht sie entschuldigend an. „Nur eine Stunde.", verhandelt sie. Harry seufzt. „Gut, eine Stunde werde ich erübrigen können." Mia lächelt zufrieden. Ich stöhne innerlich genervt auf. Ich kann Mia nicht einmal einen Vorwurf machen, sie ist ein kleines Kind! Niemand sonst hier scheint sich darüber zu freuen, dass Harry mitkommen wird. Mein Team packt seine Sachen zusammen und wir verlassen die Kabine.

„Ian!", ruft Mia vorher. „Ja bitte?", fragt er gespielt freundlich. „Trag mich!", fordert sie und streckt ihre Arme aus. Er fängt an zu lachen und hebt sie auf seine Hüfte. Wir gehen durch die Flure in Richtung Ausgang. Drew steht dort schon und sieht Mia skeptisch an. „Jetzt lässt du dich sogar noch tragen?" – „Wieso auch nicht? Ian ist doch Sportler", grinst sie scheinheilig. Drew schüttelt den Kopf, belässt es aber dabei.

Die Uber stehen schon bereits und bringen uns zur Kneipe natürlich hat Drew bereits dort ankommen und Bescheid gesagt, dass wir kommen werden. Ich bin mir jedoch recht sicher, dass sie sowieso damit gerechnet haben. Wir betreten das Lokal und steuern unseren Tisch zu. Mia setzt sich in die Mitte der langen Tafel. Als wir anderen ebenfalls Platz genommen haben, kommt ein Kellner zu uns. „Eine Runde?", fragt er. „Für mich eine Cola", bittet Drew." – „Für mich auch!" – „Du bekommst eine Fanta" – „Aber Dad!", widerspricht Mia. „Nein, du bekommst keine Cola." Mia verschränkt die Arme vor der Brust. „Also Fanta?", fragt der Kellner sie. Mia seufzt. „Okay. Aber bekomme ich Erdnüsse dazu?" – „Davon haben wir bestimmt noch welche", schmunzelt er und schreibt es auf seinen Block.

Wenig später kommen zwei Kellner wieder und bringen die erste Runde Bier. Mia kommt ihre Fanta und es werden vier Schalen Erdnüsse auf den Tisch gestellt. Sie zieht sich eine Schale heran und knackt die erste Nuss auf. Wir stoßen auf unseren Sieg an. Drews Telefon klingelt. Er sieht auf das Display, seufzt und reicht seiner Tochter das Handy. „Es ist Mum. Du hast gesagt, du sprichst mit ihr."

„Hi Mummy... Dad hat gesagt, es ist okay... ja, das ganze Team ist hier..." Sie sieht durch die Runde. „Liebe Grüße von Mummy." – „Grüße zurück.", antwortet Kenny für uns. „Hast du gehört, Mummy? Okay... ja, wir bleiben nicht lange..." Sie sieht zu ihrem Vater. „Nein, Dad trinkt nur eine Cola... nein, ich trinke Fanta... okay... ja, sage ich ihm... Bye, Mum." Sie gibt Drew das Handy wieder. „Mummy sagt, wir sollen nicht allzu spät nach Hause kommen.", sagt sie und Drew nickt. „Habe ich mir gedacht. Er streicht ihr durch die Haare und sie trinkt einen Schluck ihrer Fanta.

Zayn holt Spielkarten heraus. Mia entscheidet, dass wir Mau-Mau spielen. Nicht alle spielen mit, dafür haben wir zu wenig Karten. Harry, Drew, Mia, Ian, Zayn und ich. Mia gewinnt, immer wieder. Irgendwann merke ich, dass Harry und sie immer wieder kurz Karten tauschen. Er jubelt ihr bessere Karten unter? Ich schmunzle und tue weiterhin so, als würde ich es nicht bemerken. Mia gewinnt erneut. Zayn lässt die Karten auf den Tisch fallen. „Das gibt es doch nicht." – „Ich bin einfach besser als du.", grinst sie. Ich schmunzle und trinke mein drittes Bier aus. „Ich bin mal eben im Bad", gebe ich Bescheid und stehe auf.

Kurz danach stehe ich vor dem Spiegel und starre mein Gegenüber an. „Hör auf, so durchzudrehen", murmle ich mir selbst entgegen und seufze. Ich habe heute definitiv zu wenig gegessen. Ich bin angetrunken. Sehr gut angetrunken. Ich seufze. „Fuck." Ich atme tief durch. Okay, ich bin definitiv schon betrunken. Die Tür wird aufgestoßen. Mein Körper reagiert, bevor ich aufschauen kann. Harry. Natürlich Harry.

Er sagt nichts, verschwindet in einer Kabine und steht wenige Augenblicke später wieder neben mir, um sich die Hände zu waschen. „Du bist noch hier", bemerkt er. „Äh... ja", antworte ich und sehe ihn unschlüssig durch den Spiegel an. „Ich habe gesehen, dass du Mia geholfen hast", sage ich plötzlich. Woher kam das denn jetzt her? „Sagst du es den anderen?" – „Nein." Ich schüttle den Kopf und halte mich im gleichen Moment an dem Waschbeckenrand fest. Verdammt. „Bist du betrunken?" – „Bisschen.", gebe ich zu und taumle. „Hast du nichts gegessen?" – „Mhm... nur den halben Muffin.", gebe ich zu. Harry seufzt und macht einen Schritt auf mich zu. „Geht es dir gut?" Ich mustere ihn. „Du musst das wirklich aufhören." – „Ich muss was aufhören?" – „Du...verwirrst mich." Harry schweigt einen Moment. Er sieht zur Seite und blinzelt ein paar Mal. „Das hast du früher auch manchmal gesagt, ganz am Anfang."

Ich seufze und nicke. „Ich weiß." Ich sehe Harry an. „Ich will das nicht mehr. Du bist so ein Arschloch." – „Wieso diesmal?", fragt er mich. Ich schüttle den Kopf. „Das sage ich dir garantiert nicht." – „Louis.", seufzt er, bricht dann aber ab.

„Kann ich irgendetwas tun?", fragt er schließlich. „Sex." Perplex sieht er mich an. „Was?" – „Ich will endlich mal wieder Sex haben", antworte ich ihm trocken. „Das könntest du tun. Ich brauche endlich wieder guten Sex. Ich hatte viel zu lange keinen guten Sex mehr. Wenn du also jemanden kennst, der mit mir schlafen möchte und auch noch gut daran ist, weißt du, was du tun kannst." Harry schluckt. „Du willst also Sex? Das ist, was dir helfen könnte?" – „Ja", nicke ich und lache. Harry mustert mich. Er kommt auf mich zu. Ich gehe einige Schritte zurück und weiche ihm aus. Mit dem Rücken stoße ich an die Wand. Harry kommt näher und bevor ich es schaffe, meine Gedanken zu ordnen und etwas zu sagen, geht er vor mir in die Knie.

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Viele wollten, dass "endlich mal was passiert". Hier passiert was. Ich weiß, Louis ist im Augenblick ein Arschloch, aber bitte erinnert euch daran, dass Harry ihn von heute auf morgen verlassen hat, ohne sich zu melden oder ihm irgendwie Bescheid zu geben. Die Story ist anders, als ihr es vllt von mir gewöhnt seit, aber es wäre unrealistisch zu schreiben, dass die kurz quatschen und dann alles wieder gut ist. So funktioniert das (zumindest hier) einfach nicht.

Love, L