>> W h i t e <<
A.
Oh Himmel, bin ich dumm!
Was war nur mit mir los?
Mir passierte es nie, dass meine Flügel einfach so erschienen, doch in dem Moment wo ich ihren Herzschlag an meinen merkte, den süßen Duft ihres Parfümes einatmete, war es um mich geschehen. Es war fast so als ob ich dahingeschmolzen wäre.
Normalerweise wollte ich ihr etwas anderes sagen, habe mich dann aber doch nicht getraut.
Ich wollte ihr sagen, dass sie die erste war der ich mehr vertraute als alles und jeden. Und das es sich so anfühlte als ob ich sie schon ewig kannte.
Das ich immer halb wahnsinnig werde wenn sie in meiner Nähe ist, und das ich eine Liebe spüre die von ihr auskommt, aber nicht zuordnen konnte für was sie bestimmt war.
All das wollte ich sagen- aber die Angst hat mich wieder einmal überrollt.
Ich redete mir ein, dass es nicht sein darf- das ich ein Engel war, und sie ein Mensch. Eine sterbliche. Ich konnte es nicht. Der Himmel würde mich noch mehr versklaven und verfluchen. Aber dann, ja dann dachte ich wieder daran das ich so wie so nichts mehr zu verlieren hatte. Schließlich wurde ich so wie so vom Himmel mehr oder weniger verstoßen, schon alleine deshalb- weil ich mit einen Dämon befreundet war.
Also was kümmert mich dann noch all diese Engel- die mehr die bösen zu sein schienen, als die eigendlichen Monster?
Ich versuchte diese Gedanken zu verdrängen.
Ich würde sie nicht aufgeben.
Niemals.
Lieber falle ich, als sie zu verlieren.
Man sagt, das man besser wüsste für was man kämpft.
Aber oh- Sie ist alles was ich liebe...
Ja, ich denke es ist Liebe. Wow. Wirklich faszinierend. Ein Engel der seit 6000 Jahren auf der Erde verweilt, verliebt sich jetzt. Was war ich nur für ein Geschöpf!
Wieso war ich nicht normal wie die anderen Engel?
Ich wüsste gerne was sich Gott dabei dachte mich so zu erschaffen wie ich war...
Um die Situation etwas abzuschärfen, legte ich die Flügel um ihr.
Ich legte mein Kinn auf ihren Scheitel, und schloss die Augen.
Ich wollte sie vor der Außenwelt beschützen. Und vorallem vor das grauen was sowohl draußen als auch auf den Seiten herrschte. Und plötzlich überkam mich die Angst, dass jeder Moment mit ihr der letzte sein könnte.
Ich schluckte die nackte Angst herunter, und lauschte stattdessen ihre gleichmäßigen Atemzüge.
"Weißt du was mir so an dir gefällt"?
Fragte sie plötzlich.
"Hm"?
"Ich fühle mich bei dir sicher. Als ob mir nichts passieren könnte. Vielleicht bist du ja wirklich so etwas wie ein Schutzengel. "
Ich musste lächeln.
"Ich werde auch nie zulassen das dir etwas passiert. Nie."
Sagte ich.
Sie löste sich ein Stück von mir, und sah mir in die Augen.
Ihre dunkelgrünen Augen schimmerten geheimnisvoll.
"Danke."
Sie zögerte kurz- doch dann stellte sie sich auf Zehenspitzen und drückte mir einen Kuss auf der Wange.
Meine Flügel fingen zu flattern an , und stießen gegen der Spüle und dem Tisch- so nervös war ich.
Meine Wangen glühten.
Aline lachte leise, und breitete die Arme aus. Sie strich mit ihren Händen an meinem linken Flügel entlang, und zog etwas loses heraus.
Eine lange weiße Feder.
"Wow..."
Sie zog die Feder mit Daumen und Zeigefinger entlang.
"Sag mal..."
Fing sie an.
"Verlierst du eigendlich auch Federn wie die Vögel..."?
Sie trat unruhig auf dem Boden, und drehte die einzelne Feder in der Hand.
"Naja... schon. Ich finde es sehr lästig sie zu, äh... säubern deshalb mache ich es so gut wie nie..."
Erklärte ich ihr. Ich erwartete schon das sie mich auslachte- da es schon etwas komisch rüber kam wenn man sich mal vorstellte das ein Engel Mauserte.
"Manchmal merke ich es, wenn es an den Schultern juckt..."
Fügte ich noch hinzu.
Sie lächelte.
"Wenn du willst...äh- kann ich dir helfen. Also nur wenn das in Ordnung ist natürlich- aber das wäre kein Problem für mich..."
Sagte sie und machte eine Handbewegung. Dabei hatte sie immer noch die Feder in der Hand.
"Oh-oh das...das ist nett von dir aber du brauchst nicht-"
Ich verstummte, als ich sie so sah- beide Hände vor dem Bauch verschränkt- so ähnlich wie ich die Hände immer falte, und dazwischen die lange weiße Feder.
"Okay."
Ich lächelte, und sah wie sich ihr Gesicht erhellte.
"Super! Ich freue mich wenn ich dir helfen kann"!
Sie setzte zum gehen an, blieb dann aber doch stehen.
"Lass uns dafür nach unten gehen, hier erscheint es mir dann doch etwas eng..."
Schlug sie vor.
"Gute Idee."
Ich drehte mich um, und war froh das sie nicht mein Gesicht sah- so konnte ich heimlich und lautlos über mein Gesicht streichen.
Unten angekommen, zog Aline einen Hocker heran, und schob ihn in die Mitte.
Da wir im Hinterraum waren, konnte uns niemand sehen, aber dennoch schnipste ich kurz mit dem Fingern, damit sich die Gardinen etwas weiter zugezogen.
Ich setzte mich, und schüttelte kurz die Flügel. Die Hände legte ich auf dem Knien ab.
Ich drehte den Kopf und sah wie sie die Feder auf dem Tisch ablegte.
"Okay- auf geht's."
Sagte sie als sie hinter mir trat.
"Sobald ich zu doll zerre, oder es zu unangenehm wird, schrei einfach."
Ich musste lachen.
"Okay, verstanden."
Ich merkte wie sie auf die beugen Strich, und dabei etwas abzog.
Ich sah zur Seite, und erkannte eine kleine weiße Feder auf dem Teppich segeln.
Sie war wirklich behutsam, wie süß...
Al.
Seine Flügel waren atemberaubend.
Sie erinnerten mich an die Flügel eines großen Vogels.
Das sie so weiß waren, war schon faszinierend.
Aber das sie so groß waren, war schon etwas anderes.
Es waren Flügel, die ich mir bei Engeln immer vorgestellt habe.
Es schien so, als ob die Kleidung durch die plötzlichen Flügel keinen Schaden erlitten haben, denn der Mantel war weder zerissen, noch klaffte ein Loch darum.
Als ich über die Beuge strich, löste sich sofort eine kleine flauschige Feder, die ich auf dem Teppich herunter rieseln ließ, da ich sonst nicht wusste wohin damit.
Sie fühlten sich kräftig an... bestimmt würde durch den Windstoß hier einiges zu Bruch kommen...
Ich lächelte, und besah mir seinen linken Flügel an.
Hier standen wirklich viele Federn wahrlos von allen Seiten ab, manche wirkten so als ob sie von selber abfallen würden.
Nach und nach entfernte ich die losen Federn, und bald sah es auf dem Boden so aus als ob jemand eine Kissenschlacht veranstaltet hätte.
Ich musste lächeln, und zog den rechten Flügel so sanft es ging auseinander um besser sehen zu können.
Plötzlich breitete Aziraphale von selbst beide Flügel aus.
Ich starrte fasziniert nach oben, da sie das doppelte von seiner Größe waren.
"Wow"!
Rutschte es mir aus, und ich sah wie er seinen Kopf drehte.
"Größer als erwartet"?
Ich nickte.
"Ich komme wohl nie darüber hinweg..."
Ich strich durch die einzelnen Schichten, um mich wieder meiner eigendlichen Aufgabe zu widmen.
"Okay, deine Flügel sehen wieder super aus. Also sahen sie schon vorher aber du weißt was ich meine."
Ich trat einen Schritt zurück.
Ich fühlte mich plötzlich so beschwingt...
"Danke dir , liebes."
Er lächelte.
"Fühlt sich gleich viel besser an."
Er streckte die Flügel weit aus. Sie berührten fast die Decke.
Ich lächelte.
"Ob ich auch solche Flügel habe wie du und Crowley"?
Fragte ich laut.
"Natürlich. Ich bin sicher sie sind genauso hübsch."
Er lächelte.
Er schlug einmal sanft mit ihnen, bevor er den Rücken durchstreckte , und die Flügel in einem sanften Glühen wieder verschwanden.
Faszinierend.
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Bis zum nächsten Kapitel ♡♡♡
Ich liebe ihre Flügel ♡~♡
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