☆Light - 8☆

Erneut versuchte Stephen seine Freundin per Handy zu erreichen. Schon wieder ging nur die Mailbox ran und langsam machte er sich Sorgen. Dank Jennas Nachricht wusste er, dass sie kurz weg sein würde. Aber mittlerweile war es schon recht spät. Jeden Moment würde er einen Zauber einsetzen, um zu sehen, wo Jenna sich genau aufhielt. Er rang mit sich selbst. Sollte sie tatsächlich unterwegs sein, würde sein Verhalten bestimmt einen Streit auslösen. Er sollte seiner Freundin glauben und ihr nicht ständig hinterherspionieren. Dereinst hatte sie ihn dabei erwischt und ihm sofort unterstellt, dass er ihr nicht vertrauen würde. Was nicht stimmte, doch die Diskussion wollte er nicht noch einmal mit ihr führen. Trotzdem war es dieses Mal anders, zumindest redete Stephen sich genau das ein. Er machte sich doch nur Sorgen.

Nachdenklich lief der Magier in seiner Wohnung auf und ab. Kratzte sich ständig über seinen ordentlich gestutzten Bart und sah dabei immer wieder nervös auf seine Armbanduhr. Natürlich vertraute er seiner Freundin und wusste auch, dass Jenna sich wehren konnte, wenn wirklich etwas sein sollte. Verschmitzt fing der Doktor an zu lächeln, als er sich aufs Sofa fallen ließ. So ein Blödsinn. Warum musste er immer vom Schlimmsten ausgehen? Wahrscheinlich war Jenna nur eine Freundin besuchen und hatte die Zeit außer Augen verloren. In Gedanken griff Stephen an die Halskette und rieb diese verträumt zwischen seinen Fingern. Bis er mit einer lockeren Handbewegung sein okkultes Outfit gegen seine bequemen privat Klamotten tauschte und sich in die Kissen seines Sofas lehnte. Sein Unterricht war für heute vorbei, warum sollte er sich selbst dann nicht endlich mal einen entspannten Abend gönnen. Alleine mit einem Gläschen Wein oder vielleicht auch zwei. Entspannt stand Stephen auf, griff nach der Fernbedienung des modernen Smart-TV und schaltete diesen ein. Ruhig lauschte er im Hintergrund dem Nachrichten-Sender des Daily Bugle, während er an seinem Weinregal zu stehen kam und sich seinen Lieblingswein einschenkte. Mit vollem Glas lief er auf sein Sofa zu, als dieser plötzlich stehen blieb. Gespannt sah er zu dem immer leicht aggressiv aussehenden J. Jonah Jameson, der aufgebracht zu seinen Zuschauern sprach und traute seinen Augen nicht.

"Gestern musste Venedig einen schweren Schicksalsschlag einstecken. Ein riesiges Wassermonster, wie es uns die örtliche Polizei mitgeteilt hatte, hat die wunderschöne italienische Stadt bis auf die Grundmauern zerstört. Dessen Ursprung scheint allerdings immer noch unbekannt zu sein. Zumindest ist es das, was die Behörden uns weiß machen wollen. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt und befinden sich zurzeit noch in Behandlung. Es war nur eine Sache des Glücks, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Was vielleicht auch mit der mysteriösen Gestalt zu tun haben könnte, die sich dem unbekannten Wesen entgegengestellt hatte. Mysterio, wie er von der Öffentlichkeit getauft wurde, verschwand augenblicklich nach dem Untergang des riesigen Wassermonsters. Ehrlicherweise glaube ich nicht, dass es sich hier um einen Zufall handelt. Eher um eine abgesprochene Sache, um das neue Sternchen am Heldenhimmel zu werden. Schließlich wurde ausgerechnet, vor weniger als einer Stunde, Jenna Scott oder für uns besser bekannt als die Bändigerin, am Tatort gesichtet. Genau, Sie haben richtig verstanden, ein Avenger treibt sich rein zufällig in Venedig umher und ausgerechnet die, dessen spezial Gebiet die Elemente sind. Wenn es sich hier um einen Zufall handelt, verspreche ich Euch nehme ich alles zurück, was ich jemals über Spiderman gesagt habe. Aber ich täusche mich nicht, schließlich habe ich mich noch nie getäuscht. Das war Euer J. Jonah Jameson ..."

Mitten im Bericht hatte Stephen sein Glas fallen lassen und das rötliche Getränk verteilte sich auf den weißen Teppich. Normalerweise würde er sich jetzt tierisch darüber aufregen, doch das einzige, woran er gerade denken konnte, war seine unvernünftige Freundin. Das verstand Jenna also darunter kurz weg zu sein. Kopfschüttelnd lief Stephen aus seiner Wohnung, wobei er sich durch ein Portal direkt in die Bücherei zauberte.
Wong, der immer noch damit beschäftigt war, Wandas Neugierde zu stillen, erschrak sich fast zu Tode, als Stephens ernste Stimme den ruhigen Raum erhellte.
"Wong, wir müssen nach Venedig sofort!" Leicht erschrocken und im nächsten Moment verwundert sahen die beiden zu dem erfahrenen Magier. Immerhin stand dieser in Jogginghose, T-Shirt und vor allem ohne Schuhe vor den beiden. Wanda konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auch wenn sie sofort einen grimmigen Blick von Stephen kassierte. Dieser schien sich seinem Auftritt nicht einmal bewusst zu sein. Wong legte das schwere Buch bei Seite und sah an dem Doktor runter. "Okay, doch willst du wirklich so gehen?". Er deutete mit einem nicken auf Stephen und fragend verstand dieser, was die beiden so amüsierte. Ohne darauf einzugehen, zauberte er sich seine Gewänder an. Er hatte jetzt definitiv keine Zeit für dumme Witze.
"Es geht um Jenna." Mit diesem Satz hatte er die volle Aufmerksamkeit seines besten Freundes und eilte gleichzeitig aus der Bücherei. Sofort lief der Asiate Stephen hinterher. "Was ist mit ihr?", fragte Wong direkt und draußen auf dem Schulgelände blieb der Doktor stehen. "Ich weiß es noch nicht. Irgendein gigantisches Wasser Wesen ist in Italien aufgetaucht und aus irgendeinem Grund ist sie dort."
"In Italien?"
"Venedig, um genau zu sein."
"Wie ist Jenna dort hingekommen?", unglaubwürdig sah Wong Stephen an.
"Ich weiß es nicht, doch das finden wir jetzt heraus."

Leise war Wanda den beiden Magiern gefolgt und stand nun schweigend da. Hörte der hitzigen Diskussion zu und beobachtete Dr. Strange, wie er kreisende Symbole zwischen seinen Händen formte und schließlich ein Portal erschuf. Deutlich erkannte sie die italienische Stadt. Gut zu erkennen an den Wasserkanälen.
"Ich kann euch helfen!", machte Wanda auf sich aufmerksam und fragend sah Stephen zu der Hexe. Dabei wechselte er wieder zu Wong, der Wanda sofort in Schutz nahm.
"Ja, Stephen Wanda kann uns mit Sicherheit helfen.", unterstütze er die Hexe begeistert.
"Von mir aus.", zischte der Doktor kurz und trat als Erster durch das Portal. Immerhin war es ihm in diesem Moment komplett egal. Wong lächelte der Hexe aufbauend zu, doch von Dr. Strange Launen ließ Wanda sich nicht beirren. Leise ging das Portal zu, als alle drei hindurchgetreten waren. Auf den Straßen der sonst so belebten europäischen Stadt war keine Menschenseele zu sehen. Zu tief saß noch der Schock. Trümmerhaufen lagen in den Wasserkanälen und mehrere Gebäude hatten ordentlich Schaden genommen. Doch Stephen ließ sich von diesem nicht ablenken und lief schnell los, um seine Freundin zu finden. Weit konnte Jenna nicht sein, dafür waren seine Zauber zu genau. Wie immer sollte er recht behalten. Denn als die drei auch schon in die nächste Gablung abbogen. Erkannten sie den Grund, weshalb Jenna auf die Idee kam, nach Venedig zu gehen. Ernst legte Stephen seine Stirn in Falten, als er das Gespräch zwischen seiner Freundin unterbrach.

"Nick Fury, wer auch sonst!" Verwundert drehten die beiden sich zu dem spontanen Besuch um und arrogant verzog Stephen keine Miene.

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