☆Light - 33☆

Mit weitaufgerissenen Augen erwachte Jenna aus ihrer Trance. Verwundert sahen alle beteiligten sich an, bis Stephen besorgt ihre Hand ergriff. "Alles gut? Was hast du gesehen?" Jenna riss sich aus Stephens Berührung los und packte sich an die Schläfen. "Die Frage ist nicht was, sondern wen ...", erwiderte Jenna nachdenklich und öffnete dabei ihre Augen, um zu dem Engel aufzusehen. Lethe schmunzelte entschlossen. Es hatte tatsächlich funktioniert.

"Wen hast du getroffen?" Erschien Andras neben Jenna und erhaschte dabei einen wütenden Blick des Magiers. Offenbar wussten alle Bescheid, nur er nicht. Jenna bemerkte den fragenden Blick Stephens. Ihre Erinnerung sortierten sich, denn nach ihrem Erwachen dauerte es einen Moment, bis sie das so eben erlebte richtig verstanden hatte. "Ich habe mein Früheres ich getroffen, Marek Romano.""Dein Früheres ich?", hakte Stephen nach. Angestrengt blickte Jenna zu ihrem Freund, atmete schwer aus und fing an, einigermaßen Mareks Worte zu wiederholen. Auch Stephen hörte gespannt der Geschichte zu und schien genau so überrascht zu sein, wie seine Freundin es war.

"Wir können den Teufel nicht besiegen. Oder besser gesagt, wir dürfen ihn nicht besiegen!", holten Jennas Worte ihn anschließend aus seinen Gedanken wieder."Wie meinst du das?", mischte Lethe sich zähneknirschend ein, während Jenna die Worte eher an ihrem Verlobten gerichtet hatte. "Marek er ...", sie stockte, "Mir ist einiges klar geworden. Wenn wir den Teufel töten, gerät das natürliche Gleichgewicht auseinander. Beide Seiten müssen existieren und ich bin der Schlüssel, versteht ihr? Die Elemente, sie, ja, sie halten Dunkelheit und Licht zusammen. Wenn wir eine Seite vernichten, und das wird sie früher oder später, dann bedeutet das auch das Ende für die andere Seite. Unserer Seite."

"Aber wenn wir den Teufel nicht töten, dann tötet er uns!", sprach Lethe energisch und zum ersten Mal zeigte sie mehr Emotionen als sonst. Jenna sah sie ruhig an, nur Stephen hob nachdenklich seine Augenbrauen. "Ich weiß das du Angst hast, aber wir müssen es so tun. Wir müssen zum Spiegel!" Entschlossen drehte Jenna sich zu dem Dämon um, der Lethe ebenfalls für einen Moment fragend ansah. Andras spürte genau wie Jenna, dass der Engel einfach nur Angst hatte und nicht sonderlich einverstanden zu sein schien mit ihrer Entscheidung. Doch die Bändigerin wirkte entschlossener als jemals zuvor.

"Du willst ihn wieder einsperren?" Konzentrierte sich der Dämon erneut auf die Bändigerin. "Ja! Ich weiß noch nicht wie, aber die Bändiger vergangener Zeit haben dies schon mal getan. Luzifer wurde verbannt, doch die Elemente haben ihn eingesperrt und den Schlüssel erschaffen. Ich bin der Schlüssel. Genau wie ich der Grund war, wieso das Tor überhaupt geöffnet wurde." "Nein, das bist du nicht, na ja, zumindest nicht alleine ...", mischte Andras sich in Jennas Erklärung ein und überrascht blickte sie zu dem blonden Dämon. "Wie meinst du das?", hakte Jenna nach und nervös fuhr Andras sich durch die Haare. "Er ist es!", nahm Lethe Andras die Erklärung ab und aufgeregt sahen alle Beteiligten zu dem Dämon.

"Warum hast du nie etwas gesagt?", mischte Stephen sich angespannt ein. Jenna blickte fragend zu dem Dämon, hatte er sie von Anfang an verraten? Nein, sie konnte sich nicht wieder in ihn getäuscht haben. "Es spielte doch keine Rolle mehr! Ich habe mir das Ganze nicht ausgesucht, doch es schien vorbestimmt zu sein, mein Schicksal, wenn man so schön will.", ruhig, beinah gelangweilt, sprach der Dämon dies aus und Stephen ballte seine Hände zu Fäusten. "Es war dir egal? Das Ganze hätte verhindert werden können!", aufgebracht hob sich Stephens Stimme an und bevor die Situation wieder eskalierte, schob Jenna sich zwischen den beiden. "Ich war ebenfalls eingesperrt Stephie, falls du das vergessen hast? Es ist genau so ihre Schuld, ja!", rechtfertigte Andras sich ebenfalls wütend und deutete auf Jenna. Diese konnte nun überhaupt nicht mehr folgen und Lethe ergriff endlich das Wort. "Wenn die Dunkelheit sich verliebt, ihr das Herz jedoch bricht. Wird erschaffen etwas böses und das erste Siegel erlischt.", mischte der Engel sich ein und ertappt kehrte Andras den Anwesenden den Rücken zu. Auch Jenna musste tief Schlucken und sah besorgt zu Stephen. Die Liebe, wie immer war sie nicht nur ein Segen, sondern auch ein Fluch. Je nachdem, auf welcher Seite man gerade stand.

"Es ist nicht deine Schuld, Andras. Es ist ...", fand Jenna ihre Stimme wieder und auch der Dämon drehte sich gespannt zu ihr um."Es ist blöd gelaufen.", schulterzuckend schien Jenna die Situation überspielen zu wollen. Stephen schnaufte kurz auf bei der Erklärung seiner Freundin. "Blöd gelaufen, oh ja, das ist es in der Tat!", spottete der Magier, um von der Situation abzulenken und der mal wieder aufkommenden Eifersucht in seinem Körper. "Das bringt uns jetzt auch nicht weiter!", mischte Stephen sich erneut ein."Es ist egal, wer Schuld daran ist, dass die Siegel gebrochen wurden. Ich weiß nur eins, dass es vorbestimmt war, wieso ausgerechnet das Licht", Jenna deutete auf Stephen, "Und die Dunkelheit", dabei sah sie zurück auf den Dämon, "beide an meiner Seite kämpfen. Wir müssen einen neuen Käfig erschaffen und dafür brauch ich eure Hilfe!" Entschlossen sah Jenna immer wieder zwischen den beiden hin und her. "Ihr müsst euch endlich zusammenreißen, wenigstens dieses eine Mal!" Andras verschränkte seine Arme und sah Stephen nicht einmal an. Auch Stephen schien erst keine Anstalten zu machen einzulenken. Bis der Zauberer jedoch den Blick Jennas auf sich spürte. Genervt atmete Stephen lautstark aus. "Also gut.", knirschte er mit den Zähnen und ging auf den blonden Dämon zu. Streckte seine zittrige Hand zu ihm aus und gespannt blickte Jenna zu Andras. Dieser erwiderte nur ihren Blick und sah schließlich zu dem Magier.

"Sind wir jetzt Freunde Stephie?" Schelmisch fing Andras an zu grinsen und genervt schlug Stephen seine Hand in Andras. "Nenne mich nicht Stephie!" Ermahnte Strange den Dämon, woraufhin Jenna nur schmunzeln musste."Ich erwarte nicht das ihr Freunde werdet, aber reißt euch wenigstens für diesen Moment zusammen. Wir müssen zu dem Spiegel Andras!", deutete Jenna erneut auf den Plan hin. "Ich weiß!", erwiderte der Dämon. "Doch das wird alles andere als leicht werden. Vater, er hat ihn zu sich geholt. Wahrscheinlich kennt er die Bedeutung und in die Hölle spaziert man nicht ohne entdeckt zu werden.", erklärte Andras und verschränkte dabei die Arme. "Dafür, dass du auf seiner Abschussliste stehst, bist du ja noch ziemlich informiert.", spottete Stephen, doch berechtigt schien die Bemerkung ja zu sein.

"Ich habe immer noch das Gefühl ihr unterschätzt mich.", lachte der Dämon süffisant auf. "Auch wenn es gerade ein bisschen schwierig ist, habe ich immer noch einiges zu melden in meiner Welt. Ich bin ein erstes Kind Luzifers und neben meinen beiden übrig gebliebenen Geschwistern ein rechtmäßiger Erbe.""Erbe? Wofür für die Hölle?", beantwortete Jenna die Frage selber, bevor Andras dies tat. "Es hat einen Vorteil und niedrigere Dämonen wissen das auch. Die Hölle ist gespalten, einige glauben an Luzifer, doch auch sie haben mitbekommen, dass wir einen Teil seiner Krieger getötet haben, oder besser gesagt ich.", dabei wurde Andras Lächeln nur breiter. "Sie sind sich unsicher, auf welcher Seite sie jetzt setzen sollen, niemand hat immerhin lust, am Ende auf der Seite des Verlierers zu stehen."

"Das könnte vom Vorteil sein.", mischte der Engel sich nachdenklich ein, blieb jedoch kerzengerade stehen. "Also müssen wir in die Hölle?" "Das hast du ja früh erkannt, Stephie." Andras lachte auf, während Stephen nur mit den Augen rollte. "Schon gut. Ich kenne einen Weg, doch wie gesagt, man wird uns ziemlich schnell entdecken." "Außer", unterbrach der Magier den Dämon, "ich lege einen Schutzzauber auf uns, das schenkt uns wenigstens ein wenig Zeit."

"Ich halte das für keine gute Idee, wir kennen uns in der Hölle nicht aus.", mischte der Engel sich ein und Andras schnaufte amüsiert auf. "Du kennst dich da nicht aus, das kommt davon, wenn man nie aus seinem Tempel rauskommt. Aber ihr habt mich, ich bin so Alt, dass man dies in Jahre nicht mal sagen kann, ich kenne die Hölle wie meine Westentasche." Augenblicklich verstummte der Engel, doch man sah Lethe an, dass ihr Andras Erklärung nicht sonderlich gefiel. Kurz sah Jenna zu Stephen und auch dieser erwiderte ihren Blick. Beide waren sich einig, irgendwas gefiel ihnen nicht an dem Engel. Doch was es war, mussten sie noch herausfinden.

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