☆Light - 21☆
Schweigend hörte Tony der Bändigerin zu, lediglich ein kurzes Schnaufen des Milliardärs versicherte Jenna, dass Tony ihr weiterhin zuhörte und nicht einfach aufgelegt hatte.
„Dabei habe ich schon für meine Urlaubsreise gepackt.", erwiderte Tony sarkastisch und ohne darauf einzugehen, erkannte er den Ernst der Lage und sprach mit fester Stimme weiter. „War natürlich ein Scherz, ich werde die Iron-Bots starten, sie sollen die Leute im Umkreis von 50 Kilometern in die Sicherheitsräume schaffen. Wenn es wirklich so schlimm ist, wie du behauptest."
„Das ist es Tony und wir dürfen keine Zeit verlieren, wir treffen uns im Sanctum Sanctorum in einer halben Stunde. Schick die anderen nach New York, sie sollen sich stets bereithalten."
„Na gut, Stark Ende!"
Sofort brach die Verbindung ab und nachdenklich legte Jenna ihr Handy bei Seite. Sie hatte es in der Vision gesehen, sie hatte ihn gesehen, den Teufel und zum ersten Mal empfand sie einfach nur Angst. Auch wenn es sich nur in ihrem Kopf abgespielt hatte, graute es sie vor dem Gedanken, Satan höchstpersönlich gegenüberzustehen. Andras konnte sie damals schon nicht einschätzen, doch aus irgendeinem Grund hatte sie sich nicht so unwohl gefühlt wie bei dem Anblick Luzifers. Wahrscheinlich lag es an dessen blutrote Augen, die Jenna in der Vision mit einem Ausdruck angesehen hatten, dass sie ihm zutraute, zu allem fähig zu sein. Kostete es, was es wolle.
Jenna war so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie Stephen, der nur wenige Zentimeter hinter ihr zu stehen kam, nicht einmal bemerkt hatte. Erst als er seine starken Arme um sie legte und sie seine Wärme an ihren Körper spürte, sah sie ihrem Freund in die türkisblauen Augen. Diese wunderschönen Augen, die mit der Grund waren, wieso sie sich damals in den arroganten Doktor Strange verliebt hatte.
„Stephen.", nannte sie ihn beim Namen und lehnte sich gegen seine Brust. Lauschte dem rhythmischen Impuls seines Herzschlages und schloss für einen Moment ihre erschöpften Augen.
„Ich halte das immer noch für eine schlechte Idee!", bebte Stephens Brust unter der Bedeutung seiner Worte und nachdenklich sah Jenna zu ihm auf.
„Ich weiß, aber ich muss ihnen genauso helfen, wie alle anderen es tun. Es hat einen Grund, wieso ausgerechnet ich die Einzige war, die diese Vision gesehen hat. Oder glaubst du, dass es sich einfach um einen Zufall gehandelt hat?"
„Nein, aber du bist nicht bei Kräften. Dieser Dämon hat dir einen Teil deiner Energie abgenommen und auch wenn es nur kurz war, merke ich es dir doch an, dass es dir nicht gut geht!"
„Es geht schon.", wimmelte sie ihn ab und löste sich aus dessen Arme um ein wenig Abstand zu gewinnen. Nachdenklich blickte sie aus dem großen Fenster ihrer Wohnung.
„Lüg mich nicht an Jenna. Ich werde dich sowieso nicht abhalten können, aber ich will das du dich möglichst lange zurückhältst, hast du mich verstanden?" Über ihre Schulter hinweg sah sie ihren Freund für einen Moment an.
„Stephen, ich kann auf mich selbst aufpassen, das muss ich dir am wenigsten Erklären!"
„So, wie du auf dich aufgepasst hast, als der Dämon hier auf dich gewartet hat? Oder so wie damals, als Andras dich beinah überredet hat, mit auf seiner Seite zu kämpfen?"
„Was kommst du mit so alten Geschichten?" Augenrollend sah sie von ihm ab und wusste, dass Stephen dies hasste. Mit zittrigen Fingern und bebender Stimme kam der arrogante Magier näher auf seine Freundin zugelaufen.
„Ich verstehe sowieso nicht, warum du diesen Dämon immer noch in Schutz nimmst.", sprach er in einem lauten Ton und Jenna wusste, dass es wichtig war, in solchen Momenten die Ruhe zu bewahren.
„Stephen.", seufzte Jenna und sah ihm ernst in die Augen.
„Hat Andras nicht heute erneut bewiesen, dass er auf unserer Seite kämpft? Was damals war, ist Vergangenheit, damit solltest du abschließen. Sonst könnte ich dir genau dieselben Vorwürfe machen."
„Das ich damals so zu dir war, damit hat auch dein Liebling Dämon etwas zu tun, falls du dich erinnerst."
„Er hatte aber nichts damit zu tun, dass du einfach mal beschließt, 5 Jahre zu verschwinden, um Thanos den Zeitstein zu überlassen."
„Glaubst du, ich hatte eine Wahl? Es musste so sein!", rechtfertigte der Magier sich aufgebracht.
„Du hättest nicht einfach Hals über Kopf aufbrechen müssen. Oder mir wenigstens etwas sagen können! 5 Jahre habe ich gedacht, du seist tot, weißt du überhaupt, wie sich das anfühlt? Nein, natürlich weißt du das nicht, weil über solche Sachen machst du dir schließlich keine Gedanken! Das Einzige, worüber du dir wieder Gedanken gemacht hast, ist die Tatsache, dass du nicht damit klarkommst, dass ich in deiner Abwesenheit Tonys Angebot angenommen habe und ein Avenger geworden bin! Du sollst mich nicht mehr wie deine unerfahrene Schülerin behandeln, Stephen. Ich musste 5 Jahre ohne dich auskommen und habe es auch irgendwie geschafft!" Mit zittriger Stimme sah sie wütend zu ihrem Freund, dessen Mund zwar geöffnet war, ihm beim besten Willen aber kein Gegenargument einfiel. Jennas Augen wechselten wild zwischen die seinen hin und her, bis beide sich erschrocken umdrehten und zu dem Dämon sahen, der sich genüsslich ein Glas Scotch gönnte.
„Störe ich?" Amüsiert runzelte der blonde Dämon seine Stirn und genervt verdrehte Stephen seine Augen. Mit dem Brechen der Siegel hatten auch Stephens neue Schutzzauber keine Wirkung mehr und wütend funkelte der Magier zu dem Dämon. Ausgerechnet die Person, die er gerade am allerwenigsten sehen wollte. Charmant lächelnd kam Andras um die Kücheninsel gelaufen und legte seine Hände in die Hosentasche, nachdem er das leere Glas bei Seite gestellt hatte.
„Verschwinde aus meiner Wohnung!", zischte Stephen diesen an und kam einige Schritte auf den Dämon zugelaufen.
„Ach Stephie, sei doch nicht immer so unentspannt." Provozierend legte Andras seine Hand auf dessen Schulter, bis Stephens Mantel diese achtlos wegschlug. Begeistert sah Andras dem Stück Stoff nach.
„Mit dem Ding habe ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen!", sprach Andras nachdenklich und rieb sich dabei die Hand.
„Wenn du nicht augenblicklich verschwindest dann..." - „Schon gut!", unterbrach der Dämon Stephen und wandte sich dabei vom Magier ab.
„Ich gehe ja schon. Dabei wollte ich dir nur sagen, dass du nicht eifersüchtig auf mich sein musst." Schief grinsend löste Andras sich zu einer schwarzen Rauchwolke auf und verschwand. Wütend drehte Stephen sich zu seiner Freundin um, die allerdings kopfschüttelnd aus seiner Wohnung lief und ihren Freund nachdenklich zurückließ. Dieses ganze Testosteron gesteuerte Verhalten bei den beiden machte sie wahnsinnig. Bevor sie jedoch ins Sanctum Sanctorum trat, aktivierte sie ihren Anzug, den sie einst von Tony bekommen hatte. Das bewegliche, dennoch stabile Material legte sich um ihren Körper und formten eine Art zweite Haut. Der schwarze Anzug mit den roten Akzenten schimmerte metallisch im Licht und auch wenn Jenna ihn selten benutzte, war sie dennoch stolz auf ihr Outfit. Das Einzige, was sich seit dem ersten Prototypen geändert hatte, war das schlichte Avengers Zeichen, was jetzt ihren rechten Oberarm zierte und rot aufleuchtete. Energisch kam sie die Treppe hinuntergelaufen und näherte sich Wong der bereits Stephen, der ebenfalls mit einem Zauber erschienen war, seinen Plan erläuterte. Andras saß währenddessen gelangweilt auf einem Stuhl und musterte die Bändigerin schweigend. Kurz sah sie zu Stephen, der sich zuvor hier hinunter teleportiert hatte, doch schenkte ihm nicht mehr Aufmerksamkeit, als es notwendig war, was der Doktor natürlich sofort bemerkte und auch den Dämon aufhorchen ließ.
„Wie geht es dir, Wong?", ging Jenna auf den Asiaten ein etwas, was Wong durchaus an der jungen Frau schätzte.
„Es geht schon, ihr könnte euch auf mich verlassen."
„Was machen die Schüler?", unterbrach Stephen das Gespräch und wechselte zwischen den beiden seinen Blick.
„Josh hat sich gut geschlagen, falls du das meinst. Ich habe sie informiert und alle, die bereits die ersten Kampfstunden absolviert haben, werden uns begleiten. Der Rest bleibt hier."
„Gut, auch wenn es gefährlich ist, haben wir keine Wahl. Hoffen wir einfach, dass es nicht so schlimm wird wie angenommen." Ruhig wechselte Stephen seinen Blick zu Jenna, diese jedoch so tat, als hätte sie es nicht bemerkt. Bei Stephens Bemerkung fing Andras an zu lachen und fragend sahen alle zu dem Dämon, der sich aus dem Stuhl erhob und zur großen Eingangstür ging. Schweigend zog er diese auf und alle blickten auf einen Tony Stark, der seine Hand schon gehoben hatte, um anzuklopfen. Verwundert sah er zu dem Dämon und anschließend zu den anderen Anwesenden.
„Was macht der denn hier?" Arrogant sah Tony über seine Sonnenbrille zu dem Dämon und schließlich wieder zu Jenna, die ihn lächelnd begrüßte.
„Es hat sich einiges getan, Tony. Andras kämpft jetzt auf unserer Seite.", erklärte sie ihrem Freund.
„Einfach so? Sicher das Blondi nicht irgendeinen Hinterhalt plant?", skeptisch zog Tony seine Brille von der Nase und kam neben Stephen zu stehen.
„Ach, komisch das noch jemand meiner Meinung ist.", sprach Strange sarkastisch und sah zu Jenna, die ihn genervt anlächelte.
„Oh Spannung ich in diesem Raum spüre!", spottete Tony und folgte jedem Schritt den Andras tat und sah ihn dabei abwertend an.
„Tony Stark, ich freue mich trotzdem, sie zu sehen. Ich bin ein großer Fan." Andras streckte charmant seine Hand aus und irritiert sah Tony zu dem Dämon und schließlich zu Jenna.
„Deine gespielte Freundlichkeit kannst du dir sonst wo hinschieben.", wimmelte er diesen ab und süffisant fing der Dämon an zu lachen.
„Ein Versuch war es wert." Andras zuckte mit den Schultern und ging zurück auf den Stuhl, wo er bereits Platz genommen hatte.
„Na gut, ich werde mal versuchen, damit klarzukommen.", Tony deutete auf Andras und drehte sich zu den anderen um.
„Dann klärt mich mal auf."
Jenna sah zu Stephen, der gerne das Wort ergriff, doch dieses Mal ließ er ihr den Vortritt und ohne zu zögern, erklärte Jenna dem Milliardär das zuvor Geschehene.
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