Grelles Licht der Leuchtstoffröhre brannte auf Jennas Netzhaut, als die Bändigerin behutsam ihre Augen öffnete. Angewidert rümpfte sie ihre Nase und versuchte vorsichtig ihren Körper aufzurichten. Das Bett quietschte unter jeder kleinsten Bewegung und überall standen irgendwelche elektronischen Geräte. Während Jennas Augen sich noch an die Helligkeit gewöhnen mussten, hätte sie schwören können, jemanden aus dem Zimmer huschen zu sehen. Sie befand sich offenbar in einem Krankenhaus. Der typische Duft, das Zimmer und die Tatsache, das an ihrem linken Arm ein venöser Zugang gelegt wurde, sprachen dafür. Dieser zwickte unangenehm in ihrem Arm und schwach versuchte sie ihn herauszuziehen.
"An deiner Stelle würde ich das nicht tun!" Jenna erschrak und sah zu ihrer Rechten. Auf einen der Stühle saß ein blonder Mann im schwarzen Anzug. Erneut kniff die Bändigerin ihre Augen zu, um jedoch beim Öffnen wieder festzustellen, das er immer noch dort war.
"Andras?", unglaubwürdig flüsterte Jenna seinen Namen. Mit einem Lächeln auf den Lippen hob der Dämon seinen Zeigefinger und deutete ihr ruhig zu bleiben. Doch ihre Augen weiteten sich und das Gerät, was ihr Herzkreislauf überwachte, fing immer schneller an zu piepen."Nein, nein, nein!" Jenna schlug die Hände in ihr Gesicht. Sie halluzinierte, er war nicht da, er konnte nicht hier sein. Ängstlich zuckte die junge Frau zusammen, als jemand seine Arme um ihren Körper schlang. "Nein, lass mich los!" Panisch versuchte die Bändigerin sich zu befreien, bis sie in Stephens hellblaue Augen blickte."Beruhig dich, Jenna!", sprach er energisch auf sie ein und augenblicklich hörte ihr Körper auf zu zittern. Doch beruhigen sollte die junge Frau sich noch lange nicht.
"Stephen?", flüsterte sie schwach und sofort liefen heiße Tränen an ihrer Wange hinab. Feste zog der Doktor seine Freundin an sich und sah sorgenvoll zu Christine Palmer. Immer wieder presste er seine Lippen auf Jennas schwitziger Stirn, um sie irgendwie zu beruhigen. Gleichzeitig fing die Ärztin an, in Schubladen zu kramen und zog schließlich eine Spritze mit einem durchsichtigen Mittel auf.
Unbemerkt gab sie dieses in den Tropf, der Jenna mit Flüssigkeit versorgte und Stephen spürte, wie der Körper seiner Freundin anfing, sich zu entspannen. Langsam legte er Jenna zurück in die Kissen und presste ihr erneut einen Kuss auf die Stirn. Beinah friedlich lag sie nun da, als das Beruhigungsmittel anfing zu wirken. Stephen nahm Jennas Hand und presste diese an sich, um einfach nur so dazusitzen. Auch für ihn war das alles zu viel. Er hatte sich geschworen, Jenna nie so leiden zusehen und dennoch war es seine Schuld. Wäre er einfach bei ihr gewesen. Machtlos saß er hier wie ein einfacher Mensch und musste auf das Wissen und der Hilfe anderer vertrauen. Er bemerkte nicht einmal, wie Christine die beiden allein ließ. Erst als Stephen durch eine ihm sehr bekannte Stimme erschrak, erwachte er aus seiner Starre. Hinter ihm hatte sich ein Portal geöffnet und mit nassen Augen sah er in Wongs erleichtertes Gesicht.
"Oh Gott, wir haben euch überall gesucht!" Der Asiate deutete den anderen Magiern zurückzubleiben und schloss das Portal."Was ist passiert?" Langsam kam er hinter Stephen zu stehen und zum ersten Mal ließ er Jennas Hand los, um sich zu seinem besten Freund zu drehen."Sie wurde angegriffen. Ich dachte, sie würde es allein schaffen, doch als es ihr immer schlechter ging, habe ich sie ins Krankenhaus gebracht. Es ist meine Schuld, Wong. Es ist alles meine Schuld."
"Stephen." Doch auch der Asiate wusste nicht, was er dem Doktor jetzt noch hätte sagen können. Weiter nachfragen würde er später. Nicht jetzt, wo Stephen deutlich am Leiden war. Plötzlich stand die junge Ärztin wieder im Zimmer und musterte Wong neugierig.
"Ich frag gar nicht erst." Wong nickte Christine stumm zu und diese wandte sich zu Stephen.
"Eine der Schwestern hat dem Oberarzt Bescheid gesagt. Er ist in diesem Moment auf dem Weg hierher. Ich denke nicht, dass ihr wollt, dass der Fall groß die Runde macht, weshalb ihr am besten verschwinden solltet.", schlug Christine ruhig vor und dankbar lächelte Stephen der Ärztin zu.
"Hier, das ist für Jenna. Die muss sie 3-mal am Tag nehmen, eine Woche lang. Das sollte zumindest etwas helfen. Achte darauf, dass sie sich schont und dass sie wirklich die Tabletten nimmt."
"Danke Christine. Für alles!" Stephen zog Christine in seine Arme und zurückhaltend erwiderte sie seine Geste. Sanft nahm sie sein Gesicht zwischen ihre Hände und für einen Moment sahen die beiden sich schweigend an."Ich wünschte, du hättest mich damals so angesehen. Passt auf euch auf." Liebevoll gab sie dem Doktor einen Wangenkuss und löste sich langsam von Stephen. Er mochte Christine nach wie vor. Doch die Sorgen, die er sich im Moment um Jenna machte, bestätigten seine Gefühle. Er würde alles für diese Frau tun, sie bedeutete ihn mehr als sein eigenes Leben.
Christine löste die Zugänge und Geräte, an denen Jenna angeschlossen war und vorsichtig nahm Stephen seine Freundin in den Arm.Wong formte ein Portal und zusammen liefen sie durch dieses hindurch. Bevor der Asiate das Tor schloss, winkte Christine den beiden zum Abschied und freundlich fing der Doktor an zu schmunzeln.
Auch wenn Jenna nicht sonderlich schwer war, bemerkte er, wie ihr Gewicht an seinen Kräften zerrte. Denn auch für den talentierten Magier waren die letzten Stunden anstrengend genug und Wong spürte, dass sein Freund am Ende seiner Kräfte war.
"Stephen, ruhe dich heute aus. Ich werde mich um die Schule kümmern."Nein, das musst du nicht!"
"Doch, das muss ich und jetzt gute Nacht." Wong schickte die beiden mit einem Zauber in dessen Wohnung.Wie auf magischer Weise stand Stephen mit Jenna im Arm in seinem Schlafzimmer und ruhig legte er sie auf ihre Seite des Bettes. Das Tageslicht schien durch die großen Fenster, doch das war ihm egal. Er war fertig, müde und einfach nur noch erschöpft.
Bevor der Magier seine Gewänder aus zauberte, legte er die kleine Schachtel mit den Tabletten auf ihrem Nachttisch und kuschelte sich schließlich in die hochwertige Bettwäsche. Legte seinen Arm um seine Freundin und fiel direkt in einen tiefen Schlaf, den er dringend nötig hatte.
~•~
Na ihr Lieben,
wie gefällt euch die Story bis jetzt? Bisschen mehr Jenna und Stephen Time. Aber auch andere Charaktere aus dem MCU dürfen natürlich nicht fehlen (:
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