Kapitel 2
Traum
Der Himmel ist erleuchtet in rosa und blau. Die Wolken sehen aus wie rosa Zuckerwatte. „Meine kleine Freundin, habe keine Angst vor mir. Ich tue dir nichts. Du bist in Sicherheit." Eine helle, freundliche Stimme grüßt das Mädchen. Diese Stimme kommt von einer Kreatur zu ihren Füßen. Das weiche Fell kitzelt sie an der Unterseite, der Schwanz schlingt sich um ihren Knöchel. „Ich habe auf dich gewartet. Es tut mir leid, dass ich nicht auf dich aufpassen konnte.Du bist hier in Sicherheit, du kannst mir glauben. Mit Fantasie kann man hier viel erreichen. Ich bin Melli - eine Freundin, deine Freundin. Du kannst mich immer rufen, wenn du mich brauchst - ich werde zu dir kommen. Maya, ich werde für dich das sein, wenn dich niemand anderer versteht, werde ich bei dir sein und dir mit Rat zur Seite stehen. Das kleine Mädchen, Maya, schreckt auf, als das Wesen ihren Namen nennt, setzt sich auf und schaut mit geöffneten Mund zu ihren nackten Füßen. Eine Katze hat sich davor zusammen gekauert und schnurrt friedlich. „Erschrecke dich nicht, mein Kind. Ich weiß, du hast Angst." Die Katze hebt sich, streckt und reckt sich und läuft auf Maya zu. Auf Maya's Schoß setzt sie sich wieder hin und schlägt sanft mit dem Schwanz auf ihr Bein. „Ich fürchte mich nicht, ich frage mich nur, wo ich hier gerade bin. Hat der Mann mich bekommen und mich getötet, oder wo bin ich hier?" „Sei beruhigt. Du bist nicht tot, aber du schläfst in diesem Moment. Wenn du wach bist wirst du bei deiner Neunen Familie sein. Ich habe es nicht geschafft dich zu retten, aber ich werde mich ab jetzt um dich Kümmern." „Aber wie? Du bist hier in meinem Traum. Du kannst mit mir sprechen, ich kann dich verstehen." „Genau genommen spreche ich nicht, sondern ich kommuniziere in deinen Gedanken - so etwas wie Gedankenlesen. Ich kann deine lesen und kann meine zu dir übertragen. Ich bin auch nicht nur ein Traumwesen, sondern existiere auch in deiner Welt. Deswegen spreche ich ja davon, dass ich dich unterstütze. Ich kenne dich schon dein gesamtes Leben lang, ich bin älter als man denkt. Früher habe ich über dich gewacht und deine Eltern haben mir gesagt, ich solle zurück zu dir, du sollst nicht mehr alleine sein. Ich war nur zu langsam, um dich vor dem Mann zuretten. Dafür aber bin ich dir gefolgt." Melli schlingt ihren Schwanz um Maya's Handgelenk. „Komm wir laufen ein bisschen. Ich kann zwar nicht deine Hand nehmen, aber hier gibt es nicht, wovor du dich fürchten musst. Ich laufe neben dir." Maya steht auf, kniet sich hin und bestaunt ihr neues Kleid. „Du kannst hier alles machen, was du woanders nicht kannst. Mit Träumen und Wünsche kann man hier die Realität verändern. Wünscht du dir Regen, dann kann es regnen, aber bitte..." Bevor Melli aussprechen kann, schüttetes aus Tonnen. Melli springt springt zur Seite und faucht. „Mach das es aufhört." Maya lacht sich kaputt bei der Reaktion der Katze - Melli knurrt fortlaufend. „Lach nicht, ich kann Regen nicht ausstehen." Maya denkt angestrengt nach und der Regen verschwindet und wandelt sich in Sonnenstrahlen. „Wir haben keine Zeit mehr, du wachst gerade auf. Ich bin gerade an deiner Seite, erschrecke dich nicht und ich kann nicht mehr mit dir sprechen. Dafür kann ich noch deine Gedanken lesen. Du kannst meine nicht mehr hören. Schreie nicht, ich bin bei dir und beschütze dich vor deiner neuen Familie."
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