Trace
Requested by LouMeLou
Evie P.o.V.
"Agent O'Reilly sind sie da?" Wisperte ich und hörte das Knacken in meinen Ohrstöpseln.
"Ja. Ich bin im Westflügel in Position."
"Okay, dann los." Ich stieß die Tür auf und rannte in den langen grauen Gang. Langsam sicherte ich Tür für Tür bis zu der letzten Tür im Gang. Dahinter befand sich ein Computerraum mit dutzenden Akten und Datenträgern in Regalen.
Ich began die Datenträger zu untersuchen.
Es waren immer Namen mit Datum.
Kyle Baker 01/20/2000
Marion Duke 08/12/2002
Und so weiter. Ich wollte schon wieder gehen, aber eine der letzten Dateien die ich sah hatte einen Namen der mich interessierte. Samuel Booth 11/08/2011.
Sofort stockte ich in der Bewegung. Warum stand der Name meines Bruders und sein Todestag auf einer Akte?
Ich spürte wie ich anfing zu zittern, aber trotzdem nahm ich den Datenträger und ließ ihn meine Tasche gleiten.
"O'Reilly alles gesichert. Niemand mehr hier." Gab ich durchs den Ohrstöpsel durch und begab mich zum Computer um ein Backup des Systems zu machen und einige Viren einzuschleusen.
"Romanoff. Sind Sie durch?" Im Hintergrund seiner Leitung hörte ich Schüsse. Die Ablenkung hatte anscheinend gut geklappt.
"30 Sekunden." Der Ladebalken des PCs stockte kurz bei 86% bevor er zu 90% sprang und wieder weiterlief.
"Okay ich bin durch. Rückzug." Ich hörte noch wie O'Reilly seinen Männer den Befehl zum Rückzug gab, aber war selbst schon dabei durch die Gänge zurück zur gelösten Abdeckung des Luftschachtes zu hechten. Kaum war ich durch die Öffnung ins Dunkel gekrochen und hatte die Abdeckung von innen wieder draufgezogen, näherten sich schon auch Schritte. Ein paar schwarzer Arbeitsstiefel rannte an mir vorbei.
Mit einigen wenigen Handgriffen klemmte ich die Abdeckung so fest, dass sie fürs erste halten sollte und kroch den vorgesehenen weg raus.
Fünfzehn Minuten vergangen bevor ich an der Seite des Gebäudes rauskam, langsam öffnete ich den Zugang und sah heraus. Niemand da. So leise wie ich konnte sprang ich aus dem Loch auf dem Boden und versteckte mich hinter einer der Mülltonnen.
"O'Reilly wo sind Sie?"
"An der Seite wo wir sie abgesehen haben, direkt hinter der Waldlinie." Ich sah zum Wald. Knapp 500 Meter, aber soviel Licht wie hier war, würde es schwierig werden dorthin zu kommen.
Trotzdem rannte ich los. Erst als ich den Wald fast erreicht hatte, erfasste mich ein Lichtstrahl und der Alarm ging los.
"Bereiten sie den Flieger vor." Schrie ich und rannte nochmal schneller. Endlich im Schutz der Bäume, war ich schlechter zu sehen.
"Der Flieger ist 400 Meter vor Ihnen auf einer Lichtung." Hörte ich die Stimme des Agents in meinem Ohr, also rannte ich weiter. Die ersten Kugeln wurden hinter mir abgefeuert, aber zum Glück waren sie noch zu weit weg.
Das nächste Gebüsch durch das ich stolperte zerkratzte mir die Wangen und ich fiel der Länge nach hin.
Schnell rappelte ich mich auf und rannte weiter. Mein Knie begann zu pochen, ich konnte förmlich spüren wie das Blut an ihm herunter lief.
Dann sah ich den Flieger. Mit all meiner verbliebenen Kraft setzte ich zum Endspurt an, quer über die Lichtung und dann die Rampe hoch.
Einer der anderen Agents begann diese einzufahren noch bevor ich vollkommen drin war. Keuchend und bluten ließ ich mich auf den Boden des Fliegers fallen, der nur wenige Sekunden später abhob.
Eine Agentin kam auf mich zu und hielt mir eine Flasche Wasser hin.
"Kommen Sie. Wir sollten die Verletzungen versorgen."
"Wurde sonst jemand verletzt?" Fragte ich und stand von Boden auf. Während sie mir antwortete, dass es keine verletzten gibt, nahm ich einige Schlucke Wasser zu mir.
Sie begann die Schnitte im Gesicht und die Schürfwunde an meinem Knie zu reingehen bevor sie das Knie verband.
"Danke." Sie lächelte nur sanft und setzte sich auf einen der anderen Plätze. Ich trank noch ein wenig und lehnte mich zurück.
"Hey O'Reilly das hier sind die Daten. Ich habe einen Trojaner eingebaut, der sollte uns die zukünftigen Daten direkt kopieren und weiterleiten. Willst du das Director Fury bringen?" Der junge Agent, dessen erste Mission als Teamleiter das war, nickte eifrig und nahm den Stick an sich.
"Wir fliegen eh am Tower entlang oder?"
"Ja wieso?"
"Könnt ihr mich einfach absetzen?"
Er nickte und redete schnell mit dem Piloten, aber ich lehnte mich einfach im Sitz zurück und schloss die Augen.
"Wir sind da." Die Agentin von vorhin schüttelte mich an der Schulter und ich setzte mich ruckartig auf.
Leicht schlaftrunken stand ich auf und torkelte aus dem Flieger. Jetzt da ein wenig Zeit vergangen war, spürte ich die Erschöpfung und den Schmerz in meinem Körper.
Die Rampe fuhr hinter mir wieder hoch und während ich meinen Weg ins innere des Towers fortsetzen, hoben die anderen wieder ab.
Jarvis öffnete mir die Tür zum Tower und sofort schlug mir die warme entgegen. Es war kurz vor Mitternacht im Spätherbst und hier draußen war die Luft relativ frisch.
"Soll ich ihre Mutter informieren, dass sie Zuhause sind?" "Wenn sie noch wach ist."
Ich stieg in den Aufzug ein und fuhr zu der Etage auf der Mom und ich unsere Zimmer hatten.
"Hey Liebling." Hörte ich ihre Stimme mir entgegen kommen, während sich die silbrig metallenen Türen des Aufzuges aufschoben.
"Hey Mom." Antwortete ich und stolperte nach vorne in ihre offenen Arme.
"Wie siehst du denn aus? Was ist passiert? Hast du das schon gereinigt?"
"Musste durch einen Wald laufen hab mich an den Büsche gekratzt und bin hingefallen. Ja. Alles gereinigt und Knie auch verbunden."
Sie nickte zufrieden und zog mich in die Richtung meines Zimmers.
"Hast du Hunger?" Ich schüttelte den Kopf und stieß die Tür auf.
"Ne ich bin einfach nur müde." Ich streift den Anzug ab, den ich getragen hatte, der jetzt eh kaputt war, und schlüpfte in meinen Pyjama.
"Okay wenn was sein sollte, kannst du mich wecken." Ich nickte und lächelte ihr zu.
"Gute Nacht Mom." "Nacht Baby."
Sie schloss die Tür hinter sich, ich wollte mich aufs Bett fallen lassen, als mir der Datenträger wieder einfiel, der mit dem Namen meines Bruders.
Ich stand wieder auf und zog ihn aus der Tasche meines Anzugs. Heute würde ich damit nichts mehr anfangen können, also legte ich in meine Schublade, wo Mom hoffentlich nicht suchen würde.
Dann ließ ich mich wieder in mein Bett fallen und kuschelte mich unter der Bettdecke zusammen. Sobald mein Kopf das Kissen berührte, schlief ich ein.
"Guten Morgen Evie." Hörte ich die Stimme meiner Mutter, die mich sanft wach schüttelte.
"Morgen Mom." Murmelte ich verschlafen zurück.
"Ich hab Frühstück gemacht, also Steh bitte auf." Langsam drehte ich meinen Kopf in ihrem Richtung und sah sie langsam an.
"Kay." Ich schlug die Decke zurück und stand auf. Mein Knie brannten sofort auf und ich setzte mich wieder hin. "Was ist los?"
"Knie tut weh." Antwortete ich meine Stimme klang verdammt rau.
"Okay soll ich dir Schmerzmittel holen oder brauchst du sonst was?" Ich schüttelte den Kopf.
"Ne ich muss nur langsam aufstehen denke ich. Vielleicht nur eine Salbe zum desinfizieren und die Wundheilung unterstützt."
Sie nickte, kam kurz danach wieder mit einer Salbe und einem neuen Verband wiederkam.
Sie nahm den alten Verband ab und wechselte ihn mit dem neuen, wobei sie vorher die Salbe auftrug.
"Okay jetzt Frühstück?" Ich folgte ihr in die Küche, wo Rührei, Toast und Obst bereit stand.
"Also du musst mir noch erzählen wie die Mission lief." Sagte sie bevor sie einen Bissen Ei nahm.
"Ich denke ganz gut. Der Plan ist voll aufgegangen und die Wachen sind auf die Falle hereingefallen. Ich bin also durch den Lüftungsschacht ins Gebäude hab den Computer gehackt, die Dateien kopieren und einen Trojaner platziert, der in der Theorie, alle zukünftigen Daten an uns weiterleiten sollte. Dann sind wir in den Rückzug gegangen, die anderen sind wieder vorne heraus und ich durch den Lüftungsschacht zurück raus. Bis dahin lief auch alles super, aber draußen hatten sich die anderen zum Wald knapp 500 Meter vom Gebäude weg zurück gezogen und überall waren die Scheinwerfer an und es war quasi nicht möglich sich zu verstecken und ich hab zwar 400 Meter geschafft, aber dann haben mich die Scheinwerfer erwischt. Irgendwann habe ich es zum Wald geschafft, aber die haben angefangen zu schießen. Ich war schon zu weit weg und habe nichts abbekommen, bin aber beim durch den Wald rennen hingefallen."
Fasste ich meinen Monolog zusammen. Währenddessen hatten wir beide weiter gegessen und waren nun fertig mit unserem Frühstück.
Sie nickte zufrieden. "Was willst du heute machen?" Fragte sie und ich sah sie an.
"Schlafen denke ich vielleicht lesen, aber vor allem Schlafen." Mom lächelte und ich verschwand in meinem Schlafzimmer.
Ich schnappte mir meinen Laptop und den Datenträger, bevor ich mich auf mein Bett kuschelte.
Die Dateien landeten langsam bis einige Dokumente geladen hatten.
Ich öffnete das erste Dokument, eine Art Vertrag, der da legte, dass zwischen der Gruppe Blanche und der Gruppe, bei der wir heute eingebrochen waren, ein Arbeitsverhältnis angeschlossen wurde. Gegen eine Zahlung sollte die Gruppe Blanche das Ziel entführen.
"Was zur Hölle?" Murmelte ich.
Während ich das zweite Dokument öffnete, ein Foto meines alten Hauses und der Lageplan. Genau notiert, wo welcher Raum war und welche Treppen es gab, wobei die Empore vergessen wurde, da diese erst später eingebaut wurde.
Das nächste Dokument war ein Bild meines Bruders. Ich kannte das Bild er war zehn gewesen und es war eines dieser Bilder was in der Schule gemacht wurde.
Das allerletzte Dokument war ein weiterer Vertrag. Zwischen meinen Eltern und der Gruppe von heute. Die beiden hatten Geld bekommen, was sie in regelmäßige Raten zurückzahlen mussten.
Sofort schloss ich die Dateien und starrte auf meinen Laptop. Okay das war viel. Meine Eltern waren quasi Schuld das mein Bruder tot war. Ich öffnete den Bankaccount meiner Eltern, die Passwörter kannte ich seit Jahren, denn sie hatten sie nie verändert.
Ich scrollte bis zehn Jahre zurück und begann die Finanzunterlagen durchzusehen, nach Vertragsschluss landeten 100.000$ auf dem Konto, aber es gab nie wieder kleinere Abhebungen um die Schulden wieder zu begleichen.
Also hatten sie nie die Schulden beglichen, das heißt die Gruppe von heute hatte wahrscheinlich Rache gesucht.
Das heißt die Mörder von Samuel waren vielleicht die Gruppe Blanche, deren Auftrag gescheitert war, aber wieso hatten sie danach nicht versucht mich zu entführen oder eine andere Person meiner Familie.
"Mom." Rief ich und sie kam in mein Zimmer gerannt.
"Was ist los?" "Kannst du dir das angucken? Ich hab den Datenträger gestern während der Mission gefunden." Ich sah kurzzeitig Wut und Irritation in ihrem Blick, aber dann begann sie zu lesen.
"Was zur Hölle?" Murmelte sie und begann genau wie ich zuvor auf meinem Laptop die Dateien zu öffnen und zu lesen.
Ihre grünen Augen lagen nun auf mir.
"Was denkst du?" "Das meine Eltern sich Geld geliehen haben und es nicht zurück gezahlt haben und Samuel entführt werden sollte, aber irgendetwas schief ging und er deswegen gestorben ist."
Sie nickte zustimmend. "Was werden wir tun?" "Vielleicht die Dateien von S.H.I.E.L.D aufrufen oder keine Ahnung. Meine Eltern aufsuchen und versuchen herauszufinden, was die noch wissen."
"Das übernehme ich." Meinte Mom und stand auf. "Du bleibst hier und gehst in die S.H.I.E.L.D Datenbank und danach schläfst du noch was." Ich nickte und sie verließ den Raum und kurz danach die Wohnung.
Ich öffnete mit wenigen Klicks die Datenbank und begann nach der Gruppe Blanche zu suchen, aber es gab nicht mehr, als das es Professionelle Killer waren, die keinerlei Spuren oder Zeugen zurück ließen. Über die Gruppe von Gestern fand ich nichts und da ich den Stick schon abgegeben hatte, hatte ich keine Möglichkeit mehr herauszufinden.
Seufzend schloss ich den Laptop und legte ihn beiseite. Wie Mom gesagt hatte,legte ich mich nochmal hin.
Als sie mich knapp 2 Stunden später weckte schien sie ziemlich aufgeregt.
"Was hast du?" Fragte ich während ich mich aufsetzte.
"Deine Theorie stimmt und deine Eltern haben nach Samuels Tod bezahlt, aber sie haben trotzdem noch mehrere Drohbriefe von der Gruppe Blanche erhalten, dass sie dich umbringen Wollen."
Ich sah sie ziemlich entgeistert an.
"Was?" "Du bist die einzige die jemals überlebt hat, die wollen dich loswerden. Anscheinend gab es schon mehrere Anschlagsversuche, die alle gescheitert sind." Ich sah sie geschockt an.
Sie legte ihre Arme um mich und zog mich enger an sich."Keine Sorge. Hier passiert dir nichts."
Nachdem ich mich wieder einigermaßen gesammelt hatte, sah ich sie an.
"Heißt das wir müssen Blanche jagen?"
"Du bleibst hier wo du sicher bist. Wir geben das an S.H.I.E.L.D und fragen an ob die Avengers das übernehmen können." Ich nickte, so sehr ich auch selber dabei sein wollte wenn sie die Mörder hochnahmen, konnte ich trotzdem verstehen, wieso Mom mich nicht dabei haven wollte.
"Ich rufe Fury an und kläre das. Suchst du einen Film aus?" Im Wohnzimmer wählte ich einen Film während Mom telefonierte und zurückkam.
Drei Tage später:
"Sie haben sie." Ich sah von meinem Mathebuch auf.
"Was?" "Blanche sitzt in Haft. Du kannst mitkommen und sie in den Zellen besuchen."
Eifrig nickte ich und sprang auf um Mom zu folgen.
"Du weiß, dass du nicht sie sehen musst, wenn du nicht willst. Wir können jederzeit umdrehen und zurückfahren." Ich nickte und schenkte ihr ein dankbares Lächeln.
Der Rest der Fahrt verlief schweigend, bis wir auf dem Parkplatz angehalten hatten und ausgestiegen waren.
"Mom. Ich hab Angst. Bleibst du bei mir?" Fragte ich sie und sie nickte. Sie griff meine Hand um mich zu beruhigen, während der Agent begann uns einen langen Gang entlang zu führen. Hochsicherheitszellen an beiden Seiten. Die Männer in den Zellen Tränen an die Glasscheiben und redeten, aber wir konnten sie nicht hören.
"Da sind wir." Auf der anderen Seite der Glasscheibe saßen drei Männer. Als sie mich sahen, standen sie auf. Der Wörter drückte einen Knopf, der das Mikro freischaltete.
"Du bist die Kleine, die wir umbringen sollen." "Und ihr diejenigen die meinen Bruder gerötet haben." Erwiderte ich nur. Einer von ihnen nickte.
"Ich erinnere mich noch ganz genau. Seine süßen Schreie, dass du wegrennst, als ob du uns je entkommen konntest und jetzt stehst du hier. Wie ein Lamm an der Schlachtbank."
"Nur scheint es als wäre euch eureka Axt genommen. Denn ich bin hier draußen und frei, während ihr den Rest eures Lebens in dieser Zelle hocken werdet." "Irgendwann kommen wir hier raus und dann werden wir dich finden." Ich zuckte mit den Schultern.
"Okay, aber dann werde ich bereit sein. Genau wie meine Familie." Mit diesen Worten drehte ich mich zu Mom und sagte. "Lass uns gehen."
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2.457 Wörter
Sorry, dass es solange gedauert hat. Aber hier ist dein Request.
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