Kurz und knapp


Siehe da hier stand ich nun vor der Gilde, zugegebenermaßen war ich ein kleines bisschen Stolz auf mich. Zufrieden betrat ich das Gildengebäude, doch nach einem Schritt blieb ich stehen. Laxus kam gerade aus der Gilde, wir standen uns gegenüber, blickten uns in die Augen. Eine gefühlte Ewigkeit standen wir so da, ich hatte Angst mich zu bewegen, ich war wie versteinert. Laxus hingegen wirkte eher, als wollte er mich umbringen. Mit einem abschätzigem: „Tze.", wand er den Blick von mir ab.

Ich sah im selben Moment zu Boden und fühlte mich kleiner als ich sowieso war.

„Willst du noch ewig da stehen?"

Noch immer würdigte er mich keines Blickes. Sofort machte ich den Weg frei und flüchtete mehr oder weniger weiter ins Gebäude an die Theke. Mira stellte sich sogleich zu mir: „Hey Catherine, was ist los?"

Eilig schüttelte ich den Kopf: „Schon gut..."

Einer der Mitglieder, ich glaube er hieß Max, kam und informierte Mira, dass er eine Mission annehmen wollte. Jetzt war ich hellhörig: „Du verwaltest die Missionen?"

Überrascht blickte Mira mich an: „Ja wieso?"

„Kannst du mir vielleicht helfen eine auszusuchen?"

Sie nickte: „Na komm, wir gehen zum Request Board."

Nur wenige Schritte neben der Theke hingen alle Aufträge, die an die Gilde gestellt werden. Nachdenklich las ich mir einige davon durch.

„Du solltest dir für deinen ersten Auftrag vielleicht wen mitnehmen.", sie legte den Finger ans Kinn und sah prüfend durch die Gilde, dann hob sie die Hand: „Gray! Komm doch bitte einmal her!"

Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken: „G-G-G-Gray? Mira bitte! Egal wer nur nicht... -Gray hi!", meine Stimme klang übertrieben freundlich, ich lächelte ihn mit geschlossenen Augen an, ich fühlte mich stark versteift.

„Was ist denn?", er klang gelangweilt, vielleicht sogar genervt. Da ich mich nach wie vor nicht rührte, zog mich Mira an sich: „Catherine ist endlich bereit für ihren ersten Auftrag! Würdest du sie begleiten?"

„Ja sicher. Was hat sie denn vor?"

Obwohl ich immer noch mit geschlossenen Augen mein steifes Grinsen zeigte, wusste ich dass Gray zu mir sah. Ein Glück übernahm Mira wieder das reden: „Ehrlich gesagt hat sie sich noch gar nicht entschieden, aber das könnt ihr ja gemeinsam klären. Ihr wisst ja, wo ihr mich findet, wenn ihr euch entschieden habt."

Damit ließ sie Gray und mich vor dem Brett zurück. Eilig wand ich mich dem Request Board zu und studierte total beschäftigt wirkend die Aushänge. Im Augenwinkel sah ich Gray neben mich treten, die Hände in den Hosentaschen, doch sein Blick war nicht auf die verschiedenen Aufträge gerichtet. Im Gegenteil: er starrte geradezu mich an. Wie kam ich hier nur wieder raus?

„Das war Miras Idee, oder? Ich meine du wärst niemals darauf gekommen mich mitzunehmen. Schließlich kannst du meine Nähe ja kaum ertragen, nicht wahr?", er drehte sich zum Innenraum „Du kannst jeden anderen aus der Gilde mitnehmen. Damit habe ich kein Problem. Ich wüsste nur gerne, was ich dir getan habe."

Ohne dass ich Einfluss darauf hätte nehmen können war ein sarkastisches Auflachen aus meiner Kehle gekommen. Erneut verkrampfte sich mein ganzer Körper. Verdammt! Wie soll ich diese Reaktion nun erklären? Gray stand nun wieder mir zugewandt, die Arme verschränkt. Eine Augenbraue gehoben. Nervös biss ich auf meine Lippe. Es half wohl alles nichts: „Gray? Wie fühlst du dich, wenn du in meiner Nähe bist?"

„Äh... was?"

Unentschlossen fuhr ich mir durchs Haar und sah ihn an: „Gray. Ich muss nur wissen, ob du unter einem Zauber stehst. Also, würdest du mir jeden Wunsch erfüllen?"

Irritiert sah er mich an: „Wieso... unter welchem Zauber? Und warum sollte ich dir jeden Wunsch erfüllen?"

Noch war ich mir nicht ganz sicher, mit einem leichten Zittern in der Stimme stellte ich die wichtigste Frage: „Würdest du bitte jetzt ein Lied für mich singen?"

„Was?! Nein! Warum...?", sichtlich aus der Fassung gebracht starrte er mich an, doch ich konnte nur lächeln. 

Überglücklich umarmte ich ihn: „Du hast keine Ahnung wie sehr mich das freut!"

Liebesrivalin...",knurrte es plötzlich hinter mir.


Panisch sprang ich von Gray weg, Juvia hätte mit ihrem Blick töten können – ein Glück beherrschte sie diese Magie nicht. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern rannte ich los, Juvia machte mir eine enorme Angst. Mit ihr wollte ich mich auf keinen Fall anlegen. Erst einige Straßen weiter stoppte ich endlich. Verdammt! Ich sollte wirklich erst denken, bevor ich kopflos durch die Gegend rannte. Notgedrungen fragte ich immer wieder Passanten nach dem Weg zu meiner Adresse. Nicht jeder kannte die Straße, aber am Ende schaffte ich es vor meiner Haustür zu stehen.

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