Armer Freed


So fand ich mich einige Zeit später vor Frieds Wohnung wieder. Bevor ich klopfte, atmete ich noch einmal tief durch. Hoffentlich würde er nicht genervt von meinem Auftauchen sein. Ehe ich den Gedanken zu Ende geführt hatte, hörte ich die Worte des Masters in meinem Kopf nachhallen: Wir in Fairy Tail sind eine Familie, wir helfen einander.

Die Tür ging auf und ein ziemlich niedergeschlagener Fried blickte mir entgegen, das festzustellen bedurfte keiner Magie: „Alles in Ordnung?"

„Oh Catherine, du bist es. Komm rein, hab' mich schon gefragt wo du dich den ganzen Tag herumgetrieben hast.", er ging in seine Wohnung und ließ sich auf dem Sofa nieder, den Ellbogen rammte er in die Armlehne und stütze den Kopf auf die Faust. Vorsichtig, wie als würde ich mich einem scheuen Tier nähern, folgte ich ihm. Er hatte sich gefragt wo ich war, obwohl wir uns den halben Tag gesehen hatten. Wow, es war so viel passiert an nur einem Tag. Nicht ganz. Eigentlich waren es nur einige Stunden. Ihm war ich nicht egal. Sanft legte ich meine Hand an seinen Arm: „Fried?", ich wartete, jedoch kam keine Reaktion „Was ist los?"

Allerdings schüttelte er den Kopf: „Was hast du denn heute so getrieben?"

Am liebsten hätte ich weiter nachgefragt, oder ihn umarmt, oder irgendetwas für ihn getan. So blieb mir nichts anderes übrig, als seiner Bitte nachzugehen und zu erzählen. Zuvor überlegte ich noch, ob ich wirklich alles erzählen sollte, ehrlich gesagt hätte ich am liebsten einen gänzlich anderen Tag beschrieben: „Also nachdem ich heute den Erfolg hatte, habe ich die Leute in der Gilde kennen gelernt. Mehr oder weniger zumindest. Übrigens auch Luxus von dem du so viel erzählt hast. Ich habe mir eine eigene Bleibe gesucht... ähm du müsstest mir vielleicht mit der Straße helfen... ach genau so einen Typen aus Sabertooth habe ich auch getroffen. Wie hieß er noch? Steve.... Chin... irgendwie so.... jedenfalls hat der auch so eine Katze wie Happy! Und sonst? Hmmm... naja ich hab' eben mit Luxus über meine Kräfte gesprochen... und mit dem Master."

Nachdem ich geendet hatte, wand ich Fried wieder den Blick zu. Zu meiner Verwunderung starrte er mich mit großen Augen an: „D-Du hast mit Luxus geredet? H-H-H-Heute?"

Immer noch verwirrt blinzelte ich ihn an: „Ähm...ja... wieso?"

„Aber... er hat doch alle ignoriert! (T_T)"

Scheinbar deprimierte ihn die Nachricht über meine Unterredung nur noch mehr: „Fried? Bist du wegen Luxus so heruntergezogen?"

Augenblicklich endete unser Blickkontakt. Fried stand auf und ging in Richtung Fenster, mitten im Raum blieb er stehen. Unsicher was ich am Besten tun, sollte sprach ich zögerlich: „Sprichst du nicht mehr mit mir?"

Ich fragte mich, ob ich besser gehen sollte.

„Ich verstehe es nur nicht. Ihr seid euch gerade erst begegnet, ich gehöre zu seiner persönlichen Leibgarde. Warum ignoriert er mich?"
Meine Gedanken laut aussprechend nuschelte ich: „Vielleicht weil dieser dickköpfige Vollidiot niemandem zuhört, außer man zwingt ihn."

„Wie?"

„Hm?"

„Was war das?"

„Was war was?"

„Was du gesagt hast."

„Gar nichts. Höchstens laut gedacht."

„Na... hast du gerade gesagt man muss ihn zwingen?"

Viel zu schnell schüttelte ich den Kopf. Sein Blickwurde skeptisch. Verplappert!

„Na ja... manche Leute muss man eben zu ihrem Glück zwingen. Das soll nicht heißen, dass ich es getan habe. Aber dich hat also wirklich Luxus' schlechte Laune runter gezogen."
Fried murrte, dann rückte er endlich mit der Sprache raus: „Na ja ganz ehrlich! Er ist zwei Wochen auf einer Mission und dann hat er nichtmal ein >Hallo< übrig? Manchmal ist er wirklich..."

So wie ich Fried da stehen sah, konnte ich nicht anders: ich musste ihn umarmen. Halb seitlich halb von hinten drückte ich mich an ihn. Es schien ihm besser zu gehen.


Wir unterhielten uns noch eine Weile. Fried erzählte viel von der Gilde, z.B. wie er und die anderen auf Luxus' Geheiß sämtliche Mitglieder von Fairy Tail genötigt haben gegeneinander zu kämpfen. Er selbst konnte nicht sagen, was genau in ihn gefahren war. Zugegebenermaßen musste ich mir einen Spruch verkneifen. Spät in der Nacht gingen wir schlafen, doch ich lag wach auf dem Sofa. Die Worte des Masters gingen mir nicht aus dem Kopf – was genau meinte er wohl? Frustriert warf ich mich auf die Seite, aus seinen Worten konnte doch niemand schlau werden! Mir fiel die Begegnung mit dem Jungen und seinem Kater wieder ein. Morgen würde ich Happy fragen, ob er als Nudist in seiner Rasse galt.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top