32. Verdrängte Wahrheiten kommen ans Licht

Mikey stützte uns bis zu Kazutora's Zimmer.
Zum Glück war es nicht sehr weit weg, sonst wär ich wahrscheinlich trotz Mikey bald zusammen gebrochen.

Als wir in das Zimmer kamen, sah ich zwei Betten. Ein leeres und eins in dem Jemand lag.

„Das ist ja Chifuyu", sagte ich etwas erschrocken. „Ist er immer noch bewusstlos?"

„Ich weiß es nicht, seit ich wach war, hat er nur dagelegen", antwortete Kazutora.

Mikey half uns zu Kazutora's Bett. Der Junge legte sich hinein und ich setzte mich neben ihn auf die freie Seite des Bettes.

„Jetzt wo ich mir um euch keine Sorgen mehr machen muss, geh ich mal zu Baji, vielleicht geht es ihm auch besser."

Wir nickten und mein Bruder verließ den Raum.
Traurig blickte ich nach unten und dachte an Kei.

„Nicht traurig sein, der schafft das schon. Er ist viel stärker als ich und ich lebe auch noch", sah ich Kazutora's aufmunterndes Lächeln. Er rutschte etwas an den Rand seines Bettes und klopfte neben sich.
„Na komm, hier ist genug Platz, du bist doch bestimmt auch erschöpft."

Ich nickte lächelnd und legte mich zu ihm. Ich sah direkt in seine wunderschönen Augen. Daraufhin verringerte ich den Abstand und küsste ihn. Er ewiederte und zog mich an der Hüfte sanft zu sich. Immer wieder küssten wir uns.
Es war so ein schönes Gefühl. Ich hatte es unglaublich vermisst. Der Kuss wurde immer intensiver.
Irgendwann spürte ich wie Kazutora sein Bein anhob und es zwischen uns drückte.

Ich löste mich von ihm und sah ihn verwirrt an.

„Was machst du da?"

Sofort wurde er rot.

„Ni...nichts", murmelte er nervös, da er genau wusste, was ich meine.

Ich zog meine Augenbraue nach oben.

„Sag schon, du weißt genau was ich mein"

„Ich versteck meine Latte", murmelte er leise und drehte seinen hochroten kopf etwas ins Kissen.

„Dein Ernst", lachte ich und versuchte vorsichtig sein Bein weg zuschieben, doch er hielt dagegen.

„Ja, es ist mir peinlich ok. Sonst kann ich den immer im Bund meiner Jogginghose einklemmen, aber hier geht das nicht", blieb er immer noch verlegen.
„Um ehrlich zu sein war ich vorhin auch sehr froh, dass Mikey dir auf die Hand gehauen hat, ich hätte sonst nicht gewusst was ich hätte tun sollen."

„Aber das ist doch egal, ich bin deine Freundin, was soll ich schon groß tun", lächelte ich sanft und strich ihm weiter über sein Bein.

Langsam nahm er es weg. Man merkte aber immer noch, dass es ihm deutlich unangenehm war.

„Ich fass nicht hin wenn du nicht willst, keine Sorge", sagte ich sanft zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Danke", murmelte er.

Irgendwie fand ich ihn süß. Sonst war es meist genau anders rum, dass die Mädchen mehr Probleme mit sowas hatten, aber bei uns war er es und ich fand es nicht schlimm, eher im Gegenteil. Für mich machte sowas keine Beziehung aus, sondern nur die Liebe die man füreinander empfand.

Sanft platzierte ich wieder meine Lippen auf seinen. Vorsichtig rutschte ich unauffällig wieder immer näher zu ihm.

Als ich nah genug war, merkte ich seine Latte an meinen Beinen.

Erschrocken rutschte er sofort weg. Seine Atmung war hektisch und in seinem Gesicht die pure Angst, während seine Augen leicht glasig waren.
Sofort drehte er seinen Kopf noch mehr ins Kissen.

„Kazu? Alles ok? Weinst du?", fragte ich ihn vorsichtig.

Er schwieg nur und weinte leise vor sich hin.

„Bitte red doch mit mir. Du kannst mir vertrauen."

„Nein, ich kann nicht", schniefte er.

„Kazu? Was ist nur los mit dir? So warst du doch früher nie."

Und mit früher meinte ich die Zeit vor meinem Unfall und somit die Zeit vor seinem Gefängnisaufenthalt.

„Was haben sie dir da drin nur angetan?", wisperte ich traurig und wischte ihm eine seiner Tränen weg.

„Das willst du gar nicht wissen", schniefte er wieder.

„Haben sie dir weh getan?"

Er nickte.

„Haben sie Dinge getan die du nicht wolltest?"

Erneut nickte er.

„Haben sie dich vergewaltigt?", sprach ich meinen endgültigen Verdacht aus, der alles erklären würde.

Kazutora beginn zu zittern. Leise schluchzte er, als er mit dem Kopf nickte.

„Ach Kazu. Es wird alles wieder gut", flüsterte ich sanft zu ihm und zog seinen Kopf auf meinen Oberkörper.

Vorsichtig strich ich ihm von seinem Kopf bis zu seinem unteren Rücken, solange bis er sich wieder beruhigt hatte.

„Eigentlich hab ich das alles verdient, ich hab schließlich deinen Bruder umgebracht und dich fast", schniefte er während er sich die Tränen mit dem Handballen wegstrich.

„Sag sowas nicht! Niemand hat sowas verdient und du schon gar nicht!
Jeder weiß, dass das alles keine Absicht war. Bitte hör auf dich davon fertig machen zu lassen, du gehst daran nur kaputt. Jeder hat dir verziehen, also verzeih dir auch selber."

Mit traurigem Blick nickte er.

„Ich versuchs".

Sanft küsste ich ihn auf den Kopf.
„Ich liebe dich".

„Sehr interessant was ihr da redet"

Erschrocken fuhren wir herum.

„Seitwann bist du wach?!", rief Kazutora sofort.

Chifuyu sah uns mit schiefen Grinsen an.
„Wenn ich ehrlich bin schon die ganze Zeit. War sehr interessant euch zuzuhören."

„Du kleiner mieser...", knurrte Kazutora und wollte aufstehen stockte dann aber doch vor aufkommenden Schmerzen.

„Wehe, du sagst irgendwem auch nur ein Wort", drohte mein Freund als er sich langsam wieder hinlegte.

„Keine Sorge, ich schweige wie ein Grab", grinste er.
„Ich würde viel lieber wissen, wie es Baji gerade geht."

„Ja, das würde ich auch", seufzte ich. „Mikey ist grad bei ihm und schaut wie es ihm geht."

Der Blonde setzte sich auf und nickte traurig.

„Chifuyu, es gibt etwas das ich dich fragen will", kam es ernst von Kazutora.

„Ja?", sah der Angesprochene ihn fragend an, während sich eine kleine Sorgenfalte auf seiner Stirn bildete.

„Was machst du falls Baji sterben sollte?"

Wie entgeistert sah der andere Vize ihn an.

„Baji wird nicht sterben".

Kazutora seufzte.
„Ich sagte falls er sterben sollte. Wir müssen uns als seine Vizen Gedanken machen."

„Ich würde die Gang verlassen. Ohne Baji hab ich nichts mehr, das mich hier hält."

Überrascht sah mein Freund ihn an.

„Du willst nicht die Division leiten?"

„Vergiss es für sowas bin ich nicht gemacht".

„Na prima, ich auch nicht", seufzte Kazutora. „Was ist mit dir Yuki? Willst du?"

„Nein...ich hab ganz andere Ziele", murmelte ich leise.

„Was hast du?", sag Kazutora mich besorgt an und strich mir über den Kopf.

Durch das ganze hatte ich mir angefangen Gedanken zu machen. Es war so viel in letzter Zeit passiert. Andauernd starb Jemand oder wurde schwer verletzt, vorallem meinetwegen. Ich wollte das alles nicht mehr und hatte schon mal gesagt, dass ich das alles nicht mehr ertragen würde.

Mein Entschluss war es die Gang zu verlassen. Ich wollte endlich ein normales Leben bei dem ich nicht Angst hatte jeden Tag umzukommen.

Jetzt hatte ich wieder Freunde und Familie und somit ein lebenswertes Leben.

*Ich kann es ihnen noch nicht sagen, ich will nicht, dass sie ihre Träume aufgeben und sich nur nach mir richten.*

„Nichts, alles gut. Ich bin nur etwas erschöpft."

„Dann ruh dich mal aus", lächelte mein Freund und zog meinen Körper schützend zu sich.

Ich kuschelte mich an seinen warmen Körper und schloss die Augen.

Die beiden Jungs unterhielten sich noch weiter, doch ich hörte ihnen nicht zu. Meine Gedanken waren zu laut.

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Hay ihr, ich hoffe ihr hattet Spaß, bis zum nächsten Mal 😁👋

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