14. Toman
Am nächsten Tag war Abends ein Toman treffen und dieses würde auch das Erste sein auf dem ich sein würde, seitdem die Gang so riesig geworden war. Nervös betrachtete ich mich vor dem Spiegel von allen Seiten. Ich trug Mikey's Anführerjacke, die er damals zu Gründung getragen hatte, da meine eigenen Jacke noch nicht fertig sei.
Mir war das auch vollkommen klar, doch Mikey redete dauernd an Mitsuya hin, dass dieser sich damit endlich beeilen sollte.
Wir trafen uns vor dem Musashischrein. Viele Mitglieder waren schon da, auch Kei. Ich stellte mich zu ihm, während mein Bruder und Draken nach vorne gingen. Sie ließen sich noch etwas Zeit, dann begannen sie.
Kei neben mir sah nur traurig zu Boden und checkte alle paar Sekunden sein Handy. Ich schielte vorsichtig hinüber und wie zu erwarten schrieb er mit Kazutora, zumindest hatte er diesen ‚Kazu🐯🖤' eingespeichert.
*Ihm geht es wohl auch ziemlich schlecht. Aber warum? Weil er sich jetzt durchgehend Kazutora's Geheule anhören muss oder doch wegen etwas anderem?*, rätselte ich
„Yuki Sano", tritt bitte nach vorne!", hörte ich meinen Bruder glücklicherweise rufen, sonst hätte ich glatt meinen Einsatz verpasst.
Mit kalten Blick schritt ich durch die Reihen der schwarzgekleideten Gangmitglieder und wie ich richtig sah, war ich das einzige Mädchen.
Um mich herum hörte ich das Getuschel der Typen.
„Was will Mikey denn mit einem Mädchen?"
„Die soll strak sein? Das glaubt er doch selber nicht!"
„Ich kenn sie von Walhalla, aber da hat sie sich den Führungstitel angeblich erschlafen!"
„Die ist ja heiß, denkst du die lässt mich ran?"
So gut es geht ignorierte ich diese Kommentare und zeigte nach außen keine verändere Emotion, als hätte ich nichts gehört.
„Ruhe ihr Maden!", ergriff Draken das Wort. Sofort hielten alle kleinlaut die Klappe und schauten nach vorne.
„Sie ist die Schwester vom Chef und ein indirektes Gründungsmitglied, also etwas mehr Respekt bitte!"
Der ganze Haufen schluckte sichtbar und traute sich kaum zu atmen.
„Baji Keisuke und Matsuno Chifuyu, ich übergebe sie in eure Obhut in die 1. Division der Tokyo Manji Gang.", fügte mein Bruder hinzu.
Ein Junge mit blonden, kurzen Haaren, der direkt neben Kei stand trat hervor.
„Es ist mir eine Ehre!", rief er, während er sein Haupt verbeugte. Mein bester Freund hingegen starrte nur weiter niedergeschlagen Löcher in den Boden.
„Du darfst wieder gehen", sagte Mikey leise zu mir, dass keiner es hörte.
Ich schritt die Treppe runter und ging zurück zu Kei und seinem Vizen. Der Blonde lächelte mir freundlich zu.
„Mein Name ist Matsuno Chifuyu, aber Chifuyu reicht", grinste er sanft.
„Danke", versuchte ich ein zaghaftes Lächeln.
„Nächster Punkt der Tagesordnung", hörte ich meinen Bruder weiter reden. „Ihr kennt ihn so gut wie alle. Kazutora Hanemiya, ein ehemaliges Mitglied von uns ist aus dem Knast freigekommen. Er ist für mich zur Jagd freigegeben. Bringt ihn mir! Egal was ihr vorher mit ihm macht, Hauptsache ihr bringt ihn mir lebend!", rief er.
Sofort gefrohr mit das Blut in den Adern.
*Er will ihn als wirklich umbringen, egal was es kostet*.
Klar hasse ich Kazutora für das was er getan hatte, aber für mich war er bestraft genug.
„Einspruch!", schrie Baji dazwischen und trat mit wütenden Blick einen Schritt nach vorne.
„Wie kannst du so etwas sagen Mikey?! Es reicht jetzt! Ihm geht es wegen allem schon schlecht genug! Du musst ihn nicht umbringen!"
Kalt sah mein Bruder seinen Freund an.
„Wer redet von umbringen, erst wird er seine Strafe bekommen, das umbringen ist nur ein kleiner Nebenteil."
„Mikey, wie kannst du nur! Wenn Toman so eine Gang wird, dann bin ich raus. Ich will nichts mit einer Gang zu tun haben die andere absichtlich foltert und dann umbringt! Das ist eine Sache nur zwischen euch Beiden, also lass die Gang da raus!"
Mikey murrte etwas dann seufzte er genervt.
„Der Befehl an euch ist zurückgezogen."
„Aber Baji warne ihn, falls er mir je unter die Augen tritt, dann ist er dran!"
„Die Versammlung ist beendet!", rief er.
Murmelnd zogen alle ihre Wege.
Kei stupste mich von der Seite an. Fragend schaute ich in seine braunen Augen.
„Kannst du bitte mit Kazutora reden?".
Genervt verdrehte ich die Augen und stöhnte laut auf.
„Bitte Yu, sonst wird vielleicht noch etwas schlimmes passieren. Ich hab so Angst ihn alleine zu lassen", flehte er mich an. Doch sein betteln half nichts, ich blieb weiter stur.
„Vergiss es!", zischte ich. „Nie wieder werde ich mit dem reden, er hat mir viel zu oft und zu sehr weh getan!"
„Ich versteh dich ja auch, aber versuch du doch bitte auch ihn zu verstehen".
„Ihn verstehen?! Was gibt es da zu verstehen?!"
Kei packte mich unsanft an den Schultern.
„Denk doch mal nach! Warum sollte er das wohl tun?! Er hat dich damals schon einmal verloren, er wollte das nur nicht nochmal durchmachen! Alles was er wollte, war dass du bei ihm bleibst!"
„Das ist kein Grund mir solche Lügen aufzutischen! Das ist einfach nur egoistisch! Er hat nur an sich gedacht, dass er glücklich ist, ich war ihm dabei scheiß egal!"
Knurrend schlug ich Kei's Hand weg und knirschte verärgert mit den Zähnen.
„Die Diskussion ist beendet, ich will kein Wort mehr hören!", schnaubte ich verärgert und ging zu Mikey.
Mein Bruder stand mit Draken etwas abseits und besprach etwas.
Als er sah, dass ich kam, wurde sein Gesichtsausdruck von einen freudigen, in einen besorgten.
„Yuki? Was ist denn mit dir los?", fragte er sanft und nahm mich in den Arm als er meine schlechte Stimmung bemerkte.
„Kei lässt mich nicht mit ‚Ihm' in Ruhe", brummte ich genervt.
Mikey seufzte.
„Genau deswegen will ich ihn umbringen, der Typ bringt nichts als Ärger".
„Nein, das will ich auch nicht, ich will einfach nur meine Ruhe vor ihm haben. Also bitte lass ihn leben."
„Wenn du meinst", brummte er und löste sich von mir.
„Na komm, lass uns nach Hause gehen".
Ich nickte und wir verabschiedeten uns von Draken.
Mikey setzte sich auf sein Motorrad und ich mich hinter ihn.
Gemeinsam fuhren wir nach Hause.
Dort angekommen legte ich mich in mein Bett und hörte Musik.
Die ganze Situation und wie schnell auf einmal alles ging überforderte mich.
Eigentlich wollte ich Kazutora nicht hassen, aber aus logischem Menschenverstand tat ich es. Dabei war er außer seine ganzen Lügen immer sehr nett zu mir.
Mir war auch total klar, dass Kei mit dem was sagte irgendwo recht hatte.
Kazutora hatte Angst davor wieder allein zu sein und das merkte man auch.
*Am besten ich vergesse einfach alles was ihn betrifft, das wäre am einfachsten*
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Heute mal kurz, hoffe es gefällt euch trotzdem ^^
Habt einen schönen Tag ^^
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