22.

Carters P.o.V

"Wieso hast du das getan?", fragte ich Haylie sauer. Meine Wut konnte man in meinem Gesicht nicht mehr übersehen. "Du fragst warum? Hast du vergessen, dass du wieder mit Vroni zusammen bist und mich nicht leiden kannst, was du mir gestern erst wieder zu spüren gegeben hast?", schnauzte sie mich an und stemmte ihre Hände in die Hüften.

"Weißt du was? Fick dich!", spuckte ich ihr förmlich entgegen und machte mich, ohne auf ein weiteres Wort von ihr zu warten, aus dem Staub.

Was fällt ihr ein mich zu Ohrfeigen? Niemand geht so mit mir um!

Als ich ihr Haus verließ, raufte ich mir die Haare und ließ einen kurzen, lauten Schrei meiner Kehle entweichen.

Ich ging wieder rüber in mein Haus, wo jemand meinen Namen brüllte. "Baby? Bist du wieder da?", Vronis quietschige Stimme ertönte wie der reinste Schmerz in meinen Ohren. Ich wollte sie jetzt nicht sehen und ich konnte es auch nicht. Sie kam die Treppen runter und schaute mich verwirrt an. "Hast du kein Eis gekauft?", fragte sie mich schmollend.

Ich seufzte auf. "Nein es war ausverkauft", lügte ich sie an. "Na gut, dann machen wir uns so einen schönen Abend", sie strich mir mit ihren künstlichen Fingernägeln über meine Bauchmuskeln. Vielleicht war sie an diesem Abend doch für etwas gut. Ich zog sie an mich ran und drückte ihr feste meine Lippen auf ihre.

Nachdem ich mich mit Vroni ausgetobt hatte, schmiss ich sie aus meinem Haus und sprang unter die Dusche, woraufhin ich mich in mein Bett legte und in Gedanken versunken einschlief.

-

Am nächsten Morgen stieg ich mit Brooke, die immer noch sauer auf mich war, in mein Auto und fuhr mit ihr zur Schule.

"Du bist so ein Vollidiot", nuschelte sie gegen die Fensterscheibe, schaute mich jedoch dabei nicht an. "Warum?", fragte ich sie genervt, woraufhin sie doch ihren Kopf in meine Richtung drehte und mich böse anfunkelte. "Wie kannst du so zu Haylie sein? Ich habe echt geglaubt, dass du endlich wieder Menschen an dich heranlässt und sie magst", seufzte sie auf.

"Ich habe Haylie noch nie gemocht. Ich wollte einfach meinen Spaß mit ihr und das wars. Vroni ist erfahren und sieht auch noch viel besser aus als Haylie, was soll man machen", ich zuckte mit den Schultern und konzentrierte mich weiterhin auf die Straße.

Als ich parkte und mit großen Schritten auf meine Jungs zu ging, schlug ich mit allen ein. Auch Cole war wieder dabei, wir hatten uns nach der Aktion mit Haylie ausgesprochen und versöhnt. Vroni küsste mich zur Begrüßung auf den Mund und lächelte mich verliebt an.

Der Schulbus blieb an der Bushaltestelle neben dem Schultor stehen, woraufhin ich Haylie sah, wie sie ausstieg. Sie trug wieder ihre viel zu große Brille, einen viel zu großen Hoodie, der fast bis zu ihren Knien reichte und eine schwarze Leggings darunter. Tiefe schwarze Schatten, zeichneten sich unter ihren Augen aus. Sie sah einfach total fertig aus, jedoch überkam mich wieder dieses Hassgefühl in meinem Bauch.

Vroni sah sie ebenfalls. "Schaut mal, da hinten ist die hässliche Jungfrau. Wie kann man sich so überhaupt trauen aus dem Haus zu gehen?", rief sie laut, so dass es Haylie hören konnte. Alle fingen an zu lachen und auch ich stimmte mit ein.

Haylies Gesicht sah traurig aus, als würde sie jede Sekunde anfangen zu weinen. Sie senkte ihren Blick und wurde kurz darauf von Brooke am Arm weggezogen, die mich jedoch noch einmal sehr wütend anfunkelte.

Haylies P.o.V

"Haylie, lass das nicht so sehr an dich ran", Brooke hatte ihre Hände auf meinen Schultern abgelegt und schüttelte mich. "Ich versuche es Brooke, wirklich. Ich verstehe einfach Carter nicht", flüsterte ich, mit dem Blick auf meine Schuhe gesenkt.

"Carter ist ein Arschloch und wenn er sich wieder auf die verlogene Barbie einlässt, ist er zusätzlich noch dumm", versuchte sie mich aufzumuntern, woraufhin ich nur nickte und mit ihr das Schulgebäude betrat.

In der Musikstunde, saß Hunter wieder hinter mir. Ich bemerkte ständig diesen stechenden Blick auf meinem Rücken, versuchte es mit allen Mitteln zu ignorieren.

"So meine lieben Schüler und Schülerinnen. In naher Zukunft findet der Talentwettbewerb statt und dazu möchte ich mit euch, als Gruppen Gespräche führen. Ich bitte euch, in den zwei Musikstunden, die wir gemeinsam haben, mit euren Partnern zu reden und ein Protokoll zusammen zu stellen, wie weit ihr mit dem Projekt seid. Viel Spaß", er lächelte uns noch einmal zu und wandte sich anschließend an die Papiere, die vor seiner Nase lagen.

Ich möchte nicht mit Carter sprechen. Was mache ich jetzt nur?

"Haylie, wir müssen anfangen", flüsterte er mir zu, woraufhin ich mich augenrollend zu ihm umdrehte. "So müssen wir das? Ich kann auch einfach ohne mit dir zu reden, etwas aufschreiben", zickte ich ihn an, wusste immernoch nicht, woher ich dieses Selbstvertrauen plötzlich besaß. "Das ist aber die Aufgabe, ich dachte du hälst dich immer an alle Regeln?", seine Augen schauten intensiv in meine. Er hatte Recht, ich musste immer alle Regeln befolgen.

Seufzend gab ich nach. "Dann fangen wir an", ich drehte mich um, nahm meinen Block und einen Stift und legte diesen auf Carters Tisch. "Wir können einfach aufschreiben, welches Lied wir singen und wie lange wir in etwa dafür gebraucht haben. Dann noch, dass wir alles bereits können und nicht mehr miteinander lernen müssen", ich starrte von meinem Zettel zu ihm rauf.

"Warum hast du mich gestern geschlagen?", wechselte er das Thema und spielte währendessen mit seinen Fingern herum. Ich zuckte daraufhin mit den Schultern. "Das habe ich dir gestern schon gesagt. Du hast wieder eine Freundin und mir eindeutig gezeigt, dass du mich hasst".

"Wann habe ich gesagt, dass ich dich hasse? Ich habe nur gesagt, dass ich dich nicht liebe", er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und wartete sichtlich auf meine Antwort. "Trotzdem küsst man kein anderes Mädchen, wenn man in einer Beziehung ist und oder die Person nicht liebt!", ich verschränkte meine Arme vor der Brust und versuchte seinem eisernen Blick stand zu halten.

"Und was, wenn ich dich trotzdem küssen will?", fragte er mich, weshalb mein Herz kurz einen Aussetzer machte. "Dann solltest du dir über deine Beziehung und deine Gefühle klar werden", meinte ich nur. "Aber..", fing er an, doch unser Lehrer, der unbemerkt neben uns stand, unterbrach ihn.

"Ihr habt ja noch gar nichts aufgeschrieben", unser Lehrer schaute zwischen Carter und mir, mit einer hochgezogenen Braue, hin und her. "Wir haben noch überlegt was wir schreiben", antwortete ich ihm freundlich. "Na gut, dann aber los, die Stunde ist bald um", meinte er und ging wieder an seinen Platz zurück.

Ohne ein weiteres Wort zu Carter, fing ich an unser Protokoll fertig zu schreiben, ehe auch schon die Klingel zur Pause ertönte. Ich stand auf und ging einfach aus dem Raum.

Ich saß mit Brooke in der Cafeteria. "Du heute nach der Schule wollen ein paar Freunde und ich an den Strand fahren, hast du Lust mitzukommen? Wird bestimmt lustig!", meinte sie aufgeregt und schaute mich erwartungsvoll an. "Eigentlich muss ich noch lernen", versuchte ich mich rauszureden. "Dann mach eine Pause und lerne heute Abend. Bitte Haylie", sie schaute mich mit einem Hundeblick an, zu dem ich nicht nein sagen konnte. "Okay", gab ich nach, weshalb sie sich wie verrückt freute.

Nachdem ich mit dem Bus heim gefahren war, zog ich mir unsicher meinen schwarzen Bikini unter den Pullover, obwohl ich genau wusste, dass ich diesen eh nie ausziehen würde.

Ich packte mir noch ein Handtuch in die Tasche und machte mich auf den Weg nach unten in die Küche, damit ich noch etwas essen konnte.

"Hallo Kleines", mein Dad erblickte mich fröhlich und klopfte auf den Stuhl neben sich. "Hey Dad, was machst du denn hier?", fragte ich ihn neugierig und setzte mich hin. "Deine Großmutter hatte heute Mittag einen wichtigen Termin, weshalb ich dir etwas zu Essen machen, beziehungsweise kaufen wollte", er grinste breit und deutete auf die Pizzaschachteln vor sich. Überglücklich, dass es meine Lieblingspizza hab, schaute ich ihn mit einem breiten Lächeln an.

"Pizza Funghi, für meine hübsche Tochter", er öffnete den Karton und legte ihn zu mir, während er sich seinen schnappte. "Danke Dad", meinte ich und nahm mir mein erstes Stück.

Nachdem wir aufgegessen hatten, saßen wir noch eine Weile da, bis die Klingel ertönte. "Erwartest du jemanden?", fragte er mich. "Ja, ich wollte mit Brooke zum Strand, wenn das in Ordnung ist?", fragte ich ihn gespannt. "Ja sicher, ich muss gleich eh wieder zur Arbeit. Viel Spaß, Kleines", er wuschelte mir durch die Haare und stand auf, was ich ihm gleich tat. Ich machte mir schnell einen neuen Zopf, da er durch Dads Aktion total verwuschelt war, nahm meinen Rucksack und ging zur Tür.

"Haylie!", begrüßte mich Brooke und zog mich in eine feste Umarmung. "Ich bin so froh, dass du mitkommst!", sie zog mich an der Hand in das Auto ihrer Freundin Lily, woraufhin wir einsteigen und los fuhren.

Nach gefühlt einer Ewigkeit kamen wir endlich an. Die Mädels haben laut zu der Musik im Auto herumgeschrien, weshalb mir wortwörtlich die Ohren dröhnten. Wir stiegen aus, liefen über die Dünen und suchten uns einen geeigneten Platz, um unsere Handtücher auszubreiten. Während sich die anderen Mädels ihre Klamotten auszogen und in Bikini auf ihren Handtüchern saßen, hatte ich meinen Pullover noch an.

"Kommst du mit schwimmen?", fragte mich Brooke und ich schüttelte nur den Kopf. "Och komm schon, wir sind im Moment doch nur unter Mädels, du brauchst dich nicht schämen", und schon wieder ihr Hundeblick. "Muss das sein?", fragte ich sie. "Komm, dass wird witzig", sie lächelte zu mir runter und hielt mir ihre Hand entgegen. Seufzend nahm ich diese und schaute an mir herunter.

Eigentlich wollte ich mich heute nicht ausziehen.

Ich griff nach dem Bund meines Pullovers und zog ihn mir über den Kopf, so dass ich nur noch in Bikinioberteil stand. Ich fühlte mich gar nicht wohl, entledigte mich jedoch auch noch von meiner Leggins.

"Du hast so eine tolle Figur!", staunte Brooke. Mit hochrotem Kopf schaute ich beschämt zu Boden. "D-danke", stotterte ich. "Schaut mal, da hinten kommen die Jungs", rief Sonny, woraufhin wir uns alle umdrehten und in die Richtung schauten, wo Carter, seine Jungs und Vroni auf uns zu kamen.

"Ich dachte wir wären nur unter uns Mädchen?", fragte ich aufgebracht zu Brooke und schlang meine Arme um meinen fast nackten Körper. "Das dachte ich auch. Die Anderen müssen das wohl organisiert haben.

Unwohlsein stieg in mir auf, weshalb ich nach meinem Pullover greifen wollte, doch Brooke mich davon abhielt. "Nicht. Du siehst toll aus. Carter kann ruhig sehen, was er verpasst", sie zwinkerte mir zu und nahm meine Hand in ihre.

Sie hat Recht. Soll er doch sehen, was er verpasst.

Ich nickte ihr zu und wandte meinen Blick zu Carter, der mit der restlichen Gruppe bereits bei uns zum Stehen kam und mich von oben bis unten musterte. Er biss sich auf die Unterlippe, weshalb ich mich fix von ihm wegdrehte und mit großen Augen zu Brooke schaute.

"Lass uns schwimmen gehen", flüsterte ich ihr zu, weshalb sie lachte, weil sie anscheinend meinen roten Kopf bemerkte. Sie zog mich zum Wasser.

"Das ist kalt", schrie ich auf, als ich bis zu den Knien drinnen stand, während sie schon am schwimmen war. "Stell dich nicht so an, die Jungs kommen auch schon", als dann plötzlich jemand neben mir zum Stehen kam.

Ich drehte meinen Kopf zu meiner Rechten und sah Carter, der nur in Badeshorts neben mir stand. Ich starrte direkt wieder auf seine definierten Bauchmuskeln, die ich schon einmal gesehen hatte, dann in Carters grinsendes Gesicht.

"Heiß siehst du aus, so nackt", hauchte er mir entgegen, ehe er einen Köpper in das Wasser machte und mich ganz verdutzt stehen ließ.

Oh mein Gott.

Hallöchen ihr Lieben,

hier ein neues Kapitel für euch.

Ich hoffe, dass es euch gefällt. ❤

Eure Melly 🌻

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