14.

Mit großen Augen schaute ich zu Carter hoch, der mit seinem Blick von meinem Körper hoch zu meinem Gesicht wanderte. Die Hitze brannte förmlich in meinem Kopf.

"Wo vor versteckst du dich?", hauchte er mir entgegen und strich eine lockere, nasse Haarsträhne hinter mein Ohr.

"I-ich...", stotterte ich schüchtern los.

"Du hast eine tolle Figur", sein Blick vereinigte sich mit meinem.

Mein Atem stockte auf seine Worte hin. Ich wusste einfach nicht, was ich darauf antworten konnte. Ich schluckte schwer und schaute weg. Hauptsache nicht in seine schönen grünen Augen, die mich schwach werden ließen. Er jedoch legte zwei Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf an, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als ihn wieder anzusehen. Das warme Wasser lief immer noch über unsere Körper, doch ich bemerkte es gar nicht mehr. Ich war in einem Bann gefangen und zwar in seinem.

"Ich...", doch er legte einen Finger auf meine vollen Lippen, woraufhin ich sie wieder schloss.

Carter kam mir ein Stück näher, was ich erst bemerkte, als ich seinen warmen Atem in meinem Gesicht spürte. Er streifte mit seiner Nase über meine. Meine Augenlider flackerten langsam zu, als er meinem Mund mit seinem immer näher kam.

Doch aufeinmal klingelte es an der Haustür, weshalb ich aus meiner Trance erwachte und zurück schreckte und mich somit von Carter entfernte. Auch er schaute mich ein wenig perplex an.

"Eh, willst du nicht schauen wer an der Tür ist?", fragte er mich und kratzte sich an seinem Hinterkopf.

Ich schlich an ihm vorbei, ohne ihn noch einmal zu berühren, schnappte mir ein Handtuch, was ich mir über meinen zierlichen Körper legte und ging die Treppe nach unten zur Tür.

"Haylieeee", empfing mich Brooke fröhlich und bemerkte daraufhin, wie nass ich eigentlich war. "Was zur Hölle?", ihr Blick wanderte über meine Schulter.

Ich drehte mich um und sah einen ebenso nassen Carter.

"Muss ich da etwas wissen?", fragte Brooke grinsend und wackelte mit ihren Augenbrauen.

"Nein", antwortete ich panisch, vielleicht auch zu schnell. "I-ich... Unsere Mehlschlacht ist ein wenig ausgeartet", nuschelte ich verlegen und merkte, wie mir die Röte wieder in das Gesicht stieg.

"Mehlschlacht?", sie schaute zwischen uns beiden noch verwirrter hin und her. "Ach ich will es gar nicht wissen", winkte sie dann jedoch mit der Hand ab. "Weshalb ich hier bin. Bin schmeißt am Wochenende eine Party und du", sie zeigte auf mich. "Begleitest mich".

"Ich gehe dann mal", mischte sich Carter ein und verschwand aus der Haustür.

Fast hätte ich meinen ersten Kuss an Carter verloren.

"Erde an Haylie?", Brooke schnippste mir vor meiner Nase herum, weshalb ich wieder in die reale Welt zurück kam und mein Gesicht wegen meinen Gedanken rot an lief, so als ob sie es gehört hätte.

"Ich habe gefragt, ob du ja sagst?", fragte sie mich erneut.

"Okay".

-

Die Woche verging ziemlich schnell. Mein Dad und meine Grandma kamen wieder und ich steckte eigentlich nur mit meiner Nase in meinen Schulbüchern, um zu lernen. Jetzt war Freitag und die Party stand bevor. Ich hatte gar keine Lust, da die letzte Party auch nicht so gut für mich verlief, schon da sollte ich Carter bei einem Partyspiel küssen, doch ich war einfach davor weggelaufen.

Ich kramte in meinem Kleiderschrank 'rum, doch fand nichts. Ich wusste nicht, warum ich nicht einfach wieder einen Oversize-Pullover anzog und gut war es, da das letzte gekaufte Kleid von meinem Dad förmlich fertig gemacht wurde. Ich wollte einfach einmal etwas schöner aussehen und die Party genießen können, ohne dass jemand etwas zu mir sagen konnte.

Ich nahm seufzend mein Handy und suchte die Nummer von Brooke.

"Hey Süße", hob sie ab.

"Hey Brooke. Ich brauche deine Hilfe", nuschelte ich in das Handy.

"Wobei denn Liebes?", fragte sie mich neugierig.

"Heute ist ja diese Party", flüsterte ich schon fast. "Und ich habe einfach nichts passendes zum Anziehen".

Ich konnte förmlich ihr Grinsen vor meinen Augen sehen. "Ich schnappe mir ein paar Klamotten und komme rüber", und schon tutete es auf der anderen Leitung.

Ich schrieb ihr daraufhin noch eine SMS, dass sie bitte weitere Sachen und keine zu engen mitbringen sollte.

Wenige Minuten später klingelte es an der Tür. Ich lief die Treppen nach unten und öffnete Brooke diese. Sie hielt einige Tüten in der Hand, auf die ich mit geweiteten Augen schaute.

Was hat sie denn vor? Eine Modenschauen?

"Dann wollen wir mal", trällerte sie und hüpfte mit den Tüten an mir vorbei, die Treppe hoch.

Augenrollend lief ich ihr hinterher. Als wir in meinem Zimmer an kamen, leerte sie die Tüten auf meinem Bett aus. Ich ließ meinen Blick neugierig und unsicher über die Klamotten wandern.

"Hast du schon etwas gesehen, was dir gefallen könnte?", fragte sie mich grinsend, da sie anscheinend meinen Blick bemerkt hatte.

"Ich weiß nicht. Ist alles sehr freizüging?", stellte ich eher fragend fest. "Du weißt doch wie ich bin", meinte ich unsicher.

"Du musst dich etwas trauen Haylie. Lass uns einen Deal machen. Ich style und kleide dich ein und du darfst erst danach gucken und mir sagen, ob du es gut oder schlecht findest", schlug sie hibbelig vor.

Ich seufzte laut auf. "Okay", auf meine Worte hin quiekte sie auf und klatschte sich vor Freude in ihre Hände.

-

Gefühlte Stunden später stellte sie sich vor mir hin und schaute mich zufrieden an. "Fertig", sie grinste breit. "Willst du dich sehen?"

Ich nickte leicht, war sehr aufgeregt, was sie mit mir gemacht hatte. Ich stand auf und ging langsam auf den Spiegel zu, was ich dort sah, ein komplett anderes Mädchen. Brooke hatte mir meine blonden, unzähmbaren Haare zu leichten locken gedreht. Mein Gesicht war dezent geschminkt, was heißt, dass meine Augen leicht betont wurden. Dann sah ich an mir herunter, woraufhin mir der Atem stockte. Brooke hatte mir ein schwarzes Kleid herausgesucht, welches eng an meinem Körper anlag. Jedoch legte sie mir einen Oversize-Blazer, der fast so lang wie das Kleid war, über meinen Körper, so dass ich mich nicht mehr unwohl fühlte.

Brooke schaute mich im Spiegel abwartend an. "Und?"

"Ich sehe aus wie ein anderer Mensch. Und woher hast du die Brille?", fragte ich sie verwirrt und deutete auf die goldene, ziemlich runde Brille auf meiner Nase, welche super zu meinem Makeup passte und viel schöner aussah, als meine alte.

"Ich habe auch mal eine Brille getragen, doch ich habe jetzt Kontaktlinsen und da du die gleiche Stärke wie ich benötigst, wollte ich sie dir schenken. Ich habe noch mehr Brillen, keine Sorge", sie deutete fröhlich in ihre Augen.

"Danke", ich lächelte sie an.

"Und jetzt die Frage aller Fragen. Begleitest du mich heute so auf die Party?", ich nickte und sie quiekte wieder viel zu laut auf.

Das kann was werden.

-

Am Abend haben mich Brooke und ihre zwei Freundinnen Lily und Zoey abgeholt. Wir standen nun vor einem riesigen Penthouse mitten in New York.

"Woah, was kennt ihr denn für Leute?", staunte ich, als wir die riesige Wohnung betraten.

"Ach es gibt noch besseres", zwinkerte mir Lily grinsend zu und verschwand in der Menge.

"Komm wir trinken erst einmal etwas", meinte Brooke und zog mich am Handgelenk mit zur Bar. "Zwei Shots bitte".

"I-ich trinke eigentlich nicht", gab ich ihr Bescheid, doch sie überredete mich letztendlich, weshalb ich das Zeug in einem Zug runter schüttete und alles anfing zu brennen.

Ich hustete etwas, Brooke lachte daraufhin auf und zog mich erneut hinter sich her, diesmal zur Tanzfläche.

"Ich kann nicht tanzen", meckerte ich schmollend.

Ich wackelte zur Musik ein paar Mal hin und her, doch als Brooke einen Tanzpartner fand, schlich ich mich davon und setzte mich wieder an die Bar.

"Hey Hübsche", sprach mich eine mir zu bekannte Stimme von der Seite an.

Ich schaute erschrocken zu Carter hoch und als er mich erkannte, sah er mich genau so an.

"Haylie?", seine Augen waren weit aufgerissen, weshalb ich etwas kichern musste.

"Hi", antwortete ich ihm.

"Was, wie, wow", er bekam keinen Satz zu stande.

Verlegen schaute ich hilfesuchend zu Brooke, die meinen Blick direkt deutete und zu uns rüber kam.

"Na Bruderherz, du siehst so verwirrt aus?", sie lachte laut.

"Ich habe gedacht, Haylie wäre jemand anderes. Warum erzählst du mir denn nichts davon", er deutete von oben bis unten auf mich.

"Sehe ich so fürchterlich aus?", fragte ich ihn etwas angeschlagen.

Vielleicht war das doch keine so gute Idee.

"Nein, sehr hübsch, nur halt nicht nach der Haylie wie ich sie kenne", er grinste schelmisch. "Ich habe dich ja wie schon gesagt erst gar nicht erkannt und angeflirtet".

Röte stieg mir in mein Gesicht.

"Wahl, Wahrheit oder Pflicht im Raum nebenan", rief eine Stimme durch ein Mikrofon und unterbrach die unangenehme Unterhaltung zwischen uns.

"Komm Haylie, es wird witzig", Brooke schaute mich mit einem Schmollmund an.

Ich verdrehte die Augen. "Ich mache aber nicht alles mit".

Brooke schnappte zufrieden mein Handgelenk und zog mich hinter sich her. Ich merkte die ganze Zeit einen stechenden Blick auf meinem Rücken, weshalb ich mich ein wenig unwohl fühlte.

Wir setzten uns in den großen Kreis voller angetrunkener oder besoffener Leute.

"Kennt jeder die Spielregeln?", alle nickten auf die Frage von Ben. "Gut".

"Ich fange an", meinte unsere Schulschlampe. Ihr Blick wanderte durch die Runde und blieb bei Carter hängen. "Carter, Wahl, Wahrheit oder Pflicht?", fragte sie ihn und klimperte mit den Wimpern.

Wen auch sonst.

"Wahl", meinte er schlicht.

"Gut, dann küss mich, zieh dich aus oder trink eine ganze Flasche Vodka auf ex", sie grinste ihn an.

Er stand auf, biss sich auf die Unterlippe und ging auf sie zu, ehe er auch schon seine Lippen auf ihre presste. Ein leichtes Stechen bildete sich in meiner Brust, doch ich wusste nicht wieso. Carter setzte sich kurz darauf wieder neben mich.

"Ben", sagte er immer noch grinsend.

Ben überlegte kurz. "Pflicht".

"Geh mit Daria für 7 Minuten in deinen begehbaren Kleiderschrank.

Nachdem die Beiden mit angeschwollenen Lippen und verwuschelten Haaren zurück kamen, gesellten sie sich wieder zu uns.

Ich hörte schon gar nicht mehr zu, nachdem alle möglichen Leute witzige oder perverse Sachen machen oder sagen mussten.

"Haylie?", ich hörte meinen Namen und schaute verwirrt durch die Runde.

"Eh ja?", fragte ich, weil ich nicht wusste, wer mich ansprach.

"Wahl, Wahrheit oder Pflicht?", fragte mich ein rothaariger Junge, den ich nicht kannte.

Was soll ich nehmen? Wenn ich Wahrheit nehme halten mich alle für schwach und schüchtern.

"Pflicht", schlich sich leise aus meinem Mund.

"Verpass Carter im Badezimmer einen Knutschfleck am Hals", mein Blick wanderte geschockt zu meiner Rechten, wo ich in seine schönen grünen Augen schaute.

Einerseits war ich erleichtert, dass es nur das war, und anderseits war ich aufgeregt, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte.

"Okay", meinte ich, woraufhin Carter ebenfalls seine Augen aufriss.

Wir standen beide auf, Carter ging los und ich folgte ihm stumm. Als wir im Badezimmer an kamen, schlossen wir die Tür ab. Mein Blick wanderte direkt zu seinen Augen, er erwiderte den Blick.

"I-ich habe so etwas noch nie gemacht", nuschelte ich in seine Richtung und merkte wie mir erneut die Röte in mein Gesicht stieg.

Er leckte sich kurz über seine Lippen und kam anschließend zu Wort. "Ich zeige es dir und du machst es nach".

Carter kam ein paar Schritte auf mich zu, so dass nicht mehr viel fehlte und sich unsere Körper berühren würden. Er nahm meine Hand in seine und hob sie zu seinem Mund. Seine Lippen strichen über meine zarte Haut, ehe sie auch schon drauf lagen und anfingen leicht zu saugen. Als er mit seinem kleinen Meisterwerk fertig war, hauchte er einen leichten Kuss auf die Stelle und löste sich von ihr.

Ich schluckte schwer. "O-okay", stammelte ich. "A-aber wie komme ich an deinen Hals, d-du bist so groß!", stellte ich fest.

Er lachte rau auf, schnappte sich meine Hand und zog mich zur Toilette, auf die er sich drauf setzte und auf sein Schoß deutete. "Setz dich".

Setzen????? Wie denn setzen????? Ich hab noch nie so viel Körperkontakt mit einem fremden Menschen gehabt, wie in den letzten Tagen.

Etwas sprachlos trat ich einen Schritt auf ihn zu und ließ mich langsam auf ihm nieder. Wärme erreichte meinen Körper, weshalb ich nur noch nervöser wurde.

"Es ist okay", hauchte er mir entgegen. Unsere Gesichter waren nah aneinander, weshalb ich immer noch kein Wort raus bekam, meine linke Hand in seinen Nacken legte und meinen Kopf zu seinem Hals runter beugte.

Ich legte meine Lippen sanft an seinen Hals, woraufhin ich ein leises Keuchen aus seinem Mund hören konnte. Ich atmete tief ein und aus, fing an feste an seiner Haut zu saugen. Seine Hände, die mittlerweile an meiner Taille lagen, drückten etwas fester zu. Atemlos löste ich mich wieder von ihm und schaute auf den kleinen, blauen Fleck. Ich hob meinen Blick und schaute ihn unsicher an. Er jedoch starrte mich förmlich aus seinen grünen Augen an. Seine vollen Lippen waren leicht geöffnet. Ich musste einfach auf sie runter schauen. Plötzlich zogen mich seine Hände näher an seinen trainierten Körper, so dass wirklich nur noch Millimeter zwischen unseren Lippen lagen. Ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Haut. Er kam meinen Lippen immer näher, ich konnte sie fast schon an meinen spüren und dann passierte es, es klopfte an der Tür.

"Habt ihr es mal da drinnen? Wir wollen weiter spielen", ich zuckte zusammen und sprang von ihm runter.

Mein Herz hüpfte mir förmlich aus der Brust. Ich schaute noch einmal geschockt in sein Gesicht, riss die Tür auf und verschwand.

Was war das? Oh Gott!

-

Hallöchen ihr Lieben,

ich hoffe, dass euch das neue Kapitel gefällt. 🤍

Liegt bei euch auch so viel Schnee?
Wir sind komplett zugeschneit. Und wisst ihr was der größte Fail ist? Meine Schneeschuhe liegen im eingefrorenen Auto und ich bekomme sie nicht raus..🤯😭 Das kann auch nur mir passieren.🤣

Eure Melly ♡

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