Schatten der Vergangenheit - Nacho (365 DNI)


POV Ava
Als ich freudig das Restaurant betrete, kann ich kaum glauben, was sich dort vor meinen Augen abspielt. Eigentlich wollten Nacho und ich einen romantischen Abend verleben, aber wie es scheint, hat er meine Verspätung genutzt und sich anderweitig vergnügt. Schmerzlich muss ich beobachten, wie er eine dunkelhaarige Frau küsst. Mit jeder Sekunde, die ich diesen Anblick ertragen muss, bricht mein Herz ein Stück mehr. Wie kann er mir das nur antun. Ich dachte, er liebt mich und ist anders als all die Idioten da draußen, aber wie es scheint, habe ich mich wieder mal geirrt. Ohne weiter auf etwas anderes zu achten, verlasse ich auf schnellsten Weg das Restaurant. Ich bin einfach zu verletzt, zu enttäuscht und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. All die Versprechungen, die er mir gemacht hat. War das alles nur eine Lüge. Waren die letzten Monate nur ein Zeitvertreib, bis er etwas Besseres findet. In meinem Kopf dreht sich alles und ich frage mich, ob ich Nacho wirklich kenne. Hat mich die Liebe blind gemacht. So gedankenversunken bemerke ich erst als es zu spät ist, dass ich in jemanden reinlaufe. "Entschuldigen sie" schaue ich auf und blicke in das Gesicht eines Mannes. "Kein Problem Babygirl. Was ist los? Eine so wunderschöne Frau wie du sollte an so einem schönen Tag keine Träne vergießen."

POV Nacho
"Verdammt Laura, was soll der Scheiß" schubse ich sie brutal weg und sehe, dass sie mich fassungslos anschaut. Was hat sie erwartet, wie ich reagiere. "Nacho, was soll das. Ich habe dich vermisst" "Ich dich aber nicht. Was machst du hier? Ich habe eine Verabredung mit meiner Freundin" "Aber ich dachte, sie ist nur" "Nur was ein Zeitvertreib, weil ich dich nicht haben kann." ich merke an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie genau das gedacht hat. "Ich liebe Ava, das mit dir war der größte Fehler meines Lebens" den ich fast mit meinem Leben bezahlt hätte. Aber es musste mal gesagt werden. Ich muss Laura unbedingt loswerden. "Geh Laura. Ava kann jeden Moment kommen" "Ich will aber nicht gehen, sie ist die Falsche für dich. Siehst du das denn nicht. Wir haben eine Verbindung. Das habe ich von Anfang an gespürt. Ich liebe dich, Nacho. Jeden Aspekt an dir. Kann sie das von sich behaupten" ich weiß genau worauf sie anspielt aber diesen Zahn werde ich ihr schnell ziehen.

"Ich habe von Anfang an bei Ava mit offenen Karten gespielt, sie weiß also genau, worauf sie sich einlässt" ich werde immer wütender. Wie kann sie es wagen einfach nach allem was war hier aufzutauchen. "Aber" nie hätte ich gedacht eine Frau zu finden, die ich so lieben kann wie Ava. Sie ist alles für mich und liebt mich so wie ich bin. Liebt den privaten Nacho und den Sohn eines Mafiabosses. "Ich habe dich vermisst, Nacho bitte stoß mich nicht weg. Unsere Zeit war doch so schön." es reicht langsam. "Geh zurück zu Massimo. Ich brauche keinen erneuten Ärger mit ihm. Das mit uns ist vorbei" bevor Laura etwas erwidern kann kommt der Kellner zu mir und flüstert mir eine erschreckende Information ins Ohr. Ava hat uns gesehen.  "Was ist?" "Hast du das etwas geplant?" frage ich sie wütend. "Ich verstehe nicht" jetzt ergibt alles irgendwie Sinn. "Wolltest du das Ava uns zusammen sieht? Antworte mir" schreie ich sie an und packe sie an ihren Armen. "Nacho lass mich los" "Sag mir die Wahrheit" "Ich liebe dich und habe nur getan, was getan werden musste. Du gehörst zu mir. Sieh das doch endlich ein. Zusammen können wir glücklich sein. Eine Familie gründen. Zusammen alt werden" das will ich alles haben, nur nicht mit ihr. "Verschwinde oder ich tue, was getan werden muss" geschockt sieht sie mich an. "Du würdest mir nie etwas tun" "Warte noch etwas und lass es darauf ankommen. Ich sage es dir jetzt ein letztes Mal. Das mit uns ist vorbei. Lass mich und meine Familie in Ruhe. Keine Mails, keine Anrufe und kein plötzliches Auftauchen. Haben wir uns verstanden?" als sie nicht antwortet, wiederhole ich meine Frage mit etwas Nachdruck.

"Ja" "Gut" ohne Laura weiter Beachtung zu schenken, verlasse ich das Restaurant und versuche Ava zu erreichen, aber egal welche Nummer ich wähle, sofort werde ich auf die Mailbox geschickt. "Verdammt" wieso habe ich sie nur nicht abgeholt, das wäre mir das erspart geblieben. Ich muss das aufklären. Ich kann sie nicht verlieren. Wütend steige ich in mein Auto und beschließe zu ihrer Wohnung zu fahren. Hoffentlich ist sie dort. Als ich gerade ein paar Kilometer zurückgelegt habe, vibriert mein Handy. Ist es etwa möglich, dass es Ava ist. Als ich mein Handy entsperre, werde ich aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Eine Nachricht von Massimo. Was will der den bitte. Als ich sie öffne, kann ich es kaum glauben. Es ist ein Foto von ihm mit Ava. Aber wie.

Sie ist wirklich hübsch. Du hast Geschmack, das muss ich dir lassen. Es wird mir eine Freude sein, sie auszuprobieren. Immerhin hast du meine Frau ja auch ausprobiert. Ich verspreche dir, ich werde dabei genauso viel Spaß haben wie du.

wütend umklammere ich mein Lenkrad. Arschloch. War das etwa ein abgekatertes Spiel von den beiden. Eine Racheaktion. Wieso können die beiden mir mein Glück nicht einfach gönnen. Ich muss dringend Ava finden und verhindern, dass Massimo ihr etwas tut. Er ist gefährlich und zu allem fähig. Nie würde ich mir verzeihen, wenn ihr etwas passiert.

Tage später
"Nacho hör auf den Boxsack zu quälen. Das macht es auch nicht besser" "Was soll ich sonst tun Schwesterherz. Ava ignoriert meine Versuche zu erklären, was wirklich los war und zu Hause ist sie auch nicht." meine Quellen sagen das Massimo immer noch in der Stadt ist, aber sie können nicht genau sagen, wo und ob er allein ist. Diese Ungewissheit macht mich noch wahnsinnig. "Ich kann nicht einfach nur rumsitzen und nichts tun" "Musst du auch nicht mehr. Denn ich bin toll" "Was?" frage ich meine Schwester irritiert. Da ich ihr nicht ganz folgen kann. "Rate wer geschafft hat herauszufinden was Ava heute macht" "Oh mein Gott hast du wirklich. Wie" ich bin so aufgeregt. "Eine Frau verrät nie ihre Quellen, aber jetzt im Ernst. Sie trifft sich mit Massimo" "Was?" wütend schlage ich auf den Boxsack. "Ruhig Tiger. Sie gehen Essen. Du kennst doch das kleine Restaurant am See. Dad war mal mit uns dort" "Ja" ich erinnere ich dunkel. "Der Tisch ist für acht bestellt. Ich würde mich beeilen. Eine Dusche und eine Rasur täten dir gut. Das ist deine Chance. Ich vermute auch deine einzige." "Danke Amelia" "Für dich würde ich doch alles tun und jetzt hol Ava zurück. Ich vermisse sie und brauche jemanden zu shoppen und lästern" "Keine Sorge, das werde ich tun"

Etwas später
POV Ava
Etwas nervös komme ich am Restaurant an. Das fühlt sich fast wie ein Déjá-vu  an. Nur das ich mich heute mit Massimo treffe anstatt mit Nacho. Allein der Gedanke an Nacho ist immer noch so schmerzhaft. Immer wieder sehe ich ihn und diese Frau. Der Anblick verfolgt mich bis in meine Träume. Massimo war an dem Tag des Vorfalls so nett. Deswegen habe ich dem Essen zugestimmt und in der Hoffnung, dass es mich auf andere Gedanken bringt. "Ava" erschrocken drehe ich mich um. Das kann doch nicht wahr sein. "Wieso bist du hier Nacho?" es tut so weh ihn zu sehen. "Bitte geh nicht zu ihm" "Woher weißt du von Massimo?" lässt er mich etwa beobachten. "Er ist ein Arsch" "Das kannst du nicht wissen" "Doch kann ich, weil ich ihn kenne. Leider besser als mir lieb ist" "Ich dachte auch ich würde dich kennen" "Du kennst mich. Das im Restaurant war ein Missverständnis. Laura hat mich geküsst und ich habe sie sofort als sie meine Lippen berührte weggeschubst. Ich weiß, dass es für dich anders aussah, aber es ist die Wahrheit. Ich liebe nur dich und würde dir nie so weh tun" erklärt er mit aufrichtig und ich weiß nicht, was ich denken soll. "Aber du kennst sie?" "Ja, weil Laura Teil meiner Vergangenheit ist. Ein Auftrag meines Vaters und ich kann nicht abstreiten, dass ich mal was mit ihr hatte, aber das ist Vergangenheit" "Wieso tut sie das dann?" "Weil sie immer noch Gefühle für mich hat und wie es scheint, mit ihrem Mann Massimo unglücklich ist" warte habe ich gerade richtig gehört.

Hat er gerade wirklich Massimo gesagt. Mein Blick geht zum Restaurant. "Ja genau dieser Massimo. Er ist auch ein Mafiaboss musst du wissen" dann spielt er auch nur mit mir. Was für eine bittere Erkenntnis. "Wie konnte ich nur so dumm sein" "Du bist nicht dumm. Er hat dich nur in einem verletztlichem Moment ausgenutzt" Nacho kommt auf mich zu und nimmt meine Hand. Legt sie auf sein Herz. Ich habe seine Berührung so vermisst. "Dieses Herz schlägt nur für dich" "Es sah alles so echt aus" "Es war eine Lüge" "Diese Frau. Laura" ich muss es einfach nochmal hören. "Ist Vergangenheit. Ich liebe nur dich. Bitte glaub mir. Die Situation ist abgefuckt, aber ich verspreche dir ich werde dich niemals verletzen" ich sehe in seine Augen und sehe nichts als Liebe und Ehrlichkeit. "Ich glaube dir Nacho" das ist es, was mein Gefühl mir sagt und ich vertraue ihm. "Darf ich?" sein Blick geht zu meinen Lippen und ich weiß genau woran er denkt. Ich übernehme die Initiative und küsse ihn zärtlich. Er zieht mich in seine Arme und ich lasse mich nur zu gerne fallen. "Das habe ich vermisst, Ava. Du weißt gar nicht, wie sehr. Ich hatte solche Angst, dass er dir etwas tut. Das ich dich für immer verliere" "Gibt es noch mehr, was ich wissen sollte?" frage ich ihn vorsichtig.

"Nein, Massimo und Laura sind das Einzige, was du aus meiner Vergangenheit nicht kennst. Ich habe es auch nicht mit Absicht verschwiegen. Ich hatte nur einfach einen Schlussstrich gezogen" "Was machen wir jetzt? Mit ihm?" "Ich schicke Paolo rein und der regelt das. Mit Worten nicht mit Waffen keine Sorgen" fügt er schnell hinzu, denn er scheint meinen Blick gesehen zu haben. "Ich bin so glücklich" ich auch das es sich aufgeklärt hat, aber trotzdem eine Sache lässt mich nicht in Ruhe. "Was, wenn sie uns nicht in Ruhe lassen?" "Keine Sorge, ich passe auf dich auf. Wieso fahren wir nicht nach Hause und öffnen eine Flasche Wein. Unterwegs könnten wir noch was bei deinem Lieblingsrestaurant holen. Übrigens da ich es noch nicht erwähnt habe du siehst bezaubernd aus" "Dankeschön. Das klingt himmlisch. Fahren wir zu dir?" "Gerne alles, was du willst. Keine Sorge ich lasse Massimo nicht noch mal an dich herankommen" "Wieso kannst du immer meine Gedanken erraten?" frage ich ihn. "Weil ich dich gut kenne" zusammen verlassen wir den Parkplatz des Restaurants und machen uns auf den Heimweg. Zusammen. Das hätte ich vor ein paar Stunden nie gedacht. Beinah hätten die Schatten der Vergangenheit es geschafft und zu trennen. Ich hoffe das sie ab jetzt Ruhe geben, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das erst der Anfang war.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top