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Sonntag, 22. März
--> 20:00 Uhr
Yokohama
Zögernd ging Kenma die Treppe nach unten. Kuroo lehnte an der Wand und hatte ihn noch nicht bemerkt. 'Hör auf zu starren! Hör auf zu starren!' schrie sein Kopf und er räusperte sich. Kuroos Kopf fuhr herum und sah ihn an. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Kenma sah sich um.
"Wo ist meine Mutter?"
"Die ist gerade weg."
"Wohin?"
"Keine Ahnung"
Kuroo zuckte mit den Schultern. Der Kleinere seufzte.
"Wollen wir los?"
Kenma nickte und griff kurzerhand nach der Hand des Schwarzhaarigen und zog ihn nach draußen. Kalter Wind schlug ihm entgegen. Wieso hatte er keine Jacke angezogen? Um die Uhrzeit war es im März doch noch ziemlich frisch.
Doch das interessierte ihn im Moment herzlich wenig. Viel mehr konzentrierte er sich auf das Gefühl von Kuroos Hand. Sein ganzer Körper kribbelte und die Schmetterlinge in seinem Bauch tanzten auf und ab. Aber der Größere entzog ihm seine Hand nicht. Schweigend gingen sie nebeneinander her.
"Wo gehen wir eigentlich hin?" fragte der Schwarzhaarige nach einiger Zeit.
"Ich weiß den perfekten Platz, von wo wir das Ganze super sehen können." war die Antwort und er wurde einfach weiter gezogen.
Zehn Minuten später waren sie endlich angekommen. Sie zwängten sich durch ein paar Büsche und standen auf einer großen Plattform, die von großen Bäumen flankiert wurde. Der Ausblick zeigte das Meer, das dunkel vor ihnen lag. Der Himmel war wolkenlos und übersät von Sternen. Es war einfach wunderschön.
Die Beiden ließen sich ins Gras fallen und sahen in den Himmel.
"Das ist wunderschön. Warst du öfter hier?"
Kenma nickte.
"Ja. Wenn ich nicht an den Strand gegangen bin, dann bin ich hier hin, wenn ich von zu Hause weg wollte."
"Kenma?"
"Ja?"
"Bei dir zu Hause hast du dich nicht wohl gefühlt, oder?"
Kenma verzog das Gesicht. Das war Kuroo antwort genug.
"Erzählst du mir wieso?"
Kurz war es still. Dann begann Kenma zu erzählen. Wie er sich als bi outete und sein Vater begann ihn zu schlagen. Dass er sich immer mehr zurück zog und keine Freunde mehr hatte. Kuroo unterbrach ihn kein einziges Mal und hörte ihm aufmerksam zu. Als der Blonde geendet hatte, liefen ihm Tränen übers Gesicht. Der Größere nahm ihn in den Arm und ließ ihn weinen. Nach einer Weile beruhigte er sich wieder und wischte sich die Tränen weg.
"Findest.....Findest du es eklig, dass ich bi bin?" fragte er vorsichtig.
Kuroo schüttelte schnell den Kopf. "Nein! Du bist mir viel zu wichtig, als dass ich dich dafür verurteilen würde!"
Kenma lächelte leicht. "Danke."
Kuroo legte einen Arm um ihn und zog ihn zu sich ran. In diesem Moment flog eine Sternschnuppe vorbei. Und noch eine. Tausend leuchtende Feuerbälle flogen über den Himmel. Die beiden Männer schlossen ihre Augen.
>> Ich wünsche mir, dass er mich genauso liebt wie ich ihn.<<
Leise schloss Kenma die Tür auf und öffnete sie. Alles war dunkel. Niemand da? Sie betraten das Haus und zogen ihre Schuhe aus. So still wie möglich schlichen sie die Treppe nach oben. Inzwischen war es kurz nach Mitternacht. Sie hatten stundenlang auf dieser Plattform gesessen und geredet. Kenma hatte so oft gelacht wie seit Jahren nicht mehr.
Nun legten sie sich in das kleine Bett und kuschelten. Beide waren einfach glücklich.
>>Bald. Bald bin ich frei.<<
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