Kapitel 6
Ich blickte auf meine Uhr und erstarrte. War es wirklich schon so spät? Ein Schauer der Furcht durchfuhr mich, als ich an die Reaktion meiner Mutter dachte. Gestern kam ich zu spät zum Abendessen und heute war ich gar nicht erst aufgetaucht. Ohne weiter zu zögern, drückte ich das Gaspedal meines Wagens durch und raste durch die Straßen, als ob mein Leben davon abhing. Ich hatte keine Lust, durch jede Minute, die ich noch später kam, Mums ohnehin schon aufgeheizte Wut weiter anzuheizen.
Kaum hatte ich unser Haus betreten, hörte ich bereits die eiligen Schritte meiner Mutter durch den Salon hallen. "Alice Emilia Cécilia, wo zum Teufel warst du denn? Ist deine Uhr kaputt oder bist du schlichtweg zu dämlich, um die Uhrzeit zu lesen?" Ihre Worte drangen schneidend in meine Ohren und ich spürte, wie mein Puls anstieg. Ihr Blick war voller Wut und Enttäuschung, als hätte ich etwas Schlimmes getan.
Instinktiv machte ich mich so klein wie möglich, als ob ich versuchte, mich unsichtbar zu machen. Ich wollte ihren Worten entgehen und gleichzeitig meine Unterwürfigkeit zeigen, um ihre Wut zu mildern. Es klang bescheuert, aber ich wusste aus Erfahrung, dass wenn ich mich klein machte, es lediglich Worte waren, die mir wehtaten und keine Schläge. Und doch waren diese Worte tausendmal schlimmer als jeder körperlicher Schmerz, den ich je erlebt hatte.
Sie schlug mich nicht oft, aber wenn sie es tat, war es ein Schmerz, der tief in mir saß und schwer zu vergessen war. Es war nicht nur der physische Schmerz, sondern auch der emotionale Schmerz, der mich zerbrechen konnte. Ich hatte gelernt, ihre Ansprüche zu erfüllen und mich anzupassen, um ihre Zustimmung zu gewinnen, aber manchmal wusste ich nicht mehr, wer ich wirklich war.
Es spielte keine Rolle, wer ich wirklich war, denn ich würde niemals so sein können.
Man hörte immer von Kindern, die von ihren Eltern geschlagen wurden, deren Eltern Alkoholiker waren oder eine andere Erkrankung hatten. Manchmal wünschte ich mir, meine Mutter wäre eine von ihnen gewesen. Denn dann hätte es einen Grund für ihr Verhalten gegeben, einen Grund für die Wut, den Hass und die Demütigung, die sie mir jeden Tag entgegenbrachte. Aber bei ihr gab es keinen Grund, nur ihre unerklärliche Abneigung gegen mich.
Ich konnte es einfach nicht verstehen, warum ich für sie immer eine Enttäuschung war. Egal, was ich tat, es war nie gut genug für sie. Selbst wenn ich eine gute Note in der Schule hatte oder irgendetwas Positives erreicht hatte, war es ihr nie genug. Sie fand immer etwas zu kritisieren oder zu bemängeln. Und das Schlimmste war, dass ich glaubte, dass sie recht hatte. Dass ich tatsächlich zu dumm oder zu faul war, um ihre Erwartungen zu erfüllen. Es gab Momente, in denen ich mir wünschte, dass ich von Eltern aufgezogen worden wäre, die mich bedingungslos liebten, die mich unterstützten und mich dazu ermutigten, mein Bestes zu geben. Aber das war bei mir nicht der Fall.
Und dennoch liebte ich sie, ich liebte sie trotz allem. Vielleicht weil sie meine Mutter war und ich glaubte, dass eine Mutter immer ihre Kinder lieben würde. Oder vielleicht weil ich einfach nicht anders konnte, als sie zu lieben. Es war ein kompliziertes Gefühl, das ich nicht richtig erklären konnte. Aber ich wusste, dass ich immer für sie da sein würde, auch wenn sie es nicht verdient hatte.
"Tut mir leid Mum", sagte ich leise und versuchte, den Blickkontakt zu vermeiden. "Ich war beim Sport, ich war Joggen und habe vergessen, auf die Uhr zu sehen." Meine Stimme klang brüchig und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug. Ich konnte nicht sehen, wie sie mich jetzt ansah, doch ich konnte deutlich spüren, wie ihre Blicke sich in meine Haut brannten.
"Sport, sagst du? Nun, das ist interessant." Meine Mutter sprach langsam und betonte jedes Wort, während sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. "Und warum siehst du nicht aus, als hättest du geschwitzt, Alice?" Ihre Stimme klang ruhig und gefasst, aber ich konnte den Zorn in ihren Augen spüren, der wie ein Inferno in mir brannte. Sie hob meinen Kopf grob an, so dass ich ihr direkt in die Augen blicken musste. In ihren Augen brannte eine Wut, die ich nur allzu gut kannte, eine Wut, die mich bis ins Mark durchdrang.
Ich versuchte, ihrem Blick auszuweichen, aber ich wusste, dass sie mich nicht gehen lassen würde, bis ich ihr ins Gesicht sah. Ich atmete tief ein und sah ihr schließlich in die Augen, mit der Angst, dass sie meine Lüge durchschauen könnte - und das tat sie auch. Ihr Gesicht verdunkelte sich und ihr Griff um mein Kinn wurde fester, bis es schmerzte. "Lüg mich nicht an!", sagte sie mit einer Stimme, die mich bis ins Mark erschütterte. Ich schluckte schwer und stotterte: "I-Ich lüge nicht.""
Meine Mutter sah mich durchdringend an und ihre Augen verrieten ihre Enttäuschung und ihren Zorn. "Ich weiß genau, dass du lügst, mein Kind", sagte sie mit einer Stimme, die so scharf war wie eine Rasierklinge. "Ich habe dir so oft gesagt, dass eine Frau lernen muss, wie man lügt und stark klingt, sonst wirst du nur zum Opfer. Aber du bist einfach zu schwach, eine Enttäuschung für mich und für dich selbst." Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht und ich fühlte mich hilflos und allein.
Ihr Blick traf mich wie ein schmerzhafter Stich ins Herz und ich spürte, wie sich meine Eingeweide verkrampften. Es war ein Blick voller Verachtung, Enttäuschung und Unverständnis. In diesem Moment wusste ich, dass ich ihr keine Entschuldigung liefern konnte, die gut genug sein würde, um ihr Missfallen zu mildern. Sie hatte recht, sie hatte immer recht gehabt - ich war schwach. In einer Welt, die so groß und erbarmungslos war, war ich nur ein kleines, hilfloses Mädchen, das sich ihr nicht entgegenstellen konnte.
Ein spöttisches Lächeln umspielte ihre Lippen, als meine Mutter mich mit ihren kalten Augen fixierte und ihre Worte wie giftige Pfeile auf mich abschoss. "Meine Liebe Alice, bitte sei so nett und vernachlässige deine Sporteinheiten nicht, egal wo du dich auch aufhältst", sprach sie herausfordernd und ich spürte ihre Verachtung förmlich auf meiner Haut. Es war, als würde sie meinen Körper und meine Seele mit ihrer Bosheit durchdringen und mir jegliche Kraft rauben. Ich wagte nicht, ihren Blick zu erwidern, denn ich ahnte genau, was nun folgen würde. Meine Mutter war besessen davon, dass ich schlank und gelenkig blieb, um in der oberflächlichen Welt der Frauen akzeptiert zu werden. Für sie war es ein Muss, um gemocht zu werden, und ich war bereit, alles dafür zu tun.
Sie fuhr fort: "Du weißt doch, dass eine ästhetische Erscheinung bei Frauen heutzutage unverzichtbar ist, um Eindruck zu machen. Es wäre einfach schade, wenn du aufgrund von Faulheit und Nachlässigkeit deinen Körper vernachlässigst und dich unattraktiv machst", und ich spürte, wie sich der Druck in meinem Inneren verstärkte.
"Du musst verstehen, dass es für dich unverzichtbar ist, regelmäßig Sport zu treiben", sprach sie weiter und ihre Stimme klang scharf wie eine Klinge. "Nur so wirst du es schaffen, in der Gesellschaft der Frauen zu bestehen und dich zu behaupten." Ich schluckte schwer und versuchte, meine Tränen zurückzuhalten.
"Da wir natürlich nicht wollen, dass deine Figur leidet, habe ich bewusst keine Mahlzeit für dich zurückgelassen", verkündete meine Mutter kühl und mit einem Hauch von Spott in ihrer Stimme. Als sie mir in den Bauch kniff, um ihre Worte zu betonen, spürte ich den Schmerz durch meinen Körper fahren, doch ich versuchte, keine Reaktion zu zeigen. Ich wusste ohnehin, dass ich nicht das Privileg hatte, zu essen ohne an Gewicht zuzulegen.
Ich war am Ende meiner Kräfte und erschöpft von einem Tag, der mich bereits in den frühen Morgenstunden ausgezehrt hatte. Mit zittrigen Beinen stieg ich die Treppe hinauf in mein Zimmer, während ich mich fragte, warum mein Leben in letzter Zeit so anstrengend war. Als ich endlich mein Bett erreichte, fiel ich erschöpft auf die Matratze. Doch bevor ich mich richtig hinlegen konnte, brach der Damm, den ich seit meinem Besuch bei Manuel aufrechtzuerhalten versucht hatte. Ich begann zu weinen und vergrub mein Gesicht im weichen Kissen, während ich meine Wut und Verzweiflung herausließ. Ich hasste mein Leben und fragte mich, warum ich nicht einfach so ein sorgloses Leben wie alle anderen haben konnte.
Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, seit ich in meinem Zimmer zusammengebrochen war und hemmungslos geweint hatte. Die Minuten und Stunden verschwammen vor meinen Augen, während ich wie gelähmt auf meinem Bett lag und mich völlig leer und taub fühlte. Ich hatte das Gefühl, als ob all meine Kraft aus mir herausgesogen worden wäre und ich nun einfach nur noch eine leere Hülle war.
Ich hatte schon lange nicht mehr so viele Gefühle und Tränen herausgelassen wie in diesem Moment, aber besser fühlte ich mich dadurch nicht. Im Gegenteil, jeder Atemzug fiel mir schwer, als ob ich gegen eine unsichtbare Wand ankämpfte, die mir die Luft abschnürte..
Nachdenklich starrte ich auf meinen Bauch und drückte dabei immer wieder mit meinen Fingern darauf, um zu spüren, wie viel Fett sich dort angesammelt hatte. Hatte meine Mutter Recht gehabt? War ich wirklich dabei, zuzunehmen? Wahrscheinlich schon. Gestern hatte ich einfach zu viel gegessen, und obwohl ich heute fast nichts gegessen hatte, schien man mir die Kalorien von gestern immer noch anzusehen. Ich fühlte mich unwohl und unsicher in meinem eigenen Körper und fragte mich, ob ich jemals zufrieden mit ihm sein würde.
Wutentbrannt hämmerte ich meine Faust gegen meinen Magen, voller Verachtung für meinen Körper, der nicht in der Lage war, das Fett an den richtigen Stellen zu verbrennen. Ich warf mir vor, zu schwach und inkompetent zu sein, um die Kontrolle über meinen Körper zu behalten. Die Wut wurde immer stärker und ich konnte nicht anders, als mich immer wieder zu schlagen, bis sich die Tränen unaufhaltsam den Weg aus meinen Augen bahnten. Ich fühlte mich hilflos und verzweifelt, als ob ich gegen einen unsichtbaren Feind kämpfte und keine Chance hatte, zu gewinnen.
Ich hörte das Klopfen an meiner Zimmertür, doch bevor ich überhaupt antworten konnte, stand Cody schon in der Tür und starrte mich mit schockierten Augen an. Ich war mir sicher, dass ich furchtbar aussah. Meine Haare waren zerzaust und klebten an meinem Gesicht, meine Augen waren rot und verquollen von den Tränen, die über mein Make-up gelaufen waren und es verschmiert hatten.
Ich wollte ihn eigentlich anschreien, dass er verschwinden und mich allein lassen sollte. Doch ich wusste, dass ich es nicht schaffen würde, ohne wieder in Tränen auszubrechen. Es war schon schlimm genug, dass ich heute die Kontrolle über meine Emotionen verloren hatte, jetzt sah Cody auch noch mein bemitleidenswertes Ich, das war so erniedrigend.
Ich spürte, wie mein Körper zitterte und mein Atem flach wurde. Ich hatte das Gefühl, als würde ich innerlich explodieren. Ich versuchte mit aller Kraft meine Mauer wieder aufzubauen und mir keine Gefühle mehr anmerken zu lassen. Doch ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ich erneut in Tränen ausbrechen würde.
Mein Bruder setzte sich ganz langsam neben mich, als hätte er Angst, dass ich sonst zerbrechen würde. Ohne ein Wort zu sagen, zog er mich zu sich und nahm mich in den Arm. Anfangs lag ich steif wie ein Brett in seinen Armen, ich war überrumpelt. Normalerweise war Cody nicht der Umarm-Typ, er hasste es fast schon, wenn ich ihn umarmte.
Ich spürte seinen Herzschlag und wie er mir durch das Haar strich, um mich zu beruhigen. Ich versuchte, mich nicht fallen zu lassen und einfach so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Doch das gelang mir nicht lange. Ziemlich schnell spürte ich, wie die ersten Tränen wieder über meine Wange flossen und sich dort in meine Haut brannten, als Strafe für meine Schwäche.
Ich schämte mich dafür, dass ich wieder einmal nicht stark genug war, um meine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Doch Cody gab mir das Gefühl, dass es okay war, schwach zu sein. Er hielt mich fest in seinen Armen und ließ mich weinen, solange ich wollte. Man hörte nur noch mein undurchdringliches Schluchzen, während ich mich an ihn klammerte und mich von ihm trösten ließ.
Cody drückte mich fester an sich, als würde er versuchen, meine Schmerzen zu lindern. Ich spürte seine Wärme, die beruhigend auf mich wirkte. Doch all das half nicht gegen das Gefühl von Schuld, das mich quälte. Ich fragte mich, wie ich es so weit kommen lassen konnte, dass ich hier in Codys Armen saß und hemmungslos weinte.
Meine Gedanken kreisten unaufhörlich um die schmerzhafte Begegnung mit meiner Mutter. Ich wusste, dass ich es mir selbst schwer machte und dass ich nur die Erwartungen meiner Mutter erfüllen musste, um den Druck zu Hause zu mindern. Doch das war leichter gesagt als getan. Ich fühlte mich inkompetent und unfähig, das Verhalten zu finden, das meiner Mutter gefiel und mich bei meinen Mitschülern beliebt machte. Es war, als ob ich in einem Teufelskreis gefangen war, aus dem ich nicht entkommen konnte.
Ich schämte mich für meine Schwäche und dass ich meinen Bruder damit belastete. Doch trotzdem ließ ich es zu, dass er mich tröstete und mich in den Arm nahm. Es war, als würde ich mich in diesem Moment von ihm halten lassen, als wäre er der einzige Anker in meinem Leben, der mich nicht im Stich ließ.
Ich spürte, wie sich mein Körper langsam beruhigte und mein Atmen wieder normal wurde. Doch das Gefühl von Schuld blieb bestehen. Ich hatte alles, was man sich wünschen konnte, und dennoch fühlte ich mich oft leer und unzufrieden. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht genug schätzte, was ich hatte, und dass ich es nicht verdiente, glücklich zu sein.
Cody sprach kein Wort, er ließ mich einfach in Ruhe weinen und hielt mich dabei fest. Es war, als hätte er verstanden, dass ich im Moment einfach keine Worte brauchte, sondern nur seine Nähe und seine Unterstützung. Und für einen Moment fühlte ich mich ein kleines bisschen besser, ein kleines bisschen weniger allein.
Mittlerweile hatte ich mich in Codys Armen wieder beruhigt. Er sah mich liebevoll an und wischte mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. "Willst du mir erzählen, was los war?", fragte er einfühlsam. Ich zögerte einen Moment, bevor ich langsam anfing zu sprechen. Jedes Wort schien mir schwer zu fallen, als ob ich eine unsichtbare Barriere überwinden müsste. "Ich hatte Streit mit Mum", brachte ich schließlich heraus.
Aber das war nur die halbe Wahrheit. Es war viel mehr als das. Es war die ständige Angst, nicht gut genug zu sein. Die Furcht vor der Zukunft und der Druck, den ich mir selbst machte, um zu beweisen, dass ich es wert war, geliebt und akzeptiert zu werden.
Cody nickte verständnisvoll. "Wegen heute Abend, weil du so spät nach Hause gekommen bist? Wo warst du überhaupt?", fragte er vorsichtig und sah mich erwartungsvoll an.Ich nickte nur stumm und senkte meinen Blick, doch dann hob er meinen Kopf an und sah mir tief in die Augen. "Hey", flüsterte er leise und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Du kannst mir alles erzählen, okay? Was ist passiert?" Ich wusste, dass ich ihm nicht die ganze Wahrheit erzählen konnte. Nicht jetzt, nicht hier. Aber das musste ich auch gar nicht. Blue hatte wahrscheinlich bereits alles von Manuel erfahren und Cody erzählt.
"Ja, ich weiß, dass ich dir alles erzählen kann", sagte ich leise und versuchte dabei meine Wut zu unterdrücken. "Ich war bei Manuel, aber das weißt du wahrscheinlich schon", fügte ich hinzu und seufzte. Es war frustrierend zu wissen, dass Blue alles, was sie mitbekam, an Cody weitergab und mich dadurch hilflos machte. Cody bemerkte meine Frustration und senkte schuldbewusst den Blick zu Boden.
Ich zögerte kurz, bevor ich mit leiser Stimme weiter sprach: "Ich werde dir nicht sagen, was genau ich bei Manuel gemacht habe. Das geht nur uns beiden etwas an."
„Ich kann verstehen, dass du sauer bist, Alice. Aber ich mache mir Sorgen um dich. Ich bin dein Bruder und ich möchte dich beschützen. Wenn du nicht mit mir reden willst, dann ist das okay. Aber bitte versprich mir, dass du auf dich aufpasst und dass du weißt, dass ich immer für dich da sein werde, wenn du mich brauchst." Cody sah mich mit liebevollen Augen an und ich spürte, wie sich meine Wut langsam legte. Ich wusste, dass er recht hatte und dass er nur das Beste für mich wollte.
"Cody, ich verstehe, dass du besorgt bist und ich schätze deine Sorge um mich wirklich. Aber ich möchte, dass du verstehst, dass meine Angelegenheiten mit Manuel privat sind und nur uns beide etwas angehen. Wenn du möchtest, dass ich deine Beziehung zu Blue respektiere, dann bitte ich dich auch um Verständnis und Akzeptanz für meine Entscheidungen. Ich möchte nicht das Gefühl haben, dass ich mich rechtfertigen muss oder dass ich unter ständiger Beobachtung stehe. Verstehst du?" fragte ich ihn mit einem hoffnungsvollen Blick in die Augen.
Die Stille zwischen uns war angenehm, aber auch unbehaglich, da ich nicht wusste, wie Cody reagieren würde. Schließlich brach er das Schweigen und legte beruhigend seine Hand auf meine Schulter. Ich spürte, wie sich meine Anspannung langsam löste, als er mir versicherte, dass er versuchen würde, sich nicht in mein Privatleben einzumischen. Im Gegenzug bat er mich, auch seine Beziehung zu Blue nicht mehr anzuzweifeln oder sich einzumischen.
Ich nickte zustimmend, obwohl ich wusste, dass ich innerlich noch immer gegen die Beziehung zwischen meinem Bruder und Blue kämpfte. Doch für den Moment war ich einfach zu erschöpft, um darüber zu diskutieren.
Überarbeitet: 22. Apr. 2023
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