Kapitel 18 S

Sunoo

Da ich mich heute früh nicht Duschen kann ist meine Laune schon etwas angeschlagen. Das Wetter machte es da leider nicht besser. Es regnet wie aus Kübeln und es sieht auch nicht danach aus als würde es bald aufhören. Das Gespräch mit dem Direktor ist um 10 Uhr.

Ich sehe auf die Uhr und habe noch eine gute halbe Stunde bis zum Gespräch. Ich gehe mit einem Regenschirm über meinem Kopf Richtung Sekretariat. Ich laufe mit meinem Blick auf meine Füße gerichtet. Auf einmal treten zwei sehr teure Lackschuhe unter meinen Regenschirm. 

Ich bleibe stehen und sehe die Schuhe an so teure Schuhe kann sich nicht jeder Leisten. Ich sehe nach oben doch durch den Schirm kann ich nur seinen maßgeschneiderten Anzug sehen. Das ist auf jeden Fall der Style meines Bruders. Hellgrauer Stoff mit einem weißem Hemd und einer grauen Krawatte.

"Hey Kleiner schön das du pünktlich bist. Ich habe gedacht das du vielleicht wieder verschläfst." Wieder was weiß er den schon wie ich schlafe. Ich sehe ihm jetzt auch in sein Gesicht. Er sieht älter aus aber immer noch gut. 

"Nenn mich nicht Kleiner ich bin kein Kind mehr. Außerdem verschlafe ich sehr selten." Ich höre sein schallendes Lachen das so laut ist das uns schon andere Studenten ansehen. 

"Du wirst immer mein Kleiner sein jetzt und auch in Zukunft." Er blick mich mit einem schelmischen Grinsen an und lacht einfach unverändert weiter. Oh man wie Peinlich. Ich will mich unter meinem Schirm verkriechen doch er nimmt mich in den Schwitzkasten und fährt mit seiner Faust durch meine Haare.

" Hey hör auf du ruinierst meine Frisur. Hör auf dich wie ein Teenager zu verhalten." Ich versuche ihn wegzuschieben doch er ist zu stark. Plötzlich geht die Türe vom Büro des Direktors auf. Wir halten in unseren Bewegungen inne und sehen zur Tür. Ich war immer noch im Schwitzkasten und konnte deshalb schwer erkennen wer da aus der Tür kommt. 

Doch ich spüre einen Intensiven Blick auf mir und bekomme sofort Gänsehaut. Niki ist der Name der mir sofort in meinen Gedanken herumspringt. Mein Bruder lässt mich auch endlich mal los sodass ich meine Haare wieder etwas richten kann. Als ich aufsehe trifft mein Blick direkt seinen und ich sehe etwas Traurigkeit und Eifersucht? Nein warum sollte er eifersüchtig auf mich sein ich bilde mir das bestimmt nur ein. 

Sein Blick schweift zu meinem Bruder und sein Blick erfüllt eine gewisse  Kälte und Verachtung vielleicht auch Wut? Ich sehe zu meinem Bruder der nun auch Niki mit dem selben ekligen Blick ansieht wie Niki. Kennen die zwei sich etwa? Ich schaue zwischen den beiden hin und her und fülle mich von Sekunde zu Sekunde unwohler. Doch mein Bruder unterbricht den Blickkontakt als erster und dreht sich zum Direktor um ihn zu begrüßen.

"Komm Kleiner lass uns reingehen. Wir haben einiges zu besprechen." Ich sehe Niki noch einmal in die Augen und sehe das der Kosename meines Bruders ihm gegen den Strich geht und in seine wuterfüllten Augen sich wieder etwas bedauern mischt. Nun dreht auch Niki sich um und unterbricht damit auch unseren Blickkontakt womit er mich mit einer Leere zurück lässt dich ich nicht ohne ihn wieder füllen kann. 

Ich bin natürlich immer noch etwas sauer auf ihn denn er hat mich Angelogen und mich verletzt. Doch kann ich natürlich auch nicht vergessen das er mich beschützt und gerettet hat. Ich gehe nun ins Büro und mache mich auf ein anstrengendes Gespräch gefasst.

"Guten Morgen Herr Kim, Student Kim bitte nehmen sie doch Platz. Wir haben einiges zu besprechen. Wie ich ihnen ja schon am Telefon sagte Herr Kim sieht es nicht gut aus für ihren Bruder. Ich denke es ihm etwas schwer fällt in dem Gebiet der Architektur zu bleiben. Deshalb würde ich Vorschlagen ab nächstes Jahr über einen Wechsel in einen anderen Bereich nachzudenken." Er sieht mich mit einem spöttischem Blick an. Was habe ich ihm nur jemals getan das er mich so behandeln muss.

"Herr Kang ich danke Ihnen für diesen Vorschlag eines Wechsels doch der wird nicht notwendig sein. Ich werde meinen Bruder von dieser Universität abmelden. Er wird mit mir nach Japan ziehen. Deswegen würde ich Sie gerne um die Formulare für die Abmeldung bitten." Was wie kann er nur...wie kann er das einfach alleine Entscheiden. Warum hat er mir nichts davon gesagt. Er hätte doch mit mir darüber reden können. Warum muss er immer alles ohne mich entscheiden. In mir steigt wieder diese unbändige Wut auf die ich kaum kontrollieren kann.

"Hey Moment mal Bruder, warum hast du mir das nicht schon früher gesagt? Ich möchte hier bleiben und ich möchte meinen Bereich nicht wechseln. Ich will Architekt werden. Du kannst doch nicht einfach über meinen Kopf hinweg entscheiden." Ich wurde immer wütender. Ich stehe von meinem Stuhl auf und will den Raum verlassen. 

"Setz' dich sofort wieder hin. Über diese Entscheidung gibt es keine Diskussion es ist beschlossene Sache. Du gehst mit mir nach Japan." Ich drehe mich mit wütendem Blick um und sehe ihm direkt in die jetzt schwarzen Augen um ihm zu widersprechen. Doch ich höre auf einmal ein bedrohliches Knurren. Meine Wut verfliegt und macht der Angst Stück für Stück Platz.

 Ich senke meinen Kopf. Ich habe aufgegeben. Warum bin ich nur immer so ängstlich und schwach. Meine Wut richtet sich nun auf mich selber. Ich hasse meine Schwäche. Ich sah den Direktor mit einer belustigten Mine im Gesicht und hätte ihm am liebsten eine reingehauen. Er überreichte mit Freuden in seinen Augen meinem Bruder die Papiere und verabschiedet sich von uns.

Als wir draußen waren wollte ich nur noch weg von meinem bescheuertem Bruder obwohl ich doch so viele Fragen an ihn habe. Doch bevor ich auch nur einen Schritt machen kann hält er mich auf.

"Sunoo wir müssen über einiges Reden, dann wirst du auch verstehen warum du hier weg musst. Ich werde alle deine Fragen beatworten und dir alles erklären." Obwohl ich überhaupt keine Lust hatte jetzt mit ihm zu reden nicke ich nur und folge ihm zu seinem Auto. Die Neugier was er zu sagen hat ist stärker als die Wut dass er mich übergangen hat. Ich hoffe nur er sagt mir die Wahrheit. Wir steigen in sein Auto und fahren los.

Als ich aus dem Fenster schaue, sehe ich keine Menschenseele auf der Straße. Wie merkwürdig es ist gerade Mittagszeit wo es eigentlich nur so vor Menschen wimmeln sollte. Ein Geräusch das vom Dach des Autos zu kommen scheint zerrt mich aus meinen Gedanken. Ich sehe das es eine große Beule in das Auto geschlagen hat.

"Was war das Bruder?" Ich sehe ihn verängstigt an. Mein Bruder bleibt etwas ruhiger wie ich. Er scheint zu wissen wer auf unserem Dach gelandet ist.

"Mist sie haben uns bereits gefunden. Fahr schneller wir müssen zurück in die Basis."

"Hab verstanden Herr Kim." Sogleich beschleunigt das Auto und fährt aus der Stadt raus.

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