Kapitel 15 S
Sunoo
Seit Hessung die beiden Einbrecher mitgenommen hat, vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen und will am liebsten nichts mehr hören und noch weniger sehen. Da ich die beiden Männer husten hörte sind sie auf jeden Fall noch nicht tot. Doch normal waren die beiden auch nicht, den der eine hatte plötzlich eine Hand mit Fell und messerscharfen Krallen. Sind das etwa Werwölfe? Ich höre schritte die in meine Richtung gehen, es ist bestimmt Niki der wissen will wie es mir geht. Ich möchte mit ihm aber im Moment nicht reden und ihn auch nicht sehen.
Das Bild wie er seine Vampirzähne in den Hals von diesem Mann schlägt will mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Immer wieder sehe ich seinen blutverschmierten Mund vor mir und erschauere von neuem. Warum muss ausgerechnet er ein Vampir sein?
"Sunoo ist alles in Ordnung? Wenn ich darf trage ich dich wieder zurück ins Bett." Da ich nicht mehr auf dem kalten Boden kauern will und die Luft durch das Loch im Fenster langsam zu kalt für mich wird nicke ich einfach mit meinem Kopf ohne ihn anzusehen. Er hebt mich hoch und trägt mich ins Bett zurück. Gerade als er die Decke über mich legen will entdeckt er meine Verletzung am Fuß die ich mir vorhin durch das Glas auf dem Boden geholt habe.
"Darf ich?," frägt er und nimmt meinen Fuß in seine eiskalten Hände. Ich nicke nur und er steht auf um den Arztkoffer zu holen. Seine kalten Hände machen mir noch mal bewusst das er nicht menschlich ist. Als er zurück kommt desinfiziert er die Wunde und legt einen Verband um meinen Fuß. Ich zucke kurz zurück als ein kurzer stechender Schmerz durch mein Bein fährt. Er hält kurz an um zu sehen ob alles gut ist und macht dann weiter.
Als er fertig ist lege ich mich mit dem rücken zu ihm ins Bett und er legt die Decke über mich.
"Es tut mir leid dass du das sehen musstest. Versuch dich ein wenig auszuruhen," sagte er und ging leise aus dem Zimmer. Sobald er weg ist laufen die Tränen die ich so lange zurück gehalten habe unkontrolliert über meine Wangen und ich fange an leise zu schluchzen. Was wollen den Zauberer und Werwölfe von mir? Was ist so besonders an mir? Ich verstehe es einfach nicht. Ich versuche zu schlafen doch es geht nicht.
In der herrgottsfrühe klopft es an der Türe und Handwerker kommen um den schaden von letzter Nacht zu reparieren. Niki bemüht sich wieder mit mir in kontakt zu kommen doch ich bin noch nicht bereit dafür. Er kocht mir Essen und wechselt mir noch einmal den Verband am Fuß. Niki ist mit Sicherheit ein guter Kerl aber ich bin immer noch geschockt von den gestrigen Bildern. Bin ich vielleicht zu hart zu ihm immerhin wollte er mich nur beschützen.
Ich wünsche mir das Sunghoon hier ist. Gott erhört meine Gebete den gegen Nachmittag klopft es an der Tür gefolgt von einem Lauten klatschen und einer mir bekannten Stimme. Sunghoon. Endlich ist er hier. Als ich seine Hände sehe die sich um meine legen muss ich wieder weinen und falle ihm stürmisch um den Hals. Ich höre noch im Hintergrund wie sich die Haustüre schließt und ich und Sunghoon alleine sind.
"Sunshine, hey alles ist gut ich bin ja jetzt da." Ich drücke ihn noch fester an mich und beruhige mich langsam wieder.
"Sunsun was ist passiert hat dieser Mistkerl dich schlecht behandelt? Ich bring ihn um. Warum ist hier so ein Chaos habt ihr gekämpft oder eine riesen Party ohne mich gefeiert?" Bei letzten Teil kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen den ich weiß wie gerne er doch auf Partys geht. Doch ich schüttele nur den Kopf und werde wieder ernst. Ich hole tief Luft und fange an zu erzählen was gestern Nacht passiert ist.
"Also Niki hat mir nicht weggetan er war derjenige der mich beschütz hat und ich bin ihm eigentlich echt dankbar dafür, wenn da nicht diese komische Vampiersache zwischen uns stehen würde." Als ich die Geschichte erzähle sehe ich wie sein Gesicht immer blasser und blasser wird als ihm klar wird das einer seiner Ängste gerade Wirklichkeit geworden ist.
"H-Hast du gerade V-Vampire gesagt? Echte Vampire, Werwölfe und Zauberer? Du willst mich verarschen." Ich schaue ihn nur ernst an damit er sieht das ich nicht scherze. Er steht abrupt auf und zieht mich auf die Beine wobei ich ein kleines wimmern von mir gebe da mein Fuß noch schmerzte.
"Oh nein Sunoo tut mir Leid das habe ich ja ganz vergessen, aber du bleibst hier keine Sekunde mehr bei diesen Monstern. Du kommst jetzt sofort wieder mit mir zurück ins Wohnheim. Du wirst bei mir im Zimmer einziehen." Er nimmt auch schon meine Tasche und fängt an meine Sachen zusammen zu packen. Er nimmt meine Hand und zieht mich zur Türe um nach draußen zu gehen als sie von selbst aufgeht und Niki plötzlich vor uns steht und seine Augen direkt auf mir liegen.
"Was soll das werden? Wohin geht ihr?" Er fragt uns mit einem kalten Unterton und und sieht uns aus zusammen gekniffenen Augen an. Ich wende meinen Blick schnell zu Boden da ich ihm immer noch nicht in die Augen sehen kann. Sunghoon stellt sich gleich schützend vor mich und klingt sehr wütend.
"Was denkst du den ich nehme ihn wieder mit ins Wohnheim. Ich lasse ihn keine Sekunde länger bei Monstern wie euch. Ich hätte ihn nie bei dir lassen dürfen."
"Bist du sicher das es das richtige für ihn ist. Denkst du ein Mensch kann ihn vor dem beschützen was hinter ihm her ist?"
"Es ist mir egal wer hinter ihm her ist. Wenn nötig werde ich ihn mit meinem Leben beschützen." Dieser Gedanke widerstrebt mir gewaltig doch ich bin hin und hergerissen. Ich weiß nicht was ich tun soll.
"Denkst du genauso Sunoo? Bist du auch der Meinung das es besser ist wieder in dein Wohnheim zurück zu gehen?" Niki's stimme wird sanfter leiser und hat einen leicht zittrigen Unterton als er mich direkt anspricht. Ist es besser zu gehen? Es stimmt er kann mich besser beschützen, aber würde ich es aushalten mit ihm alleine in der Wohnung? Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr.
Doch bevor ich meine Gedanken zu ende bringen kann, fängt mein Kopf auch schon an zu nicken und als ich dann doch kurz nach oben schaue blicke ich direkt in seine schwarzen Augen. Er sieht aus als ob er Tage lang nicht mehr geschlafen hat. Als er mein nicken bemerkt sehe ich kurz wie schmerz durch seine Augen blitzt und mein Herz zieht sich zusammen. Den insgeheim will ich bleiben doch mein Instinkt ergreift die Flucht.
"Also gut dann werde ich euch nicht aufhalten. Deine Woche Urlaub ist sowieso vorbei. Viel Glück." All seine Weichheit die zuvor in der Stimme lagen verfliegen und zurück bleibt nur noch ein eiskalter Ton der mir Gänsehaut bereitet. Er geht zur Seite und Sunghoon zieht mich aus der Türe ins Freie und in sein Auto. Von hier aus sehe ich noch kurz zu Niki der mit besorgtem Blick uns hinterher schaut bis seine Türe unseren Blickkontakt unterbricht.
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