Kapitel 22
Also gute Nachricht und schlechte Nachricht:
Die gute ist - die nächste Story wird aus meiner Sicht der Hammer :D
Kann ja vielleicht auch jemand bestätigen der mitmacht - mal schau'n :D
Die schlechte Nachricht ist: Ich hab das Kapitel frisch übersetzt - also kein Beta nix :D
Wenn Euch Rechtschreibfehler / Grammatikfehler auffallen, würde es mich freuen, wenn ihr was sagt.
Dann - bis zum Epilog :D
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"Draco...", sagte sie verwirrt. "Wo ist euer Salon?"
"Oh." Der angespannte Ausdruck auf seinem Gesicht verflog, als er seinen Griff um sie lockerte um ebenfalls in die Richtung zu sehen, in die sie starrte - er schien sich etwas zu schämen. "Er ist... unauffindbar."
Es ist... was?", sie starrte ihn an.
"Ich... habe diesen Raum gehasst. Nach dem Krieg... ich ertrug ihn einfach nicht. So viele schreckliche Dinge sind dort passiert. Meine Mutter hat ihn renoviert, aber es hat mich immer noch krank gemacht nur daran vorbeizugehen. Eines Abends... Blaise und ich waren ziemlich betrunken..."
Seine Ohren wurden rosa, als er sprach.
"Und... ich hatte dann die Idee, dass man ihn unauffindbar machen könnte. Also... haben wir einen Fideliuszauber durchgeführt und Blaise hat einen Landstreicher bezahlt, als Geheimnishüter zu fungieren... nachdem wir fertig waren, haben wir die ganze Nacht aus seinem Gehirn obliviiert und ihn seiner Wege geschickt. Keiner weiß mehr, wie man den Raum finden kann... also existiert der Salon technisch gesehen nicht mehr."
Hermione starrte ihn mit offenem Mund an.
"Du...", stotterte sie.
"Mein Vater hat das ganze ziemlich lang verwirrt. Offensichtlich war seine Lieblingspfeife und ein zweihundert Jahre alte Flasche Feuerwhiskey immer noch drin. Auch... wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass die Flasche am Ende des Abends bereits leer war", fügte Draco hinzu und starrte die Wand des Foyers an, wo auf gewisse Weise sich nicht mehr länger der Eingang des Foyers befand.
"Manchmal weiß ich einfach nicht mehr, was ich mit dir anfangen soll", sagte Hermione mit schwerer Stimme.
Draco zuckte nur mit den Schultern.
"Es ist nicht so, als würden wir ihn brauchen. Wir haben auch in den zwei anderen Flügeln des Manors Foyers. Und mein Vater kann sich auch einfach ein neues Manor kaufen, wenn er wirklich mehr will. Das Haus ist so viel besser ohne dieses Zimmer."
"Du... überdramatisierst so", seufzte sie.
"Da kann ich nichts dafür, das ist der Veelaimperativ", antwortete er bissig.
Dann zog er sie den Gang hinunter.
"Aber lass uns nicht länger über Foyers reden, ich möchte dir das Zaubertranklabor zeigen. Da habe ich unter anderem eine Reihe Skelewachs Tränke, von denen ich dir schon erzählt habe, unter einem Stillstandszauber. Ich versuche aktuell zu entscheiden, was der angemessene Wachstumsbeschleuniger wäre. Als ich einen Nimbustrank verwendet habe, hat dieser mit der Effektivität von den Murtlaptentakeln interferiert. Am besten ich zeige dir gleich, welche Möglichkeiten vorhanden sind und du kannst mich dann beraten."
Dracos Zaubertranklabor war unten in den Kellern im Ostflügel. Die Wände, Boden und Decke waren leuchtend weiß getüncht. Es gab vier makellose Edelstahltische und eine ganze Wand von Ingredienzen die alphabetisiert geordnet hinter Schutzzaubern bereitlagen. Kessel in allen größen hingen glänzend aufgereiht an einem Stab auf einer Seite - daneben jeweils ein passende Rührstabe. Jede Art von denen Hermione je gehört hatte war darunter: Glas, Stahl, Silber, Eisen, Aluminium, Kupfer, Gold und eine große Anzahl von Holz. Ein ganzer Satz prachtvoller Messer war in einer ausgerollten Messertasche, neben mehreren Schneidebrettern, Mörsern und Stößeln in verschiedenen Größen. Es gab mehrere komplexe Waagensets in einem Regal, das unter einem Hängeregal stand, mit leeren Bechern und Phiolen in jeder Größe. Eine große rollbare Tafel war vollgeschrieben mit Dracos eleganter Handschrift und zu dem langen Tisch gezogen, auf dem eine teilgebraute Variante des Skelewachs stand.
Ein langes Bücherregal lief an einer kompletten Wand entlang. Die oberen zwei Regalreihen waren gefüllt mit einheitlichen Magazinen und die übrigen vier mit Zaubertrankbüchern. Einige waren in nagelneuem Zustand, andere waren ziemlich abgegriffen, als hätte ihr Besitzer es gemocht Bücherrücken zu brechen und ihre Seitenränder mit Notizen befüllt. Hermione studierte sie.
"Als Severus gestorben ist, hat es sich herausgestellt, das aus irgendeinem nicht erklärbaren Grund, er mich als Alleinerbe eingetragen hatte. Die Bücher gehörten alle ihm", erklärte Draco, "eine Menge dieser Forschungen waren auch die seinen."
Hermione zog eines der abgenutzten Bücher aus dem Regal und begutachtete die bekannten, winzigen, Anmerkungen. "Er muss gehofft haben, dass du seine Arbeit fortführst."
"Ich habe es versucht", meinte Draco wehmütig, "es kommt mir so vor, als wäre das das Mindeste, was ich für ihn tun kann - nachdem er für mich getan hat, um mich im Krieg zu beschützen."
"Du warst immer gut in Zaubertränke. Ich hatte keine Ahnung, dass du der Kunst immer noch zugetan bist. Du hast es nie erwähnt."
"Zaubertrankbrauen hat sich für mich immer wie etwas sehr persönliches angefühlt", gab er zu, und ich habe es nie geschafft mit irgendjemand anders gut zusammenzuarbeiten. Blaise bevorzugt Arithmantik und Runen. Aber... ich wollte dich schon immer hierherbringen. Tatsächlich habe ich sogar schon davon geträumt. Ich dachte... dass du es mögen könntest. Wenn ich in einer Sackgasse ankam, habe ich mir vorgestellt, mit was für Ideen du aufwarten könntest."
Hermione lächelte. Sie fühlte sich sowohl geschmeichelt als auch verlegen. "Es ist ein unglaubliches Labor. Wenn ich je die Möglichkeit bekommen hätte, mein eigenes einzurichten, hätte es nicht besser sein können als das hier. Es ist einfach nur perfekt. Ich könnte Jahre hier verbringen", sagte sie bewundernd, während sie in den Raum gezogen wurde, von dem Wunsch all die Zutaten zu inspizieren.
"Es kann ab jetzt uns beiden gehören...", bot Draco ihr an, als er ihr folgte, "zumindest wenn du möchtest. Außer natürlich, du willst dein eigenes."
Hermione blieb die Luft weg.
"Wirklich? Es wäre okay wenn ich hier regelmäßig arbeiten könnte? Es würde dich nicht stören, wenn du diesen Ort mit jemand anderen teilst?"
Draco grinste sie an.
"Nun, es wäre möglich, dass ich anfange herumzujammern, wenn du deinen Arbeitsplatz nicht sauber hältst, während du braust. Aber ich werde versuchen mich beim nörgeln zurückzuhalten. Ich wollte schon immer mit dir zusammen Tränke brauen. Ich denke, wenn wir uns erst einmal aneinander gewöhnt haben, könnten wir ein sehr gutes Brauteam werden."
"Ich habe so viele Projekte, die ich einfach allein nicht durchführen konnte", gab Hermione zu, "ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll. Warte es ab - ich werde noch dafür sorgen, dass wir unsere gesamten Wochenenden hier verbringen."
Für einen winzigen Moment huschte etwas über Dracos Gesicht, als seine Augen wieder diesen spiegelgleichen Ausdruck annahmen, von dem Hermione jetzt bemerkte, dass er nichts anderes bedeutete, als das Draco seine Okklumentikmauern hochfuhr.
"Du gehst ins Ministerium zurück?", wollte er sanft wissen.
"Ich muss", antwortete sie leise, "ich wünschte, dass ich es nicht müsste. Aber ich muss einfach."
Draco presste seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.
"Dann hoffe ich wenigstens, dass es nicht wegen mir ist."
"Zumindest zum Teil. Aber nein, es ist nicht nur wegen dir."
Er sah sie nicht an.
"Ich verstehe", sagte er schließlich.
Sie beobachtete ihn, als er Flaschen mit Zaubertankingredienzen etwas verschob, damit sie in einer perfekten Linie standen und anschließend nicht vorhandenen Staub weg wischte. Seine Bewegungen waren kontrollierte, geübte Lässigkeit.
"Draco...", sagte sie sanft.
"Was möchtest du, dass ich sage, Granger?" Seine Stimme klang hart. "Es ist ja nicht so, als könne ich deine Meinung ändern oder dir befehlen, dass du es nicht tust. Es ist nur... ich werde nicht mitkommen können, nicht einmal für einen Besuch. Und wenn... dir etwas passiert... ich... ich weiß nicht, ob ich es rechtzeitig schaffen würde. Sogar wenn ich direkt vor dem Ministerium oder vor einem Kamin warten würde.
"Ich weiß", sagte sie.
"Du hast keine Ahnung wie sehr ich es gehasst habe, dass du dort gearbeitet hast. Sogar, als die Dinge noch anders lagen. Aber jetzt... nach allem was sie versucht haben...", seine Stimme brach plötzlich ab.
Er versuchte es erneut: "Es ist nur..."
Schließlich zischte er: "Ich kann einfach noch nicht darüber reden.
Er schritt aus dem Raum. Hermione seufzte und folgte ihm.
Er konnte doch nicht wirklich überrascht darüber sein, dass sie vorhatte zurückzukehren. Als Slytherin der er nunmal war, hatte er möglicherweise gehofft dieses Gespräch hinausschieben zu können, in der Hoffnung, dass er sie indirekt von ihrem Weg abbringen könne.
Es war nicht so, dass sie ihn nicht verstand, es war nur so, dass... sie konnte nicht ablehnen, eben weil sie das Ministerium und seine repressive, grausame Bürokratie hasste. Auch nicht, weil es gefährlich für sie war, sich dort aufzuhalten. Um genau zu sein, waren das sogar die Gründe, weshalb sie zurück musste. Irgendjemand musste versuchen das alles wieder in Ordnung zu bringen.
Sie fand ihn, wie er einen Stein nach dem nächsten über einen See mit exotischen Vögeln hüpfen ließ. Es war ein wunderschöner Blickfang; die Wasserlilien waren in voller Blüte; Schwäne, die ihre Schnäbel in ihren Federkleidern versteckt hielten, glitten über das Wasser, während Reiher, unbeweglich wie Statuen, im Schilf posierten.
Er fühlte sie, sobald sie nahe kam.
"Meine Mutter wird dir erklären, dass es generell besser ist mich allein zu lassen, wenn ich hier schmolle. Ich tendiere dazu verletzende Dinge zu sagen, die man nur schwer zurücknehmen kann"; sagte er steif.
Hermione setzte sich auf einen Stein und musterte die flachen Kiesel, welche die Wasseroberfläche berührten. Als sie ihm ausgingen, drehte er sich um und sah sie an.
"Gibt es etwas, das ich tun könnte um dich umzustimmen", fragte er und sah dabei vollkommen niedergeschlagen aus.
"Möglicherweise", antwortete sie, "aber du weißt, dass ich es immer bereuen werde, wenn ich nicht gehe. Ich werde mich immer schuldig fühlen. Egal wie glücklich du mich zu machen versuchst oder was für Projekte du finden würdest, um mich abzulenken. Es würde nie vergehen."
"Wirst... du zumindest warten... bis deine Magie zurück ist?", seine Stimme war flehend.
Sie zögerte einen Moment, bevor sie ihre Lippen aufeinander presste und ihren Kopf schüttelte.
"Es ist möglich, dass das nie passiert... ich kann mich nicht einfach hinsetzen und auf etwas warten, das möglicherweise nie passiert."
Er blickte zum Himmel auf.
"Dann... habe ich Bedingungen", sagte er schließlich.
"Ich dachte mir schon, dass du welche stellen würdest", sagte sie leise.
"Ich werde die Sicherheitsleute auswählen. Potter darf jederzeit helfen, aber du und ich werden das letzte Wort haben. Ich werde für alle zusätzlichen Unkosten aufkommen, denen das Ministerium nicht zustimmen wird."
"Ist okay." Hermione nickte.
"Und ich gebe dir meinen Hauselfen mit."
Hermione öffnete ihren Mund um zu widersprechen, aber Malfoy schnitt ihr das Wort mit seiner Hand ab, und fuhr fort.
"Natürlich unter der Annahme, dass sie dem zustimmt. Miffy!"
Es gab ein "plopp" und ein Hauselfe gekleidet in einem kunstvoll bestickten Teewärmer tauchte vor ihnen auf.
"Miffy", sagte Draco, "das hier ist Hermione Granger. Ich hätte gerne, dass du für mich auf sie aufpasst."
Die Hauselfe musterte Hermione und ihre riesigen Augen füllten sich mit Freudentränen.
"Du sein Master Dracos Liebe, 'Mione'", rief sie aus, "Ich immer wollen dich treffen."
"Granger, das ist Miffy", fuhr Draco fort als Hermione nach der kleinen runzligen Hand griff, die ihr entgegengestreckt wurde. "Sie ist eine freie Elfe. Wir zahlen ihr Gehalt, auf einer Basis, die sie selbst mit ausgehandelt hat. Sie ist ziemlich stolz auf die harten Verhandlungen, welche zehn Teewärmer pro Woche enthielten und diverse freie Wochenenden. Auch wenn sie diese meist damit verbringt, zu backen oder anderen zu helfen."
"Miffy... in ein paar Monaten wird Granger wieder zum arbeiten ins Zaubereiministerium gehen... Ich... mir ist es nicht mehr erlaubt sie dorthin zu begleiten. Aber es gibt dort böse Zauberer, die nicht damit aufhören sie umbringen zu wollen, weil sie denkt, dass Zauberer nicht besser behandelt werden sollten als Hauselfen oder Goblins oder Werwölfe. Also möchte ich von dir, dass du dort mit ihr hingehst und wenn jemand versucht, ihr weh zu tun, möchte ich, dass du sie durch die Schutzzauber apparierst und sofort zu mir bringst. Würdest du das für mich tun, Miffy?"
"Miffy wird keine bösen Zauberer erlauben verletzen Master Dracos große Liebe", sagte die Hauselfe empört.
"Und du musst auch aufpassen, dass sie gut auf sich selbst aufpasst. Die Heiler haben gesagt, dass sie nicht genug isst. Das Essen das sie im Ministerium anbieten ist abscheulich. Also möchte ich von dir, dass du ihr Mittagessen aus verdaulichen Zutaten zubereitest - und Tee - und zwar jeden Tag."
Miffy musterte Hermione genau und nickte so heftig, dass sie beinahe vornüberkippte.
"Miss Mione sein zu dünn. Möchten Miss bald Tee? Miffy machen jetzt glasierten Kuchen. Er werden fertig sein in einer Stunde."
"Das wäre wunderbar", stimmte Draco zu und die Elfe verschwand mit einem 'Plopp'.
Draco und Hermione sahen sich gegenseitig an.
"Ich denke nicht, dass das zuviel verlangt ist", sagte er endlich.
"Nein", stimmte Hermione zu, "ist es nicht, wenn du dich dafür besser fühlst. Es tut mir leid. Wirklich. Ich weiß, dass du das alles hassen wirst. Ich würde auch nicht zurückgehen... wenn es sich nicht so anfühlen würde, als hätte ich keine andere Option."
"Ich weiß", sagte er bitter.
Eine Stille entstand, als sie beide die Schwäne beobachteten.
"Wirst du zumindest versuchen deine Arbeitszeit in einem annehmbaren Rahmen zu halten?", fragte er nach einer Weile. "Kommst du zumindest zum Abendessen? Und die Arbeit am Wochenende ruhen lassen?"
"Ich werd's versuchen", war alles was sie ihm anbieten konnte.
Er seufzte und sagte für eine lange Zeit nichts mehr. Schließlich stand er auf und streckte ihr seine Hand entgegen. Sein Gesichtsausdruck war angespannt, resigniert und seine Augen blieben verschlossen.
"Komm. Ich zeig dir mal das Landhaus."
Sie verschränkte ihre Finger mit den seinen und plötzlich zögerte er.
"Naja, scheint so, als könne ich jetzt nicht mehr apparieren", sinnierte er, "zumindest nicht mit dir zusammen. Ich werde nicht riskieren dich zu zersplintern."
Er seufzte. "Das wird wohl einige Zeit dauern, bis ich mich daran gewöhne. Nun gut, ich kann es genauso gut jetzt ausprobieren."
Er schloss seine Augen und seine Züge verschärften sich etwas, bis ein Rascheln ertönte und plötzlich seine Flügel sich auf seinem Rücken entfalteten. Die restlichen Federn auf seinem Körper tauchten nicht auf. Nur seine Flügel.
Silberne Augen öffneten sich erneut und er blickte über seine Schultern.
Hermione starrte ihn an.
"Du siehst aus wie ein Engel", flüsterte sie.
Er lächelte leicht.
"Vielleicht ist das die Quelle der Mythen", spekulierte er trocken und fügte dann ernsthafter hinzu, "es würde erklären, warum Engel immer männlich sind."
Er warf einen erneuten Blick über seine Schultern.
"Hat es meine Roben zerrissen? Ich kann es nicht sehen."
Hermione ging um ihn herum.
"Nein. Es wirkt so, als wären sie durch sie hindurchgegangen."
"Das ist eine Erleichterung. Es wäre richtig nervig, wenn ich jedes Mal neue Roben bräuchte, wenn ich irgendwohin fliege. Transfigurierte Roben wirken einfach immer als hätten sie Schnittfehler", jammerte er.
Er streckte ihr seine Hand erneut entgegen.
"Fliegst du mit mir?"
Sie nahm sie zögerlich.
"Ich habe fliegen immer gehasst", meinte sie leicht geduckt.
"Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendwas passiert", schwor er.
Sie wusste, dass das eine Tatsache war. Deshalb legte sie ihre Arme um seinen Hals und er umschlang sie mit seinen. In wenigen Sekunden schossen sie in den Himmel hinauf. Draco entfaltete seine Flügel und sie glitten schnell über das Malfoy Anwesen.
Nach einer Minute öffnete sie vorsichtig ihre Augen um hinunter zu sehen.
"Es ist so seltsam. Es fühlt sich kaum an, als würden wir uns bewegen. Ich habe das sogar auf dem Flug von Belfast bemerkt. Wir waren unglaublich schnell, aber bis zum Ende konnte ich es kaum spüren."
"Es ist möglicherweise eine Art von Barrierezauber. Vielleicht gehört es zu den Eigenschaften die meine Federn haben", merkte Draco nebenher an, als er sich wölbte um abzutauchen und sie schließlich vor einem großen Landhaus landeten. Seine Flügel bildeten sich augenblicklich zurück.
"Es gehörte meiner Großmutter. Sie hat sich immer beschwert, dass das Manor zu kalt wäre. Also hat sie das hier bauen lassen und es so verzaubert, dass hier immer Sommer herrscht. Sie hat behauptet, das wäre weil sie eine Hexe von einfachem Geschmack wäre, aber sie ließ es zweimal einreißen, bevor es all ihren präzisen Anforderungen genügte. Ich denke, dass sie Landhäuser einfach mochte."
Ein niedriger Weidenzaun wand sich um das Haus. Es wirkte wie ein Haus aus einem Märchen; Steinmauern, Transennafenster wie sie diese bisher nur aus Kirchen kannte und ein Strohdach. Es gab einen wunderbar überwucherten Hausgarten, hauptsächlich von wilden Rosen die an den Stützpfeilern von Lauben und Spalieren hinaufkletterten. Ein Blauregen rundete das Bild ab, der den Eingang und das Dach mit seinen Blüten umrahmte. Ein gemähter Graspfad der mit abgeschliffenen Steinen abgegrenzt war zog sich gemütlich an riesigen Fingerhutfeldern, Lavendel, Erbsenpflanzen, Löwenmäulchen, Malven und Rittersporn vorbei. Eine riesige alte Weide stand etwas abseits auf einer kleinen Grasbewachsenen Anhöhe und eine Moosbank führte hinunter zu einem plätschernden Bächlein, das kein bestimmtes Ziel zu haben schien.
Draco führte sie auf dem Weg zur grünen Tür, öffnete sie um einen kleinen Hauseingang zu enthüllen, der mit warmen, abgebeizten Holz ausgekleidet war. Der Ort erinnerte Hermione an eine Hobbithöhle aus Geschichten ihrer Kindheit gepflegt und alles ordentlich abgeschliffen. Die aufgewendete Handwerkskunst zeigte sich überall. Alles war warm und Licht strömte durch die vielen Fenster. Es gab Salon, Studierzimmer, Essenszimmer zusätzlich zu einer großen Küche mit einer Frühstücksecke und einer doppelschlägigen Tür, durch die man in noch mehr Gärten gehen konnte. Eine Wendeltreppe führte zu zwei kleinen und ein herrschaftliches Schlafzimmer.
"Es hat auch einen unfertigen Dachboden, den wir zu einer Bücherei machten könnten", erwähnte Draco nebenher, als sie mit ihrer Tour fertig waren.
"Das wäre schön", nickte Hermione abwesend.
"Was ist? Magst du es nicht? Wir müssen nicht hier wohnen, wenn du nicht willst." Sein Gesichtsausdruck spiegelte seine Besorgnis wider.
"Oh, nein, das ist es nicht. Es ist wirklich schön. Es ist nur... ich bin nur...", Hermione zögerte, "es ist nur, dass du aus dem Manor ausziehst, dein Zaubertranklabor mit mir teilst, mir einen Hauselfen zur Seite stellst und mich sogar zurück ins Ministerium gehen lässt, obwohl du es hasst. Und ich... ich kann dir nichts anbieten um das Ganze zu vergelten."
Draco starrte sie mit offenen Mund an, aber sie winkte nur ab.
"Und sag jetzt nicht, dass der Umstand, dass du lebst und ich in dich verliebt bin genug ist. Weil ich lebe auch und du bist auch verliebt in mich und das wäre für mich auch genug, also ist das alles hier einfach... eine ganze Menge. Und ich weiß nicht... ich weiß nicht wie ich dir soviel zurückgeben könnte - noch nicht einmal, wie ich es wiedergutmachen könnte, dass ich dir weh tue, wenn ich wieder ins Ministerium gehe."
Hermione fühlte sich, als müsse sie weinen, nachdem sie ihre Seele ausgeschüttet hatte. Aber sie tat es nicht. Sie hielt die Tränen zurück und sah zu ihm auf.
"Gibt es irgendetwas das du willst? Etwas, das ich dir geben könnte?", fragte sie.
Er starrte lange Zeit ausdruckslos auf sie herab, bis sie sich fühlte, als müsse sie zu einem Häufchen Selbstverdammung zusammensacken.
"Arbeite nicht mehr als fünfzig Stunden pro Woche. Sag mir ein Ziel, das du erreichen willst. Etwas, das sobald du es erreicht hast, ausreicht um dir zu überlegen, ob du kündigen kannst", sagte er schließlich.
Sie öffnete ihren Mund um zu protestieren, dass sie nicht wollte, dass er nach so kurzlebigen Dingen fragte, aber er fuhr mit fester Stimme fort.
"Das ist, was ich will. Dich zu sehen. Und nicht herumnörgeln zu müssen, wie überarbeitet du bist. Und zu wissen, dass ich es nicht bis in alle Ewigkeit ertragen muss. Wenn du mir wirklich etwas als Gegenleistung geben möchtest, ist es das, was ich mir wünsche."
"Ich verspreche es", sagte Hermione sanft, "fünzig Stunden. Und wenn... wenn ich dir deinen Zauberstab zurückgeben kann... weil ich das Gesetz kippen kann, das magischen Wesen die Zauberstabnutzung verbietet - denke ich... dass dadurch genug Dinge verändert werden, dass ich dem Ministerium den Rücken zukehren kann. Ich denke, dass ich dann aufhören könnte ohne es zu bereuen."
"Gut", er schenkte ihr ein mattes Lächeln und drehte sich dann um, um die Stufen runter zu gehen. Sie folgte ihm hinunter, fühlte sich aber immer noch verloren.
Als sie am Ende der Stufen angekommen waren, sah sie wie er den Salon nachdenklich maß, als ob er im Kopf bereits das Mobiliar neu anordnete. Er sah zu ihr herüber und erblickte ihren immer noch trübsinnigen Gesichtsausdruck und seufzte dramatisch.
"Hör auf zu schmollen", grummelte er, "du bist doch diejenige die zurück will. Ich sollte derjenige sein der schmollt."
Hermione schüttelte sich.
"Ich weiß. Es tut mir leid, dass ich so bin. Du wurdest im Gefängnis gefoltert und ich war diejenige die deswegen getröstet werden musste. Es ist einfach nur absurd."
"Gryffindor", murmelte er und verdrehte seine Augen, "komm, lass dich ablenken. Da ich noch nie in deiner Wohnung gewesen bin, habe ich keine Ahnung wie dein Geschmack aussieht - also außer der deprimierenden Art wie du dein Büro dekorierst. Aber schau mal, denkst du nicht auch, dass wir den Salon umgestalten sollten?"
"Draco", seufzte sie, "tu sowas nicht."
"Also nicht den Salon. Wie wäre es mit dem Studierzimmer?", wollte er ausdruckslos wissen.
Hermione griff zu seinem Gesicht hinauf und schob sein Gesicht in ihre Richtung.
"Draco. Wenn es du wärst... wenn es etwas wäre, dass du tun müsstest oder es dich heimsuchen würde - oder du es bereuen für den Rest deines Lebens würdest, aber - du wüsstest, dass ich es hassen würde - dass es mir weh tun würde und ich mir Sorgen machen würde, wenn du es tätest - würdest du es tun? Wie würdest du so etwas wiedergutmachen?
Er sah resigniert auf sie herab.
"Frag keine Fragen, auf die du keine Antworten willst", schalt er sie, "du weißt bereits, dass das der Grund ist, warum du dich schuldig fühlst. Du weißt, ich... würde es einfach nicht tun."
Sie seufzte.
"Das ist der Unterschied zwischen uns, Hermione", fuhr er leise fort, "du kannst dich für etwas anderes entscheiden. Ich kann das nicht. Für mich bist du das Einzige was zählt."
Hermione fühlte wie sich ein großer Kloß in ihrem Hals bildete. Ihre Hände glitten ab und sie sah zu ihm auf. Sie konnte fühlen, wie sie erbleichte.
"Das ist nicht...", begann sie.
"Ich weiß", sagte er und nahm ihre Hand in die seine, "ich zweifle nicht an deinen Gefühlen für mich. Wenn du dich für nur eine Sache entscheiden könntest, dann weiß ich, dass du dich für mich entscheiden würdest. Das, wenn ich es wollen würde, ich dich dazu bringen könnte mir zuzustimmen, dass es besser ist wenn du nicht zurückkehrst - und du würdest es zulassen. Aber... ich weiß auch, dass ich nur eine von vielen Dingen bin, die dir am Herzen liegen. Du hast die Fähigkeit... auch andere Dinge in dein Herz zu schließen. Ich kann das nicht, nicht wirklich. Für mich... wirst es immer nur du sein."
Er hielt für einen Moment inne und sein Gesichtsausdruck sah plötzlich leicht schmerzerfüllt aus, als er fortfuhr. "Du könntest sagen, dass in unserem Fall, das die wahre Bürde unserer Bindung ist... Unsere Leben werden nie wieder so sein, wie sie gewesen sind. Du wirst immer die Wahl haben... und was mich betrifft, so wird es für mich nie sein. Ich kann mir vorstellen, dass wir beide durch dieses Wissen ein wenig leiden werden."
Sie seufzte und sah sich im Haus um, als ob er es gerade viel lieber neu einrichten würde, als das derzeitige Gespräch führen.
Hermione biss auf ihrer Lippe herum, als sie sein Gesicht studierte.
Das war die schreckliche Seite der Bindung, des Veela Imperativs; die Ungerechtigkeit die dadurch geschaffen wurde.
Aus dem was sie gelesen hatte, war ihr klar gewesen, dass dieser Unterschied existieren würde.
Draco liebte sie und würde damit nie aufhören. Alles für ihn begann und endete damit, dass er unwiderruflich mit ihr verbunden war. Seine Gefühle für sie hatten kein Ende - es gab keine Bedingungen an die sie geknüpft waren. Wenn er je zwischen ihr und seinem Gewissen wählen müsste, würde er nicht zögern.
Er würde sie immer lieben.
Er würde nie wanken.
Aber sie... könnte es.
An ihn gebunden zu sein... verliebt in ihn zu sein... es ersetzte nicht alles für sie auf die gleiche Weise, wie es das bei ihm tat. Sie konnte sich dafür entscheiden Dinge zu tun, von denen sie wusste, dass er sie nicht mögen würde. Sie konnte die Rechte von magischen Wesen, die starben, die verkrüppelten unter Jahrhunderten der Ungerechtigkeit - über das persönliche Glück von Draco und ihr selbst stellen.
Sie konnte Draco nicht so sehr lieben, dass sie alles andere ignorieren konnte. Und das... war der Unterschied zwischen ihnen.
Ob es sich zum Guten oder Schlechten entwickeln würde, ihre Liebe zu ihm war nicht so vorbehaltlos wie es seine war. Und das bedeutete, dass er sich immer Sorgen machen würde... sich immer fragen würde, ob er sie möglicherweise verlieren könnte. Und sie würde sich immer schuldig fühlen, dass er besorgt war und dass die Entscheidungen die sie traf sich nicht nur um ihn drehten.
Weil es das war, was die Partner konnten. Sie konnten immer wählen. Sie konnten aufhören zu lieben. Sie konnten gehen.
Ihr Buch enthielt sogar Geschichten, über seltene, gelegentlich auftretende Partner, die einen Veela absichtlich verletzen oder sogar aus reiner Boshaftigkeit foltern würden. Und selbst dann, waren Veela nicht fähig sich selbst davon abzuhalten ihren Partner zu lieben.
Der einzige Grund, warum diese Vorstellung nicht vollkommen grauenerregend war, begründete sich in der Bindungsmagie selbst. Diese gründete darauf, dass sich Veela in einen Partner verliebten, die "richtig" für sie waren; gleich temperamentvoll, intelligent, fähig und ambitioniert. Es ging nur selten schief.
War die Bindung erst einmal geformt, war das der einzige Schutz, den ein Veela vor seinem Partner hatte.
Und Draco wusste das.
Weil er zu klug war, es nicht zu wissen. Er war sich dem Käfig nur zu bewusst, in den ihn seine magische Biologie eingesperrt hatte. Das sich als Veela zu manifestieren ihm der fundamentalen Aspekte eines freien Willens beraubt hatte. Und das er hatte sich in sein Schicksal gefügt und ihr vertraut, dass sie dies nicht ausnutzen würde.
Vielleicht, wenn sie beide einfacher, glücklichere Leute wären, könnten sie es einfach ignorieren. Aber die Dinge würden nie einfach für sie sein. Weder sie noch Draco waren die Art die aufhörten über etwas nachzudenken, weil das Ergebnis schmerzhaft wäre.
Sie blickte zu ihm auf, als sie beide plötzlich die Erfahrung ihrer schieren Verschiedenheit bewusst wurden - von der Handlungsfähigkeit, die sie hatte und er niemals hätte - es fühlte sich grauenhaft an.
"Es tut mir Leid", war alles, was Hermione herausbrachte.
Es schien so armselig und ungenügend.
Er stand für eine kurze Zeit einfach nur neben ihr, als sie beide den Umfang in sich aufnahmen, in dem dies immer Einfluss auf ihre Beziehung haben würde - unabhängig davon, wie sehr sie sich wünschten, dass dem nicht so wäre.
Es schwang eine Unantastbarkeit in diesem grausamen Stück Wissen mit. Es würde immer existieren... vergraben zwischen ihnen wie ein versteckter Dorn.
"Ich weiß", sagte er schließlich, "es ist nicht deine Schuld. Auch nicht meine. Es ist nur... wie es einfach ist. Ich kann nicht sagen, wie du mit deiner Schuld umgehen solltest - nicht mehr, als ich sagen kann, wie ich aufhören könnte mir Sorgen zu machen. Es gibt wohl einige Dinge, von denen wir lernen müssen, wie man mit ihnen umgeht."
Er zog sie ein bisschen enger an sich als er fortfuhr. "Aber... die Art, auf die du dich um alles sorgst, ist der Grund warum ich mich das erste mal in dich verliebt habe. Ich hasse es auf so viele Arten und Weisen, aber, es ist auch eines der besten - eines der herausrangendsten Eigenschaften die du hast."
Seine Hand berührte sie und er neigte ihr Gesicht nach oben, so dass er eindringlich auf sie herabsehen konnte.
"Versuch nicht es zu ändern", befahl er, "versuche nicht dich dazu zu zwingen, dich nicht mehr um andere Dinge zu kümmern, nur um mich weniger zu beunruhigen. Abgesehen davon, dass ich dich für Untergewichtig halte, stehe ich zu meiner Feststellung, dass du beinahe perfekt bist. Ich möchte nicht, dass du versuchst die Art zu ändern, wie du dich um andere kümmerst. Ich möchte nicht der Grund sein, weshalb du dich zurückhältst die Welt zu ändern mit diesem unerträglich klugen Kopf den du hast. Es ist... wer du bist."
Dann küsste er sie. Und sie küsste ihn zurück.
"Du bist zu gut für mich", seufzte sie, während sie ihre Arme um seinen Hals legte und ihm festhielt.
Er schnaubte.
"Ernsthaft. Das bist du." Sie zog ihn zu sich um ihn erneut zu küssen.
Armer Mann, er würde möglicherweise noch Nackenschmerzen holen davon, dass er sich immer zu ihr herabbeugen musste, um sie zu küssen. Sie beendete den Kuss dennoch nicht.
Sie wollte nicht, dass er bereute wie verletzlich sie ihn machte. Er würde nicht aufhören können sie zu lieben, aber das musste nicht bedeuten, dass er ihr nicht übel nehmen konnte, dass sie ihn so sehr in ihrer Hand hatte.
Für einen Veela war ein Partner ihr Herz, das außerhalb ihres Körpers Gestalt angenommen hatte. Der Schlüssel zu ihrem Glück und jedes bisschen an Verletzlichkeit - zusammengefasst in ein separates, selbstbestimmtes Individuum. Es war der Grund, warum Bindungen vertraulich waren, besonders in Veela Fällen - wegen der Verletzlichkeit die ihr Partner für diese Wesen darstellte. Wenn sie in Gefahr wäre oder ihm weggenommen würde, würde er alles tun um sie zurückzubekommen.
In Dracos Fall, als vollblütiger Veela, würde er beinahe alles überleben, sogar einen Todesfluch, solange ihr nichts passierte. Die Bindung die seine Magie erschaffen hatte, die Art wie er sich selbst mit ihr verbunden hatte, war so stark, dass er sich den kalten Fingern des Todes entreißen konnte - solange sie auf der anderen Seite war und ihn zurückrief.
Aber für sie galt das nicht.
Das war etwas, worüber sich Historiker über vollblütige Veela sehr sicher waren. Die Lebensbindung gab ihr einen leichten Vorteil und verstärkte ihre Fähigkeit auszuhalten. Aber... wenn sie wirklich sterben würde, würde sie nicht zurückkehren. Die Bindung würde zerreißen und die Magie würde so heftig zu ihm zurückgeschleudert werden, dass er sich vor Trauer schließlich selbst zerstören würde.
Jeder seiner Instinkte, die des Veela und die des Menschen, sollten ihn dazu treiben, sie irgendwohin zu bringen, weit weg von allem das ihnen Schaden zufügen konnte. Aber er unterdrückte diesen Wunsch und zwang sich dazu, ihr dabei zuzusehen, wie sie sich täglich an einen gefahrvollen Ort begab - und er selbst konnte ihr nicht einmal folgen um sie zu schützen.
Er ließ sie ihrer beider Leben riskieren, weil er sie liebte und verstand, dass sie diese Wahl treffen musste.
Diese Entscheidung gründete nicht auf dem Veelaimperativ. Es war nichts, was er tun musste. Es war eine Wahl die er traf. Er könnte sie genauso gut davon abhalten, weil er sie liebte. Aber stattdessen ließ er sie gehen, weil er sie liebte und sie kannte.
Sie umschlang seine Brust mit ihren Armen und hörte seinem Herz beim Klopfen zu.
"Ich werde dich immer lieben, Draco Malfoy", sagte sie, "das was ich für dich empfinde... es ist beinahe als wärst du Teil meiner Seele. Viele Leute behaupten, dass sie jemanden so sehr lieben würden, dass sie für ihn sterben würden, aber... und hier spreche ich als jemand, der dem nun mehrmals ziemlich nah gekommen ist... sterben ist oft einfach und man muss es nur einmal tun. Zu leben... ist schwerer. Und ich... ich würde gern mit dir leben. Durch alles was kommt. Ich würde alles mit dir durchleben wollen. Nicht nur die großen Sachen, wie Mordanschläge und Staatsstreiche im Ministerium. Auch durch die unbedeutenden Dinge und langen Jahre. Wenn nichts draußen ist, dem wir entgegentreten müssen, wenn es nur du und ich sind, zusammen. Wenn wir uns darüber streiten, wie man Tassen in die Küchenschränke platziert und gemeinsam darauf warten wie die Zeit vergeht, während wir versuchen uns auszusöhnen, was wohl sehr oft passieren wird, wenn man in Betracht zieht wie unerträglich hartnäckig wir beide sind.
Sie sah zu ihm auf.
"Ich möchte das alles mit dir erleben. Ich möchte dir immer zeigen, dass ich immer zu dir stehen werde. Möchte dir zeigen, dass ich es nichts gibt, das nötig wäre, um dich zu lieben... Ich tue es einfach. Du sollst es wissen, dass ich dich liebe und möglicherweise nicht einmal damit aufhören könnte. Weil... die Dinge die mir am Herzen liegen, sind ein Teil von mir. Ich kann nicht einfach aufhören, etwas für sie zu empfinden - oder sie zu lieben - sobald ich damit erst einmal angefangen habe. Und ich denke, dass mir noch nie irgendwas so am Herzen lag wie du... bei weitem nicht. Also tut es mir leid, aber du steckst jetzt mit mir fest - und zwar für immer."
Draco blickte auf sie hinunter.
"Ich werde mich bemühen es zu ertragen", meinte er affektiert.
Dann verdunkelten sich seine Augen und er beugte sich herunter um sie zu küssen. Sie zog ihn zu sich und vertiefte den Kuss, bis er sie hochhob und in eine der Alkoven auf eine Fensterbank setzte. Sie murmelte gegen seine Lippen, als sie ihre Beine um seine Taille schlang.
Sie hatte wirklich nicht gedacht, dass es möglich war jemanden so sehr zu lieben, wie sie ihn liebte. Das Gefühl das er in ihr hervorrief, die tiefe, die Mächtigkeit die mitschwang...
Es schien als ob die Liebe zu ihm, ihr Herz in eine Sonne verwandelt hätte. Sie fühlte sich, als könne sie die ganze Galaxis mit dieser Kraft verbrennen.
Sie wollte sie in ihn fließen lassen, wie er sich sein eigenes Selbst und seine Magie in sie fließen ließ. Sie wollte es ihn fühlen lassen. Sie wappnete sich und griff durch die Bindung nach ihm.
Sie griff so weit, bis sie seine Okklumentikmauern erreichte. Sie drückte sich gegen diese Barriere und er ließ sie sofort fallen.
Sie überflutete ihn mit ihren Gefühlen.
Er schnappte gegen ihre Lippen nach Luft und zog sie fest in seine Arme.
Sie wand sich von dem Fenster herunter, während sie an seinen Roben zog. Sie wollte ihn. Er gehörte ihr und sie wollte ihn und wollte Stoff nicht so von ihm herunterreissen. Sie stolperten in den Salon, während sie die Kleidung des jeweils anderen auszogen,
Er war so schön. Sie schob seine Roben und sein Hemd über seine Schultern und ließ ihre Hände über den muskulösen Torso gleiten, während sie sich seinen Hals entlang küsste. Ihr Gehirn merkte sich die Punkte, die ihn zum erzittern brachten. Sie folgte seinen Sehnen und Knochen, dem auf und ab seines Körpers, prägte sich alles von ihm mit ihren Fingerspitzen ein.
Sie drückte sich gegen seine angespannten Muskeln, während er die Riemen ihres Kleides und BHs zur Seite schon, um ihre Schultern entlang zu küssen, während er sie auf eine Chaise Longue drückte.
Heftig atmend sah sie ihn an.
Mit ihm zusammen zu sein fühlte sich immer noch surreal an. Zu gut um wahr zu sein.
Es überwältigte sie, bis ihr Herz sich fühlte, als müsse es zerbersten oder sie würde von der Intensität allein zerspringen. Sie fühlte sich, als ob das alles ein Traum sein müsste... es war einfach unmöglich, dass sie so glücklich sein konnte. Sie war noch nie so glücklich gewesen.
"Ich liebe dich", sagte sie ihm.
Er grinste als er sich über sie kniete und sie mit einem heißen Kuss an sich zog, als seine Hände über ihren Körper glitten. Er schien instinktiv zu wissen, wo er sie anfassen musste, um ihren Körper augenblicklich in Flammen zu setzen.
"Ich liebe dich", jammerte sie, als er sich seinen Weg an der Seite ihres Halses entlang küsste.
Sie vergrub ihre Finger in seinem Haar und hob sein Gesicht, so dass er sie ansehen konnte. So dass sie ihm sagen konnte: "Ich liebe dich. Du hast keine Ahnung wie sehr ich dich liebe."
Sie wollte schluchzen von der überwältigenden Intensität, mit der ihre Gefühle sie überrollten, als sie ihn ansah. Er hielt leicht inne, als er den Malstrom an Gefühlen in sich aufnahm, den sie durch die Bindung mit ihm teilte.
"Du hast das schon ein paar mal erwähnt", sagte er heiser, und ließ seine Hand ihr Rückgrat hinabwandern, um sie aufzusetzen, und ihr das Kleid komplett auszuziehen. "Wie es aussieht, habe ich eine ganz gute Ahnung, wie sehr du mich liebst. Es scheint sich ungefähr in dem Bereich zu befinden, wie sehr ich dich liebe."
Er drückte seine Lippen kurz auf ihre, bevor er ihr Kinn anhob, so dass er ihr in die Augen sehen konnte.
"Wir werden einander gut tun", sagte er leise, "und ich denke, wir werden einander glücklicher machen, als traurig oder wütend."
Dann grinste er und fügte hinzu: "Allerdings... möglicherweise freue ich mich schon auf einigen heißen, wütenden, Streitsex - gefolgt von langsamen, süßen, Entschuldigungssex." Er schnurrte, "bitte enttäusche mich in diesem Punkt nicht."
Sie lachte und nickte, als sie ihre Arme um ihn schlang und er sie küsste. Er ließ ihren Rücken auf den Chaise sinken.
Er gehörte ihr. Er hatte sich ihr geschenkt.
Er gehörte ihr.
Sie würde ihn nie wieder gehen lassen.
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