Kapiel 14

Hi meine Lieben
aktuell bin ich immer noch im Urlaub und komme nicht zum betan.
Wenn Euch Fehler auffallen, schreibt sie bitte :)

Heute bin ich mit ner Gruppe von Delfinen geschnorchelt :)
Damit ist ein Lebenstraum erfüllt :)

Viele Grüße aus dem Urlaub
Flammendo

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Der gesamte Zaubergamot war versammelt.

In der Mitte des Raumes stand ein großer Stuhl und Hermiones Herz setzte einen Moment aus, als sie den blonden Kopf erblickte, der darauf zusammengesackt war.

Einen Moment später realisierte sie schuldbewusst aber dennoch erleichtert, dass es Lucius Malfoy war.

Er war an den Stuhl gefesselt. Offensichtlich war ihm eine Überdosierung an Veritaserum verabreicht worden. Wörter flossen säuselnd über seinen Lippen und vermischten sich ineinander während er sprach.

„... versuchte zu sterben. Mein Sohn... Erbe... letzter der Malfoys und der Rosiers... würde sterben. Versuchte ihn umzustimmen... muggelgeboren... sein Leben nicht wert. Versuchte ihm zu sagen... nicht zu spät. Verdammter Junge... verdammt edelmütig. Hat mich verflucht... wollte nicht hören... Was konnte ich tun? Gewartet... konnte seine Meinung nicht umstimmen... Cissa versuchte... hat immer gehört... auf Cissa. Dieses mal nicht. Gewartet... dachte, kurz vorher. Deliriös vor sterben... ich würde zu... Muggelgeborenen gehen. Ihr sagen. Sie würde kommen. Wenn nicht... vielleicht zwingen. Er wäre nicht fähig gewesen... sich zurückzuhalten. Ihn retten... musste ihn retten. Er hat versucht zu sterben... mein Sohn... mein Sohn... mein Erbe... Er hat versucht zu sterben..."

„Also waren sie nicht an dem Mordanschlag an Hermione Granger beteiligt?", unterbrach ihn eine Hexe, die im Zaubergamot saß.

„Dumm... dumm... idiotisch... das zu tun. Zu riskant. Hätte beide töten können. So dumm. Hat beinahe meinen Sohn getötet. Draco... mein Sohn..."

Lucius schluchzte vor dem Zaubergamot.

„Wissen sie, wie ihr Sohn es geschafft hat, sich zu einem vollblütigen Veela zu manifestieren?"

„Sollte nicht... möglich sein. Cissas Vater... kaum Veela... kaum manifestiert. Wir... nie verbunden. Draco sollte nicht... weiß nicht. Verdammter Krieg. Hat meinen Sohn beinahe getötet. Vielleicht Auslöser.

„Ihre Frau hat bereits ausgesagt, dass sie vor einer Woche Emeliory Bogfeld einen Portkey gegeben hat. Dennoch war sie nicht eingeweiht in Miss Bogelds Entscheidung, Hermione Granger aus dem Krankenhaus zu schmuggeln. Waren sie daran beteiligt?"

„Wusste nicht... nicht bevor Auror gesagt. Merlin. So erleichtert. Es wird ihm gutgehen. Mein Sohn... Mein Sohn wird leben."

„Lucius Malfoy sie wurden für unschuldig befunden. Sie können gehen", dröhnte Kingsley.

Lucius ließ sich noch weiter in seinen Stuhl sacken. Auroren gingen auf ihn zu, öffneten die Fesseln und trugen ihn halb aus der Kammer. Der Raum war knallvoll. Die Presseabteilung war vollgestopft mit Journalisten und Photographen.

Hermione fühlte Wut in sich aufsteigen. Sie mochte Lucius nicht einmal, dennoch fühlte sie Entrüstung an seiner Stelle. Dieser Fall sollte nicht öffentlich sein.

„Der nächste Zeuge, bitte auf die Tribüne. Heilerin Abasi."

Die Heilerin schritt in den Raum und stellte sich auf die Zeugentribüne, neben dem Stuhl.

„Heilerin Abasi, sie wurden als eine Zeugin mit Expertenwissen aufgerufen. Sie haben sich die medizinischen Aufzeichnungen des St. Mungos angesehen, genauso wie Miss Bogfelds Akte über Mr Malfoy. Können sie bitte eine professionelle Meinung zu diesem Fall abgeben?"

Die Heilerin runzelte ihre Stirn und presste ihre Fingerspitzen nachdenklich gegeneinander.

„Es gibt sehr wenig nachgewiesene Informationen über vollblütige Veela. Wie dem auch sei, wenn wir versuchen, ein Bild von dem - was wir bisher über Veelabindungen wissen - anfertigen, ist meine Meinung dass Mr. Malfoys vollblütige Manifestation wahrscheinlich eher ein Unfall war."

„Wie kommen sie darauf?", wollte ein Zauberer wissen.

„Basierend auf Miss Bogfelds Notizen, hat Mr Malfoy abgelehnt die Bindung einzugehen und die dadurch unterdrückte Magie brachte ihn an den Rand des Todes. Es ist wahrscheinlich, dass seine einzelnen Blutlinien sich vermischt haben durch den Stress, welchem er während des Krieges ausgesetzt war. Dies hat dazu geführt, dass es einem Viertelveela möglich war, sich überhaupt zu manifestieren. Nach den letzten Kriegen gab es immer einen massiven Anstieg, von Bindungszahlen, verteilt über alle Spezies hinweg. Wird Bindungsmagie nicht ihrer Natur gemäß ausgelebt, häuft sie sich an und es entsteht ein magisch-biologischer Zwang, der das magische Wesen dazu bringt nachzugeben. Zieht man nun Mr. Malfoys Blutlinie in Betracht und wie nah er dem Tod bereits gestanden hat, hatte er wahrscheinlich genug Magie angesammelt um ihm eine vollblütige Manifestation zu ermöglichen, nachdem er Miss Granger gebissen hatte."

„Denken sie nicht, dass er absichtlich darauf gewartet haben könnte?"

Heilerin Abasi sah nachdenklich aus.

„Ich zweifle daran. Niemand hatte bisher eine Ahnung, wie sich vollblütige Veela manifestieren - und dabei haben wir noch nicht einmal den weit verbreiteten Zweifel an ihrer Existenz mit einbezogen. Ich zweifle daran, dass Mr Malfoy mit so etwas gerechnet haben könnte. Und ich denke, wenn er vorgehabt hätte, seinem Drang vielleicht nachzugeben, hätte er es früher getan. Die meisten magischen Wesen, die eine Bindung nicht eingehen können, bringen sich schon um, bevor sie das zweite Jahr erreichen. Sie wollen um jeden Preis verhindern, dass sie ihre Magie tötet. Er hat noch nie dagewesene zweieinhalb Jahre durchgehalten. Es muss für ihn schiere Agonie gewesen sein. Es ist erstaunlich, dass er nicht wahnsinnig geworden ist."

„Also denken sie nicht, dass ihm die Manifestation durch die Nutzung von schwarzer Magie ermöglicht wurde? Schauen sie sich den Ort des Verbrechens an. Eine gewaltige Menge von Miss Grangers Blut wurde vergossen. Denken sie nicht, dass er ein dunkles Ritual verwendet haben könnte, um sich zu manifestieren?", fragte ein verdächtig dreinschauender Zauberer.

„Basierend auf allem was wir über Veelabindungen wissen, würde ich sagen, dass dies an Unmöglichkeit grenzt. Allerdings existieren auch Aufzeichnungen von einigen Veela, die ihren auserwählten Partner auch ohne dessen Zustimmung gebissen haben. Es ist ihr Überlebensinstinkt. Allerdings würden sie diesem Partner nicht absichtlich Schmerzen zufügen. Ich denke nicht, dass Mr. Malfoy es geschafft hätte, Miss Granger zu verletzen oder sie in Gefahr zu bringen, unabhängig davon, was er sich dadurch erhoffen hätte können. Sie können dafür gerne weitere Magiezoologen zu rate ziehen, um zu überprüfen, ob diese meine Meinung bekräftigen. Ganz ehrlich, wenn es möglich wäre, sich mittels schwarzer Magie als ein vollblütiger männlicher Veela zu manifestieren, denke ich, dass es auch vor dem heutigen Tag schon passiert wäre."

„Vielen Dank, Heilerin Abasi."

Die Heilerin verließ den Raum wieder.

Kingsley warf einen Blick auf Hermione.

„Miss Granger hat uns mit ihrem Besuch beehrt um ihre eigene Sicht der Dinge zu erläutern."

Hermione machte einen Schritt nach vorne und wappnete sich für das, was kommen würde.

„Auch wenn sie eine freiwillige Zeugenaussage machen, Miss Granger, muss ich sie wegen der Umstände der Bindung, die sie vor kurzem eingegangen sind, leider darum bitten, ihre Aussage unter Veritaserum zu tätigen. Lassen sie mich hinzufügen, dass wenn sie dies ablehnen würden, es ein Indikator dafür wäre, dass sie belastende Informationen über Mr. Malfoy zurückbehalten. Dies würde dazu führen, dass wir ihn wegen einer erzwungenen Bindung verurteilen müssten."

Hermione nickte steif.

Ein Auror brachte ihr eine Phiole des Trankes.

„Bitte trinken sie alles aus, Miss Granger", instruierte Kingsley sie.

Ihre Kinnlade sackte nach unten.

Sie hatte erwartet, dass sie die doppelte Dosis von sechs, vielleicht sogar neun Tropfen verabreicht bekommen würde. Eine ganze Phiole war einfach nur lächerlich.

Sie biss die Zähne zusammen und öffnete den Korken mit einem leisen „plopp". Dann durchbohrte sie Kingsley noch einmal mit Blicken, bevor sie alles auf einmal exte.

Einen Moment lang stand sie nur da und wartete darauf, dass die Wirkung einsetzte. In der ersten Sekunde spürte sie nichts. Dann fühlte es sich so an, als hätte irgendetwas ihr mit voller Wucht gegen den Hinterkopf geschlagen. Sie stolperte Vorwärts, als die Wirkung sich ihrer bemächtigte.

Dunkel nahm sie wahr, wie sie sich in ihren Stuhl senkte.

„Miss Granger, bitte erzählen sie dem Gericht im Detail, was ihnen letzten Dienstag zugestoßen ist", bat sie eine einladende Stimme.

Eine Wiederholung des Tages, floss von ihren Lippen. Es fing an mit dem Moment, als sie erwachte und sie gab jeden Gedanken und jede Tätigkeit wieder, an die sie sich erinnern konnte. Dass sie zu nervös gewesen war zu essen, dass sie zweimal auf Krummbeins Schwanz getreten war, nicht mehr wusste, wo ihre Schuhe waren...

„Vielleicht wäre es besser, wenn sie alles überspringen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie den Teeladen betraten", schlug eine andere Stimme leicht amüsiert vor.

Hermiones Geist fühlte sich beinahe leer an, als sie ihnen davon erzählte, sie in ChariTea mit Pansy angekommen war. Die französische Bedienung. Die Feenküchlein. Der seltsame Geschmack des Darjeeling. Es gab nichts, dass sie hätte verheimlichen wollen. Es war einfach alles aus sich herausfließen zu lassen. Die Wörter strömten aus ihr heraus, überschlugen sich gegenseitig und verließen irgendwie ihren Mund.

Als sie fortfuhr zu reden, wurde sie sich einem leichten Ziehen in ihrem Hinterkopf bewusst. Sie griff im Geiste danach und nahm benommen wahr, dass es sich dabei um Draco handelte. Ihr Verstand klärte sich etwas, als sein Geist den ihren streifte, als würde sich etwas von seiner mentalen Klarheit auf sie abfärben.

Ihr Augenmerk wanderte zurück in den Gerichtssaal. Sie wurde sich der Wörter bewusst, die ihren Mund verließen.

„Haus bebte. Es tat ihr leid. Schnitt meine Handgelenke... stach mich... wollte, dass ich sterbe... langsam. Hatte einen Portschlüssel. Weg. Ich... blutete. Versuchte zu entkommen. Konnte nicht... konnte nicht. Versuchte. Rief. Würde nicht mehr lange aushalten. Draco... kam. Versiegelte Wunden. Versuchte Messerwunde zu heilen... benutzte..."

Draco streichelte ihren Verstand als sie damit begann, alle Heilsprüche zu rezitieren, die er auf sie angewendet hatte. Da war eine unglaubliche Wut, die sie schwach wahrnahm und die er vor ihr verbarg. Sie realisierte verschwommen, dass er nun ihre Seite der Entführung miterlebte.

Sie griff nach ihm.

„Versuchte zu flohen.... konnte nicht... apparieren. So viel Blut... verloren. Versuchte durchzuhalten. Er sagte... müsse mich retten..." Sie schluckte. „Sah in seine Augen. Wunderschöne Augen... konnte mich... verlieren in ihnen. Manchmal... mich ansieht... denke ich, mein Herz setzt aus..."

„Ja, Miss Granger, das ist genug über Mr. Malfoys Augen. Was passierte, nachdem er ihnen gesagt hatte, dass er sie retten müsste?"

„Fragte ihn... Veela? Partner? Bejahte. Ich sagte ihm... mach es. Er war... tat leid. Hatte Angst... Angst ich würde nie vergeben. Biss mich... Magie. Floss einfach... nie gefühlt so viel... Magie. Hörte auf... zu sterben. Dann... er..."

Ihre Stimme zitterte.

„Versuchte sich zu verwandeln... schrie... schlimmer als... Werwolftransformation. Er... konnte nicht aufhören... schreien. So schlimm... wusste nicht. Ich wusste nicht..." Ihr wurde langsam bewusst, dass sie schluchzte.

Draco begann unruhig zu werden, wegen ihres emotionalen Zustandes.

„Wusste nicht... ich ihm Schmerzen zufügte. Tat so leid... mein Herz... dann Flügel. Flog ins St. Mungos. Weiß nicht, was passiert ist... danach."

Hermione ließ sich zurücksinken und starrte hinauf zum Zaubergamot. Ihre Augen fühlten sich glasig an, aber während sie sich immer noch unter dem Effekt des Veritaserums befand, begann sich ihr Verstand langsam zu erwachen und das Betäubungsgefühl schwand. Die Mitglieder des Zaubergamots starrten sie interessiert an.

„Hatten sie eine Ahnung, dass er ein vollblütiger Veela sein könne?"

„Wusste nicht", grummelte sie, „habe erst erfahren... von Harry... niemand sagt mir irgendwas. Pansy sagte mir... meiste. Und stach mich."

„Miss Granger, würden sie bestätigen, dass sie nicht in die Bindung gezwungen wurden und sie einvernehmlich durchgeführt wurde?"

„Er... niemals getan... wenn... ich nicht zugestimmt hätte."

„Aber ihr Leben stand auf dem Spiel. Hätten sie auch unter anderen Umständen der Bindung zugestimmt, in der sie mehr Möglichkeiten gehabt hätten als Bindung oder Tod?"

„Ja. Wenn er mir gesagt... hätte ich."

„Wieso?"

„Weil... ich kann nicht... ihn verlieren. Ich brauche ihn... er bedeutet so viel... mir. Ich bemerkte nicht... bis... er sagte er geht. Ich war... ich war... verliebt in ihn... aber wusste es nicht."

"Aber sie waren doch vor der Bindung in keiner Art von romantischen Beziehung mit ihm."

„Sarkastischer Bastard...", murmelte sie, „nie nett... außer wenn arbeitet. Sagte mir immer... ich wäre... schrecklich."

„Und sie haben sich dennoch in ihn verliebt?", fragte eine skeptische Stimme.

„Ich denke... ich habe einfach einen schlechten Männergeschmack", antwortete sie

Ein Kichern ging durch den Gerichtssaal. Hermione fühlte, wie sie errötete, aber konnte nicht aufhören zu sprechen.

„Er war immer da... für mich. Immer wenn... es drauf ankam... würde er kommen. Sogar wenn er gemein war. Und er war so klug... es war einsam... immer die Intelligenteste zu sein. Jemanden zu haben der das verstand... war schön. Sein Verstand... ich verliebte mich in seinen Verstand... zuerst."

„Haben sie irgendwelche dunkle Magie in dem Haus wahrgenommen?"

„Nein. Keine dunkle Magie. Nur... Pansys Schneidezauber. Und... Dracos Heilzauber. Und der Biss."

Ihre Sätze wurden weniger zerhackt. Obwohl die Wahrheit weiter von ihren Lippen floss, war es nicht mehr so zwingend, dass sie langsam die Kontrolle über ihren Satzbau zurückerlangte. Sie hielt sich an Draco so stark fest, dass es sich durch die Bindung beinahe so anfühlte, als wären sie physisch miteinander verschlungen.

„Sagen sie uns was passiert ist, als sie im Krankenhaus aufwachten."

„Emeliory Bogfeld war da. Sie fragte ob... ich erinnerte mich was passiert war. Als ich sie fragte, wo Draco war, sagte sie mir... magisches Koma, im Manor. Sagte es wäre... um mir Zeit zu geben. Aber ich wollte nicht... warten. Ich wollte ihn nicht allein lassen. Sagte ich könne gehen... gab mir Portschlüssel."

„Sie erwähnte nicht, dass das Ministerium eine Aussage von ihnen bräuchte?"

„Nein. Redeten nur über... Draco."

„Wussten sie, was passieren würde, wenn sie zu ihm gingen?"

Hermione fühlte, wie sich ihre Wangen rot verfärbten. Sie wollte diese Art von Fragen nicht beantworten. Sie waren zu privat. Aber die Worte wurden von dem Trank aus ihrem Mund gezerrt.

„Ja. Wir mussten die Bindung vervollständigen. Die Magie würde nicht ruhen, bis wir... uns vereinigten", kam es angespannt über ihre Lippen.

„Und habt ihr es getan?" Sie realisierte vage, dass es Albert Runcorn war, der diese Frage stellte. Sie starrte ihn böse an.

„Jaaaaaa", knurrte sie, „ich habe die Phiole mit dem Stasistrank zerbrochen und ihn geweckt. Kaum, dass er aufgewacht war..."

Ihre Brust hob sich, als sie versuchte, die intimen Details für sich zu behalten.

Dracos Okklumentikmauern bildeten sich plötzlich um sie und bauten sich um ihren Verstand herum auf. Sie sperrten den Zaubertrank aus. Ihr Verstand wurde sofort klar, als sie endete: „Dann haben wir die Bindung vollendet."

„Erzählen sie uns etwas über die Bindung", wies Runcorn sie an.

Hermione tat so, als wäre sie immer noch unter der Wirkung des Wahrheitsserums.

„Ich weiß nicht viel... über zwischenmagische Bindung", sagte sie wahrheitsgemäß. Sie hatte beschlossen die emotionale Bindung zu beschreiben, wie sie eine Woche zuvor bereits existiert hatte. „Es ist wie... ein Faden zwischen uns. Ich konnte ihn fühlen... ein bisschen. Seine Emotionen."

„Können sie ihn jetzt fühlen", fragte eine Hexe nach.

Hermione zögerte.

„Nicht viel", log sie, „ich denke... er schläft."

„Ist es für ihn genauso?"

Ich weiß nicht... wir haben nicht viel geredet... bevor die Auroren kamen."

„Gut Miss Granger. Ich denke, sie haben alle Fragen beantwortet die wir für sie vorgesehen hatten", sagte Kingsley nach einer Pause.

„Werden... werden sie Draco jetzt freilassen?", fragte sie, ohne sich zu bewegen.

„Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen", antwortete Kingsley ihr.

„Werden sie ihn morgen freilassen, wenn er unschuldig ist?", machte sie weiter Druck.

Runcorn schnaubte, bevor er sprach: „Sogar wenn Mr. Malfoy für unschuldig befunden wird, muss das Ministerium sicherstellen, dass er keine Gefahr für die Zauberergemeinschaft darstellt, bevor seine Freilassung überhaupt in Betracht gezogen werden kann."

Hermione starrte ihn an. Sie hatte erwartet, dass das Ministerium versuchen könnte, Draco in Gewahrsam zu behalten. Aber sie hatte nicht erwartet, dass sie es tun würden, indem sie so offenkundig schamlos gegen viele magische Gesetze und Verträge verstoßen würden.

„Das Ministerium kann kein magisches Wesen ohne Grund einsperren. Wenn Draco Malfoy für Unschuldig befunden wird, eine magische Bindung erzwungen zu haben und dunkle Magie benutzt zu haben, können sie ihn nicht weiter festhalten", sagte Hermione und fügte für die Reporter im Raum noch hinzu, „es ist verboten nach Paragraph fünf der Richtlinien zum Umgang mit nichtzauberer, teilmenschlichen Wesen. Es wäre ein Verstoß der achten Klausel, Untersektion B der Vereinbarung von magischen Wesen. Und nicht zuletzt eine Verletzung der Rotterdammer Konvention, welches die internationalen Gesetze im Bezug auf magische Wesen bestimmt hat."

„Richtlinien sind nichts anderes als Richtlinien. Weder der Vertrag über magische Wesen, noch die Rotterdammer Konvention beziehen sich in ihrem Text spezifisch auf irgendwelche Rechte die ein vollblütiger männlicher Veela hätte. Deshalb wird Mr. Malfoy nicht als magisches Wesen kategorisiert und dem Ministerium bleibt offen, jegliche Maßnahmen zu ergreifen, die es für angemessen und nötig empfindet", erwiderte Runcorn kalt.

„Ein vollblütiger männlicher Veela ist ein Veela!" Hermione kochte. „Weder die Verträge noch die Konvention bieten eine rechtliche Grundlage für eine derartige Diskrimination von einer potenziellen Unterkategorie von magischen Wesen. Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall. Beide sagen aus, dass kein magisches Wesen nicht von ihrem Schutz ausgenommen wird, wenn es sich dabei um empfindungsfähige Wesen handelt. Und dass dies der Fall ist, habe ich gerade unter dem Einfluss von Veritaserum bestätigt. Wenn sie mehr Zeugenaussagen brauchen, es gibt über dreißig Auroren des Ministeriums, die diesen Umstand bestätigen können. Einer von ihnen ist Harry Potter persönlich."

Es schien, als ob Runcorn noch einmal seinen Mund öffnen wollte, aber Kingsley schnitt ihm das Wort ab.

„Draco Malfoy wird in der Obhut des Ministeriums bleiben", sagte er fest, „Miss Granger, es steht ihnen frei jetzt zu gehen."

Hermione stand widerstrebend auf.

„Die Anhörung wird morgen um zehn Uhr fortgesetzt. Das Zaubergamot ist hiermit vertagt", verkündete Kingsley. Er und das Zaubergamot standen aus und strömten aus dem Raum.

Hermione starrte ihnen nach, bis Harry sie am Arm griff. Die Zuschauer des Gerichtssaals schienen im Begriff zu sein, zu ihr hinabzusteigen. Harry zog sie schnell hinaus in einen Gang, der dem Personal vorbehalten war und führte sie mehrere Treppen hinauf zu einem anderen Flur.

„Ich denke, du solltest heute Nacht im Grimmauldplatz bleiben. Deine Wohnung ist öffentlich bekannt und deine Schutzzauber sind nicht stark genug um dem öffentlichen Ansturm standzuhalten, der auf dich einströmen würde."

Sie nickte ohne wirklich hinzuhören.

Die Zeugenaussage hatte mehr von ihr abverlangt, als sie erwartet hatte. Sie vermutete, dass dies eine ganz natürliche Reaktion war, nachdem man eine so hohe Dosis Veritaserum verabreicht bekommen hatte.

„Harry, kann ich Draco besuchen?"

Er sah sie schuldbewusst an.

„Ich denke nicht, dass das eine sehr gute Idee wäre."

Etwas in ihr gefror.

„Warum nicht?"

„Weil... wenn er wirklich so unempfindlich gegenüber Zaubersprüchen ist, wie es den Anschein gehabt hat, wird das Ministerium ihn physisch Gefesselt haben, auf jede Art und Weise, die ihnen zur Verfügung stand. Und wenn sie die Dinge verwenden, die ich befürchte... würdest du das nicht gut aufnehmen."

„Harry, bring mich zu ihm." Ihre Stimme zitterte. Sie griff über die Bindung nach Draco. Was haben sie dir angetan?

„Hermione, denk mal drüber nach." Harry hielt sie an ihren Schultern fest und sah ihr ernst in die Augen. „Wir wollen beide, dass Malfoy frei kommt. Wenn du jetzt gehst und durchdrehst, wird er spüren, wie du dich aufregst und das wird er nicht so einfach wegstecken. Es wäre möglich, dass er versuchen würde die Fesseln zu sprengen, nur damit du dich besser fühlst, aber das würde dem Ministerium eine Grundlage liefern, ihn nicht freizulassen. Diese Untersuchung muss für uns positiv ausgehen, was bedeutet, dass du und Malfoy kooperativ sein müsst. Und du weißt genauso gut wie ich, dass das nur von dir abhängt."

„Harry, tun sie ihm weh?"

Harry starrte sie an.

„Wenn es irgendetwas wäre, das er nicht handhaben könnte, denke ich, dass wir es inzwischen beide wissen würden", meinte er fest.

Hermione fühlte wie eine eiskalte Angst in ihr Aufstieg. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

„Er muss immer Schmerzen wegen mir erleiden", sagte sie und begann dabei zu zittern, „ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, wie ich das wieder in Ordnung bringen kann. Ich weiß nicht, wie ich ihm das alles jemals vergelten soll."

Ihre Stimme zitterte und sie fühlte sich, als müsse sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.

Harry umarmte sie.

„Lass uns zum Grimmauldplatz gehen. Und dann kann ich, wenn du es willst, einmal nach ihm sehen um sicherzustellen, dass sie keine Gesetze brechen."

Sie nickte resigniert.

Draco griff nach ihr. Ihm ging es gut. Einfach wunderbar. Seine Zelle war langweilig und modrig, aber er hatte sich bereits mit zwei Mäusen angefreundet. Er plante, ihnen Samba beizubringen und sie ihr dann vorzustellen.

Am liebsten hätte sie ihn durchgeschüttelt. Lügner, zischte sie ihn durch die Verbindung an, ich werde in ein Safe-House gehen und Harry bei dir vorbeischicken.

Draco mochte die Idee nicht. Er machte ihr sehr schnell klar, dass er nicht wollte, dass sie irgendwohin ging ohne Potter. Er würde eine Szene machen und allgemeinen Unfrieden stiften, wenn Potter auftauchen würde.

Sie versteifte sich. Wenn Harry nicht allein zu dir kommen darf, dann komme ich eben mit.

Das brachte ihn zum verstummen. Murrend willigte er ein, dass Potter kurz vorbeischaute, unter dem Vorbehalt, dass sie derweil an einem sicheren Platz untergebracht wäre.

Ihr Herz schmerzte, als sie seine Zustimmung fühlte. Wie schlimm war es, wenn es ihm so wichtig war, sie von sich fern zu halten?

Ihm ging es wirklich gut, sagte er ihr erneut. Es war nicht das schlimmste, das er in seinem Leben ertragen hatte.

Das ließ sie nicht wirklich besser fühlen.

Er wurde ganz offensichtlich nervös, als er versuchte, sie zu überzeugen.

Es ließ sie noch schlechter fühlen.

Sie war hier, beschützt und behütet und er regte sich darüber auf, wie sehr sie seine Gefangenschaft mitnahm. Sie war so eine schreckliche Person.

Seine trockenes lachen glitt in leichten Wellen über sie. Granger, Der Umstand, dass er sie mit ihrem Nachnamen über die Verbindung ansprach, wurde ihr bewusst. Es war weniger ein Wort, mehr eine Vorstellung in seinen Gedanken.

Wenn er gehen wollte, könnte er es, versicherte er ihr.

Das beruhigte sie etwas. Es fühlte sich wahr an. Sie glaubte, dass er sich dessen sehr sicher war.

Wenn sie dir wirklich Schmerzen zufügen, dann tu es, wies sie ihn an. wir können jederzeit weggehen. Das ist Britannien einfach nicht wert.

Er versprach ihr, dass er es tun würde.

Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm glauben schenkte, aber sie fühlte sich eine Winzigkeit besser. Sie riss sich zusammen und sah auf, um Harrys Blick zu begegnen, der sie nachdenklich musterte.

„Es sind nur Emotionen, die durch die Bindung übertragen werden, nicht wahr?", fragte er betont.

Sie errötete etwas.

„Ich verstehe es auch noch nicht ganz. Es ist schwer zu beschreiben. Es ist, als würden unsere Seelen einander berühren. Aber ich weiß nicht wirklich, wie man es kontrollieren kann.

„Er hat vorhin Okklumentik benutzt, oder?"

„Ja... aber nur am Ende", gab sie zu.

„Ich habe mich das schon gefragt. Ich denke nicht, dass dich sonst irgendwer durchschaut hat. Sie haben damit gerechnet, dass dein Körper das Veritaserum schnell verbrennt, da du gerade überfließt vor Bindungsmagie. Das ist auch der Grund, warum sie dir eine so hohe Dosis gegeben haben. Komm jetzt. Lass uns zum Grimmauldplatz gehen. Gibt es jemanden, mit dem du Zeit verbringen willst? Ron wäre froh, wenn er kommen dürfte – aber nur, wenn du das auch willst."

Harry nahm ihren Arm. Sie apparierten in den Hausflur des alten staubigen Hauses mit einem kurzen Ziehen und dem anschließenden „Popp".

Hermione sah ihn an.

„Gibt es einen Ort, an dem du nicht apparieren kannst?", fragte sie argwöhnisch. Sie erinnerte sich daran, wie er das Malfoy Manor verlassen hatte und dann in ihrer geschützten Wohnung aufgetaucht war. Und jetzt gerade war er aus dem Zaubereiministerium disappariert, ohne zuerst ins Atrium zu gehen, im schwer geschützten Grimmauldplatz wieder appariert und das alles, als wäre es etwas ganz alltägliches.

Harry errötete leicht und fuhr sich mit den Fingern durch seine Haare.

„Dachte mir schon, dass es dir möglicherweise irgendwann auffällt. Sag es bitte niemandem. Es ist etwas, woran ich seit einiger Zeit arbeite. Noch schaffe ich es nicht von überall. Bisher sind der neunte und zehnte Stock des Ministeriums noch außen vor. Deren Schutzzauber sind anders verankert."

„Wie...?", wollte Hermione wissen.

„Ich bin mir selbst nicht so ganz sicher. Es ist so, als würde ich mich an ihnen vorbeizwängen. Ich habe mit Luna darüber geredet. Sie denkt, es könne daran liegen, dass ich sehr entschlossen wäre."

„Das zählt nicht als Erklärung dafür, dass es dir möglich ist dich an Anti-Apparationszauber vorbeizumogeln."

„Nunja", er kratzte sich am Hinterkopf, „sie hat auch erwähnt, dass ich sehr mächtig bin."

Er zuckte mit den Schultern und sah sich um.

„Tut mir leid, dass hier alles so staubig ist. Ich komme nicht mehr oft hierher. Aber die Schutzzauber sind stark. Und es ist immer noch unauffindbar. Also sollte niemand hier aufkreuzen, zumindest nicht, wenn sie nicht im Orden waren. Willst du jetzt, dass ich Ron herbringe?"

Hermione schüttelte ihren Kopf.

„Ich könnte etwas Zeit zum nachdenken gebrauchen. Du kannst derweil Malfoy einen Besuch abstatten. Bitte stell sicher, dass es ihm gut geht."

Harry nickte und mit einem „Plopp" war er bereits wieder verschwunden.

Hermione schlenderte in die Küche. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal irgendetwas gegessen hatte. Sie fand eine Packung Kekse, die immer noch irgendwie frisch aussahen.

Sie warf sich einen in den Mund, während sie sich durch ihre Tragetasche wühlte und schließlich das Buch über Veela herauszog, dass sie gekauft hatte.

Sie setzte sich an den Küchentisch und begann zu lesen.

Harry brauchte länger um zurückzukommen, als sie erwartet hatte. Sie hatte sich bereits über zweihundert Seiten gelesen, bevor sie das „Plopp" der Apparation hörte. Sie rannte zum Eingang.

Er sah angespannt und verstört aus.

Ihr Herz sank eine Etage tiefer. Sie hatte nichts über die Bindung gespürt, dass sie in Alarmbereitschaft versetzt hätte, aber...

„Harry? Ist Draco etwas passiert?"

Er sah zu ihr auf.

„Nein", antwortete er kurz angebunden, „ihm geht es gut."

Hermione starrte ihn an.

„Was ist es dann?"

„Ich hab kurz bei deiner Wohnung vorbeigeschaut, als ich zurückgekommen bin", sagte er langsam, „ich dachte, dass du dich vielleicht über ein paar frische Klamotten freuen würdest... eigentlich wollte ich nicht derjenige sein, der es dir sagt. Deine Wohnung ist... abgebrannt. Ich bin mir nicht sicher, welche Art von Magie es war. Das Feuer war nur auf das Innere der Schutzzauber beschränkt. Solange man davorstand, hätte man es nicht einmal bemerkt. Aber alles was darin übrig geblieben ist, ist Asche. Es sah wie eine plötzliche Entzündung aus. Ich glaube, dass jemand dich tot sehen will, bevor die Untersuchung abgeschlossen ist."

Hermione konnte sich nicht mehr bewegen.

„Aber warum? Warum sollte jemand versuchen mich umzubringen?", fragte sie, aber gleichzeitig glaubte sie die Antwort zu kennen.

Harry sah sie ruhig an.

„Meine persönliche Vermutung ist, dass du Malfoys Schwachstelle bist. Würdest du sterben, würde er es auch. Für jemanden, der Angst vor einem vollblütigen Veela hat, wäre dich zu töten der einfachste Weg auch ihn zu eliminieren.

Hermiones Verstand raste.

„Draco weiß nichts davon, oder?", wollte sie vorsichtig wissen.

„Nein. Ich denke, er würde darauf nicht gut reagieren."

Hermione nickte. Harry kam zu ihr herüber.

„Ich werde alles was in meiner Macht steht tun, um ihn morgen da rauszubringen", erklärte er in erstem Tonfall, „es ist mir egal, was es kostet. Und ich werde dich nicht mehr verlassen, bis er wieder frei ist. Wenn das bedeutet, dass Ginny und James für eine Weile hierherziehen müssen, dann werden wir das tun."

Er ging zum Wohnzimmer.

„Ich werde den Orden informieren. Ich möchte, dass Kingsley sich morgen der Lage bewusst ist. Und ich möchte jemanden auf den ich mich verlassen kann."

Hermione sah ihm zu, wie er den Gang entlang ging, bevor sie sich an die Wand lehnte und sich langsam auf den Boden sinken ließ.

Sie hatte sich bereits so gefühlt, als wäre sie bis an ihre Grenzen getrieben worden. Aber irgendwie hatte es sie über eine Klippe gestoßen, zu hören, was mit ihrer Wohnung passiert war.

All ihre alten Bücher.

Die Bilder ihrer Eltern.

Krummbein...

Ein Schluchzen zwang sich ihre Kehle hinauf.

Plötzlich war Draco da.

Nicht physisch, aber mental. Es war, als würde er ihre Seele umfassen. Er wollte wissen, warum sie plötzlich so traurig war. Sie konnte spüren, wie er sich sorgte und dass sie der Grund für seine Unruhe war.

Sie versuchte die in ihr aufsteigenden Emotionen zu unterdrücken, schaffte es aber nicht ganz. Ein weiterer Schluchzer schüttelte ihren Körper.

Draco versuchte nun nachdrücklicher den Grund herauszufinden, der sie aufwühlte. Er verwob seine Gedanken gezielter mit ihren. Sie suchte nach einer Entschuldigung, die ihn zufrieden stellen könnte.

Meine Katze ist gestorben, dachte sie.

Er hielt inne und sie konnte sein plötzliche Entspannung darüber fühlen, dass sie nicht in Gefahr schwebte. Eine Welle der Schuld darüber, dass sie ihm eine falsche Fährte präsentierte, war im begriff sie zu übermannen, aber sie riss sich zusammen und fokussierte ihre Gedanken.

Es hat mich einfach nur kalt erwischt, als ich es herausfand.

Draco tröstete sie. Es tat ihm leid. Er erinnerte sich an Krummbein. Ein schrecklicher, boshafter Fellball. Genau die Art von Tier, die Hermione lieben würde.

Sie tat beides gleichzeitig, schniefen und lachen, während sie weinte.

Er war einfach die perfekte Katze für mich, dachte sie.

Malfoys Aufmerksamkeit in ihren Gedanken war beruhigend. Sie versuchte sich davon abzuhalten, weiter über ihre Wohnung nachzudenken.

Ich habe einiges über Veela nachgelesen, sagte sie ihm.

Er wollte wissen, ob sie irgendetwas interessantes herausgefunden hätte.

Hauptsächlich, dass es über vollblütige Veelas so gut wie gar keine Informationen gibt. Weißt du irgendetwas über sie?

Nicht wirklich. Er erinnerte sich an ein paar Märchen.

Ganz offensichtlich sind deine Schwingen immun gegen die meisten Arten von Magie. Sie sind praktisch unzerstörbar. Und deine Federn können Magie auch reflektieren, wie ein Schildmantel, erzählte sie ihm.

Dieser Gedanke faszinierte.

Sie verfielen in Stille. Nur das Gefühl zu wissen, dass er in ihrer Nähe war, linderte all ihre Sorgen. Sie vermutete, dass mental miteinander verbunden zu sein, angenehmer war, als was auch immer er gerade physisch verspürte.

Ein Knoten bildete sich in ihrem Hals.

Sie liebkoste ihn. Sie wollte, dass er wusste wie sehr sie ihn vermisste. Wie viel er ihr bedeutete.

Aber auch als sie das tat, fühlte sie sich schuldig für all den Schmerz, den sie unwissentlich über ihn gebracht hatte. Sie fragte sich, was passieren würde, wenn ihm plötzlich klar werden würde, dass sie es nicht wert war.

Sie war sich sicher, dass sie es nicht wert sein konnte.

Sie wollte schon wieder weinen.

Es war ihr nicht in den Sinn gekommen, dass sie ihre Gefühle auf ihn projezieren könne, bis sie seine plötzliche Entrüstung wahrnahm.

Offensichtlich dachte er, dass sie es wirklich wert war.

Sie schnaubte. Liebe hat dich erblinden lassen, aber vielleicht erkennst du irgendwann, dass du dich selbst an eine innerlich miesmüfflige Workoholikerin mit Schuldkomplex gebunden hast.

Ach ja. Offensichtlich wusste er bereits alles darüber. Wie sonst hätte er es schaffen können sie so lange an der Nase herumzuführen.

Sie fühlte wie sie errötete. Richtig. Vergiss nicht, dass ich auch ein Idiotin bin, die buchstäblich nicht gesehen hat, was direkt vor ihr passierte, dachte sie kläglich.

Natürlich. Sie konnte ihn geradezu spüren, wie seine Worte durch ihren Kopf hallten. Es war ja nicht so, dass sie beschäftigt gewesen wäre mit solch Lappalien wie ganze Subspezies vor Jahrhunderten von hemmungsloser Diskrimination zu retten, während sie simultan einem der am unterbeseztesten und komplexesten Branchen im Ministerium vorstand.

Das ist keine Entschuldigung, gab sie zurück, ich möchte niemand sein, der einzelne Personen übersieht, weil sie immer von anderen Dingen abgelenkt ist, die sie als das große Bild betrachtet. Du bist quasi vor mir gestorben und ich habe es nicht einmal bemerkt.

Nun, er schien etwas verlegen. Sie hätte es vielleicht bereits letztes Wochenende herausgefunden, wenn er nicht eingegriffen hätte. Es wäre möglich, dass er während des Vorfalls mit dem Klatscher, ganz zufällig ihre Bücher gestohlen hätte, nur um danach alle anderen Ausgaben von Flourish und Blotts zu kaufen. Natürlich könne er nicht sicher sagen, dass es so gewesen wäre. Aber eben möglicherweise...

Sie schnappte vor Wut nach Luft. Du Mistkerl!, sie kreischte in ihren Gedanken, während sie sich ein Memo machte, dass sie so etwas wie Betonung verwenden konnte, wenn sie nur ausreichend motiviert war.

Er fühlte sich nicht sehr reumütig an. Tatsächlich konnte sie kein bisschen Reue feststellen.

Du bist einfach unverbesserlich, dachte sie resignierend.

Vielleicht nicht. Aber er wäre offen dafür, wenn sie versuchen würde ihn zu bessern. Natürlich nur, wenn auch Anreize dafür geboten würden... und Belohnungen.

Oh. Denkst du gerade an Schokofrösche?, fragte sie und täuschte Unwissenheit vor.

Nein. Nicht Schokofrösche... aber er könnte sich durchaus Dinge mit Schokolade vorstellen, die dafür geeignet wären.

Hermione lief knallrot an. Lass uns dich erst aus dem Gefängnis rausbringen und dann über Schokolade nachdenken... und wie man sie zweckentfremden kann.

Sie begann wieder damit sich Sorgen darüber zu machen, was Harry gemeint haben könne, als er vorhersagte, dass sie es nicht ertragen könne wie sie Draco einsperrten. Menschenrechte oder besser Rechte magischer Wesen wurden regelmäßig von der Zaubererwelt mit Füßen getreten. Dinge hatten sich seit dem Krieg etwas verbessert, aber es gab immer noch so viel schockierenden Missbrauch, von Dingen die jede zivilisierte Gesellschaft als fundamentale Rechte betrachten würden. Das zu bekämpfen war ihre Spezialität, weshalb die Idee, dass Draco etwas angetan werden könne, von dem Harry dachte, dass sie es nicht ertragen könne, grauenerregend war.

Sie spürte wie Draco ernst wurde. Hermione, wenn sie sich keine Pause von ihrer Empörung über potenziellen Missbrauch seiner Rechte machte, sollten sie wirklich reden.

Er beließ es dabei, aber sie wusste sofort was er meinte.

Sie versteifte sich. Mit einem Schlag wurde ihr bewusst, dass er an ihren Gefühlen zweifelte, immer noch. Sie konnte es fühlen; sein Glauben, dass die Erwiderung ihrer Gefühle aus Schuld geboren war. Dass es ihre Art war, mit der sie versuchte sich bei ihm zu entschuldigen.

Ich lüge dich nicht an, widersprach sie ihm heftig, ich habe es sogar vor dem Zaubergamot gesagt, als ich noch unter dem Einfluss von Veritaserum stand.

Er glaubte nicht, dass sie log. Er machte sich nur... Gedanken, dass sie vielleicht von ihren Schuldgefühlen und ihrer Dankbarkeit überwältigt war. Alles war so schnell geschehen, als es passierte. Er wollte nicht, dass sie sich auf etwas festlegte, von dem sie später feststellen würde, dass sie es nicht so gemeint hatte. Er... dachte nicht, dass sie damit klar käme.

Das tue ich nicht, sagte sie streng und sank dann weiter in Richtung Boden. Sie wollte dieses Gespräch nicht so führen. Sie wollte bei ihm sein, sie wollte ihm zeigen, was sie meinte. So, dass er ihr glauben schenken würde.

Widerstrebend ließ er das Thema fallen. Aber sie konnte seine Sorgen fühlen – wie er sich innerlich bereits für das Schlimmste bereitmachte.

Sie starrte nach oben zur Decke und versuchte nicht zu weinen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Wie sollte sie ihn überzeugen? Und wie sollte sie ihn dazu bringen, dass er sich immer wieder darauf vorbereitete wegen ihr verletzt zu werden?

Irgendwann schlief sie so ein. Kurz wachte sie auf, als man sie von Fußboden aufhob. Sie öffnete ihre Augen und sah Harry, der sie trug.

„Malfoy wird meinen Kopf fordern, wen er erfährt, dass ich dich am Boden des Foyers habe schlafen lassen", murmelte er, als er sie auf die Couch legte.

Sie rollte sich zu einem festen Ball zusammen.

„Harry?", fragte sie mit schlaftrunkener Stimme, „wie kann man jemanden davon überzeugen, dass man ihn liebt, wenn derjenige zu viel Angst hat dir zu glauben?"

Er strich ihr zärtlich durch das Haar.

„Man muss es ihm immer und immer wieder zeigen, bis sie selbst nicht mehr anders können als es zu glauben", sagte er nachdem eine Minute verstrichen war.

Sie nickte und nickte wieder ein.

https://youtu.be/AIF0HtUZczM

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