Kapitel 21- Die Wirkung des Sake

Bereits beim Eintreten des weißen Zeltes bekam ich ein ungutes Gefühl. Dieses Gefühl bestätigte sich, als plötzlich alle Blicke auf mich gerichtet waren. Sofort erkannte ich Obito, der mich freundlich zu sich winkte. Sein schwarzes Haar war vom Regen vollkommen durchnässt und sah ein wenig wild aus.

„Nun, sind wir vollständig", murrte ein Mann ganz in goldenen Brustpanzer gehüllt. Ich kannte ihn nicht. Fragend schaute ich mich um, doch von Madara gab es keine Spur.

„Meine Herren", aus dem mit Stühlen, Tischen und Regalen vollgestopften Hinterraum des Zeltes trat plötzlich Madara herein. Auch seine Haare waren vom Regen durchnässt und hingen ihm wirr umher. Sein Gesichtsausdruck wirkte starr, so blass hatte ich ihn noch nie erlebt und dennoch seine Körperhaltung zeigte seine Autorität. Schwarz wie Nacht strahlten seine Augen, doch der Glanz, den sie einst so zauberhaft erschienen ließ, verblasste.

Respektvoll senkten die fünf Generäle und ich unsere Köpfe. „Ich halte mich heute kurz", murmelte Madara, „Jeder bekommt von euch seinen Auftrag. Ach ja, Groswesir Guion Habo."
Der General mit dem goldenen Brustpanzer, dessen Vollbart den selben Grauton wie seine Augen und sein Haar besaß, schaute auf.

„Der Jüngling hier", Madara deutete auf mich, „Das ist der Knirbs mit dem ausgeprägten Gen-Jutsu von dem ich dir erzählte, nimm ihn unter deine Fittiche und schicke ihn an die vorderste Front."

Der Groswesir musterte mich mit seinem ebenso durchdringlichen Augen. Sein Gesicht verzierten unzählige Falten und ich fragte mich wie alt der Herr sei. „Jawohl, der Kleine wird nicht mehr so freudig umherwandern, nachdem er mit echten Kerlen gekämpft hatte." Daraufhin lachte Guion Habo laut auf.

Entgeistert starrte ich ihn an. Erstens lief ich nicht freudig wie eine Waldelfe durch die Gegend und zweitens hatte er keine Ahnung von meiner Kraft. Um ehrlich zu sein, hatte ich es selbst nicht mal. Ich hoffte, dass die Augen meines Bruders ebenso gut in Gen-Jutsus waren wie meine einst.
Und was dem Mangekeyou Sharingan anging, da ich nun eines besaß, musste ich generell stärkere Fähigkeiten aufweisen.

Den halben Abend durch erklärte Madara den Generälen die Pläne. Ich wurde nach einer Stunde heraus geschickt, denn meine Anwesenheit war nicht erwünscht, wenn sich die Männer über die „großen Sachen" unterhielten.

Trotzig und fluchend schritt ich durchs Lager hindurch. Niemand gab mir eine Einführung oder eine Erklärung, wo mein Schlafplatz sei. Unfreundliches Pack!
Eine Weile ging ich an alle Zelte vorbei, machte ein paar Rundgänge bis ich vollkommen durchnässt von dem plötzlich erscheinenden Regen einfach irgendein Zelt öffnete.

Zu meinem Überraschen saßen einige der Generäle, die zuvor mit Madara was besprochen haben am Boden und tranken genüsslich Sake und starke Schnäpse. Madara und Guion Habo entdeckte ich nicht unter ihnen. Auch rangniedrigere Soldaten saßen hier.

Eigentlich wollte ich sofort verschwinden, doch Obito zog mich zu sich und reichte mir eine Sakeflasche. „Auf den bevorstehenden Sieg", rief er belustigt.
Ich stimmte zu und nahm die Flasche an mich. Mit der Maske konnte ich schlecht aus der Flasche trinken, deshalb zog ich sie hinunter. Innerlich sprach ich ein Dankesgebet, dass das Licht in diesem Zelt so fahl war, dass niemand wirklich mein Gesicht erkennen konnte.

Und so trank ich und trank ich. Ich merkte nicht wie man mir immer mehr Flaschen gab. Es war eine recht angenehme und auch lustige Stimmung in dem Raum. Ein paar der Generäle erzählten Witze über ihre Landesleute und behandelten die rangniedrigen Soldaten wie ihre Gleichgestellten. Eines war klar, ohne Madaras Anwesenheit schien jeder ganz anders zu sein.

„Was ist eigentlich dein Frauen Type, Ramsi?", fragte mich Obito.
Verwundert über die Frage schaute ich ihn an. Zu mindestens versuchte ich es, aber Obito hatte lustiger Weise auf einmal zwei Köpfe.

„Schwarzes ungezähmtes Haar", murmelte ich, „Schwarze Augen, besonders stark muss er, äh ich meine sie sein und ehrgeizig." Ich stoppte, als ich bemerkte, Madara beschrieben zu haben.
„Eine starke Frau", lachte plötzlich jemand neben mir. Es war der Soldat, der mich so unfreundlich empfangen hatte. „Wenn eine Frau stärker ist, als ein Mann, fresse ich einen Besen."
„Wie möchtest du ihn serviert haben?", wand ich mich an ihn, „Ich kenne eine."

„Ach ja? Und wie sehr sieht sie aus wie ein Mann?", daraufhin lachte jeder auf seine Worte. Ich ignorierte ihn und wand mich stattdessen wieder an Obito.
„Wie sieht deine Traumfrau aus?"

„Nun, sie hat schulterlanges, braunes Haar, Rehbraune Augen. Sie will immer das beste für ihre Mitmenschen und sie glaubt, sie glaubt an mich", verträumt schaute Obito in die Luft.
„Da hat wohl jemand seine Traumfrau bereits gefunden", ich klopfte ihm scherzend auf die Schulter, was er mit einem Lächeln quittierte.

Eigentlich wollte ich nichts mehr trinken, da ich schon mehr als angeheitert war, aber diesen Vorsatz vergas ich ebenso. So saß ich nach zwei Stunden immer noch mit einer neuen, vollen Sakeflasche neben den zechenden Männern.
Stumm versuchte ich meine leeren Sake Flaschen zu zählen, aber auch das war verdammt schwer, wenn sie wie aufgescheuchte Hühner umherliefen.

„Ich glaube es ist besser ich gehe", sagte ich und richtete mich schwankend auf.
„Oh seht nur, der kleine Knirbs Ramsi verträgt aber ziemlich wenig."

„Halt die Klappe, Rex", zischte Obito und sprang auf, um mir zu helfen, „Ich begleite dich zu deinem Zelt."

„Das ist nicht nötig, Obito", lallte ich, „Mir gehts gut." Diesmal starre ich ihn ernsthaft an. „Na gut", meinte er, „Aber wenn du Hilfe brauchst, ruf mich."
„Ich brauche keine Hilfe", entgegnete ich und stampfte nach draußen.

Draußen wehte eine heftiger Sturmwind begleitet mit einem kräftigen Regenschauder. Schwankend und nicht mehr Herr meiner Sinne versuchte ich geradeaus zu gehen. Der Wind blies so heftig gegen meinen Dutt, sodass sich das Haarband löste und meine Haare offen über meinen Rücken fielen.

„Verdammt", fluchte ich und hoffte auf kein männliches Wesen zu treffen.

An einem größeren Zelt lehnte ich mich an den Außenpfosten und versuchte mich zu beruhigen. Doch als ich einen Schritt unbewusst nach hinten machte, fiel ich so stark gegen die Zeltwand, dass sich ein großer Riss an der Seite entlang zog und ich mit einmal hineinfiel.

Ich fiel rückwärts hinein und landete auf einen harten Boden. Schnell richtete ich mich auf und musterte den Riss in der Wand. „Super", fluchte ich und probierte den Stoff irgendwie zusammenzuflicken, was natürlich dumm war, weil ich keine Nadel und keinen Faden hatte.

„Katana?", ertönte eine raue verwirrte Stimme neben mir.
Ich drehte mich um und erkannte im Schein einer Fackel Madara. Seine Augen waren groß und ein wenig rot. Man merkte es ihm an, dass auch er getrunken hatte.
Von allen Zelten, warum ausgerechnet seines?

„Ein Traum", murmelte Madara mehr zu sich selbst.
Ich konnte nichts sagen und starrte ihn nur perplex an.
Plötzlich kam er auf mich zu, riss mich an sich und küsste mich. Wir verfielen beide in einem sehnsüchtigen Drang des Verlangens.
Er warf mich aufs Bett und liebkoste mich am Hals hinab.
Meine Kleider waren so nass, dass ich sie verstärkt durch den Alkohol so eklig fand, dass ich sie auszog.
Es störte mich nicht, dass auch Madara plötzlich seine Kleidung ablegte.
Wieder tauchten wir beide in einen Gefühlsrausch unter.
Erst als ich spürte wie er in mir eindrang, war ich mir der Lage Bewusst. Immer noch eingehüllt in seinen verschlingenden Küssen, verstärkt durch den pulsierenden Alk, schluckte ich den Schmerz hinunter.
Dann plötzlich breitete sich ein hitziges Gefühl in mir aus und ich wölbte mich ihm automatisch entgegen.

„Katana, ich liebe dich so", hauchte er mir ins Ohr. Ich wollte darauf etwas süßes erwidern, doch seine Küsse hielten mich zurück.

Wie ein Baby schlief ich in seinen Arm eng umschlungen ein. Am Morgen wachte ich auf, als es noch dunkel war. Mit hämmernden Schmerz im Kopf wollte ich aufstehen, doch da spürte ich einen sanften Atem hinter mir. Ich drehte mich um und entdeckte den schlafenden Madara.

Sofort kamen mir alle Erinnerungen der gestrigen Nacht. Alarmiert sprang ich auf und zog mich blitzschnell an. Madara wurde gottseidank nicht wach. Seelenruhig schlief er. Taumelnd versuchte ich den Riss im Zelt zu flicken, so schnell es meine Hände zuließen. Wenn Madara aufwachte, sollte er denken, es war alles nur ein Traum. So wie er sich es selbst dachte.

Nachdem das Zelt wieder aussah, als wäre es nie beschädigt worden, musterte ich noch kurz den schlafenden Madara. Gestern meinte er noch, er würde noch am selben Tag aufbrechen. Etwas schien ihn hier gehalten zu haben. Vielleicht der Alkohol, denn ich entdeckte beim Zusammensuchen meiner Kleidung ein paar leere Flaschen.

Seufzend rannte ich aus dem Zelt, band mir unterwegs meine Haare zusammen und gabelte meine Holzmaske in der Nähe eines Zeltes auf. Keine Ahnung wie sie dahin kam...

Als mir plötzlich die Übelkeit von meiner gestrigen durchzechten Nacht hochkam, lief ich in den Wald hinein und musste unweigerlich erbrechen.
Zu meinem Glück entdeckte ich in der Nähe einen Fluss, indem ich mein Gesicht waschen konnte ohne die Augen anwesender Männer.

Als die nasse Kälte des Wasser in mein Gesicht kam, wurde mir der Ernst der Lage erst wirklich Bewusst. Ich verlor meine Jungfräulichkeit, Madara liebte mich wirklich noch und nichts davon hatte ansatzweise eine Bedeutung.
Für Madara nicht und für mich nicht. Katana ist tot und wird es nicht mehr geben. Tränen kullerten über meine Wange. Ich hatte noch nie ein so schlimmes Gefühl der Hiflosigkeit. Egal, welchen Weg ich einschlug, alles war falsch.

Ich liebte Madara und wusste, ihn niemals verletzten zu können und doch tat ich es mit meinem vorgetäuschten Tod. Plötzlich fiel mir die Prinzessin wieder ein, diejenige die Madara der Macht wegen heiraten wird.
Meine Traurigkeit verwandelte sich in Hass.

Langsam richtete ich mich auf. Du wirst von ihm wegkommen! Du musst! Und die gestrige Nacht ist nie geschehen! Redete ich mir immer wieder ein.

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Hey, ich melde mich mit einem neuen Kapitel in diesem Jahr noch zurück.
Ich hoffe es hat euch gefallen, würde mich auf ein Vote freuen.🥰☺️

Wie denkt ihr gehr es jetzt weiter? Also ich kann euch jetzt schon mal sagen, dass nächste Kapitel wird heftig.❣️

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