Kapitel 48

Probleme

Nach dem Frühstück nahm ihn sein Vater zur Seite.
In Adrians Nacken kribbelte es, wie damals, als er ein Schuljunge war und irgendeinen Blödsinn angestellt hatte – meistens zusammen mit Patrick.
Dabei war er sich gar keiner Schuld bewusst!

Sein Dad begann, das Problem sehr direkt anzusprechen. „Was wirst du jetzt in Sachen Monika unternehmen? Ich meine, ich habe dir die Wohnung überschrieben, und jetzt haust dieses Weib drin. Was Patrick so erzählt, geht es da ziemlich wild zu. Die Leute reden!"
Adrian bekam ein schlechtes Gewissen.

Er lebte im Wolkenkuckucksheim, hatte sehr wenig Gedanken an seine Noch-Ehefrau verschwendet.
Irgendwie hatte er sich die Situation anders vorgestellt, hatte gedacht, das Weib würde dankbar sein, dass er sie dort wohnen ließ!

„Was treibt sie denn so?" fragte er ziemlich kleinlaut.
„Wechselnde Herrenbesuche, Feten, laute Musik, betrunkene Gäste!" knallte sein Dad ihm hin.
„Fuck! Warum hat Patrick nicht mit mir gesprochen?" fragte Adrian.

„Hat er! Oder er hat es zumindest versucht! Aber du scheinst außer an Alina und vielleicht deinem Job nicht viel Interesse an anderen Dingen zu haben!" Sein Vater war nicht sehr gnädig mit seinem jüngeren Sohn.
Gut! Es war Weihnachten - aber sie bekamen ihn nicht mehr oft zu Gesicht.
Gut! Der Junge war verliebt, war glücklich – das freute ihn als Vater natürlich.

Aber diese Mieze stellte langsam ein ernstes Problem dar.
Sie lebten in einer Kleinstadt, hatten einen Betrieb – da konnte er es sich nicht leisten, im Mittelpunkt von Skandalen und Gerede zu stehen.

Er nahm Adrian in den Arm. „Patrick hat mir erzählt, warum du geglaubt hast, Monika heiraten zu müssen. Ich verstehe also endlich, worüber ich oft und oft nachgegrübelt habe, wie deine Mutter auch. Aber du musst jetzt Konsequenzen ziehen – der Familie und der Firma zuliebe!"

Adrian sah seinen Vater offen an. „Du hast vollkommen recht! Ich habe in einer Blase gelebt. Ich bin so verliebt, wie ich nie gedachte hatte, verliebt sein zu können. Ich habe die Welt ausgeblendet, aber das ist auch Alina gegenüber nicht fair. Okay! Ich werde zu Monika fahren, nachsehen, was da läuft, versuchen, mit ihr zu reden! Nach den Feiertagen gehe ich zu einem Anwalt, lote aus, wie schnell eine Scheidung durchgezogen werden kann!"

Alina hatte die letzten Sätze Adrians gehört.
Er tat ihr unendlich leid, aber sie wusste auch, dass er das durchziehen musste.
Er musste einen Schlussstrich ziehen.

Monika gegenüber empfand sie kein Mitleid.
Die Ehe, die sie durch diesen miesen Trick erzwungen hatte, hatte ihr kein Glück gebracht.
Vielleicht einige Zeit lang finanzielle Vorteile, aber keine Zukunftsperspektive.

Allerdings schienen die geistigen Fähigkeiten der anderen nicht zuzulassen, weiter als bis zum nächsten Tag zu denken.
Schade um dieses vergeudete Leben! dachte sie.
Gespielt munter trat sie zu den Männern.

„Na? So ernste Gesichter an Weihnachten?" fragte sie.
Adrian nahm sie in den Arm. „Monika scheint ein ernstes Problem zu sein! Ich muss zu ihr fahren, einige Dinge regeln!"

„Ich komme mit!" verkündete sie, und ihr Ton zeigte deutlich, dass sie keinen Widerspruch dulden würde.
Er zögerte nur kurz, nahm dann ihr Angebot dankbar an. Sie war seine zweite Hälfte, und sie war sicher seine bessere. Schon oft hatte er erlebt, wie sie die richtigen Worte gefunden hatte, während er noch krampfhaft danach gesucht hatte.
„Gut! Danke!" sagte er nur und küsste sie zärtlich.

Schon im Treppenhaus stieg ihnen der Geruch nach Gras in die Nase.
Sie kannten ihn aus ihrer Studentenzeit.
Beide hatten damals wie heute nichts mit Drogen irgendwelcher Art am Hut gehabt.

Adrian hatte gerne gefeiert, aber Alkohol hatte immer genügt, um in die richtige Stimmung zu kommen.
Bei Alina hatte sich das Feiern erledigt gehabt durch die Kuratel, unter die sie die Ratte gestellt hatte.
Hin und wieder eine heimliche Zigarette waren das einzige Laster, dem sie frönen hatte können.

Er schloss die Wohnungstüre auf, und der Gestank nahm ihnen beinahe den Atem.
In der Diele hingen eine Menge an Jacken an den Haken, ihm Wohnzimmer schliefen ziemlich verhaute Typen auf dem Sofa und dem Boden.

Das gleich Bild bot sich auch in den anderen Räumlichkeiten.
Adrian weckte jeden einzelnen. „Raus hier! Und zwar schnell!" Er war immer noch relativ beherrscht, Alina bewunderte ihn.

Sie wäre wahrscheinlich ausgeflippt.
Die zugedröhnten Typen suchten ohne Widerstand das Weile, sahen sich nicht im Geringsten in der Lage, dem großen, kräftigen Kerl mit den blitzenden Augen Kontra zu geben.

Nachdem er die Schlafzimmertüre geöffnet hatte, hinderte er Alina, einen Blick hineinzuwerfen. Das war nichts für die Augen der Frau, die er liebte.
Seine Ehefrau – eigentlich weigerte er sich schon seit langem, an sie mit diesem Titel zu denken - lag nackt mit zwei Männern im Ehebett.

Die drei brachten sicher einige Zentner auf die Waage.
Es stank nach Rauch, Alkohol, Schweiß und Sperma.
Gegen den Würgereiz ankämpfend, öffnete er das Fenster sperrangelweit.

Monika wachte aus ihrem komatösen Schlaf auf, als die eiskalte Luft sie erreichte.
„Aber Schatzi! Mach doch das Fenster zu!" maulte sie.
Adrian hatte sie noch nicht auf dem Schirm.

Der zog den einen aus dem Bett, warf ihm irgendwelche Klamotten zu, dann den anderen.
Auch sie torkelten aus dem Zimmer und der Wohnung.
Prügel wollten sie nicht riskieren.

Langsam fand Monika in die Realität zurück. „Ah! Der Dr. Gedack! Frohe Weihnachten!" lallte sie dümmlich grinsend und zog wenigstens die Decke über ihre Massen. „Hattest du auch eine schöne Party?"

Adrian sah sie nur an.
In ihm tobte es.
Was sollte er dieser Frau sagen?
Er beherrschte sich. „Steh auf, zieh dir was an! Wir müssen reden!" Er verließ den Raum, brauchte Alina, brauchte etwas Sauberes, Reines bei so viel Dreck und Gestank.

Nach einer Ewigkeit torkelte Monika zu ihnen. „Ah! Die Neue ist auch auf Besuch!" ätzte sie.
„Setz dich!" forderte Adrian sie auf.
„Aber natürlich, mein Herr und Gebieter!" Sie salutierte, musste über ihren eigenen Witz fürchterlich lachen.

„Was willst du?" fragte sie, als sie sich wieder beruhigt hatte. „Oder: Was wollt ihr? Einen flotten Dreier? Kann ich nur empfehlen!" Ein neuer Lachanfall schüttelte sie.
Alina bedeutete ihm mit einem Blick, das Zimmer zu verlassen – und obwohl das sicher verdammt feige war, floh er bereitwillig in die Küche.

Alina setzte sich der unförmigen Frau gegenüber, starrte sie eine Weile an.
„Was is?" fuhr Monika sie an.
„Wie viele Leben hast du?" fragte Alina ruhig.

„Ha?" Monika hatte wieder einmal Probleme, die Klugscheißerin zu verstehen.
„Ich habe gefragt, wie viele Leben du zu haben glaubst! Denn eines versaust du zur Zeit gewaltig. Wenn du noch ein paar in Petto hast, ist das nicht weiter schlimm. Aber wenn du, wie eigentlich wir alle, nur eines hast, ist es verdammt schade!"

Alina versuchte, sich allgemeinverständlich auszudrücken. „Du hast dir mit einem ganz miesen Trick einen Ehemann gekrallt. Der hat dich nicht am nächsten Tag aus der Wohnung geworfen, als er dieses grausame Spiel durchschaut hatte. Er hat dich durchgefüttert, deine Eskapaden bezahlt, weil du Probleme mit deinen Eltern befürchtet hast. Er hat dich in der Wohnung gelassen, hätte das wohl lange Zeit gemacht, weil er ja bei mir wohnt, aber du machst ihn und seine Familie zum Dank unmöglich in der Stadt. Deshalb bleibt ihm wohl nichts anders übrig, als dich doch hinauszuwerfen!
Er ist dir nicht das Mindeste schuldig. Und es könnte ihm fucking egal sein, was aus dir wird. Doch er ist ein guter Kerl.
Also gibt es für dich zwei Möglichkeiten. Nummer eins: Du packst deine Sachen, bist innerhalb einer Woche hier raus, säufst, kiffst und hurst dich zu Tode. Ich schätze mal, in ein oder zwei Jahren hast du das geschafft.
Oder Nummer zwei: Du änderst dein Leben, machst eine Berufsausbildung, während der Adrian dich finanziell unterstützt, auch wenn er demnächst die Scheidung einreichen wird. Kein Richter wird ihn nach eurer Vorgeschichte zu irgendetwas verpflichten, wenn du etwas zu erwarten hast, dann nur auf absolut freiwilliger Basis. Und der Deal gilt genauso so lang, wie du dich regelkonform benimmst!"

Monika hatte nicht alles verstanden, aber den Sinn doch ziemlich genau.
Kurz begehrte sie noch auf. „Und das entscheidest du?" knallte sie Alina hin.

„Nein! Das entscheiden wir!" antwortete die vollkommen ruhig. „Du bist ein Mensch, Monika! Jeder Mensch ist es wert, dass man sich um ihn kümmert! Jeder Einzelne! Wir werden uns um dich kümmern, auch wenn du es nicht wirklich verdient hast! Du alleine entscheidest aber, welchen Weg du gehen willst!"

Adrian lauschte natürlich vor der Türe.
Sein Herz drohte zu platzen.
Was für eine Frau!
Gespannt wartete er auf Monikas Antwort.

Er hörte ein Schluchzen, das immer lauter wurde. „Warum machst du das? Warum kümmerst du dich um mich?" fragte seine Ex sein Mädchen.
„Weil auch ich eine zweite Chance bekommen habe!" murmelte Alina, und er ahnte, dass ihr Blick wieder abschweifte.

Mein Gott!
Sie verglich sich doch nicht mit Monika?
Das konnte er nicht zulassen.

Er stürzte ins Zimmer, nahm sein Mädchen in die Arme.
Sie und das fette Weib hatten nicht das Geringste gemeinsam.
Doch ihr leichtes Grinsen beruhigte ihn schnell.
Bleib cool! hieß das. Ich kämpfe mit nicht ganz fairen Mitteln!
So ein durchtriebenes Biest! Und er liebte sie dafür noch mehr.

„Also? Weg 1 oder 2?" fragte Alina.
„Den zweiten!" antwortete Monika, und sie fühlte etwas wie Hoffnung in sich hochsteigen.
Das schöne Mädchen hatte wohl recht.

Sie war dabei gewesen, ihr Leben gewaltig an die Wand zu fahren.
Und wenn sie eines verstanden hatte, dann das: Sie hatte nur das eine.
„Gut! Dann machen wir jetzt einen Vertrag, den wir alle drei unterschreiben. Hol einen Stift und ein Blatt!" kommandierte Alina, und Monika gehorchte.

Lächelnd nahm Adrian die taffe Frau, die wohl nie seine werden würde, was aber vollkommen egal war, in die Arme und küsste sie zärtlich.
„Was möchtest du gerne machen?" fragte Alina, als die andere zurück kam.
„Kindergärtnerin!" antwortete Monika wie aus der Pistole geschossen.

„Okay! Da musst du erst die Mittlere Reife machen, da gibt es Programme an der Volkshochschule. Wir werden dir eine Wohnung in Regensburg suchen, du bekommst ein Auto, das wir auf unseren Namen zulassen und, sagen wir, 600 Euro im Monat. In einem Jahr kannst du dann die Ausbildung beginnen, da bekommst du an die 1000 Euro, unsere Unterstützung wird aber weiter laufen, es soll sich ja lohnen für dich. Wenn du die Mittlere Reife nach einem Jahr nicht schaffst, endet jede Unterstützung. Also klemm dich dahinter! Lass die Sauferei, nimm ab, dann hast du bessere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen."

Während sie redete, schrieb sie alles auf das Blockblatt.
Schließlich unterschrieben die Drei den Kontrakt.
Monika sah Adrian an, konnte ein Grinsen nicht unterbinden. „Die ist gut drauf, die Schöne, oder?"
Er schmunzelte sie an, empfand etwas wie brüderliche Zuneigung.
Auch ein Werk Alinas. „Oh ja!" antwortete er nur.

Auf der Heimfahrt war er zuerst schweigsam. Er musste erst mental verarbeiten, was er da eben erlebt hatte.
Dann brach sie das Schweigen.
War er doch nicht einverstanden mit ihrem Plan? „Du verstehst nicht, warum ich so handeln musste?"

Sein Blick war starr auf die Straße gerichtet. „Doch! Ja! Irgendwie schon! Du bist halt eine von den Guten!" Dann sah er sie an. „Ich hoffe nur, dass du nicht enttäuscht wirst! Dass sie deine Erwartungen nicht enttäuscht!"
Alina lächelte.

Darüber machte er sich Gedanken!
Es ging ihm nur immer um sie! „Aber man muss versuchen, Dinge gerade zu rücken, ohne auf den eigenen Vorteil zu linsen. Ich meine, mir erscheint die Situation zur Zeit etwas ungerecht. Ich habe alles: Geld, Erfolg, dich! Sie hat nichts! Ich muss mich irgendwie um sie kümmern!" erklärte sie.

Er dachte eine Weile nach. „Ja! das mag schon stimmen! Aber es wird immer Menschen geben, deren Leben positiv verläuft, weil sie es verdienen. Dann gibt es eben die anderen, die alle Chancen verspielen und nicht nutzen.
Meine Liebe ist kein Treffer in einer Lotterie. Das war vielleicht beim ersten Mal vergleichbar. Aber meine Liebe muss man sich schon verdienen – wie auch deine!"

„So einfach ist es auch nicht!" hielt sie dagegen. Sie wusste, sie konnte diese Diskussion mit ihm führen, konnte diesen Gedankenaustausch durchziehen.
Sie redeten sich nie nach dem Mund, waren schon auch manchmal anderer Meinung. „Viele Menschen verdienen mehr, als sie bekommen!"
„Aber Monika gehört sicher nicht zu denen!" wandte er ein.
Er liebte es, mit ihr zu diskutieren, offen und ehrlich, ohne Angst, ein Wort käme falsch an.

Das war am Anfang schwieriger gewesen, aber mittlerweile hatten sie beide eine gewisse Sicherheit.
„Das mag schon sein! Sie war unglaublich boshaft! Aber wie ist sie so geworden? Sie wollte aus einem schrecklichen Elternhaus entkommen. Das können wir beide nicht nachvollziehen."

Da fehlten ihm weitere Argumente.
Sein Mädchen hatte 10 albtraumhafte Jahre überstanden, doch sie sorgte sich um seine Fast-Ex!
Sie war unglaublich!
Der Parkplatz kam gerade recht.

Sanft streichelte er ihr Gesicht mit einem Finger. „Du wirst mit Sicherheit Spuren hinterlassen, Baby!" flüsterte er.
Er achtete darauf, dass sein Kuss nur zärtlich war, nicht zu fordernd, zu leidenschaftlich.
Sie war seine Königin, das musste er ihr zeigen!

Du bist auf einem verdammt guten Weg! flüsterte die Stimme in seinem Kopf, die sich in letzter Zeit rar gemacht hatte.
„Ich liebe dich!" sagte er leise, und war noch immer fassungslos vor Glück, dass es so einfach geworden war, das zu sagen und das auch sagen zu dürfen.

Die Stimme schluchzte gerührt auf.
„Ja!" antwortete sie und war überglücklich, wie leicht es geworden war, das zu hören.
Sie erwiderte seine Liebesschwüre nie oder selten mit: „Ich liebe dich auch!" Sie wusste, dass er es fühlen konnte, dass er es in ihren Augen las.

Nach ein paar innigen Zärtlichkeiten lösten sie sich voneinander.
Sie hatten beide das unglaublich gute Gefühl, den Sinn von Weihnachten erfüllt zu haben.
Apropos Weihnachten!

Adrian fiel ein, dass sie alle Geschenke in seinem Elternhaus zurückgelassen hatten.
Lachend wendete er.
Sein Vater öffnete ihnen die Türe, sah ihn fragend an.
Er hoffte sehr, dass der Junior die Angelegenheit mit seiner unmöglichen Ehefrau geklärt hatte.

Adrian zog ihn ins Arbeitszimmer, genehmigte sich einen kleinen Schluck des schweineteuren Whiskeys, den sein Dad hütete wie seinen Augapfel.
Dann berichtete er von Alinas Plan, den sie praktisch aus dem Ärmel geschüttelt hatte.

„Ich hätte sie wahrscheinlich angebrüllt, hätte getobt, hätte ihr gedroht! Aber die Süße war vollkommen ruhig, hat versucht sich sprachlich auf Monikas Niveau hinab zu begeben, hat ihr erklärt, dass sie eigentlich keine Wahl hat." Er schüttelte noch immer den Kopf, als das Gespräch in seiner Erinnerung an ihm vorbeizog.

Sein Vater grinste breit, schlug ihm auf die Schulter. „Deine Mutter und ich wussten beim ersten Mal, als wir sie trafen, dass sie die perfekte Schwiegertochter werden würde. Ob sie es nun werden will oder nicht! Wenn du es mir der vermasselst, enterbe ich dich!"

Patrick hatte ihm vor Wochen einmal Alinas Geschichte erzählt, er war noch immer fassungslos, was das tolle Mädchen hinter sich hatte.
Er verstand aber seitdem ihre Bindungsangst.
„Wenn ich das vermassle, wird Geld mein geringstes Problem sein!" erwiderte Adrian. „Ist es eigentlich schon seit geraumer Zeit!"

Er trank sein Glas leer und stand auf.
„Warte noch einen Augenblick!" bat sein Vater. „Das mit Monika übernehme ich! Wir haben eine Wohnung im Westen von Regensburg, die ist gerade frei geworden. Die kann sie haben. Für die monatliche Zahlung stellen wir sie einfach pro forma an! Das können wir dann steuerlich geltend machen!"

Adrian grinste seinen Erzeuger an. „Teil eins – akzeptiert! Teil zwei nicht! Das würde mein Mädchen nicht gutheißen! Und es tut mir ja nicht wirklich weh!"
Stolz sah der Senior seinen Jüngsten an.

Sie hatten ihn wohl ganz gut hingekriegt! Sie schlugen sich ab, und Adrian konnte endlich zu seinem Mädchen.

Das saß mit seiner Mutter in der Küche, lachte und schäkerte, als würden die beiden sich schon seit Jahren kennen.
Alina hatte ein Bündel Blätter in der Hand.
„Was ist das?" fragte er etwas misstrauisch.
„Kochrezepte! Ganz einfache!" verkündete die Süße begeistert.

Er schnappte sich die Blätter, riss sie zweimal durch. „Vergiss es!" brummte er und schenkte seiner Mutter einen nicht so freundlichen Blick. „Niemand muss mein Mädchen verändern oder verbessern! Sie ist perfekt!"

Katja zog ein wenig den Kopf ein. Sie hatte es nur gut gemeint mit ihrem Sprössling!
Aber er hatte recht! Seine Generation hatte andere Ansichten – und sie fand es großartig, dass der Junge so dazu stand!

Adrian schüttelte den Kopf. „Kochen! Als ob das wichtig wäre!"
Er war wirklich verstimmt.
Alina strahlte ihn an, erinnerte sich nur eine Millisekunde an endlose Tiraden der Ratte, wenn er sich über ihre mangelnden Qualitäten als Hausfrau beklagte.

Sie ließen sich noch zu einer Tasse Kaffee überreden, packten ihre Sachen zusammen, während er durchlief.

Adrian verspachtelte zwei Stück Weihnachtstorte, Alina ein dickes Schinkenbrot.
Dann konnten sie sich endlich auf den Weg machen.

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