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Auch am nächsten Tag ging mir Tim und sein Oberkörper, nicht mehr aus dem Kopf. Ich war wirklich total verliebt in ihn. Solche Gefühle hatte ich noch nie für jemanden. Aber ich musste diese Gefühle irgendwie loswerden, er empfindet doch sowieso nichts für mich. Er beleidigt mich, droht mir und schlägt mich. Warum hatte ich trotz alledem, diese Gefühle für ihn? Ich sollte echt aufhören darüber nachzudenken, aber so einfach ist das nicht. Ich machte mich fertig um nicht wieder zu spät zukommen, ich war nämlich sowieso schon ein bisschen spät dran. Morgens zählt bei mir wirklich jede Sekunde. Natürlich eilte ich auch heute zum Bus. Doch als ich ankam ist der Bus gerade erst stehengeblieben. Nochmal Glück gehabt. Ich ging ins Klassenzimmer, wir hatten Biologie und danach Mathe. Als ich an Mathe dachte, fiel mir auf, dass Tim und seine Freunde gar nicht im Unterricht waren. Krank sind sie bestimmt nicht, zumindestens nicht alle auf einmal. Das wäre ein zu großer Zufall. Als wir nach Biologie auf Mrs. Rave warteten, sah ich wie die Tür aufging und Tim und die anderen ins Klassenzimmer kommen. Sie legten ihre Sachen auf den Platz und kamen auf mich zu. "Ich hoffe für dich, dass du die Geschichtsaufgaben für uns gemacht hast?", fragte Tim ein wenig bedrohlich. "J-ja", stotterte ich und nickte leicht. Vera nahm meine Tasche, holte die Aufgaben raus und ging damit auf ihren Platz. Tim gab mir eine Kopfnuss und ging dann auch wieder zu seinem Platz. Als Mrs. Rave reinkam, sah ich wie sie Blätter in der linken Hand hielt und in der anderen ihre Tasche. Ich hoffte, dass es nicht die Mathearbeiten sind. "So, ich habe mit ein wenig Hilfe eure Arbeiten kontrolliert. Ich werde sie euch austeilen und danach besprechen wir die Aufgaben nochmal und korrigieren sie zusammen." Mich hätte es fast gewundert, wenn sie keine Hilfe gehabt hätte, dann hätten wir die Arbeit in 2 Wochen immer noch nicht bekommen. Tim und Luca guckten mich mit einem finsteren Blick an. Mir wurde ein wenig schwindelig. Bitte, lass mich keine 4 haben, bitte, bitte, bitte, bitte. Mrs. Rave ging erst zur rechten Seite und verteilte dort die Arbeit. Dort saßen auch Tim, Luca, Jasper und Vera. Sie saßen in der Mitte. Als Mrs. Rave zu ihnen kamen, fing mein Herz an schneller zu schlagen. Ich wartete auf ihre Reaktionen. Sie fingen an sich freuen. Tim guckte zu mir rüber und lächelte mich an. Das war, dass erste mal, dass er mich ehrlich anlächelte. Das bedeutete: Ich hatte keine 4 oder schlechter. Es sei denn, sie verarschen mich nur. Als Mrs. Rave mir die Arbeit gab, sah ich sie mir sofort an. Eine 2. Ja! Zum Glück! "Also, wir fangen dann erstmal an die Aufgaben zu besprechen..."
Als ich wieder zuhause war, wollte ich mir etwas zu Essen machen, doch in der Küche stand bereits ein Pizzakarton und auf dem Karton lag ein Zettel:"Für dich, damit du dir nicht die ganze Zeit etwas kochen musst. In Liebe Mom und Dad <3." Ich war ihnen wirklich dankbar, denn ich hatte jetzt echt keine Lust etwas zukochen. Eigentlich waren meine Eltern total nett. Ich habe ihnen soviel zu verdanken. Nur die Tatsache, dass sie so wenig Zeit für mich hatten, störte mich. Ich hoffe es ändert sich irgendwann. Spätestens wenn sie auf Rente gehen. Aber das könnte noch so einige Zeit dauern. Als ich aufgegessen hatte, ging ich auf mein Zimmer und spielte etwas Minecraft. Als es langsam Abend wurde, ging ich in Küche um mir ein Sandwich zu machen. Währenddessen schaute ich ein bisschen Fern. Als es 21 Uhr war, wurde ich müde und ging in mein Bett.
"Stegi? Stegi?!",diese Stimme hörte sich an, wie die von Tim. Ich öffnete meine Augen um zu sehen ob es wirklich Tim war. Ja, es war Tim. Er saß auf meinem Bett und schaute mir direkt in die Augen. Ich setzte mich auf und wunderte mich wie er in mein Zimmer gekommen war. "Gut das du wach bist. Ich muss dir was sagen." Verwundert blinzelte ich ihn an. "Okay, und was?", sagte ich schüchtern. "Er rückte etwas näher zu mir. "I-i-ich..... Ich liebe dich!", kaum hat er das gesagt, lagen seine Lippen auch schon auf meinen. Zu meiner eigenen Verwunderung erwiderte ich denn Kuss.
Mein Wecker klingelte und ich wachte auf. Es war nur ein Traum. Auf einer Seite war ich froh, aber auf der anderen Seite wäre ich gerne mit ihm zusammen. Warum träume ich sowas überhaupt? Egal, ich will jetzt wirklich nicht weiter über diesen Traum nachdenken. Ich machte mich fertig und ging zur Bushaltestelle. "Hier dein Blatt.", sagte Jasper und drückte es mir gegen die Brust. Es tat ein bisschen weh, wie er es mir gegen die Brust gedrückt hatte. Ich packte es in irgendeine Mappe in meiner Tasche. Ich war auf dem Weg ins Klassenzimmer, aber ich stellte mich schon drauf ein, gleich von Tim, Vera, Jasper oder Luca festgehalten zu werden. Doch so war es nicht, ich konnte einfach an ihnen vorbeilaufen. Sie guckten mich zwar an, aber taten nichts. Mich wunderte es schon, aber mir soll es recht sein. Auch die ganzen anderen Stunden und in den Pausen haben sich mich in Ruhe gelassen. Das war ein neuer Rekord, es kam nicht mal eine Bemerkung von ihnen. In der letzten Stunde hatten wir Geschichte. Wir beredeten die Aufgaben. Zum Schluss hatte Mr. Skinner noch etwas anzukündigen:"Also, da ich noch einige Noten von euch brauche, habe ich mir überlegt, dass jeder von euch ein Referat hält. Ihr arbeitet zu zweit..." Weiter kam er nicht, denn alle redeten schon wieder durcheinander und machten aus, wer mit wem ein Referat hält. Ich machte also wieder mit dem der übrig blieb. Da wir 24 Schüler in der Klasse waren klappte das. "RUHE!", schrie Mr. Skinner. Sofort waren alle ruhig. "Da ihr keinen so guten Klassenzusammenhalt habt, habe ich die Gruppen ausgesucht." Na toll, bei meinem Glück mache ich mit jemanden zusammen, den ich absolut nicht ausstehen kann. "Also ich lese euch die Liste jetzt vor." Ich wollte auf keinen Fall mit Tim, Jasper, Vera oder Luca in eine Gruppe. "Stegi.... du machst mit.... Tim!" Na toll, das war ja fast klar. "Ihr habt für das Referat, 3 Wochen Zeit. Das sollte mehr als genug Zeit sein. Ihr dürft jetzt gehen.", so beendete er den Satz und alle stürmten aus dem Klassenzimmer. Ich packte meine Sachen langsamer zusammen, damit ich nicht solange auf den Bus warten musste. Und da ich nicht wusste ob Tim und die anderen mir noch etwas antun würden. "Hey Stegi.", sagte eine sanfte Stimme. Ich schaute hoch. Es war Tim. "Wir wär's, wenn wir Handynummern austauschen um abzumachen, wann wir uns treffen wegen dem Referat. Umso eher wir anfangen, desto schneller sind wir fertig." Es verwunderte mich, dass er mich so auf einmal nach meiner Handynummer fragte. Ich hätte gedacht, dass ich das Referat jetzt alleine machen kann oder sowas. "J-ja, klar. Können wir machen.", lachte ich schräg. "Okay cool, dann tipp deine Nummer am besten in mein Handy, ich schreib dich dann an." Er gab mir sein Handy und ich tippte meine Nummer ein. "Danke! Ich schreib dir später.", er lächelte mich leicht an und ging dann. Warum war er so freundlich zu mir? Er tut bestimmt nur so. Ich glaube nicht daran, dass er mich anschreibt. Aber trotzdem hatte ich ein bisschen Hoffnung.
Am Nachmittag guckte ich mir zwei DvD's an, die ich unten im Wohnzimmerschrank gefunden habe. Erst schaute ich 22 Jump Street und danach Maze Runner (Die Auserwählten im Labyrinth). Tim schrieb mir immer noch nicht. Es war ja fast klar. Ich ging duschen und schaute danach wieder auf mein Handy. Immer noch keine Antwort. Warum machte ich mir eigentlich noch Hoffnungen? Ich wollte mich gerade schlafen legen, als eine Nachricht auf meinem Handy Bildschirm erschien.
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