15
"Ich sollte heute wirklich wieder nach Hause.", sagte Tim am nächsten Tag. "Nach Hause? Was ist mit deinem Vater?", fragte ich. "Ich weiß nicht. Aber was ich weiß ist, dass es sich nicht bessern wird, wenn ich ein paar Tage nicht zu Hause bin. Er hat gesagt, wir sollen uns nicht mehr treffen. Aber das ist mir egal. Ich will mich trotzdem noch mit dir treffen." Ich wollte jetzt nicht mit ihm diskutieren, weswegen ich einfach nickte. "Aber schreib mir heute Abend! Ich will sicher gehen, dass es dir wirklich gut geht!" "Versprochen Baby!", lächelte er und küsste mich. Dann ging er. Ich machte mir weiter Gedanken um ihn. Was wird sein Vater tun, wenn er nach Hause kommt? Warum sind sie noch nicht zur Polizei gegangen? Okay, sie haben bestimmt Angst. Oder zumindestens seine Mutter, sie steht bestimmt immer hinter ihrem Mann. Egal ob er sie schlägt oder nicht. Und würde Tim alleine zur Polizei gehen, würde ihm doch keiner glauben. Nicht solange seine Mutter hinter ihrem Mann steht. Ich sollte mir jetzt nicht so viele Gedanken darüber machen. Mein Handy klingelte. Als ich auf das Display guckte, sah ich das es Fabian war. Ich verstehe mich sehr gut mit ihm, seitdem ich ihn kenne. "Hey Stegi! Hast du Lust ein bisschen Penny Board fahren zu gehen?", fragte Fabian, als ich rangegangen bin. "Klar! Gleich um 2 im Park?" "Okay, abgemacht! Bis gleich!" Ich machte mich fertig, nahm mein Penny Board und machte mich auf den Weg zum Park.
Am Abend wieder zuhause, machte ich mir was zu essen, ging duschen und wollte eigentlich gerade ins Bett gehen, da morgen wieder Schule war. Als mir einfiel, dass Tim mir schreiben sollte. Ich schaute auf mein Handy und tatsächlich: eine Nachricht von Tim.
Tim: Hey! Bei mir ist alles gut. Mein Vater hat mir nichts getan.
Stegi: Zum Glück! Ich hatte echt Sorgen um dich!
Tim: Cute :D. Wir sehen uns morgen! <3
Stegi: Ja! Bis morgen! <3
Als ich am nächsten Morgen zur Haltestelle lief war, wie so oft, Jasper schon da. Ich machte mich bereit auf irgendeinen dummen Spruch von ihm. Doch es kam nichts. Komisch. Aber für mich ganz gut! An der Schule angekommen, ging ich zu den anderen aus dem Basketballteam. "Hey Stegi! Wo hast du denn Tim gelassen? Ich dachte er wäre bei dir?", sagte Dani, während er mich mit einem Handschlag begrüßte. "Nein, er ist gestern Morgen nach Hause gegangen.", antwortete ich ihm. "Achso, dann kommt er bestimmt..... genau jetzt um die Ecke!" Tim kam auf uns zu, als ich sah, das sein Auge immer noch dick war und jetzt auch seine Hand ein paar Kratzer hatte, welche er gestern Morgen noch nicht hatte. "Alter Tim hast du dich geprügelt? Mal wieder?", lachte Scott. "Wer weiß?", lachte er zurück und begrüßte alle mit einem Handschlag, außer mich. Mir gab er einen Kuss. Pünktlich zum klingeln gingen wir in den Englischunterricht und setzten uns. Als der Lehrer vorne mit dem Unterricht begann, fragte ich Tim nach seinen Kratzern: "War das dein Vater?" Ich nahm unauffällig seine Hand und streichte vorsichtig über seine Wunden. Er nickte. "Wieso hast du mir das nicht gesagt? Warum hast du mich angelogen?" Ich war ein wenig enttäuscht. Er konnte mir doch vertrauen. "Ich wollte nicht, dass du dir noch mehr Sorgen machst!" "Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten. Aber nächstes mal, sagst du es mir okay? Du kannst mir doch vertrauen." Wieder nickte er und wir hörten weiter dem Unterricht zu. Nach der Schule, ging ich auf mein Zimmer und hörte ein wenig Musik. Aber das hielt nicht lange an, denn mein Handy klingelte. Diesmal war Tim. "Tim! Was gibt's?", fragte ich fröhlich. "Kann ich zu dir kommen? Mein Vater ist besoffen. Ich will nicht bei ihm sein." "Klar! Da fragst du noch? Komm her! Das ist ein Befehl!" "Okay, General Stegi! Ich bin sofort da!", lachte er und legte auf. Nach ungefähr 15 Minuten klingelte es an der Tür. "Soldat Tim, meldet sich zum Dienst!", sagte Tim ernst und stellte sich eine Soldatenposition. Ich lachte und er kam rein. "Was denn für einen Dienst?", lachte ich weiter. Er kam näher, legte seine Hände um meine Taille und flüsterte gegen meine Lippen: "Den Dienst, dich glücklich zu machen und zu lieben." Dann küsste er mich. Wir gingen ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf das Sofa und ich setzte mich auf sein Schoss. Unsere Zungen fingen wieder an miteinander zu spielen. Der Moment war perfekt, bis es an der Tür klingelte. "Boahr! Wer stört denn jetzt schon wieder?", fragte ich genervt und wollte gerade aufstehen. Doch Tim, drückte mich wieder gegen sich und sagte :"Ist doch egal." Dann küsste er mich weiter und ich erwiderte den Kuss. Das Klingeln wurde immer doller und verwandelte sich in ein Sturmklingeln. Ich stöhnte auf und ging zur Tür. Tim folgte mir. Ich öffnete die Tür, doch als ich sah, wer dort stand, hätte ich sie lieber zu gelassen. Es war Tim's Vater. "ICH WUSSTE DOCH DAS DU HIER BIST!", schrie er und sah Tim dabei sehr finster an. "Wie bist du hier hergekommen? Woher wusstest du das er hier wohnt?", fragte Tim geschockt. "ICH BIN DIR GEFOLGT! ICH WUSSTE, DASS DU HIER HIN GEHST! HAB ICH DIR NICHT GESAGT DU SOLLST DICH MIT DIESER SCHWUCHTEL NICHT MEHR TREFFEN?" Hör auf!", rief Tim. "ENTWEDER KOMMST DU JETZT FREIWILLIG MIT ODER WENN DU WIEDER ZU HAUSE BIST BEKOMMST DU NOCH MEHR SCHLÄGE, ALS DU SOWIESO SCHON BEKOMMST!" Tim guckte mich an und sagte: "Es tut mir leid." Dann ging er mit seinem Vater mit. Ich schaute ihm schockiert hinterher. Erst als sie um die Ecke waren machte ich die Tür zu. Schon als sein Vater an der Tür so geschrien hat, konnte man seine Alkoholfahne riechen. Ich zweifelte so langsam an unserer Beziehung. Ich will nicht, dass Tim geschlagen wird nur, weil er mich liebt. Er wird zwar in ein paar Monaten 18 und könnte ausziehen, aber sein Vater würde ihm immer noch hinterher gehen und nicht locker lassen. Vielleicht wäre es besser, wenn wir uns trennen. WARTE? Hab ich das gerade wirklich gedacht? Nagut, ich sollte es nicht vor mir selber leugnen. Ich glaube es wäre wirklich besser wenn wir uns nicht mehr sehen, außer in der Schule. Ich beschloss noch einen Tag darüber nachzudenken. Wenn ich am nächsten Tag immer noch so denke, werde ich es tun. So war es dann auch. Am nächsten Tag, dachte ich immer noch genauso wie gestern. Okay, ich sollte nicht mehr länger warten. Umso länger ich warte, umso schwerer wird es. Ich wollte es Tim aber nicht über das Handy sagen. Das ist total lächerlich. Sowas zeigt nur, dass man Angst hat dem anderen es direkt ins Gesicht zu sagen. Ich versuchte also Tim zu erreichen, was auch gelang.
Tim: Hey!
Stegi: Hey! Alles gut bei dir?
Tim: Ja es war nicht so schlimm.
Stegi: Wirklich? Oder lügst du mich wieder an?
Tim: Nein! Wirklich.
Stegi: Okay, ich glaub dir. Wann hast du Zeit? Ich muss mit dir reden.
Tim: Jetzt. Wo denn?
Stegi: Also am besten nicht bei mir. Falls dein Vater bemerkt, dass du weg bist, würde er bestimmt zuerst zu mir gehen. Im Park?
Tim: Okay! Gleich in ner Stunde?
Stegi: Ja, bis gleich.
Tim: Bis gleich! Lieb dich!
Stegi: Ich dich auch...
Na toll, mit diesen Worten, machte er es mir nicht wirklich leichter. Trotzdem musste ich es tun. Ich will nicht, dass er weiter geschlagen wird. Ich machte mich fertig damit ich in einer Stunde im Park war.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top