6 Veränderungen.
┊ ┊ ┊ ★ ISABELL
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Im Speck-Eck war es unglaublich voll. Doch das war Noah und mir total egal. Wir saßen in unserer Stammecke, direkt an der Theke und hatten ein Ale vor uns stehen, inklusive klaren Schnaps. Die dröhnende Musik und den ganzen Störlärm an Gequassel von anderen hörten wir nicht, uns umhüllte Stille. Lediglich den Bass spürten wir ab und an, wenn wir die Hände auf die Theke legten.
»Ich find's gut.«
Blinzelnd starrte ich Noah an und er lachte, dann gebärdete er lässig: »An Harry Potters Stelle würde ich auch zum letzten Strohhalm greifen und ganz ehrlich, Foxy, ich denke, er ist sich durchaus bewusst, was falsch gelaufen ist. Das er dich darum bittet bei ihm einzuziehen ist mutig.«
»Wahrscheinlich«, antwortete ich knapp. »Trotzdem ist das ein ziemlich gewagter Schritt, also direkt zu ihm zu ziehen.«
Aufmerksam sah mein bester Freund mich an: »Du wirst es riskieren, oder?«
»Ja«, ich schluckte hart. »Das wird nicht einfach. Die Reimplantation ist bald und... ich werde wirklich Hilfe brauchen, wenn ich nicht zu meinen Eltern möchte.«
Die Operation würde mich viel Kraft kosten. Immerhin entfernte man alte Technik in meinem Innenohr und das Implantat an meinem Schädelknochen. Zu verschwommen war die Erinnerung an die erste Implantierung.
Vielleicht war das auch ganz gut so.
Tief seufzte Noah und trank sein Bier halbleer. Dann gebärdete er: »Probiere es aus. Sollte es nicht klappen, schleppe ich deinen Kram wieder zurück in die WG.«
Ich musste lachen, doch schließlich wurde mein Blick ernst und ich ließ ihn wissen, dass ich wusste, das seine Familie in letzter Zeit öfters den Kontakt gesucht hatte. Noah leugnete das nicht und erzählte mir davon, dass seine Mutter ihm regelmäßig Kurznachrichten schrieb. »Sie schreibt immer sehr knapp und simpel. Die Emojis hat sie noch nicht gefunden.« Er wirkte verwirrt darüber.
»Soll dein Bruder nun vorbeikommen, oder nicht?«, horchte ich, denn es war immer mal wieder die Rede davon, dass Alec sich London und die Universitäten ansehen wollte. »Er könnte mein Zimmer haben.«
Noah schien unsicher, aber ich überzeugte ihn, dass er Alec so im Blick hatte und mein Zimmer nicht leer blieb. Daraufhin schnaubte er: »Dickkopf würde das sicher auch übernehmen.« Da konnte ich ihm nur zustimmen. Fizzy wäre eher in meinem Zimmer eingezogen als ich ausgezogen.
»Bevor dein Bruder einzieht, solltest du vielleicht mit deiner Mutter sprechen. Immerhin scheint sie den Kontakt zu suchen«, meinte ich und las in Noahs Gesicht Unsicherheit. Das Verhältnis zu seinen Eltern war nie besonders gut, aber ein Schritt in ihre Richtung war vielleicht genau das, was sie sich wünschten. Immerhin suchte seine Mutter ihn von sich aus auf. Und sei das nur, um Alec zu ihm zu schicken.
Ich schlug ihm vor, dass er sich mit ihr an einem neutralen Ort traf, sodass er jeder Zeit gehen konnte, wenn er merkte, dass er sich in die Ecke gedrängt fühlte.
Noah wollte darüber nachdenken und wir ließen den Abend entspannt im Speck-Eck ausklingen.
In den folgenden Tagen pendelte ich zwischen dem privaten Krankenhaus und jenem, wo ich Reimplantiert werden sollte. Harry zu besuchen fühlte sich merkwürdig an. Nicht fremd, eher so, als ginge es darum eine große Schlucht mit Erde zu zuschuppen.
Aber es wurde normaler, irgendwie.
Jedes Mal, wenn ich den Kopf durch die Tür steckte und Harry mich erkannte, da veränderte sich sein Gesichtsausdruck. So auch heute. Er grinste breit und automatisch zuckten meine Mundwinkel: „Du hast dein Shirt auf links an."
Harry blickte an sich herunter und seufzte tief. Ich hörte ihn nur dumpf und vermisste unweigerlich den klaren Klang seiner Stimme. Angestrengt sah ich auf seine Lippen und las ab: „Hilfst du mir?"
Ich trat zu ihm und vorsichtig pellte ich ihn aus seinem Shirt. Dabei blieben mir die zahlreichen Wunden nicht verborgen. Seine Rippen waren geprellt, so wie meine damals bei dem Sturz. Ich wusste, dass er humpelte und seine Knie vom Aufprall des Autos etwas abbekommen hatten.
„Morgen werde ich entlassen", sprach er langsam und als er sein Shirt richtigherum anhatte, da griff er nach meiner Hand. Seine Finger spielten mit meinen und eine Weile sagte niemand etwas, bis er hinzusetzte: „Bleibst du dabei, dass du bei mir einziehst?"
„Ja", antwortete ich und drückte seine Hand. „Ich habe bereits mit meiner WG darüber gesprochen. Mein Zimmer wird weitervermietet."
Erleichterung schien ihn zu durchfluten, so als hätte er damit gerechnet, dass ich einen Rückzieher machte. Mein Kopf sagte mir, ich war dumm, doch mein Bauchgefühl fühlte sich mit dieser Entscheidung gut an.
„Gibt es etwas, was ich in der Wohnung verändern soll?", fragte er mich und ich zögerte. Erst als Harry von sich aussprach, was er dachte, da machte mein Herz einen gewaltigen Hüpfer: „Wir müssen deine Bücher irgendwo unterbringen. Ich räume meine Musik wo anders hin und überlege, ob ich den Keller weiter ausbauen lasse. Dann kannst du die Bücher in die Regale im Wohnzimmer verstauen."
Ich dachte an die riesige Regalwand mit dem Durchgang dazwischen. Prompt hatte ich einen Kloß im Hals. Denn die Musik wich für meine Wörter. Harry hatte sich ordentlich Gedanken gemacht: „Damit dir der Umzug erleichtert wird, möchte ich ein Unternehmen beauftragen. Ist das in Ordnung?"
„Ja", stimmte ich zu. „Dann sollte ich frühzeitig anfangen zu packen." Es war merkwürdig daran zu denken, wie real der Auszug wurde. Ich musste das meinen Eltern noch mitteilen und wollte mit Harry darüber sprechen, wie das mit der Miete aussah.
Als seine Augenbrauen hochrutschten, da bemerkte ich, dass ich mitten im Satz verstummte.
„Das Wort Miete will ich nie wieder von dir hören", ließ er mich schwören. „Wirklich Isabell, ich verstehe, wenn du Gleichberechtigung willst, aber was bestimmte Annehmlichkeiten angeht, überlass das bitte mir."
„Ich will mich nicht daran gewöhnen über meine Verhältnisse zu leben", sprach ich prompt und bemerkte, dass Harry schmerzlich das Gesicht verzog. Erst ein paar Sekunden später begriff ich, was ich damit eigentlich aussagte. Nämlich, dass ich davon ausging, dass unsere Beziehung in der Zukunft enden würde.
Gerade, als ich mich dafür entschuldigen wollte, da durchkreuzte Harry mein Vorhaben: „In Ordnung. Ich setzte eine Miete inklusive Nebenkosten fest. Wenn es hilft, dass du dich besser fühlst."
„Danke."
„Dafür möchte ich deine Eltern kennenlernen und du meine", schob er hinterher. Ich strengte mich sehr an von seinen Lippen zu lesen, doch bei dem Gedanken an meine Eltern lachte ich nervös.
„Das ist wichtig, Isabell."
Der Kloß in meinem Hals war enorm groß, aber ich verstand und versprach Harry, dass ich mich drum kümmern würde. Ich verschwieg, wie nervös es mich machte mir vorzustellen, dass meine Mutter vielleicht nicht ganz so freundlich ihm gegenüber sein würde, wie ich es mir wünschte.
Als die Besuchszeit vorbei war, da erhob ich mich und wieder war es seltsam zwischen uns. Wir gingen seltsam distanziert miteinander um, so als würde sich keiner von uns trauen in ein vertrautes, altes Muster zurückzufallen. Ich wollte, dass es aufhörte und als ich meinen Mantel anhatte, da hielt ich inne.
Harry wollte sich gerade langsam erheben, um mich zum Ausgang zu begleiten, doch ich machte einen großen Schritt auf ihn zu und legte meine Hände auf seine Schultern. Prompt rutschte er wieder auf die Bettkante. Überrascht sah er zu mir hoch und dann handelte ich einfach.
Der Kuss schmeckte vertraut. Warm und so, als würde ich an einen Ort kommen, der für mich absolut sicher war. Sanft glitten meine Lippen über seine, automatisch hatte ich die Augen geschlossen und atmete tief seinen Duft ein. Harrys Arme schlangen sich um meine Hüfte und zogen mich zu sich.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir uns küssten, uns schlicht verloren und die Zeit zwischen unseren Fingern durchglitt. Ich wusste nur, dass ich mich richtig entschied das Abenteuer mit Harry noch einmal zu wagen.
Wenn es erneut schief ging, dann war das so. Aber ich würde mich danach niemals fragen müssen, ob eine zweite Chance es nicht vielleicht doch wert gewesen wäre.
Leicht lehnte ich mich zurück und als ich in sein Gesicht blickte, hatte ich das Gefühl, dass sich unsere Gedanken kreuzten.
Leider war meine Mum nicht ganz so leicht zu überzeugen. #
Ich fuhr bis nach Cotswolds und war so nicht dabei, als Harry aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Seine Familie übernahm es, ihn zurück in die eigenen vier Wände zu schleppen. Ich selbst musste mich für ein ehrliches Gespräch mit meiner Familie wappnen.
Wie gewohnt holte mich mein Bruder Flint vom Bahnhof ab. Er sah unglaublich glücklich aus und durch regelmäßige Textnachrichten wusste ich, dass „Irgendwas mit Tieren", in seiner neuen Berufswahl doch nicht das war, was er sich dachte.
Stattdessen hatte er im örtlichen Jugendzentrum ausgeholfen und festgestellt, dass er es mit schwierigen jungen Kreaturen gut konnte. Sie vertrauten ihm und er fand sich langsam aber sicher in seiner neuen Position ein. Es gab ein Umschulungsprogramm von der Stadt und ob er schlussendlich eine Art Sozialarbeiter wurde oder nicht, wichtig war, das Flint eh seinen Weg fand.
Cotswolds war bunt, die Wälder präsentierten ihr Herbstkleid und obwohl mir all die kleinen Straßen sehr vertraut waren, so merkte ich, dass zu Hause sich anders anfühlte. Vielleicht war ich einfach schon zu lange in London. Oder vielleicht war zu Hause am Ende dort, wo sich das Herz befand.
Mum drückte mich in einer warmen Umarmung und wie aus der Pistole geschossen kam: „Meine Güte, Isabell, deine Haare brauchen dringend einen Spitzenschnitt."
Ich seufzte: „Neuer Rekord, ich bin keine drei Minuten hier."
Mr Big, der alte Dackel meiner Eltern kläffte um meine Beine. Ich bückte mich, um ihn zu streicheln und er warf sich sofort auf den Rücken. Flint schleppte mein Gepäck in mein altes Zimmer und ich begrüßte meinen Vater in der Küche. Er war dazu verdonnert worden Schnippelarbeit zu leisten.
„Bin gleich wieder da, möchte eben rüber zu Granny und Grandpa", sprach ich. Es war fast Tradition, dass ich sofort zu ihnen ging. Ich blieb nie lange, nur um Hallo zusagen. Länger bleiben würde ich am nächsten Tag, wenn beide ihren kleinen Nachmittagsschlaf hinter sich hatten.
Als ich zurück zu meinen Eltern kam, da gab es bereits Abendessen. Ich konnte den Gesprächen am Tisch nicht mehr folgen. Zu dumpf und zu abgehakt hörte ich die Sprache. Außerdem war es anstrengend sich ständig auf das Mundbild zu konzentrieren. Deshalb nahm ich Nachschlag vom Eintopf und tauchte eine weitere Scheibe Brot in die Suppe.
„-Ausflug mit den Kids-!"
„-Neue Azubine ganz passabel, aber-!"
„-Kunde in Gloucester, deshalb-!"
Das waren nur einige der Fetzen.
Als das Essen zu Ende war und ich das Geschirr in die Küche räumen wollte, da verlangte meine Mutter meine Aufmerksamkeit. Langsam sprach sie: „Das machen die Männer, wir gehen in den Salon. Ich kann den Anblick deiner Spitzen nicht mehr ertragen."
So schlimm fand ich es gar nicht, doch ich gab ihr keine Widerworte. Denn meine Mutter war die Frau von uns, die rötliche Locken hatte, die aussahen, als wären sie aus einer Shampoo-Werbung.
Wir nahmen Mr Big mit in den Salon, sodass er auf den Weg dorthin noch seinen abendlichen Spaziergang bekam. Meine Mum schloss den Laden auf und ich fühlte mich sofort wohl. Ihr kleines Reich war nicht übermäßig kitschig, doch gleichzeitig hatte sie es so eingerichtet, dass der Kunde sich willkommen fühlte.
Eine rote Couch dominierte den Wartebereich. Die Wände waren frei von Werbung, die Frisurenalben standen fein säuberlich im Regal und sie bat mich auf einen alten Frisörstuhl mit rotem Leder Platz zu nehmen.
Zögernd kam ich dem nach und sprach: „Mum, können wir zuerst über etwas wichtiges reden?"
Ich sah im Spiegel, wie sie mit einem kleinen Rollwagen, auf dem sich all ihr Frisörbedarf befand, zu mir zurückkam. Auf dem kleinen Hocker rollte sie sich Richtung Spiegel und sah mich aufmerksam an: „Natürlich."
„Es wird dir wahrscheinlich nicht gefallen." Ich hatte ihr schon davon berichtet, dass ich trotz Studium für Cal arbeiten würde. Fotograf werden, das klang danach, als würde man in der Versenkung verschwinden. Aber Cal und Helenes Unternehmen war kein kleiner Laden, der sich so eben über Wasser hielt und in einer Ecke mit schlecht zurechtgemachten Familienfotos warb. Meine Mutter hatte den Berufsweg mäßig begeistert hingenommen.
Jetzt lachte sie allerdings: „Was hast du angestellt?"
Statt um den heißen Brei herumzureden, kam ich direkt zur Sache: „Ich werde bis zum Ende des Monats bei Harry einziehen."
Ihre Augenbrauen schellten in die Höhe und ich machte mich auf ein Donnerwetter gefasst. Aber sie holte nur tief Luft und sprach langsam: „Ich dachte, ihr habt euch getrennt."
„Ja", eigentlich. Was sollte ich dazu sagen? „Es ist kompliziert."
„Dann formuliere es einfacher für mich."
Ich dachte angestrengt nach und schließlich antwortete ich frei heraus: „Ich liebe ihn. Und zwar so, wie ich es zuvor noch nie bei einem anderen Menschen getan habe. Ich weiß, dass es Gründe für die Trennung gab, das habe ich nicht vergessen."
„Aber?", horchte sie abwartend. Ich musterte sie und musste zögerlich lächeln: „Weißt du noch, als du Dad damals rausgeschmissen hast und Mr Big zu uns kam?"
Dieser hatte sich im Wartebereich in seinem Körbchen eingerollt und döste zufrieden. Meine Mutter sah zu ihm und ihre Mundwinkel zuckten: „Sehr gut sogar noch."
„Du hast Dad ewig im Motel schlafen lassen, seine Klamotten in schwarze Säcke gepackt, draußen im Vorgarten stehen gelassen und warst so fest entschlossen, dass er nie wieder einen Fuß ins Haus setzt", führte ich aus. „Damals habe ich dir das total abgekauft."
„Ich weiß, du hast mich eine gemeine Hexe genannt und hast dich heulend in dein Zimmer eingeschlossen", lachte sie.
Natürlich glaubte man als Kind, dass sich die Eltern scheiden ließen. Niemand wollte das. Ich sah sie fest an: „Und dann ist Dad doch wieder bei uns eingezogen und als ich dich fragte, warum, da hast du mir etwas gesagt, was ich nie vergessen habe."
Ihr Lächeln wackelte und schließlich brach sie den Blickkontakt und seufzte. Dann wiederholte sie diesen einen Satz: „Gib jedem Menschen eine zweite Chance, irgendwann brauchst du sie selber."
Sie tätschelte meine Hand: „Du hast recht. Außerdem bist du alt genug, um deine Fehler selbst zu machen."
„Danke schön!", sprach ich sarkastisch.
„Nur eins möchte ich klarstellen, Isabell", sie hob nun drohend den Zeigefinger. „Wenn er diese zweite Chance wirklich wert ist, dann möchte ich, dass du ihn endlich formal richtig vorstellst."
„Das war seine Bedingung zum Einzug", brummte ich und hoffte, dass es meine Mum milder stimmte, aber das tat es nicht. Stattdessen schimpfte sie: „Es war schon unhöflich, dass er dafür keine Zeit hatte!"
Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Ich ließ sie meckern und nickte ab und an. Dann, völlig plötzlich, da hielt sie inne und wirkte, als müsste auch sie mir etwas gestehen. Aber sie war nicht so direkt, wie ich. „Brauchst du Hilfe beim Umzug?"
„Nein, Harry beauftragt ein Unternehmen und meine Freunde packen mit an", außerdem hatte ich nicht allzu viel. Vorher mistete ich richtig aus.
„Also Mum, was liegt dir auf dem Herzen", forderte ich sie mit einem Zwinkern auf, denn auch sie wirkte, als müsste sie noch etwas loswerden. Ihr Lächeln wirkte gezwungen und dann gab sie zu: „Mich hat vor einiger Zeit Noahs Mutter angerufen."
Für einen Moment fiel mir jegliche Beherrschung aus dem Gesicht. „Was?"
„Ja", sie nickte leicht. „Ich weiß, dass dein bester Freund und seine Familie schon immer einige Schwierigkeiten hatten. Aber ich wollte nicht, dass du irgendwann anders von dem Telefonat erfährst."
„Woher hat sie denn deine Nummer?", ich war noch immer völlig platt und die Erklärung war sehr simpel. Als Noah das erste Mal das Wochenende bei mir in Coltswords verbringen durfte, da hatten sich unsere Eltern vorher ausgetauscht. Scheinbar hatte Noahs Mutter die Nummer nach all den Jahren immer noch.
„Was wollte sie?"
„Reden", antwortete Mum knapp. „Über das, was Mütter so beschäftigt."
Ich ließ das sacken: „Vielleicht erklärt der Anruf die Tatsache, dass sie wieder Kontakt zu Noah aufgenommen hat."
Nun war Mum überrascht und freute sich: „Also ist Willow wirklich über ihren Schatten gesprungen. Das ist schön."
„Gibt es einen besonderen Grund dafür?", ich wollte auf alles vorbereitet sein und Noah im Ernstfall beispringen. Aufmerksam sah ich auf ihre Lippen, um auch ja kein Wort falsch zu lesen.
Meine Mutter erhob sich jedoch nur und sprach: „Zweite Chancen sind etwas Wunderbares, wenn man mutig genug ist danach zu fragen." Damit schien sie alles gesagt zu haben. „So, und jetzt kümmern wir uns um deine Haare."
Ich hakte beim Thema nicht nach, stattdessen konnte ich beobachten, wie sehr es meine Mutter immer noch liebte an meinen Haaren herumzufummeln. Schneiden, Waschen, Föhnen wurden noch aufgepeppt von einer Haarkur und manikürten Nägeln. Ich sollte öfters nach Hause fahren und sprach, als ich mich fertig im Spiegel betrachtete: „Können wir daraus eine Tradition machen? Nur du und ich hier?"
Mum hielt inne, dann strahlte sie: „Sehr gern. Aber eine Tradition können wir auch bei dir weiterführen. Dafür brauchen wir nicht den Laden." Ich verstand den Hinweis, nämlich, dass sie eingeladen werden wollte, nachdem ich bei Harry eingezogen war.
„Ist notiert."
Und dann, ohne dass ich einen besonderen Grund dafür hatte, musste ich sie in den Arm nehmen. Zuerst war sie überrascht, doch dann erwiderte meine Mutter meine Umarmung und ich spürte an dem Lufthauch, dass sie mir etwas sagte, was ich akustisch nicht verstand.
Ich wusste auch so, was sie gesagt hatte.
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HERZLICH WILLKOMMEN!
Ich traue mich ehrlich gesagt gar nicht das Nachwort zu schreiben xD ja... es ist sehr, sehr, seeehr lange her und das tut mir auch unendlich leid. Falls hier noch jemand dabei ist, wow... du verdienst einen Orden für deine Treue, wirklich!
Q_Q
Es war etwas schwierig in diese Welt schreibtechnisch wieder reinzukommen, aber lasst euch versichern, die nächsten 6 Wochen wird es auf jeden Fall regelmäßig ein Upate geben, denn die Kapitel sind bereits geschrieben. Ich wollte eigentlich warten, bis ich mindestens 10 habe, aber... die Zeit wird einfach zu lang.
Deshalb, willkommen zurück! Ich hoffe, euer neues Jahr hat gut angefangen und ihr geht die letzten Meilen mit Isabell, Harry, Noah, Niall und all den anderen zusammen <3
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