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 Unknown familiar

"He-Hey", kam es von mir, und der Blondschopf grinste mich an. Sein Lächeln war unglaublich süß. "Ich bin Manu.", stellte ich mich dann vor, und fand die Sicherheit in meiner Stimmlage wieder. "Schöner Name.", kommentierte er das ganze," setzt dich doch!"

Lachend nickte ich, und machte es mir auf den Steinstufen gemütlich. "Wie ist dein Name?", fragte ich neugierig. Doch eine Antwort sollte ich scheinbar nicht bekommen, denn stattdessen verwickelte er mich in ein spannendes Gespräch. Wir fingen an, die Menschen um uns herum zu analysieren. Wir philosophierten über das Leben, über Menschen. Außerdem fingen wir viel zu oft an zu lachen, und auch stellte sich heraus das ich eine Klasse über ihm bin.

Irgendwann wurden es weniger Schüler auf dem Pausenhof, was uns verwunderte. Doch dann wurde mir klar:" Verdammt! Wir müssen die Klingel über-hört haben." Erst musterte mich der Junge, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen worden, doch dann nickte er heftig. Sein Gesichtsausdruck dabei, bescherte mir einen Lachanfall, und er stimmte sofort mit ein. Ich wuschelte ihm durch die Haare, und noch bevor er sich darüber beschweren konnte, erzählte ich:" Danke dir. Für die Pause." Er war wohl sprachlos.

Für einen weiteren, magischen, Moment vergaßen wir alles um uns herum und blickten uns nur zufrieden in die Augen. Bis er vollkommen verpeilt aufsprang, um sich hektisch zu verabschieden. Dann lief er in einem Wahnsinns Tempo zu seiner nächsten Stunde. Er ließ mich, mit einem Grinsen auf dem Gesicht zurück. Wir waren beide einfach viel zu verpeilt.

Während ich mich gemütlich auf den Weg zu meinem Klassenzimmer machte - da ich es nicht wirklich eilig hatte, mich wieder zwischen Taddl und Ardy zu setzten - dachte ich über den Unbekannten Jungen nach. Er hatte etwas vertrautes an sich. Wir haben uns heute verhalten, als würden wir uns schon unser ganzes Leben lang kennen. Er gab mir das Gefühl von Sicherheit und ich habe sofort meine ganzen Probleme vergessen. Ich hab nicht nachgedacht, ich hab einfach nur gelacht und übelst den Schrott erzählt. Und er hat dann darüber gelacht, als wäre ich unglaublich witzig.

Schmunzelnd musste ich an seine Worte zurück denken. "Menschen sind nun Mal alle nur Menschen, ganz egal, ob gut oder böse. Ganz egal ob Junge oder Mädchen." Er hatte Recht.

Nach guten Fünf Minuten war ich dann wieder in der Klasse, hatte ordentlich Ärger von Herr Delent einkassiert, und ließ mich dann auf meinen heiß begehrten Platz neben Taddl fallen. Und er war einfach ruhig. Er sagte nichts, er ließ keine abwertende Bemerkung über mich fallen. Nein, er war vollkommen stumm. Und es gefiel mir gar nicht. Sein Blick lag die ganze Stunde lang auf mir, als würde er in mich hinein schauen. Als würde er mich plötzlich kennen. Was zum Teufel war hier nur los?

[❁❁❁]

Der Schultag war fast geschafft, ich hatte nur noch ein paar Schritte zu gehen und ich war hier endlich draußen. Ich sah schon mein Ziel vor Augen, der Schul-Eingang war nicht mehr weit entfernt. In meinem jetzigen Fall wohl eher Schul-Ausgang.

Draußen angekommen atmete ich tief durch, war glatt stolz auf mich das ich den Tag überstanden hatte. Und das ganze ohne Patrick. Ohne seine Liebe, ohne seine Stimme. Ohne die Sicherheit die er mir normalerweiße schenkte. Diese hatte ich heute von dem unbekannten Jungen aus der Pause bekommen, der mir seit unserer Begegnung nicht mehr aus dem Kopf ging.

Was hatte er nur an sich gehabt, das ich ihm sofort alles anvertrauen können? War es sein liebliches Lachen, und sein zuckersüßes Grinsen wodurch seine Grübchen zum Vorschein kamen? Oder seine Art, die ich von mir selber nur all zu gut kannte? Ich wusste es nicht, und ich hatte noch viele Fragen an ihn. Ich wünsche mir, mehr über ihn zu wissen. Angefangen bei seinem Namen, zum Beispiel. Wie könnte er nur heißen?

Aus meinem Blickwinkel konnte ich Taddl, sowie Ardy erkennen. Die beiden verabschiedeten sich gerade brüderlich, und gingen dann in verschiedene Richtungen. Und Taddls Weg führte direkt zu mir. Eine leichte Panik kam in mir auf, ich will gar nicht wissen was er von mir wollte. Sein Blick lag schon wieder auf mir, und brannte sich in meine Haut ein. Mir wurde wahnsinnig warm und ich konnte nicht wirklich erklären warum: aber allein seine Anwesenheit macht mich extrem nervös.

"Manuel.", erklang seine Stimme, direkt vor mir und ich zwang mich selbst dazu, seinem Blick Stand zu halten. "Mein Name.. Ja?", brachte ich heraus, und innerlich lachte ich mich aus. Warum klang meine Stimme so zerbrechlich? Anders als erwartet, schien Taddl dies aber gar nicht zu bemerken. Er grinste nicht einmal so dämlich, wie normalerweise. Vorsichtig runzelte ich meine Stirn. Er schien mehr verwirrt.

"Taddl? Was willst du?", fragte ich noch einmal nach. Scheinbar riss er sich jetzt zusammen, und fragte dann:" Wegen der Gruppenarbeit, wie wär's wenn wir zu mir gehen?"

Geschockt. Ja ich war geschockt. Und deshalb dachte ich nicht nach, und brachte schlagartig ein :" Nein!" heraus. Der Ton war zu laut, zu auffällig. Aber keine zehn Pferde bringen mich zurück in sein Haus. Seine Eltern werden mich erkennen. Die Erinnerungen würden mich komplett fertig machen, sobald ich über die Türschwelle treten würde. Also: nein!

"Ist ja gut, dann halt nicht? Beruhig dich! Ich hab darauf genauso wenig Lust wie du. Spast..", erklärte er mir. Und da war er wieder. Der Taddl den ich kannte. Der alte Taddl. Nein, der neue. Früher war er so nicht. Zumindest nicht zu mir. Vorsichtig schluckte ich. Einerseits war ich erleichtert, das er sich nicht mehr so komisch nett und unauffällig benahm. Anderseits mochte ich seine Art mit mir zu reden, mit mir umzugehen auch nicht. Ich bin so kompliziert.

Und dann dachte ich wieder nicht nach. "Wir können zu mir. Morgen nach der Schule?"

Innerlich schlug ich mich dafür. Wie soll ich dass denn überleben?

"Okay, gerne." Er zog sein Handy aus der Tasche, und fragte mich nach meiner Nummer die ich ihm verwirrt diktiere.

"Ich schreib dir noch.", waren die letzten Worte die ich von ihm hörte, dann ging er und langsam verfiel meine Anspannung die in den letzten Minuten gewachsen ist.

Mit einem mulmigen Gefühl schlug ich meinen Heimweg ein.

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