78. Jack
---------------------- Sicht von Niall--------------
Nun stand ich hier! Vor meinem neuen Klassenzimmer! Ich konnte nicht fassen, dass mein Bruder ernsthaft gedroht hatte; mir Fernsehverbot zu erteilen; nur damit ich lernen würde. Also mal ehrlich....wer braucht schon Schule? Man lernt doch sowieso nur unnützes Zeug. Alles, was ich zum Leben brauche, habe ich bereits! Und dies war mein Bruder Cyrian!
Schon seit längerem war ich nicht mehr in einem Klassenzimmer und zu dem überhaupt unter fremden Menschen. Ich wusste auch nicht mehr; wie man sich gegenüber anderen verhalten soll.
Dies war auch der Grund, warum ich ohne anzuklopfen die Tür öffnete und gezielt hinein ging. Sofort starrten mich viele Augen an; was echt sehr unangenehm war, jedoch ignorierte ich sie gekonnt. Ich stoppte vor einem braunen Holztisch; an dem eine junge Frau saß, deren Haare zu einem strengen Zopf gebunden war. Sie sah damit noch viel älter aus, als sie überhaupt war. Doch dies zeigte eindeutig; dass sie die Lehrerin sein musste.
Ich verbeugte mich und leicht und drehte mich danach zur Klasse, die mich gespannt ansah. Die Lehrerin rieb sich kurz die Schläfen, ehe ihr wieder mein Name einfiel. Dies dachte ich jedenfalls oder sie hatte starke Kopfschmerzen.
Doch eigentlich war mir der Grund dafür relativ egal, immerhin war ich nicht aus freien Stücken hier.
Sie stand auf und zeigte mit der Hand in meine Richtung. Als ihre klare Stimme durch den Raum ertönte:,, Hallo liebe Klasse! Dies wird euer neuer Schüler sein, sein Name ist .... ähm... Niall...! Ich hoffe, dass ihr ihn nett bei euch aufnehmt!"
Damit schloss sie die kurze Rede und begab sich zur Tafel. Mit dem Rücken zu mir gewandt, fügte sie hinzu:,, Niall, du kannst dich in die letzte Reihe setzten, da ist noch ein Sitzplatz frei!" Ich befolge dies und ließ mich auf den einzig freien Stuhl nieder. Neben mir saß nur ein Junge, der mit einem Stift in der Hand spielte und mir keinerlei Beachtung schenkte. Doch dies störte mich nicht, ich fand es sogar besser!
Den ganzen Unterricht lang, schaute ich gelangweilt aus dem Fenster. Zum Glück wurde mir dieser Platz zugeteilt, weshalb ich auch den ganzen Tag damit verbrachte, den Himmel zu erkunden. Cyrian hatte immerhin nicht erwähnt; dass ich auch mitmachen musste!
Nachdem der Gong ertönte, stand ich auf, nahm meinen Rucksack und warf ihn mir über die Schulter. Danach verließ ich lässig den Raum ohne auch nur mit einem meiner neuen Klassenkameraden ein Wort gewechselt zu haben oder mich zu verabschieden.
Als ich den Gang entlang lief, hörte ich auf einmal meinen Namen. Kurz blieb ich stehen und drehte mich in die Richtung; aus der die fremde Stimme kam. Der Junge von vorhin spurtete eilig zu mir und stützte sich außer Atem auf die Knie. ,,Was willst du?", fragte ich genervt und wollte gerade weiterlaufen, als der Kerl mich am Handgelenk festhielt. ,,Bitte warte, Niall!", sagte dieser; worauf ich ihn mit tötlichem Blick musterte.
,,Fass mich nicht an!", giftete ich in einem solchen unheimlichen Ton von mir, dass ich selbst überrascht war.
Er war zwar zwei Köpfe größer als ich, doch mich schüchterte dies nicht ein. Erst jetzt sah ich ihm richtig ins Gesicht. Er hatte kurze dunkelbraune Haare und ein lässiges Oberteil an, weshalb man auch seine beiden Schulter sah. Doch das, was an ihm meine Interesse weckte, waren seine Augen. Eines war ror und das andere blau.
Noch nie hatte ich so jemanden gesehen. Er lächelte mich nur an und ließ mich los. ,,Entschuldigung!", gab er nur von sich und kam mir gefährlich nahe. ,,Aber ich konnte nicht anders...du bist wirkich süß!", fügte er hinzu, wobei er den Rest fast nuschelte. Dennoch konnte ich ihn verstehen und lief sofort rot an. Was macht er nur?
Mein Herz fing auf einmal schneller an zu schlagen und nur noch ein paar Zentimeter trennten uns voneinander. Doch als er meine Hand berührte, schubste ich ihn davon. Noch immer fühlte sich mein Körper seltsam an; während seine Augen ruhig auf mir ruhten. Und da realisierte ich, dass ich über die Sache mit Justin noch nicht drüber hinweg war. Früher hatte ich auf eine einfache Berührung nicht so reagiert; doch nun war es anders.
Dieser Kerl machte mich regelrecht verrückt und ich hatte keinen Schimmer wieso. Und die Vorahnung beschich mich, dass er mich kurz vorher geküsst hätte, wenn ich ihn nicht vorher aufgehalten hätte.
,,Sorry, wenn ich dich beträgt habe!", sagte dieser aufeinmal und riss mich aus meiner Trance. Ich atmete tief ein und Aus und erwiderte:,, Schon ok!" Danach wandte ich mich zum Gehen; denn dieser intensive Blick war mir sehr unangenehm. Mir kam seine Art zwar unschuldig vor, aber seine Aura sagte etwas ganz anderes. Ich wusste; was er wollte, denn mir kam er eher wie ein Raubtier vor, der sich jeden Moment auf seine Beute stürzten wollte. Nur das ich diese Beute war und ich es ihm nicht leicht machen werde. Zum lernen war ich zwar zu faul, aber Menschen zu durchschauen konnte ich perfekt.
,,Mein Name ist übrigens Jack!", rief er mir noch hinterher, wobei ich mich innerlich irgendwie freute.
Schnell schob ich diesen Gedanken beiseite. Nie im leben werde ich mich in diesen Jack verlieben!
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