72. Das Weihnachtsmahl
Letztendlich stellte ich Tenji und meine Mum einander vor. Sie waren sich sofort sympathisch, was mich ehrlich gesagt sehr gefreut hatte.
Nach einer Weile musste meine Mutter dann auch wieder los und wir verabschiedeten uns voneinander. Bevor sie ging, sagte sie noch:,, Ich werde Justin jetzt erstmal irgendwie daraus holen! Wenn es was neues gibt, informiere ich auch. Feiert noch schön zusammen!"
Ich war glücklich darüber, dass sie es nicht schlimm fand; dass ich schwul war. Vielleicht hatte sie es aber auch gar nicht bemerkt! Da war ich mir auf jeden Fall nicht so sicher.
Nachdem sie außer Sichtweite war, standen wir nur noch zu dritt in meiner Wohnung. Niall' s Ausstrahlung kam mir ein wenig traurig vor, doch verstehen konnte ich ihn. Und ich muss sagen, dass ich sie auch sehr vermisst hatte.
Die Situation mit Justin ging mir zwar nicht aus dem Kopf, doch verdrängen wollte ich sie so lange wie nur möglich, immerhin will ich heute nur noch an Tenji denken.
Erst bei dem Gedanken fiel mir ein wie viel ich noch vorbereiten wollte.
Zum Glück rief wenig später Annelina bei uns an und fragte Tenji, ob sie den Mittag zusammen verbringen wollten, da es immerhin Weihnachten war. Zuerst warf er mir einen fragenden Blick zu, den ich aber nur zugern mit einem Lächeln auf den Lippen und einem einfachen Nicken, erwiderte. Fröhlich umarmte er mich dann und sagte seiner Schwester zu.
Niall ließ sich wie immer auf dem Sofa nieder und schaute fern. Zumal er ein hoffnungsloser Fall war, machte ich mir um ihn auch keine Sorgen. Er hatte keinerlei Freunde und nur ich stand ihm wirklich nahe. Naja und nun auch Tenji und unsere Mutter...
Jedenfalls machte Tenji sich ,nachdem er alles notwendige eingepackt hatte auf den Weg, um sich mit Annelina zu treffen.
Ich musste mich beeilen; da ich nicht wusste wie lange er wegbleiben würde. Schnell holte ich das benötigte Material und begab mich ins Bad. Dort ließ ich schon ein wenig heißen Wasser einlaufen, da es sonst zu lange dauern würde, bis die Wanne vollgelaufen war. Dann verteilte ich Rosenblätter auf der Wasseroberfläche und gab etwas Badeschaum bei. Dann stellte ich mehrere Kerzen verteilt im ganzen Raum auf, die ich später noch anzünden wollte. Fertig geschmückt, begab ich mich ins Schlafzimmer und verteilte auf dem Weg dorthin eine Spur von roten Rosen. Diese endete dann auf meinem Bett, welches ich extra frisch bezogen hatte.
Nun musste ich noch das Essen zubereiten und mich selbst schick machen.
Das Essen dauerte nicht lange; da Niall mir ausnahmsweise mal zur Hand ging. Nachdem wir den Tisch gedeckt hatten und den gefüllten Braten in den Ofen geschoben hatten, ging ich in die Dusche. Das Wasser prasselte auf meine Haut und hinterließ ein angenehmes prickeln. Ich genoss diese Abkühlung und schäumte mich ein.
Nachdem auch dies erledigt war, spülte ich den Schaum weg und verließ die Duschkabine.
Mit einem Blick auf die Uhr, fing an mich abzutrocknen.
Danach föhnte ich mir die Haare und stylte sie. Anschließend suchte ich mir noch passende Klamotten heraus, die aber mehr bequem waren als extravagant und ging wieder hinunter in die Küche. Dort war derweil das Essen fertig, welches ich jedoch noch im Ofen ließ, damit es warm blieb.
Es dauerte eine Weile bis es klingelte und ich Niall aufforderte die Tür zu öffnen, währenddessen hastete ich schnell ins Bad und ließ den Rest des heißen Wassers einlaufen. Danach ging ich wieder zurück und erwartete Tenji; der mich sofort; als er mich sah von oben bis unten musterte.
-------------------- Sicht von Tenji----------------
Nachdem ich den Nachmittag mit meiner Schwester verbracht hatte, lief ich nach Hause. Schon als ich das Haus von weitem sah, fing mein Herz bei dem Gedanken an Cyrian, schneller zu schlagen an und Vorfreude machte sich in mir breit. Schon die letzten Tage über hatte ich mir um diesen einen Abend Gedanken gemacht. So etwas wie:,, Was bekommst du? Oder was schenkst du ihm?"
Aber am meisten freute ich mich auf die gemeinsame Zeit mit meinem Geliebten.
Als ich mit einer Tüte in der Hand vor seiner Haustür stand, klingelte ich. Wenig später wurde auch sogleich die Tür geöffnet und ein betrübter Niall stand darin. ,,Ob er noch immer angeschlagen ist wegen der Sache mit Justin?", dachte ich besorgt und trat ein. Die Tür fiel wieder ins Schloss und ich folgte Niall zum Esszimmer. Sofort erstarrte ich! Der Anblick war einfach zauberhaft, fast wie aus einem Märchen!
Überall leuchtete es und der Esstisch war mit Kerzen verziert worden, die alle fröhlich vor sich zu brennen schienen. Es kam mir so vor als wäre alles im Raum lebendig!
Mit einem Lächeln im Gesicht und erwartete mich schon Cyrian. Als ich ihn ansah, schnappte ich kurz nach Luft. ,,Er war sooo heiß! Und er gehört nur mir alleine!", dies dachte ich genau in dem Moment. Cyrian hatte sich schicke, aber zugleich auch enge Kleidung herausgesucht; sodass man deutlich die Spuren seiner Muskeln erkennen konnte und man sah auch leichte anzeigen eines Sixpack. Schon immer hatte ich mich gefragt, woher er nur einen solchen sexy Körperbau herhatte.
Ich konnte nicht anderes als das schamante Lächeln von ihm zu. erwidern. Cyrian kam auf mich zu und zog mich zu einem der Stühle. Ich setzte mich und er schob den Stuhl wie ein Gentleman weiter nach vorne. Danach setzte er sich mir gegenüber. Das Essen wurde von Niall herbei gebracht, was mich irgendwie traurig machte. ,,Hatte er keine Lust auf Weihnachten und gar keine Freunde, mit denen er etwas unternehmen könnte?", dachte ich und schien anscheinend besorgt drein zu blicken, denn Cyrian nahm meine Hand in seine und fragte, ob es mir nicht gut ginge. Sofort schenkte ich Cyrian ein Lächeln und schüttelte den Kopf, gerade nachdem Niall den Braten auf den Tisch gestellt hatte und wieder in der Küche verschwand; beugte ich mich zu Cyrian vor.
,,Hat Niall keine Freunde; die ihm beistehen?", fragte ich leise, worauf seine Miene ernst wurde. ,,Nein!", flüsterte er zurück und fügte hinzu:,, Aber keine Sorge ich habe mir darüber schon Gedanken gemacht!"
Erleichtert seufzte ich und lehnte mich wieder zurück, als Niall mit dem Beilagen kam und alles vor uns hin stellte. Danach setzte er sich an den Rand des Tisches, was nicht weit weg von uns war und begann zu essen. Wir taten es ihm gleich und ich muss sagen, dass ich soetwas leckeres noch nie an Weihnachten gegessen hatte.
Aufeinmal stand Cyrian auf und holte eine Flasche Rotwein. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er in zwei Weingläser die rote Flüssigkeit einschenkte.
Nach einer halben Stunde waren wir alle satt und Cyrian und ich sogar etwas angetrunken. Zum Glück waren wir aber beide noch bei Sinnen.
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