63. Die Verlobung

Nachdem wir das Haus betreten hatten, nahm Tenji heimlich meine Hand. Er hatte einen starken Griff und warf mir nur einen bittenden Blick zu. Ich drückte seine Hand einmal fest, um ihm zu zeigen, dass es in Ordnung sei. Zusammen näherten wir uns seinen Eltern. Seine kleine Schwester folgte uns, nachdem sie die Tür geschlossen hatte.

,,Hallo, mein Schatz!", sagten Tenji Eltern mit einem hinterhältigen Grinsen im Gesicht. Wir begrüßten sie und setzten uns auf das Sofa in der Nähe. Seine Eltern und Annelina saßen uns gegenüber, wobei das Mädchen sofort auf ihr Zimmer geschickt wurde.

,,Also wollen wir zur Sache kommen!", begann Tenjjs Mutter und schaute aufeinmal sehr ernst drein.
Ich merkte wie Tenji sich neben mir anspannte. Sein Vater sagte:,, Wir wollen gleich zum Punkt kommen! Wir haben für dich eine Verlobung organisiert. Sie ist die Tochter eines berühmten Geschäftsunternehmers, der mit mir verhandelt.
Wir haben beschlossen, dass du sie zur Frau nehmen wirst, um das Band zwischen unseren Unternehmen und unserer Familien zu stärken. Sie ist sehr reizend und hübsch. Du wirst sie morgen Abend bei einem Dinner kennenlernen. Außerdem ist ihre Familie wirklich reich! Sie wird uns sehr berühmt machen!"

Ich konnte es nicht fassen! Sie haben eine Verlobung organisiert, während ihr Sohn tagelang nicht erreichbar war. Hallo, was sind das denn für Eltern. Es ist sowas von offensichtlich, dass sie Tenji nur benutzen. Sie sind solcher Abschaum! Voller Wut musste ich mich zusammenreißen Tenjis Vater keine zu verpassen.

Dieser wartete ungeduldig auf Tenjis Reaktion, was man an seinem Gesicht deutlich erkennen konnte.

,,Das soll wohl ein Scherz sein! Wie könnt ihr es wagen so über mein Leben zu bestimmen? Sonst schert ihr euch auch einen Dreck um mich und Annelina. Ist es wegen des Geldes und der Popularität, oder was?! Außerdem wisst ihr, dass ich nicht mehr auf Frauen stehe!", schrie Tenji nach ein paar Minuten des Stillschweigens und stand voller Empörung auf. Er hatte meine Hand noch immer nicht losgelassen, weshalb ich auch das Zittern seinerseits spüren konnte. Tränen hatten sich in seinen Augen gebildet, sodass ich ihn in den Arm nahm. Im Stehen lehnte er seinen Kopf auf meine Schulter, während ich ihn leise tröstete.

Seine Eltern lachten amüsant auf und meinten in spitzem Tonfall:,, Ja, wir sind uns bewusst, dass du auf das selbe Geschlecht stets. Aus diesem Grund haben wir auch beschlossen der Verlobung zuzustimmen. Die letztendliche Entscheidung lag bei der jungen Dame Alice. Mit ihrer Einstimmung haben wir die richtige und beste Entscheidung für unseren einzigen Sohn getroffen. Und natürlich sind wir dem Profit nicht abgeneigt, doch hauptsächlich ist dies durch den Wunsch Alice in Kraft getreten. Zu Beginn hatten wir nichts damit zu tun. Wir wollten dich auch nicht an ein solches prachtvolles Mädchen wie sie verheiraten. Aber naja...so hat es sich nun entwickelt! Also gehorche uns!"
Tenji ballte seine Hände zu Fäusten und schrie:,, Nein, dass werde ich nicht!"

,,Was glaubst du wer du bist!", schrie sein Vater und stand auf. Er kam mit schnellen Schritten zu uns und gab Tenji eine ordentliche Backpfeife. ,,Du wirst gehorsam sein!", meinte er drohend und packte Tenji am Handgelenk. Dieser war noch immer geschockt und hielt sich seine pochende Wange. Sein Blick wurde schnell düster und zornig. Doch kein Vergleich zu meinem. Ich kochte nur so und stand bedrohlich auf.

,,Was sollte das!", schrie ich Tenjis Dad an und packte seine Hand, die immer noch um Tenjis Hangelenk gelegt war. Sein Vater warf mir einen wirklich angsteinflössenden Blick zu. ,,Fass mich nicht an!", meinte dieser und fügte hinzu, dass ich nichts mit dieser Familienangelegenheit zu tun hätte.

,,Und ob ich das Recht habe! Immerhin bestimmt ihr gerade über die Zukunft meines Geliebten!", erwiderte ich unkontrolliert. Ich konnte spüren wie sehr mein Körper durch die ganze Wut bebte. ,,Ich liebe Tenji und werde niemand an seine Seite lassen außer mir!", fügte ich hinzu und gab Tenji vor seinen Eltern einen leidenschaftlichen Zungenkuss. Sein Vater hatte voller Schock seinen Griff locker gemacht und trat einige Schritte zurück, nachdem ich ihn losgelassen hatte.

Tenji schloss seine Augen und erwiderte natürlich sofort, was mich zum Schmunzeln brachte. ,,Hört sofort auf!", schrie eine feminine Stimme, doch ich konnte sie nicht mehr weiter wahrnehmen. Ich war zusehr in Tenjis gerötetes Gesicht vernarrt. Nachdem der Kuss fertig war und wir uns voneinander lösten, sagte Tenji kein einziges Wort. Er starrte mir nur mit einem solchen niedlichen Ausdruck an, dass ich auch rot wurde.

,,Hört mal her! Die Verlobung könnt ihr euch sonst wo hinstecken. Ich werde Tenji niemandem überlassen. Egal ob Mann oder Frau! Er gehört einzig und alleine mir! Wehe ihr kommt noch mal angekrochen und gibt noch mehr solchen Schwachsinn preis. Ich verachte solche Eltern wie ihr es seid! Macht euch nicht einmal sorgen, um euren einzigen Sohn!" , sagte ich mit einem wütenden Ausdruck, so als würde ich sie mit meinem Blick töten können.

Ich strich Tenji über seine zarten Lippen und schenkte ihm ein herzliches Lächeln. Danach nahm ich ihn in den Arm und zehrte ihn aus dem Haus. ,,Das werdet ihr beide noch bereuen!", schrie der Mann uns hinterher, doch ich nahm dies nicht ernst.

Hätte ich es mal getan, dann wäre alles anders gekommen...

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