Letztendlich senkte ich meine Hand und ließ mich auf mein Bett fallen. Irgendwie geht gerade alles schief, dachte ich bei mir und legte meinen Arm auf meine geschlossenen Augen. Nach einer Weile konnte ich mir das weinende Gesicht meiner Schwester vorstellen, wie ihre  glasklaren Tränen auf den Teppich fielen und ihre Augen rot angeschwollen waren. Ich hielt diese Wahnvorstellung nicht länger aus und riss meine Zimmertür auf, rannte zu Annelinas Zimmer und tat das gleiche wie bei meiner Tür, sodass es einen lauten Knall gab und  meine Schwester mich entgeistert anstarrte. ,, Was ist, onii-chan (Bruder)?", fragte sie mich zögerlich.

,,Es tut mir leid!", brachte ich nur heraus und fiel meiner Schwester um den Hals. Ich spürte, wie ihr Herzschlag schneller wurde und ihr Gesicht sich rötete, was mich in einer anderen Situation zum Schmunzeln gebracht hätte, aber in diesem Moment konnte ich nur sprachlos mein geliebtes Geschwisterchen im Arm halten. Es verging eine Weile bis wir uns voneinander trennten. Meine Schwester streichelte mir behutsam über den Rücken und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Ich fragte:,, Warum weinst du denn?" Sie schüttelte dabei nur ihren Kopf und lächelte mich an. ,,Nichts!", sagte sie leise und ich wischte ihr die Tränen weg. ,,Ich bin einfach glücklich, dass du dir Sorgen um mich machst!", flüsterte sie leise, worauf ich sie noch einmal eng an mich drückte.

Danach verließ ich das Zimmer und begab mich zu Bett. Am nächsten Tag bekam ich wieder viele Nachrichten von der unbekannten Nummer und es fing an mir auf die Nerven zu gehen, sodass ich schrieb:,, Wer bist du? Warum schreibst du mit mir?" Egal was ich auch schrieb, nie bekam ich eine ernstgemeinte Antwort und so blockierte ich ihn und dachte nicht mehr weiter daran, aber dies war mein Fehler gewesen, ihn zu ignorieren!