34. Der Wutausbruch

Ich wurde von hellen Sonnenstrahlen geweckt, die durch das Fenster in mein Zimmer schienen. Kurz darauf konnte ich etwas warmes an meiner Brust spüren und musste augenblicklich lächeln. Tenji schlief noch immer seelenruhig vor sich in, während er sich an meinen Körper kuschelte. Ich konnte seine nackte Haut wahrnehmen, wie sie immer und immer wieder gegen meine rieb. Sie war zärtlich und rein wie bei einem unschuldigen Kind! Egal wie man es auch wendete, Tenji war einfach zum Anbeißen süß!

Ich strich ihm durchs Haar, während ich seinem gleichmäßigem Atem lauschte. Zu gerne hätte ich die Zeit angehalten, damit dieser schöne Moment ewig währt, doch leider meinte man es nicht so gut mit mir. Es dauerte nicht lange da ertönte erneut mein Handy. Ein neuer Anruf?! Ich schaute vorsichtig aufs Display und ehe ich mich auch versah, bereute ich diese Tat sofort wieder. Diese Nummer ließ das Blut in meinen Adern gefrieren und ich musste den Kloß im Hals runterschlucken um damit fertig zu werden. Mein ganzer Körper spannte sich an und es schossen schon wieder die vielen Bilder in meinen Kopf, welche ich seit jenem Tag verdrängt hatte.

Mein Kopf pochte stark und mir wurde augenblicklich warm. Voller Panik hielt ich mir meine Hand an über die Augen und atmete tief ein und aus. Nach einer Weile seufzte ich!
Das Handy verstummte, worauf auch die schlimmen Erinnerungen wieder verschwanden. Meine Sicht war leider noch etwas verschwommen. Ich hatte das Gefühl als würde ich austrocknen so sehr sehnte sich mein Rachen nach Wasser.

Ich strich mir meine Haare aus dem Gesicht und schob Tenji ganz vorsichtig und langsam von mir runter. Danach erhob ich mich aus dem Bett und schlenderte schwankend in mein Bad. Dort angekommen stieg ich in die Dusche und machte mich sauber. Nachdem ich mich wegen des kalten Wassers besser fühlte und wieder einen kühlen Kopf bewarte, drehte ich den Wasserhahn zu und trocknete mich ab.

Ich sah in den Spiegel, der über dem Waschbecken hing und seufzte erneut. Mein schöne Nacht wurde gleich am Morgen zunichte gemacht! So ein verdammter Mist! Ich habe gehofft, wir hätten noch etwas Zeit! Voller Wut schlug ich meine Faust gegen mein Spiegelbild und fluchte vor mich hin. Du totaler Vollidiot!

Verzweifelt senkte ich meinen Arm, nachdem ein lauter Knall ertönte und der Spiegel in viele kleine Scherben zerbrach. Das Blut floss an meiner Hand hinab auf den Boden, wo sich schon eine kleine Lache gebildet hatte.

Doch fühlen konnte ich den Schmerz nicht! Meine Gedanken hingen nur zwischen Justin und Tenjji.
Ein Weile blieb ich reglos stehen und lauschte dem Fallen meines Blutes.
Meine Blick war gesenkt und ich starrte die Fließen des Badezimmers so an als wäre es das interessanteste der Welt. Natürlich war es dies eindeutig nicht!
Doch in diesem Moment war ich einfach zu verzweifelt gewesen!

Erst als mein Handy erneut klingelte, begann ich mich aus meiner Starre zu lösen. Erst dann fiel mir auf, was ich angerichtet hatte! ,,Noch schlimmer kanns ja net mehr kommen!", dachte ich frustriert, doch leider musste ich mich ja irren.

Es war wieder die gleiche Nummer! ,,Dieser verdammte Kerl woher hat er nur meine Nummer bekommen?!", dachte ich innerlich und drückte auf 'Anruf ablehnen'.

Danach suchte ich mit nur einem Handtuch untenherum bekleidet in meinem Zimmer nach Verbandszeug und Kleidung. Nachdem ich etwas von beiden gefunden hatte, schnappte ich es mir und kehrte zurück ins Bad.
Tenji schlief noch immer tief und fest, was das einzige Gute an diesem Morgen war.

Ich spülte das frische Blut von meiner Hand und trocknete es ab. Danach wickelte ich diese in ein weißes Verband und zog mich an. Dann machte ich mich im Bad noch komplett fertig und verließ es daraufhin wieder.

Die Scherben, welche immer noch verstreut auf den Fließen vorm Waschbecken lagen, und die kleine Blutlache, ignorierte ich. Ich schloss die Badezimmertür und begab mich zurück in mein Zimmer. Da ich Tenji nicht unnötig wecken wollte, zog ich leise die Gardinen zu, damit das helle Licht draußen blieb. Er soll sich ausruhen!

Dies dachte ich nur noch, ehe ich das Zimmer verließ ohne irgendeine Nachricht zu hinterlassen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top