Kᴀᴘɪᴛᴇʟ ᴢᴡᴇɪ
Leonie
„Natürlich habe ich Lust zu kommen.", ging es noch offensichtlicher? Nathan benimmt sich wie ein totaler Trottel. Bevor ich nur meinem Mund öffnen konnte, um etwas zu sagen, wurde ich von Zoey unterbrochen. Ihre Wangen sind etwas gerötet und sie lächelte.
Es geht ja wirklich noch offensichtlicher. „Ja..", sagt sie. Okay, das wird mir langsam zu gruselig. Nicht das ich etwas gegen die Liebe hätte oder so, aber ich muss mir das wirklich und beim besten Willen nicht mit reinziehen. Auf gar keinen Fall.
Lieber gehe ich freiwillig Joggen.. obwohl nicht einmal das.
„Wir sehen uns auf die Party, Z. Ich gehe noch etwas ins Studio", und damit kehre ich das Liebespaar den Rücken zu, um wortwörtlich langsam zu fliehen.
ఇ ఇ ఇ
Der Schweiß stand mir ins Gesicht geschrieben und rinnt hinab, jedoch hindert es mich nicht daran weiter zu tanzen, mich frei zu fühlen. Das Studio gehört mir, ich hab's von meinem Taschengeld gekauft und musste echt sehr, sehr lange sparen.
Ich hatte sogar einen Ferienjob, um mir das Studio leisten zu können. Aber von nichts kommt eben nichts. Meine Eltern verstehen das Tanzen nicht, verstehen mich nicht. Sie finden, ich vertrödele meine Zeit, aber nur weil sie mich nicht einmal gesehen hatten, gesehen haben, wie ich beim Tanzen aufblühe, wie ich mehr ich selber bin.
Einmal habe ich sie dazu überredet, aber die beiden waren mit ihren Handys beschäftigt gewesen.
Wie immer
Mein Dad arbeitete in einer Diamantenfirma und verdiente sogar soviel, sodass Mom gar nicht mehr arbeiten müsste. Jedoch tut sie es. Ich kann's verstehen, weil wer möchte immer zu Hause bleiben? Eine Zeitlang wäre es okay, sogar schön, aber nach einer gewissen Zeit... nein, lass mal.
Mom ist eine Gehirn-Chirurgin und beide Elternteile lieben ihren Job mehr als ihre Kinder.
Klar sie lieben Nathan und mich, aber ab und an kommt es mir so vor als würden wir gar nicht wirklich existieren. Sie wusste nicht einmal, dass ihr Sohn immerzu nachsitzen muss, da er immer zu spät zum Unterricht kommt. Wussten nicht, dass ich mich für die New Yorker Tanzschule beworben habe, da in wenigen Monaten ein Vortanzen stattfindet.
Sie haben andere Pläne für uns. Eigentlich.
Nathan soll irgendwann - und das ist ziemlich wahrscheinlich der Fall, in der Firma von Dad arbeiten. Ich? Nach der Uni soll ich Medizin studieren und.. nun ja, in Mutters Fußstapfen treten.
Aber ich will keine Ärztin werden.
Ich möchte, nein, ich will tanzen.
Ein Klingeln brachte mich aus dem Takt, sodass ich fast hingefallen wäre. Ein Handy. Mein Handy.
Ich verdrehe die Augen und mache mir eine stille Notiz, dass ich das nächste Mal das Handy ausschalte oder auf stumm mache.
ఇ ఇ ఇ
Mein Herz klopft wie wild, als ich die Musikanlage ausschaltete und nach meinem Handy greife. Zoey. Sofort fällt mein Blick auf die Handyuhr und ich verfluche mich leise, ehe ich den Anruf abnehme.
„Ich hab's nicht vergessen, bin unterwegs", sagte ich, während ich meine Klamotten in der Sporttasche neben der Musikanlage stopfte. Nahm die Tasche hoch und lief zum Ausgang.
Im Hintergrund höre ich laute Musik.
Ziemlich laute Musik.
„Du hast die Zeit vergessen", schreie Z. Ja, sie ist betrunken und ja, ich habe die Zeit vergessen. Moment mal.. Wie spät ist es? Ich hielt das Handy von meinem Ohr, um auf das Display zu schauen.
19:18 Uhr. Habe ich wirklich von 15:00 bis 19:00 trainiert? Anscheinend. Erst jetzt sehe ich auch die zwei ungelesenen Nachrichten von meiner Mutter.
Wo bist du?
Ruf mich an.
Sofort.
Schnell tippe ich eine kurze Nachricht ein, damit sie sich keine Sorgen machen muss. Ich kann mir nachher bestimmt eine Standpauke anhören, worauf ich echt keine Lust habe.
Mom, ich bin bei Zoey. Entschuldige, ich habe die Zeit vergessen. Übernachte vielleicht bei ihr.
Als hätte sie auf eine Nachricht von mir gewartet, antwortete sie mir sofort.
Ist okay. Leonie. Das nächste mal sagst du mir früher Bescheid.
Ich verdrehe die Augen wegen der Nachricht und lege das Handy wieder an meinem Ohr. „Ja und es tut mir leid, ich bin gleich auch schon d-", Ich bog um die Ecke - in einer Seitenstraße, welche ich immer als Abkürzung nahm, als jemand mich gegen die Wand drückte, sodass mir kurz die Luft wegblieb und ehe ich mich versah, spürte ich sehr weiche Lippen auf meine eigenen. Sofort fiel mir mein Handy aus der Hand und knallte auf dem Asphalt.
Mehrer Schritte zogen rennend an uns vorbei, als jagen sie jemanden. Mädchengekreische ist auch vorhanden. Irgendwo ist wohl wieder ein Star unterwegs, was in San Francisco üblich war. Es sind immer Stars unterwegs. Eins ist klar: Das sind keine Fans, sondern Tiere.
•••
- @XNineee
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