Stadtunter (Teil 3)

Tangos Hufen zerschmetterten den Schädel eines Soldaten, als wäre er nichts weiter als eine Eierschale. Dann wirbelte das große Pferd herum, stieß ein hohes Wiehern aus und trat nach hinten, um herankommende Colliser von sich und Eve fernzuhalten. Eve selbst tauchte unter einem fremden Arm durch, streckte die Hand vor und die Schneide ihres Dolches drang zwischen zwei Rüstplatten ein, durchtrennte den dahinterliegenden Muskel. Der Mann vor ihr stieß ein schmerzerfülltes Brüllen aus, ließ seine Waffe fallen, taumelte zurück und hielt sich die Schulter. Dampfendes Blut quoll hervor und der metallische Geruch vermischte sich mit dem des Todes. Ein Pfeil prallte direkt neben Eve am Boden ab und sein Schaft zerbrach in seine Einzelteile; die Assassinin sprang zur Seite, als ein zweiter Pfeil genau da aufkam, wo sie gerade eben noch gestanden hatte, dann wirbelte sie herum und stach einem nahenden Soldaten ihren Dolch mitten ins Gesicht.

Das Kampfgetümmel war unüberschaubar geworden. Die Elfen, Halb-Elfen und Eisklauenwölfe waren wie ein Schneesturm über die colliser Soldaten hereingebrochen, die Schlacht am Tor war im vollen Gange und Eve selbst hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Die Schattentänzerin streckte die Hand aus und bekam Tangos Zügel zu fassen, riss das Pferd herum und schwang sich mit einer eingeübten Geste in den ledernen Sattel. Jetzt, wo sie wieder obenauf war, schaffte sie es, sich einen kurzen Überblick zu verschaffen, doch sie sah, dass die Elfen das Tor nur schwer würden erobern können: Es war dank der aufgebauten Palisaden nur noch ein schmaler Durchgang geworden, ein Pfeilregen kam herab und streckte Colliser wie auch Elfen nieder, doch immer, wenn ein Soldat fiel, nahmen zwei weitere seinen Platz ein. Und Nyrociels Wildelfen waren zwar gut ausgebildet, doch in der Unterzahl und die Schattentänzerin wusste, wenn sie das Tor nicht durchbrechen würden, dann würden sie diesen Kampf verlieren.

Eve wendete Tango und sah sich nach Nyrociel um. Die Herrin des Clans stand in sicherer Entfernung und verstreute ihre Knochen auf dem Boden, drehte immer wieder welche von ihnen um, sodass nur wenige Augenblicke später mehrere Soldaten stöhnend niedersanken, sich an die Kehlen griffen und Blut husteten oder sich umwandten und anfingen, ihre Freunde anzugreifen. Ihre beiden Eisklauenwölfe flankierten sie und griffen jeden an, der versuchte, ihr zu nahe zu kommen und Eve musste zugeben, beeindruckt zu sein bei dem, was Nyrociel zum Kampf beitrug: Ohne sie wäre die Schlacht schon längst verloren gewesen und die Colliser wussten ganz genau, wenn sie gewinnen wollten, dann würden sie sich auf die Magierin in den feindlichen Reihen konzentrieren müssen. Doch der Angriff auf das Haupttor war viel zu heftig und die Soldaten waren damit beschäftigt, die kampferprobten Wildelfen zurückzuschlagen; Leichen lagen verstreut herum, reiterlose Pferde liefen umher und brachten noch mehr Chaos, Schreie und Befehle wurden gebrüllt... In Eves Ohren hörte sie ihr eigenes Blut rauschen, ihr Kopf pochte vor so vielen, unterschiedlichen Eindrücken und an ihrem Nacken rann der Schweiß herunter, sodass ihre Rüstung anfing, unangenehm zu kleben und der Schmutz auf ihren freien Hautstellen juckte durchgehend. Die Assassinin hatte sich so eine Schlacht nicht vorgestellt und all die Sinneseindrücke, die auf sie niederprasselten, waren schwer unter einen Hut zu bekommen. Rechts von ihr ging ein Soldat zu Boden und ein weiterer trat über ihn und schwang einen riesigen Hammer über den Kopf. Eve ließ sich zu Boden sinken, verschwand in dem Schatten unter Tango und suchte im Schattenreich nach dem richtigen Diener. Sie erkannte ihn sofort, selbst in dem heillosen Durcheinander, das herrschte, trat in das weiße Licht, durchbrach die Barriere und sprang den Krieger von hinten an. Er trug einen Nackenschutz und sie konnte ihn nicht meucheln, doch er war abgelenkt und wollte seine Waffe schon nach ihr schwingen, da tauchte wie aus dem Nichts heraus ein Speer auf, der sich mit einem kräftigen Schub durch die metallischen Platten seiner Rüstung bohrte und ihn aufspießte. Eve keuchte und sah sich nach ihrem Helfer um, erkannte Lafadiel und nickte ihm anerkennend zu. Der Elf war ein verdammt guter Kämpfer und schien bisher noch keine einzige Verletzung abbekommen zu haben; sein Blick war wild, mordlustig und blutrünstig und er vergeudete keinen einzigen Wimpernschlag, sondern wirbelte herum und schlug mit dem blutigen Schaft seines Speeres einem anderen Soldaten gegen den schützenden Helm, sodass dieser aus dem Gleichgewicht geriet und von einem elfischen Bogenschützen niedergestreckt werden konnte.

Das Symbol auf Eves Stirn kribbelte und im nächsten Augenblick fiel eine Gruppe Soldaten in ihrer Nähe einfach um und fing an, sich in Krämpfen zu winden und schmerzerfüllte Schreie auszustoßen. Die Assassinin war glücklich über den Schutz vor Nyrociels schrecklicher Magie und wollte sich nicht vorstellen, wie es war, von einem solchen Fluch befallen zu werden. Sie eilte voran, ihre Augen suchten nach Tango und fanden das schwarze Pferd inmitten von einer Horde Eisklauenwölfe, die sie beschützten und mit sabbernden Lefzen die Soldaten angriffen, die panisch vor ihnen wegrannten; mit einer solchen Kreatur legte sich keiner freiwillig von ihnen an und die Assassinin spürte einen Hauch von Genugtuung, als einer der Wölfe einen Krieger zu Boden riss und das Blut in alle Richtungen spritzte.

Eve zog sich gerade eben in den Sattel zurück, als ein markerschütterndes Brüllen zu hören war. Die Schattentänzerin setzte sich kerzengerade auf, während Tango erschrocken strauchelte und damit drohte, Eve von ihrem Rücken zu werfen. Sie konnte sich noch gerade eben halten und krallte eine Hand in die lange Mähne des Pferdes, um es zu beruhigen, während ihr Blick gleichzeitig gen Himmel schoss.

Der älteste der Drachen, Pyropus, schoss über die Mauer hinweg und aus seinem Maul kam eine gewaltige Flammenzunge, die auf dem Boden aufkam. Selbst Eve, die mehrere Fuß von der Explosion entfernt war, spürte die enorme Hitze und hatte das Gefühl, dass ihre Augenbrauen weggebrannt wurden. Sie wandte das Gesicht ab, Tango schrie vor Panik auf und schien sich aus dem Staub machen zu wollen. Die Wölfe, an die hatte sie sich gewöhnt, doch ein feuerspeiender Drache war selbst für die erfahrene Assassinin nicht einfach so wegzustecken; und das, obwohl sie die Drachen bereits aus der Nähe gesehen hatte.

Eve zog kräftig an Tangos Zügeln und drückte ihre Waden in die festen Seiten, als ein brennender Schmerz durch ihren Oberschenkel schoss. Eve keuchte und drückte eine Hand automatisch auf die Wunde, dann sah sie sich nach dem Angreifer um, erkannte ihn vor sich stehen, einen weiteren Wurfdolch in der Hand, in der Hoffnung, sie erneut zu treffen. Eve trieb Tango mit zusammengebissenen Zähnen an, doch dann bebte die Erde, als Pyropus mit einem Satz direkt in die Kämpfenden flog und auf dem Boden schwerfällig landete. Tango und Eve stürzten zu Boden und einen Moment befürchtete die Assassinin, dem Pferd wäre etwas schwerwiegendes passiert, doch glücklicherweise rappelte der Kresota sich auf, legte den Kopf in den Nacken und galoppierte mit schreckensgeweiteten Nüstern von dannen.

Nun gut, zumindest war sie dann in Sicherheit.

Eve hingegen noch lange nicht und sie rollte sich herum, griff nach ihrem Dolch, den sie beim Sturz verloren hatte und starrte zu Pyropus, der ein lautes Brüllen ausstieß und dann den Kopf senkte, um eine erneute Feuerzunge losgehen zu lassen. Es musste ein Verzweiflungsakt der Colliser sein, Silva zu gestatten, die Drachen loszuschicken, denn es starben mindestens doppelt so viele Soldaten wie Elfen, doch das Opfer schien bereitwillig gebracht zu werden. Doch Eve erinnerte sich auch daran, dass ein zweiter, kampffähiger Drache ansässig war... Wo war denn der große Goldene nur geblieben?

Oder würde er erst einschreiten, wenn Pyropus zu erschöpft war? Der Drache war immerhin schon verdammt alt und würde in einem Kampf nicht allzu lange aushalten können – aber wahrscheinlich musste er das auch gar nicht, so, wie er alles wegbrannte.

Die Hitze verging und Pyropus hieb mit seinen Klauen in die Menge herein, stieß ein gewaltiges Brüllen aus und fixierte dann Nyrociel mit seinen verhältnismäßig kleinen Augen, die wie wild verschiedene Knochenstücke auf den Boden legte und dabei voll und ganz in ihrer Konzentration versunken war. Selbst die Eisklauenwölfe an ihrer Seite legten verängstigt die Ohren und Ruten an und kläfften nach dem Drachen, was sich allerdings selbst für Eves Ohren ziemlich schwach anhörte. Pyropus wischte mit einer Bewegung seines linken Vorderbeines alle Kämpfenden zur Seite, ungeachtet dessen, auf welcher Seite sie standen, und kam mit langsamen, schwerfälligen Schritten auf die Wildelfin zu. Kaum jemand vermochte es, ihn aufzuhalten und sein riesiger, schuppiger Körper schob sich durch die Schlacht, seine bunten Schuppen funkelten wild im Licht der Sonne und ließen ein Flammenmeer erscheinen. Wäre Eve nicht völlig schockiert und überfordert von der Brutalität des Drachen, dann würde sie ihn für seine Schönheit bewundern, doch so konnte sie nur darüber nachdenken, wie gefährlich die geflügelten Echsen doch waren, wahre Todesbringer und gleichzeitig war sie recht glücklich über den Umstand, dass außer den drei silvanischen Drachen keine weiteren mehr im Land lebten. Wie schaffte ein einzelner Mensch nur, diese Naturgewalt unter Kontrolle zu bekommen? Drachen waren majestätische, wunderschöne und stolze Wesen und es dürfte sich als nicht einfach gestalten, einen von ihnen zu kontrollieren, sodass sie ruhig blieben und nicht einfach das taten, wonach ihnen der Sinn stand. Eve konnte sich nicht vorstellen, wie die Bindung zwischen einem Drachen und seinem Partner war, doch sie musste überwältigend sein.

Pyropus hob eine blutige Klaue und ließ sie auf einen der Wölfe niedersausen. Ein widerliches Knacken ertönte, und der Drache stieß schwarzen Rauch durch seine Nüstern aus und warf den leblosen Körper achtlos beiseite. Er landete in einer Gruppe von colliser Bogenschützen, die schreiend auseinanderstoben und im nächsten Atemzug von zwei Wildelfen überfallen wurden. Eve selbst war so gefesselt von Pyropus' Anblick und sie musste sich selbst ermahnen, ihr Umfeld zu betrachten und wehrte drei weitere Angreifer ab, als Pyropus ein erneutes Brüllen ausstieß und einen gewaltigen Satz nach vorne machen wollte. Der Drache kauerte sich auf den Boden und zeigte seine langen, gezackten und perlweisen Zähne, knurrte gefährlich und schien erneut seinen Feuerodem ausspeien zu wollen, direkt auf Nyrociel. Die Schamanin hob den Blick, erkannte die Gefahr, doch sie rührte sich nicht von der Stelle, sondern legte weiterhin Knochen aus, blindlings, als wüssten ihre Finger instinktiv, was sie zu tun hatten.

Pyropus grollte und schien gerade eben losspeien zu wollen, da hechtete eine einzelne Person direkt vor seine Schnauze. Eve schnaubte unwillkürlich aus und wusste nicht so recht, ob sie den Elfen bewundern oder verurteilen sollte, doch da passierte das Unglaubliche: Pyropus' Kopf zuckte zurück, doch sein Feueratem war unterwegs und er wandte sich um, um in eine andere Richtung zu spucken. Mit offenem Mund vergaß Eve nun doch auf das zu achten, was um sie herum passierte und einen Moment schien es, als ob die Schlacht still stehen würde. Die Schattentänzerin spürte die Hitze und drängelte sich durch die erstarrte Menschenmasse und schaffte es sogar, kurz einen Blick auf den mutigen Elfen zu werfen, der sich zwischen den Drachen und die Clansherrin geworfen hatte:

Ein Halb-Elf, dessen lilastichige Haare ihm in dicken Strähnen im Gesicht klebten, doch ein breites Grinsen erschien auf seinen Lippen.

Eve traute ihren Augen kaum; sie hatte es niemals für möglich gehalten, dass Drachen tatsächlich Hemmungen besaßen, einen Halb-Elfen direkt anzugreifen, aber offensichtlich war dem tatsächlich so. Und auch, wenn dieses Ereignis Nyrociel nur wenige Atemzüge geschenkt hatte, so war es doch genug: Die Herrin richtete sich auf und ließ einen einzelnen Knochen aus ihrer Hand fallen, der sich in der Luft drehte, anschließend auf dem Boden aufkam und mit dem eingeritzten Symbol nach oben liegen blieb.

Im gleichen Atemzug rumorte es im Boden. Eve sah sich forschend um und als die ersten Soldaten panisch aufschrien, fand sie die richtige Richtung und stolperte dann, wie alle anderen, zurück, denn aus Pyropus' großem Schatten kletterte ein Wesen, das sie nur einmal zuvor gesehen hatte; es sah aus, wie ein großes Insekt, mit sechs langen, gebogenen Beinen, einem schmalen Körper und riesigen, gezackten Klauen. Schwarzer Nebel strömte durch die Reihen der wie zu Stein erstarrten Kämpfenden, als das Wesen sich immer weiter aus dem Schatten schob, größer und größer wurde und anschließend die gefährlichen Klauen in den Boden rammte, um den langen, umherpeitschenden Schwanz aus dem Schattenreich zu ziehen. Ein lautes Klackern ertönte, Eve spürte das Symbol auf ihrer Stirn erneut vibrieren, dann fassten sich plötzlich mehrere Soldaten an den Kopf und fingen an, zu schreien. Die Augen des Schattenwesens glühten rot, es richtete den Oberkörper auf und das Beißwerkzeug vor seinem Maul klackte unheilvoll, ehe es sich auf den Drachen stürzte.

Pyropus brüllte und breitete seine Flügel aus, doch er schaffte es nicht rechtzeitig; eine der Schneiden erwischte ihn an der Flanke und dunkles Drachenblut quoll dampfend hervor. Der Drache taumelte und stieß einen Schmerzensschrei aus, dann wich er vor dem Schattenmonster vorsichtig zurück, das ihm jedoch sofort nachsetzte. Die Soldaten um ihn herum fielen leblos zu Boden mit leichenblassen Gesichtern, die Augen geschlossen und wild um sich zuckend.

Was... was war das nur?

Eve wollte der Name einfach nicht mehr einfallen, als Lumen sich zu Wort meldete: Nachtmahr.

Ein Wesen, das die Träume fraß und Albträume in die Köpfe pflanzte. Kein Wunder, dass viele der Colliser so panisch wegrannten oder sich verängstigt zusammenkauerten, doch selbst ohne die Fähigkeit des Monsters würden viele wohl genauso reagieren.

„Pyropus!", bellte eine Stimme von der Mauer und Eves Kopf schoss herum; sie erblickte Prinz Kolja auf den Zinnen stehen. Sein Gesichtsausdruck musste ernst sein und sie stellte sich vor, wie er die Kiefer aufeinanderpresste, vor lauter Wut, dass sein Trumpf, die Drachen von Silva, dabei waren, besiegt zu werden. Neben ihm stand Prinz Svartkell, der seltsame Magier aus Silva und sein Brüllen wirkte verzweifelt. Doch dann drehte der silvanische Prinz sich um, gab ein Nicken von sich und hob die Hände. Eine gleißende Welle ging von ihm aus und traf den Nachtmahr in die Brust. Das Wesen kreischte schrill auf, so schrill, dass Eve beinahe das Trommelfell zerplatzte und sie hielt sich die Hände fest gegen die Ohren, um sich zu schützen. Doch es verschwand nicht, wie Svartkell sich erhofft hatte, jedoch schaffte Pyropus es, sich vom Boden zu erheben und den Rückzug anzutreten.

Weiteres Flügelschlagen ertönte und dann brach Jamaal hervor, seine Schuppen schimmerten wie flüssiges Gold und er stieß ein dunkles Grollen aus. Doch statt sich in den Kampf mit dem Nachtmahr zu stürzen, flog er zu Pyropus und half dem alten Drachen, sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Der Nachtmahr selbst hatte sich erholt und hob den Kopf zu den Drachen; dann kauerte er nieder und sprang den beiden hinterher. Mit einem einzigen Satz war er über die Stadtmauer hinweggesprungen und Eve hörte sofort etliche panische Schreie. Sie grinste leicht und wusste, dass sie das Tor nun bald stürmen konnten und auch die Elfen schöpften neue Hoffnung und griffen mit frischem Mut an, jetzt, wo die Gefahr der Drachen gebannt war.

Eve sah sich nach Nyrociel um und erkannte die Wildelfin mit erschöpftem Gesichtsausdruck am Boden knien, dicht umringt von ihren Eisklauenwölfen. Wahrscheinlich brauchte es viel Kraft, ein solches Wesen zu beschwören und Eve wusste, dass sie als Schattentänzerin eines Tages ebenfalls diese Fähigkeit erlangen würde, doch ob und wann sie dies lernte, konnte sie beim besten Willen nicht einschätzen.

Doch sie wusste, dass die Schlacht noch lange nicht gewonnen war und machte sich auf den Weg, weiter gegen die colliser Soldaten zu kämpfen, dessen Widerstand langsam bröckelte. Die Wildelfen stürmten voran, ihre Wölfe drängten die Soldaten immer mehr zurück und was der Nachtmahr im Innern der Stadt anstellte, darüber wollte die Schattentänzerin gar nicht erst denken. Als sie erneut nach oben zu dem Prinzen blickte, gefror ihr das Blut in den Adern. Svartkell war verschwunden, wahrscheinlich, um nach seinem verwundeten Drachen zu sehen, doch an seiner Statt war Feyjassan getreten und musterte mit ausdrucksloser Miene den Kampf unter seinen Füßen. Dann hob er eine Hand und schien einen Befehl zu geben, doch was er bewirkte, konnte Eve nicht sagen, denn im selben Moment hörte sie Jubelschreie und sie wirbelte atemlos herum: Die Wildelfen drängten die letzten Soldaten zurück und stürmten in die Stadt hinein.

Das Tor war gefallen und sofort setzte die Schattentänzerin sich in Bewegung, um ihnen zu folgen. Neben ihr schwangen sich Lafadiel und Tralir auf ihre Wölfe und die Assassinin hechtete neben sie beide.

„Lafadiel. Tralir!", schrie sie gegen den Kampfeslärm an und erhaschte so deren Aufmerksamkeit. Sie zeigte auf Feyjassan und sagte: „Gefährlicher Mann!"

„Dieser Stock?" Lafadiel lachte und schien Eves Warnung nicht ernst zu nehmen, dann erklangen die ersten Schreie und sie schienen elfisch zu sein. Lafadiel und Tralir wandten sich mit einem Stirnrunzeln um, dann weiteten sich ihre Augen. Und auch wenn Eve schon viel im Leben gesehen hatte und sie heute schon Drachen und Nachtmahren begegnet war, so war sie nicht darauf vorbereitet gewesen, auf Feyjassans Haustierchen zu treffen.

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