Sicherheit
Kennst du dieses Gefühl von vollkommener Sicherheit? Nun ich kenne es nicht, naja ich kannte es nicht. Aber es ist ein schönes Gefühl und findest du jemanden der dir dieses Gefühl schenkt, dann lass ihn nicht los!
Das verrückte an dieser ganzen Geschichte ist, das es das normalste und Teenageristischste ist, das mir in meinem ganzen leben jeh, passiert ist.
Ich gehe zu Kellins Klamotten und setzte mich neben sie. Ich nehme seine Jacke in meine Hand und decke mich mit ihr zu, die Jacke ist dunkelblau und weich. Ich bin kein Romantischer Mensch oder sowas, aber der Kellins Geruch ist beruhigend und mit diesem Geruch von Äpfeln, Metall und Auto Leder kann ich gut nachdenken.
Ich stehe auf, immer noch in seine Jacke gehüllt und schließe meine Tür ab. Das mache ich nicht ift, denn ich habe Angst Klaus würde meine Tür kaputt machen, wenn ich es täte.
Wie muss Klaus heute arbeiten? Wann wird er nachhause kommen? Wann wird Kellin wieder aufwachen und wann wird er wieder verschwinden?
Ich rolle mich auf dem Boden zusammen, keine Ahnung wieso auf dem Boden, wahrscheinlich weil ich etwas Freiraum brauche. Irgendwie bin ich wohl eingeschlafen, denn ich schrecke hoch, als mich jemand auf die Stirn küsst. Es ist sicher Klaus, er ist gekommen und will mich bestrafen! Aber er würde mich auf die Stirn küssen, er würde mich unsanfter wecken!
"Es tut mir leid!" flüstert eine sanfte Stimme und jemand nimmt meine Hand, es ist Kellin. Er zieht mich zu sich. "Es tut mir so verdammt leid!" er küsst mein Kopf und auf einmal fühle ich mich so sicher. Ich will das er aufhört, das er weg geht! Ich will mich nicht sicher bei ihm fühlen, ich kann ihn nicht meine Mauern einreißen lassen!
Er legt seine Arm um mich und drückt mich gegen seinen Körper. Vorsichtig streicht er mir über den Rücken. "Es tut mir leid!" sage ich. "Was muss dir denn leid tun?" fragt er und ich befreie mich aus seiner Umarmung. "Das du denkst, du bist nicht gut genug für mich! Ich meine .... Ich meine, dabei bin ich es der nicht gut genug ist!" murmle ich. Es klopft an der Tür und ich weiß genau wer es ist. "Verstecke dich im Schrank und bleib da drin!" sage ich leise und sehe Kellin ernst an. "Was?" er lacht und ich schiebe ihn in Richtung Schrank. "Komm bloß nicht raus!" flehe ich und verstecke ihn in meinem Schrank.
Ich öffne mit zitternden Fingern die Tür und blicke in die blauen Augen meiner Mutter. "Mum!" stoße ich erleichtert aus. "Warum ist dein Zimmer abgeschlossen? Hast du Besuch?" fragt sie und sieht an mir vorbei in mein Zimmer. "Ich wollte nur allein sein!" "Warum? .... Oh ... oh, Jungs Sachen?" fragt sie grinsend und ich runzle die Stirn. Es dauert eine ganze weile bis ich verstehe was sie mein. "Mum!" brach es entsetzt aus mir heraus. "ich gehe ja schon!" sie hob ihre Hände, wie bei einer Polizeikontrolle und verschwand. Als ich die Tür wieder schloss, kam ein lachender Kellin aus dem Schrank. "Jungs Sachen!" lacht er und deutet spöttisch auf mich.
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Es ist drei Uhr in der früh und weil ich mir denken kann, das Klaus heute die ganze Nacht im Krankenhaus ist, lasse ich Kellin in meinem Bett schlafen. Nicht das irgendetwas passieren würde, oder das ich es mir wünsche. Aber es ist schön neben ihm zu schlafen und sich ein paar Stunden sicher zu fühlen.
"Ich will das du mich zeichnest!" flüstert er mir ein paar Stunden später ins Ohr. "was?" frage ich und drehe mich um. Ich will liegen bleiben, ihn neben mir spüren und sicher sein. "Zeichne mich!" wiederholt er und ich setzte mich auf. "Gestern Abend hast du gesagt das du auch zeichnest!" erinnere ich mich. "Zeichnest du mich, dann zeichne ich dich!" lächle ich, nicht nur weil ich Angst habe, diesen perfekten Jungen zu malen, auch weil ich viel zu müde bin um überhaupt einen Bleistift zu halten.
Eine halbe Stunde später sitzt Kellin auf meinem Schreibtischstuhl, er hat sämtliche Blätter zu dem Chaos auf dem Boden geworfen und ein paar leere Blätter auf seine Knie gelegt. "Setzt dich in die Mitte des Bettes und sieh mich an!" befiehlt er und ich gehorche, musterte ihn und jede seiner Bewegungen. "Du bist keine Jungfrau mehr!" murmle ich und es ist keine Frage, nur eine Feststellung und eigentlich will ich es auch sofort wieder zurück nehmen, denn Kellin sieht mich grinsend an. Blut steigt in meine Wangen und ich sehe zu meinen Füßen, die vom Morgendlichen Sonnenlicht gelblich wirken. "Franky, ist schon okay!" sagt er leise und ich sehe ihn wieder an. "Ich bin keine Jungfrau mehr!" meint er und wendet sich wieder dem Blatt Papier zu. "Zieh meine Jacke aus!" meint er und ich ziehe die Jacke aus. "Und jetzt noch dein Shirt!" "Was? Du sollst mich nur zeichnen und mich nicht Strippen lassen!" lache ich. "Ich will nur deinen Oberkörper mit zeichnen!" lächelt er und ich ziehe mein schwarzes Shirt aus, welches ich seit gestern Morgen trage.
"Was ist mit dir?" fragt er leise. "Bist du noch Jungfrau?" das Gespräch scheint ihm nicht im geringsten peinlich zu sein. "Nein." antworte ich kurz und ohne jegliches Gefühl in der Stimme. Ich erinnere mich genau an das erste mal, als Klaus in mein Zimmer kam. Wie er mich streichelte und mich verletzte. Ich erinnere mich daran, wie meine Mutter mit mir über Sex redete, als ich vierzehn war, als ich längst welchen hatte.
Mein Körper zittert und ich hoffe, das Kellin nicht sieht wie ich auf das Gespräch reagiere.
"Ich war fünfzehn, als ich das erste mal mit einem Mädchen geschlafen habe. Damals wurde mir klar, das ich Schwul bin und mit siebzehn hatte ich dann das erste mal etwas mit einem Kerl!" erklärt er. Er ist so völlig offen, als wolle er mir nichts verschweigen. Als wolle er, das wir völlig ehrlich zu einander sind.
"Ich war elf!" sage ich kurz, er sieht mich verwundert an. "Wirklich?" fragt er ungläubig und ich nicke nur. "Hast du es jeh bereut, dich gefragt, ob es nicht zu früh war?" "Ja!" "verdammt, du warst noch ein Kind!" murmelt er leise und setzt den Bleistift wieder an. "Ich hatte es nicht geplant! Es ist einfach so passiert!" ich schließe meine Augen, kann die Stimme meines Stiefvaters in meinen Ohren hören. -Du verdienst es!-
"Es scheint immer einfach so zu passieren!" Irgendetwas in mir schreit -Sag es ihm!- Aber ich kann es ihm nicht sagen und ich werde es ihm nicht sagen! Nicht so! Nicht hier!
"Wer war es?" fragt er, diese Frage hatte ich nicht erwartet. "Ach, nur so ein Kerl!" lüge ich. "Dein erstes mal war mit einem Kerl? Ist ja Hardcore!" er hebt seine Augenbrauen und sieht mich prüfend an. "Du warst noch so Jung!" "Das war ich!" murmle ich. Ich will die Zeit zurück drehen! Ich will wieder im Bett liegen, neben ihm und mich so verdammt Sicher fühlen!
"Du bist irgendwie ein kranker Kerl, weißt du das?" lacht er. "Sieh mich an!" sagt er und ich sehe ihn an, versuche zu verbergen wie unsicher ich gerade bin und das ich so vieles vor ihm verberge. Ich schaue ihm direkt in die grünen Augen und ich zittere, als wären es Minus dreißig Grad. Ich weiß nicht ob es davon kommt, das ich ihm nur die halbe wahrheit erzählt habe, oder das ich Angst habe, er könnte die Wahrheit in meinen Augen lesen, oder weil ich so Hungrig bin, das mein Magen verzweifelt schreit.
"Okay, lass uns eine Pause machen!" sagt er mit beruhigender Stimme. Ich bewege mich nicht, bin wie versteinert, naja bis auf den winzigen Unterschied, das ich zittere. Er legt Blatt und Stift auf den Stuhl als er aufsteht und läuft langsam zu mir herüber. Er kniet sich auf mein Bett und kommt zu mir, dann umgreift er meine Hüfte und Küsst mich. Dann deutet er auf meinen Wecker. "Du solltest dich für die Schule fertig machen!" grinst er und ich schlage spielerisch gegen seine Brust, die immer noch nackt ist. "Ich will nicht zur Schule!" brumme ich. "Aber du musst!" "Wieso ist dir das so wichtig?" frage ich und lasse mich zur Seite fallen. "Weil ich es nicht immer ernst genommen habe mit der Schule und hätte ich meinen Verstand nicht an die Drogen verloren, hätte ich eine Chance gehabt Kunst zu studieren!" erklärt er mir und beugt sich über mich, er wirkt so verloren. "Also geh zur Schule!" "Versprich mir, das du nie wieder Drogen nimmst!" meine Stimme klingt flehend und er küsst mich auf die Wange. "Aber nur wenn du zur Schule gehst!" lacht er. "Das ist nicht witzige!" meine ich ernst. "Ich würde nie über so etwas scherzen!" er setzt einen ernsten Blick auf. "Es tut mir leid! Einfach alles!" entschuldigt er sich. Er Entschuldigt sich einfach viel zu oft!
"Hör auf!" knurre ich. "Hör auf dich zu entschuldigen! Ich verstehe es, du kannst mit Gefühlen nicht so gut umgehen! Ich verstehe es, du musst dich mit Drogen betäuben um mit mir zusammen zu sein! Ich verstehe es ...." Er hält mir seinen Zeigefinger vor den Mund. "Das liegt nicht an dir!" versichert er und sieht mit einem mal um Jahrzehnte gealtert aus. Vielleicht liegt es nur am matten Sonnenlicht, oder daran, das er so einen gebrochen Blick auf dem Gesicht hat. Aber er sieht mit einem mal so alt und zerbrechlich aus.
"Rede mit mir!" sage ich leise und nehme seinen kühlen Finger von meinen Lippen. "Ich soll mit dir reden, während du mir alles verschweigst?" fragt er schmollend. "Wie kommst du darauf, das ich dir alles verschweige? Ich habe dir von meinem ersten mal erzählt!" ich schlucke. "Aber das ist nicht gerade viel!" murmelt er und küsst mich auf die Stirn. "Jetzt geh zur Schule!" lächelt er. "Willst du mich los werden?" frage ich, etwas verunsichert. "Ich will, das du eine Zukunft hast!" seine Stimme klingt zu ernst, als das ich noch etwas dazu sagen könnte. Ob es sein ernst war, als er sagte, die Drogen haben ihm den Platz auf eine Kunsthochschule vernichtet?
"Du hast gesagt, die Drogen sind Schuld, das du nicht Kunst studieren kannst!" murmle ich, als ich mich direkt vor ihm umziehe. "Ich hätte ein Stipendium bekommen, sie sagten, wenn ich mein letztes Schuljahr gut meistere komme ich in die Kunsthochschule. Aber dann gab es einen Unfall, dann kamen die Drogen und Schule rückte allmählich in den Hintergrund! Der Schulleiter sagte, ich würde das Stipendium trotzdem bekommen, sie verstehen was ich alles durchgemacht habe, ich würde eben nur nicht mehr ganz oben stehen. Dann starb mein Vater und ich schwor mir clean zu bleiben, für Bobby. Aber dann..." er unterbricht sich und sieht mich schon wieder mit diesem entschuldigendem Blick an. "Aber dann habe ich dich wieder zu den Drogen geführt!" vervollständige ich seinen Satz und schlüpfe in ein frisches Langarm Shirt. "Das wollte ich nicht sagen! Es ist nicht deine Schuld, das mit gestern! Ich hatte einfach die Kontrolle verloren! Ich will nicht, das dir irgendjemand weh tut, aber du redest nicht mit mir!" platzt es aus ihm heraus. "Es tut mir leid!" jetzt bin ich derjenige der sich entschuldigt. "Geh jetzt zur Schule!" "Aber bei dir war es nicht die Schule, die dir den Platz versaut hat!" "Jeder weiß, das nur die ersten fünfzehn aus der Warteliste für ein Stipendium zugelassen werden, ich war auf Platz dreißig! Und jetzt geh!" "Wirst du noch da sein, wenn ich komme?" Einerseits wäre es schön, von ihm wieder in Empfang genommen zu werden wenn ich nachhause komme, andererseits würde Klaus ihn sicher nicht übersehen.
"Nein! Aber wir werden uns bald wieder sehen, Hündchen!" lächelt er und steht auf. "Ich bin kein Hündchen!" ich knirsche mit den Zähnen und öffne die Tür. "Bekomme ich keinen Abschiedskuss?" fragt er etwas beleidigt.
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"Franky, hast du zufällig etwas von meinem Bruder gehört?" fragt Billy nervös, er kann wieder normal laufen und rennt mir von der Bushaltestelle entgegen. Wir saßen wohl im selben Bus, aber ich war zu sehr in Gedanken versunken, als das ich ihn hätte bemerken können. "Er war die ganze Nacht bei mir!" sage ich und obwohl es die wahrheit ist, klingt es wie ein Scherz. "Gut! Ich hatte schon wirklich Angst .... Ich meine nicht wirklich, ich vertraue meinem Bruder und ... ähm" stottert er. "Ist schon okay! Danke das du mich gestern vorgewarnt hast!" lächelte ich und habe plötzlich den drang Billys blondes Haar noch mehr zu verstrubbeln, als es sowieso schon ist. "Vorwarnung von was?" er sieht verwirrt zu Boden. "Ach gar nichts!" grinse ich, vielleicht sollte ich ihm nicht sagen, das Kellin gestern Abend stoned war. Schließlich wollte er clean bleiben für Billy.
"Sag mal, du magst meinen Bruder, nicht wahr?" fragt er plötzlich, als wir die Stufen zum Haupteingang der Schule hoch gehen. "Wieso fragst du?" -Natürlich mag ich ihn! Ich kenne dieses Gefühl nicht das ich für ihn empfinde, aber es ist definitiv ein positives Gefühl! Er gibt mir das Gefühl sicher zu sein und alles sagen zu können! Ich habe ihn echt gern!- füge ich in meinen Gedanken noch hinzu.
"Wir hatten eine ähnliche Konversation schon einmal!" lacht Billy und sieht mich mit funkelnden Augen an. "Du magst ihn wirklich gern!" er klingt wie eines dieser Mädchen in einem Film, die ihre Freundin damit aufziehen, das sie frisch verliebt sind und doch eigentlich gar keine Chance haben. "Hör auf so zu sprechen!" sage ich und gehe etwas schneller. "Oh mann, du wirst rot! Du liebst ihn!" grölt er, als hätte er ein Tor im Fußball geschossen. "Neben bei, hast du die Geschichts Hausaufgaben gemacht? Ich müsste die abschreiben!" dieser Junge hat es echt drauf das Thema zu wechseln.
Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt? Hoffe sie gefällt euch und ihr wollt fleißig weiter lesen. :)
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