Menschen

Ich merkte, dass mein Pulsschlag wieder schneller wurde. Jetzt war es nämlich so weit. Nun werde ich die Lebewesen sehen, die Machomei auslöschen wollte. Nachtschweif schien meine Gedanken erraten zu haben, denn er sagte mir mit ruhiger Stimme, dass ich keine Angst haben brauchte, sondern es genießen sollte. Daraufhin lächelte ich ihn leicht an und wir gingen die letzten Meter auf dem steinigen Weg, der dann plötzlich viel ebener und breiter wurde. Nun durchliefen wir auch noch ein Tor, welches offenstand und schon blieb mir der Atem weg. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Am anderen Ende des breiten Weges war ein riesiger Brunnen, der das Wasser bestimmt einige Meter in die Höhe spritzte. Dann sah ich sowohl links als auch rechts am Wegrand zahlreiche Geschäfte. Und dann sah ich schließlich auch noch zweibeinig gehende Lebewesen, wie sie auf dem Weg hin und her gingen oder sich in den vielen Geschäften am Wegrand aufhielten. Das mussten die Menschen sein. "Alles klar?", vernahm ich Nachtschweifs Stimme. Ich bemerkte jetzt, dass ich offenbar stehengeblieben war, da Nachtschweif schon einige Meter vor mir war. Ich lief zu ihm und sagte ihm, dass das alles für mich so unwirklich aussah. So hatte ich mir eine Siedlung nie und nimmer vorgestellt. "Ja, wenn man das zum ersten Mal sieht, staunt man nicht schlecht. Es ist halt was ganz anderes als die freie Natur, in der wir uns sonst immer aufhalten.", meinte Nachtschweif. Dann gingen wir weiter auf dem Weg entlang Richtung Brunnen. Als ich weiter auf die Geschäfte blickte, fragte ich mich, ob wir Pokémon dort auch hinein durften. Daher fragte ich Nachtschweif, der über diese Frage schmunzelte: "In Begleitung eines Trainers vielleicht, aber Pokémon haben dort eigentlich nichts verloren. Aber für uns gibt es dort sowieso nichts. Dort ist zum Beispiel ein Edelsteinladen und wir brauchen bestimmt keinen Schmuck." Ich nickte nur selbstverständlich. Aber mit einem hatte Nachtschweif definitiv recht. Die Menschen waren wirklich kein Grund zum Fürchten. Den meisten hatte es nicht einmal interessiert, dass wir an ihnen vorbeigelaufen waren. So war von dem mulmigem Gefühl zu Beginn nichts mehr übrig und ich genoss es jetzt einfach, wie Nachtschweif es mir geraten hatte. Wir kamen jetzt am Brunnen an und blieben vor ihm stehen. "Und was sagst du bis jetzt?", fragte mich Nachtschweif, den es brennend interessierte, wie ich es empfand. Ich sagte ihm, dass ich wirklich positiv überrascht war und dass meine Sorgen in Bezug auf die Menschen unnötig waren. Nachtschweif freute sich darüber und erzählte mir, dass das der Marktplatz gewesen sei. "Müssen wir jetzt nicht zum Hafen?", wollte ich jetzt wissen. Nachtschweif zeigte mir mit seiner Pfote, dass wir nun den mittleren Weg gehen mussten, um dort hin zu gelangen. Als wir am Brunnen noch ein bisschen verweilten und uns dort in der warmen Mittagssonne entspannten, beobachtete ich die Menschen. Immer wenn mich welche bemerkten, betrachteten sie mich ohne die Mimik zu verändern für einen kurzen Moment, ehe sie dann wieder von mir wegsahen. Den Anblick von Pokémon schien hier tatsächlich jeder gewohnt zu sein. Und das, obwohl wir hier die einzigen Pokémon waren. Nach der kurzen Pause gingen wir weiter und gingen um den Brunnen herum und da sah ich dann drei Wege, von denen ,wie Nachtschweif gesagt hatte, der mittlere der Richtige war. Der Weg wurde schmaler und da die Häuser links und rechts ziemlich hoch waren, verdunkelte sich alles ein wenig und die wohltuende Wärme der Sonne verschwand leider. Im Gegensatz zu den Häusern auf dem Marktplatz, wo alle Türen offen standen, waren hier die Türen alle zu. Hier mussten die Menschen wohnen. Vor uns bemerkte ich plötzlich mehrere kleinere Menschen, die uns entgegenkamen. Als sie uns bemerkten, rief ein Junge zu den anderen: "Hey seht mal! Ein Nachtara zusammen mit einem Guardevoir!" Bei diesen Worten zuckte ich kurz zusammen. Es war jetzt tatsächlich das erste Mal, dass jemand auf uns gezeigt hatte. Da Nachtschweif einfach weiterging, tat ich es ihm gleich und beachtete die Kinder nicht weiter. Ein anderer Junge rief zu uns: "Hey, mal langsam. Bleibt doch kurz stehen, damit wir euch fotografieren können." Was wollten die mit uns machen? Sofort sah ich beunruhigt zu Nachtschweif, der im Gegensatz zu mir recht ruhig blieb. Er sagte zu mir: "Na gut, bleiben wir kurz stehen, damit sie uns gut fotografieren können." Ich verstand zwar nicht wofür und was mit "fotografieren" gemeint war, aber so blieb ich dann wie Nachtschweif vor den fünf Jungs stehen. Als sie unser Stehenbleiben erkannten, zogen sie sofort irgendwas aus ihrer Tasche und hielten es vor ihr Gesicht. Die hellen Blitze, die von diesen Geräten ausgingen und so hell wie meine Zauberschein-Attacke waren, ließen mich erschrecken, aber sonst passierte nichts weiter. Auf jeden Fall kam mir die Situation echt komisch vor, doch da Nachtschweif alles als selbstverständlich annahm, schien es wohl normal zu sein. "Boah ey, ist ja voll cool. Da werden die anderen staunen, wenn sie diese Aufnahmen sehen.", rief einer den anderen zu. "Und schaut mal auf die blutigen Kratzer, die die Beiden haben. Bestimmt hatten sie vor kurzem einen Kampf!" Wenigstens schienen wir ihnen Freude zu bereiten. "Ich frage mich, wie weit wir uns ihnen nähern können, ohne dass sie abhauen." Als ich sie das sagen hörte, glaubte ich, ich hatte mich verhört. Daher rief ich: "Nein, lasst uns in Ruhe!" Irgendwie schienen sie nicht zu hören und da erzählte mir Nachtschweif, dass Menschen uns Pokémon nicht verstehen könnten. Die Kinder kamen immer näher und da sah ich mich nach Nachtschweif um. "Können wir ihnen trauen?", fragte ich ihn verunsichert. Nachtschweif nickte und trat vor. Er ging direkt auf die fünf Kinder zu, die es jetzt selbst nicht mehr aushielten, da Nachtschweif tatsächlich zu ihnen kam. "Seht nur! Das Nachtara!", rief einer vor Staunen. Da begannen sie dann auch ihn am Rücken zu streicheln, was mich doch sehr überraschte. Nachtschweif hingegen schien diese Lage zu kennen und genoss es. Daraufhin sagte er zu mir: "Es passiert dir schon nichts, wie du siehst." Ich traute dem Ganzen noch nicht. Für mich war es schon außergewöhnlich, dass Menschen mir so nahe waren. Aber dass sie mich berührten? Dann sahen mich zwei Jungs an. Einer sprach dann eher vorsichtig zu mir: "Wir tun dir nichts Guardevoir. Willst du ein paar Sinelbeeren?" Da streckte er mir den Arm aus und er hielt einige Beeren in seiner Hand. Sollte ich sie annehmen? Sein Gesichtsausdruck sah recht freundlich aus. Aber vielleicht waren sie ja vergiftet. Andererseits würden sie meine Verletzungen, die ich von dem Kampf gegen Nachtschweifs Brüder bekommen hatte, verschwinden lassen und wer wusste, welchen Gefahren wir noch begegnen werden. Ich entschied mich jetzt doch, auf den Jungen  zuzukommen. Da die Beeren in seiner Hand waren, musste ich sie selbst herausnehmen, was mich auch schon wieder Überwindung kostete. Letztendlich nahm ich sie dann und da ich nicht wirklich wusste, wie ich mich zu bedanken hatte, verbeugte ich mich leicht vor ihm. "Hey, das Guardevoir will dir Danke sagen!", schrie ein anderer zu ihm. Aber er meinte nur: "Ach das wäre doch gar nicht nötig. Ich meine, wie oft ist man einem wilden Pokémon so nahe? Das ist echt der abgefahrenste Tag meines Lebens!" Irgendwie fand ich seine Worte süß. Für ihn war unsere Anwesenheit echt was Besonderes. Auch ich fühlte mich im Moment richtig wohl und meine Nervosität war vollständig in den Hintergrund gerückt. Ich hatte mir echt nicht träumen lassen, dass uns die Menschen so freundlich gesinnt waren. Während Nachtschweif sich noch ordentlich durchstreicheln ließ, ging ich wieder ein paar Schritte rückwärts. Auch wenn sie mir sympathisch waren und sie uns nichts antun wollten, wollte ich dennoch ein bisschen Abstand haben, was sie mir jedoch nicht wirklich verübelten. "Man, das Guardevoir scheint echt ein wenig schüchtern zu sein.", sagte einer, der Nachtschweif streichelte. "Naja, vielleicht ist es ja noch nicht vielen Menschen begegnet. Ich bin schon froh, dass das Guardevoir überhaupt die Beeren genommen hat.", entgegnete der Junge, der mir die Sinelbeeren gegeben hatte. Eine Weile später hatte dann auch Nachtschweif genug und er knurrte laut auf, womit er ihnen wohl mitteilen wollte, dass es reichte. Die Jungs zuckten dabei kurz zusammen, was ich ein wenig witzig fand. Aber dann schienen sie doch zu verstehen und ließen ihn gehen. Er sagte mir: "Und, kann es weitergehen?" Ich nickte nur selbstverständlich und sah nochmals zu den Jungs zurück, die uns ausgiebig verabschiedeten und uns zuwinkten. Dann gingen wir weiter durch die schmale Gasse und aßen gemeinsam die Sinelbeeren, die uns wieder topfit werden ließen. Ich staunte:"Man, diese Kinder waren ja echt ganz aus dem Häuschen. Und das nur wegen uns!" Nachtschweif nickte eifrig und fügte hinzu: "Kinder und Jugendliche reagieren immer so. Aber ich finde das auch immer wieder auf's neue herrlich." Das glaubte ich ihm auf das Wort genau, da er dabei ja immer gestreichelt wird. Dann blieb auf einmal Nachtschweif abrupt stehen. Hätte ich das nicht sofort gesehen, wäre ich vermutlich gegen ihn gelaufen. Irritiert sah ich ihn an und was mich noch mehr schockierte war sein eher trüber Blick, den ich so gut wie nie bei ihm sah. Aufgebracht fragte ich: "Nachtschweif! Was ist los?" Nachtschweif schien sich auf das Haus vor uns fokussiert zu haben, da er es anstarrte. Als ich das bemerkte, wusste ich es selbst. Ich konnte gut nachvollziehen, dass es schlimm sein musste, genau an diesen Ort, an den er so viele positive Erinnerungen hatte, zurückzukehren. Daher blieb ich still, legte jedoch meinen Arm auf seinen Rücken, um ihm mein Mitgefühl zu zeigen. Auch wenn er gerade traurig sein mochte, versuchte ich, ihn an glückliche Erinnerungen an ihn denken zu lassen, indem ich fragte: "War dein Bruder auch so wie du?" Nachtschweif rührte sich erst kein bisschen und war in Gedanken versunken. Dann durchbrach er die Stille: "Ja, er war wie ein guter Freund für mich gewesen. Immer wenn er mal nicht mit seinem Trainer auf Reisen war, haben wir zusammen irgendetwas unternommen. Er war wirklich einer der wenigen, mit dem ich gerne zusammen war." Ich merkte an seinen Worten, wie sehr er diese Zeiten mit ihm vermisste. Dann wirkte Nachtschweif wieder gefestigt und sagte: "Aber jetzt kann man die Vergangenheit nicht mehr ändern." Er hatte recht. Das Schlimmste, was man da tun konnte, war ewig dem Tod nachzutrauern oder sich selbst die Schuld für das zu geben, was geschehen war. Auch ich hatte das zum Glück noch rechtzeitig eingesehen. Um Nachtschweif wieder bisschen fröhlicher zu stimmen, sagte ich ihm: "Aber wir haben ja immer noch uns!" Er sah mich lächelnd an und meinte: "Zum Glück. Ich wüsste echt nicht, was ich ohne dich nach all diesen Vorfällen gemacht hätte. Komm lass uns weitergehen. Es ist eh nicht mehr weit." Auch wenn die Stimmung gerade durch die Erinnerung an seinen Bruder gedämpft wurde, was ich ihm überhaupt nicht verübelte, da mir das selbst sehr nahe ging, weil auch ich an dessen Todestag eigentlich in der Siedlung hätte sein sollen, versuchten wir dennoch zügig voranzuschreiten. Dann hörte ich ein mir unbekanntes Geräusch, welches zwar noch ziemlich leise war, aber sehr ungewöhnlich. Es klang wie ein Rauschen. "Hörst du das auch?", fragte ich Nachtschweif, dem das bestimmt bekannt vorkam. Nachtschweif antwortete: "Das ist das Zeichen, das wir gleich da sind. Du wirst selbst gleich sehen, was das Geräusch verursacht." Das hörte sich echt spannend an und da verließen wir auch schon die dunkle Gasse und die Sonne strahlte uns wieder ins Gesicht. Das, was nun vor uns war, konnte ich nicht glauben. Überall war Wasser, welches immer wieder gegen die Felsen prallte. Auch wenn Wasser für uns lebensnotwendig war, empfand ich diese Menge schon ziemlich unheimlich. "Schon wieder so überwältigt?", grinste mich Nachtschweif an. Ich musste wieder nicken. "Na dann warte mal ab, wie es erst auf der Mondinsel aussieht, denn laut Erzählungen soll dort die ganze Macht der Natur zum Vorschein kommen.", meinte Nachtschweif weiter. Nachdem ich diesen Anblick dann halbwegs realisiert hatte, betraten wir wieder einen breiteren Weg, der direkt zum Meer führte. Am Ende standen wir vor einem Zaun, der wohl verhindern sollte, dass man ins Meer fiel, welches ein wenig unter uns war. "Und jetzt?", fragte ich Nachtschweif ratlos. Ohne dass Nachtschweif etwas sagte, zeigte er einfach mit seiner Pfote rechts von mir. Dort verlief der Weg weiter, direkt am Meer entlang. Und am Ende dieses Weges waren die Schiffe zu sehen. "Upps, der Weg ist mir wegen dem gigantischen Meer gar nicht aufgefallen. Na dann auf zu den Booten!", rief ich lachend und wir gingen weiter. Auch auf dem Steg waren wieder einige Menschen, die uns aber nicht soviel Aufmerksamkeit schenkten. Nur ein kleines Mädchen mit einem Ballon in der Hand zeigte auf mich und versuchte meinen Namen auszusprechen: "Guarde..." Doch ihre Mutter zerrte sie von uns weg und sagte ihr: "Weg da Kind. Wilde Pokémon sind gefährlich und übertragen sämtliche Krankheiten." Nachtschweif sagte mir darauf: "Wie du siehst, sind nicht alle so begeistert von uns." Naja, bestimmt wollte die Mutter ihr Kind nur beschützen, denn ich musste zugeben, dass es auch sehr gemeine Pokémon gab. Deshalb dachte ich nicht weiter drüber nach und dann waren wir auch schon am Ende des Steges angekommen. Wir befanden uns nun am Hafengelände und dort war die Menschenmasse doch ziemlich groß. "Wie sollen wir denn hier nur das richtige Schiff finden?", sagte ich von der großen Menschendichte genervt. Man konnte die Schiffe ja nicht einmal mehr sehen, soviel war hier los. Wir "kämpften" uns dann durch die Menschenmenge, sodass wir genau vor den Schiffen standen. "Da die Mondinsel eigentlich das einzige Ziel hier in der Nähe ist, sollten eigentlich alle die Mondinsel ansteuern. Die Frage ist nur, welches zwei Pokémon wie uns mitnimmt." Ich verstand nicht. Durften etwa nur Menschen auf die Schiffe? Das wäre ja echt gemein. In der Hoffnung Nachtschweif hätte einen Plan, fragte ich: "Aber wenn wir die Schiffe nicht benutzen dürfen, warum sind wir dann hierher gekommen?" Er dachte nach. Ich schlug dann selbst vor, dass wir unbemerkt auf eines der Schiffe schleichen könnten. Nachtschweif meinte dazu: "Hm, ein Versuch ist es wert." Nun schauten wir uns nach einem geeigneten Schiff um. Obwohl einige Schiffe am Hafen angelegt hatten, gab es nur eins, das im Moment Passagiere an Bord kommen ließ. Und da der Andrang vor dem Schiff ziemlich groß war, könnten wir uns einfach unter die Menschen mischen und so vielleicht unbemerkt auf das Schiff gelangen. Auch Nachtschweif erkannte die Gelegenheit und so zwangen wir uns in den Haufen voller Menschen. Als wir das taten, mussten wir uns einiges von den Leuten anhören wie "Hey, nicht vordrängeln!" oder "Pokémon dürfen nicht auf's Schiff. Verschwindet wieder!". Aber das war uns egal, wir mussten einfach irgendwie an Bord, denn wir hatten echt keine Ahnung, wie wir sonst auf die Mondinsel kamen. Wir wurden gerade von allen Seiten erdrückt und sahen nicht, wie weit wir noch vom Schiff entfernt waren. Ich merkte allerdings, dass wir soeben eine Rampe betraten. Jetzt hatten wir es gleich geschafft! Leider befürchtete ich, dass wir noch, bevor wir dann endgültig an Bord gingen, kontrolliert werden würden. Aber ich wollte dennoch daran glauben, dass wir es schaffen würden, da es einfach klappen musste. Auch Nachtschweif sah schon mal entspannter aus. Ihm war es auch bewusst, dass es eng werden könnte. Zu unserem Pech wurde die Rampe nun immer schmaler und so war es nicht mehr möglich nebeneinander zu gehen. Wenn wir jetzt kontrolliert werden würden, würden wir auf jeden Fall erkannt werden und könnten uns eben nicht mehr in der Menschenmasse verstecken. "Nachtschweif, ich glaube nicht, dass wir es schaffen.", sagte ich ihm leise. Mit jedem Schritt mehr verstärkte sich das Gefühl, es nicht zu schaffen. Vor uns hörte ich dann eine rauhe, eher unfreundliche Stimme: "Fahrscheine bitte!" Ich schluckte. Gleich war es aus. Die Menschen vor uns zückten ihre Papiere aus den Taschen. Gleich waren wir an der Reihe. Ab diesem Zeitpunkt fühlte ich mich gar nicht mehr wohl. Hatte ich die ganze Zeit über zumindest Hoffnung gehabt, so war auch jetzt der letzte Funken dieser erloschen. Dann als wir das Schiff fast betreten hatten, standen wir vor einem Mann in weißer Kleidung, der sichtlich überrascht war. Nachtschweif und ich hörten wieder seine rauhe Stimme: "Tut mir leid, aber ohne Ticket können wir euch nicht an Bord gehen lassen. Zudem können wir wilde Pokémon schon gar nicht auf unsere Passagiere loslassen." Auch wenn ich nichts anderes erwartet hatte, so war ich im Moment trotzdem ziemlich konfus. War unsere Reise wirklich im hier und jetzt zu Ende? Nein, mit Sicherheit nicht! Nachtschweif reagierte sofort und versuchte so niedlich wie möglich auszusehen. Er wollte ihn damit wohl umstimmen. Doch der weiße Mann hatte dafür nur ein müdes Lächeln übrig und erklärte uns nochmal, dass wir von hier verschwinden sollten. "Macht endlich den Weg frei, ihr Bestien!", hörten wir Menschen hinter uns wütend brüllen. Nachtschweif gab es dann auf und sah mich mit traurigem Blick an, der mir sagen sollte, dass wir wieder zurückgehen sollten. Das durfte einfach nicht wahr sein. Wenn wir doch nur mit Menschen reden könnten, dann könnten wir ihnen klarmachen, dass wir wirklich unbedingt mitfahren mussten und garantiert keinem Passagier auf die Nerven gehen würden. Aber es nutzte nichts. So gingen wir mit hängenden Köpfen von der Rampe runter, sahen zu, wie die übrigen Menschen an Bord gingen und durften dann mitansehen, wie das Schiff ohne uns ablegte und allmählich am Horizont verschwand.

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