An diesem Morgen saß ich mit meinen Freunden in der Cafeteria und wartete auf Carag. Nicht einmal Bradon wusste, wo sich unser Pumajunge aufhielt. Da es bereits recht spät war, waren Dorian und Jack bereits zum Unterricht gegangen.

Als der Blonde dann kam und sich leicht stöhnend neben mich nieder lies, fragte ich überrascht: "Ist alles in Ordnung?"

"Jaja, alles Gut, ich hab nur gerade so etwas wie Gymnastik gemacht.", wank Carag ab. Noch eher er weiter reden konnte, meldete sich Blue zu Wort, ihre und Hollys Augen hatten so einen leicht beängstigendes Funkeln. 

"Okay, Holly und ich haben uns da sowas überlegt. Wir nennen es Operation Wildes Bison. Also, wir müssen Brandon zeigen, was er alles drauf hat und wie viel Spaß es macht, wild und stark zu sein."

"Wie denn?", Brandon schien nicht wirklich überzeugt und ich hatte im Moment auch nicht wirklich den Eindruck, dass er besonders wild sein konnte.

"Verraten wir nicht.", sag Holly gut gelaunt. "Heute Nacht geht es los! Alles klar?", fragte Blue fest entschlossen und Brandon, Carag und ich stimmten zu, auch wenn ich immer noch leichte Bedenken hatte.

Aber das konnte bestimmt witzig werden. Es würde Carag und mich etwas von unseren Problemen ablenken und wir konnten einen Freund obendrein helfen. 

"Sollen wie Jack und Dorian auch bescheid geben?", fragte ich leicht aufgeregt, aber Blue schüttelte den Kopf: " Je weniger wissen desto besser."

In der Nacht kletterte ich mit Blue und Holly über die Granitblöcke zum Zimmer von Carag und Brandon. Während die beiden in Menschengestalt unterwegs waren, folgte ich ihnen als Schneeleopard. Als wir beim Fenster ankamen, schnurrte ich leise. Die Jungs hatten das Fenster leicht offen gelassen und wir hatten besprochen, dass ich das Zeichen geben würde.

Kurz darauf lief unsere kleine Gruppe zum Waldrand, wo sich auch die anderen verwandelten. Sie versteckten die Klamotten in einer Erdhöhle, welche Holly für ihre Kiefernzapfen angelegt hatte. Ausnahmsweise! Ganz ausnahmsweise dürft ihr sie benutzen! , zischte das Rothörnchen.

Los, folgt mit, dass zeig ich euch, was Blue und ich überlegt haben. fügte unsere Freundin hinzu und flitzte los. Blue kletterte auf meinen Rücken und wir folgen unserer Klassenkameradin.

Doch wir kamen nicht weit, da sich Brandon in einem Brombeerdickicht verfing. Doch Holly schien eine Idee zu haben.

Wirf dich kräftig nach vorne, dann bist du frei! Das ist leichte als pupsen, ehrlich!

Brandon befolgte dem Rat und riss sich dabei viel Fell aus. Aber er war frei. Geschafft! stieß Brandon stolz aus und Blue raunte mir zu: Das war Teil unseres Trainingsprogrammes.

Als wir ein Stück von der Schule entfernt waren sprang Blue von meinem Rücken und lief zu einem Stumpf einer großen Douglasfichte am Rande einer Lichtung. Ich schauderte leicht, als ich den Geruch von gammeligen Holz vernahm.

So Bandon. Aus diesem Stumpf zauberst du uns jetzt mal Kleinholz. , erklärte Blue und ging einen Stück zur Seite. 

Einfach so? fragte unser Bisonfreund skeptisch, trabte dann schließlich zögernd los, während Carag und ich ihn anfeuerten: Los Brandon, go!

Kurz darauf rammte das Bison seine Hörner  in das Holz, aber er hatte zu wenig Schwung, weswegen nur einige Holzstücke abbrachen. 

Blue seufzte leicht. Nein, das war noch viel zu sanft. Nimm mehr Anlauf und dann mit vollem Schwung. Keine Sorge, uns wird hier niemand hören.

Brandon lief zurück, scharrte einmal kurz mit dem Vorderhuf und galoppierte dann los. Und dann, mit einem ohrenbetäubenden Knall, rammte unser Bisonfreund seine Hörner in den Stamm. Carag und ich duckten uns schnell, um uns vor den herumfliegenden Splittern zu retten, während Blue Schutz in einem alten Kaninchenbau suchte. Kurz wartete ich, eh ich mich aufrichtete und die Holzstückchen aus dem Fell schüttelte. 

Während Blue aus dem Bau tappte, schnurrte ich zufrieden. Sehr gut Brandon, das war mega cool. Auch Holly sprang auf ihrem Ast jubelnd auf und ab. Yeah, du warst toll, Brandon!

Weiter so, Alter, du wirst der Schrecken der Prärie!, stimmte uns auch Carag zu, welcher mir nach machte und ebenfalls sein Fell ausschüttelte.

Brandon stampfte voller Energie mit den Hufen, ehe er zugab: Das macht richtig Spaß.

Und wenn du diese Energie im Kampfunterricht einsetzt, steht einer Guten Zwischenprüfung nichts mehr im Weg. , sagt Blue zufrieden.