Kapitel 10 (leider ein schlechtes und abgekürtztes Ende)
Erstellt am: 14.06.2018
Als ich am nächsten Morgen erwachte war er nicht mehr da. Stirnrunzelnd richtete ich mich auf. Ich war zu erschöpft gewesen, um zurück in meinen Schlafsaal zu gehen und in seinem Bett eingeschlafen.
Hoffentlich, war den anderen gar nicht aufgefallen, dass ich die Nacht über weg war.
Mein Blick wanderte durch den Raum. Auf dem Tisch lag meine Kleidung, feinsäuberlich zusammengelegt. Er war wahrscheinlich schon lange weg und bereitete die letzten Vorkehrungen für die Mission vor. Es würde ihm bestimmt nichts ausmachen, wenn ich sein Bad benutze. Schnell stand ich auf und nahm eine ausgiebige Dusche. Die Haare wurden notdürftig trocken gerubbelt und zu einem Zopf zusammengebunden.
Als ich die Kleidung näher betrachtete, musste ich feststellen, dass es gar nicht die von Gestern war. Es war meine Kleidung, aber es war frische und das Gutsystem lag auch daneben. Woher hatte er die? Hatte er sie etwas aus meinem Schlafsaal geholt?
Wie auch immer, viel Zeit würde bis zum Aufbruch der Expedition nicht mehr bleiben, daher machte ich mich schnell fertig und verließ den Raum. In der Tür blieb ich noch mal kurz stehen und blickte zurück.
Es war eine berauschende Nacht gewesen. Hoffentlich würden wir das wiederholen können...
Aufbruchsbereit warteten wir im Bezirk Karanese auf den Befehl des Kommandanten. Gleich würde sich das Tor öffnen und unsere Expedition starten.
Chiko war bereits ganz unruhig und schabte mit den Hufen auf den Pflastersteinen. An meinem Sattel war ein weiteres braunes Pferd festgebunden. Es war eines der Ersatzpferde. Ein letztes Mal lies ich den Blick über die Menge schweifen. Am Straßenrand standen einige Bürger und warteten darauf, dass wir endlich ausrückten. An der Spitze der Formation war der Kommandant Erwin zu erkennen. Nicht weit von mir entfernt konnte ich Armin, Jean, Connie und Mikasa erkennen. Leider waren wir alle in unterschiedliche Bereiche der Formation eingeteilt worden. Mikasa wand sich immer wieder nach hinten um. Auch ich drehte mich noch mal im Sattel. Weiter hinten war Levis Spezialeinheit. Nur mit viel Mühe konnte ich einen Blick auf Eren und Levi werfen, die von vielen anderen Köpfen verdeckt wurden. Mikasa sollte sich lieber sorgen um uns machen. Eren hatte immerhin die Eilte um sich. So schnell würde er seinen Kopf schon nicht verlieren. Bei uns sah das ganz anders aus. Wir hatten keine Leibgarde.
„Vorwääääääärts! Hiermit beginnt die 57. Expedition hinter die Mauer! Los rückt vor!" schrie Erwin
Das Tor öffnete sich und die ganze Formation setzte sich in Bewegung. Das Klappern der Hufe auf den Pflastersteinen übertönte für kurze Zeit jedes andere Geräusch. Im Galopp preschten wir durch das Tor der Mauer Rose. Eigentlich sollten alle Titanen im näheren Umfeld beseitigt worden sein. Aber es dauerte keine fünf Minuten bis die ersten zwischen den verlassenen Häusern auftauchten. Noch waren wir in einem verlassenen Stadtteil direkt an der Mauer und hatten keine andere Möglichkeit als die Hauptstraße entlang zu reiten.
Zum Glück waren wir auf diese Situation vorbereitet und einige Unterstützungseinheiten fingen die Titanen rechtzeitig ab, bevor sie zu nah an uns heran kamen. Sie mussten uns den Rücken frei halten, bis wir das offene Gelände erreichten um unsere Formation einnehmen zu können.
Schnell hatten wir die Stadt hinter uns gelassen. Mit einem letzen Kopfnicken in Richtung Armin und Jean, machte ich mich auf den Weg meine Stellung in der Formation einzunehmen.
Unglaublich wie schnell die Mauer immer kleiner in unserem Rücken wurde. Weite Landschaften erstreckten sich vor uns und die Natur hatte in den fünf Jahren bereits ganze Arbeit geleistet, sich dieses Gebiet zurück zu erobern. Frühere Wege waren wieder zugewachsen, das Gras wurde immer höher, teilweise bis zu den Knien. Mein Blick schweifte umher. Ein wachsames Auge war nun das A und O. Keinesfalls wollte ich von einem Titan überrascht werden! Nur noch spärlich zogen sich einzelne verlassen Bauerhütten durch die Landschaft. Vögel schreckten auf, die im Gras saßen, wenn ich Ihnen zu nah kam und flogen hoch in den Himmel. Das Wetter war bisher auf unserer Seite, nur vereinzelnde Wolken schwebten am Himmelszelt.
Ein Knall war zu hören und rechts von mir wurde eine rote Rauchrakete abgefeuert. Mein Herzschlag bescheinigte sich. Schnell griff ich zur Pistole und gab das Signal weiter. Eine gefühlte Ewigkeit verging, bis ein grünes Rachsignal erschien und ich mein Pferd in die entsprechende neue Richtung lenken konnte.
Immer wieder wurden rote Rachsignale abgefeuert, auf die neue grüne Anweisungen folgten. Wir kamen gut voran. Das Ersatzpferd lief brav neben mir hier, die Mauer war hinter uns nicht mehr zu erkennen, weite grüne Landschaften erstreckten sich um uns herum. In der Ferne konnte man grüne Berge erkennen. Wir waren seit einer halben Stunde unterwegs und bisher hatte ich keinen Titanen zu Gesicht bekommen.
Diese Fernaufklärungs-Formation war genial!
Plötzlich ertönte wieder ein Knall. Ein schwarzes Rauchsignal wurde abgefeuert.
Das war nicht gut... Schwarz bedeutete, dass ein abnormer Titan gesichtet wurde. Das Signal kam von weiter vorne. Das hieß, ich würde genau auf diesen Titan zureiten, wenn ich weiter auf meiner Position lieb.
Hoffentlich würde der Titan bereits erledigt sein, wenn ich ankam. Da kein grünes Signal abgefeuert wurde behielt ich meine Position bei und beschleunigte Chikos Geschwindigkeit. Es war schwer die anderen Reiter um sich herum im Auge zu behalten. Immer wieder wurde der Sichtkontakt durch Häuser und Wäldchen unterbrochen. Manchmal waren sie durch die grünen Umhänge und braunen Pferde kaum von der Umgebung zu unterscheiden.
Nicht weit vor mir, tauchte ein Reiter auf. Es war Jean. Warum war er nicht auf seiner Position? "Jean!" schrie ich ihm zu. Er bemerkte mich uns verringerte seine Geschwindigkeit bis ich zu im aufgeschlossen hatte. "Was machst du hier? Warum bist du nicht auf deiner Position?"
"Die rechte Flanke wurde von einer Gruppe abnormer Titanen angegriffen! Sie kämpfen noch, aber ein Großteil der Einheit wurde bereits vernichtet! Wir müssen die Info weitergeben, daher habe ich meine Position verlassen..."
"Wie ist das Möglich?"ungläubig blickte ich in Jeans Gesicht. Wie konnten so viele Soldaten nur in den Tod reiten?
"Wir müssen nach vorne aufschließen und die anderen warnen. Armin sollte nicht weit von uns entfernt sein. Wir müssen uns beeilen!"
Schnell gab ich meinem Pferd die Sporen. Im Jagdgalopp preschten wir zusammen vor.
Nach wenigen Minuten konnten wir vor uns zwei Reiter ausmachen. Beide hatten blonde Haare. Hoffentlich war das Armin! Aber was war das? in größerem Abstand vor Ihnen lief ein Titan! Er rannte unheimlich schnell! Einer der beiden Reiter schien mit etwas herumzuhantieren bis es ihm aus der Hand viel. Es glänzte in der Sonne als es zu Boden fiel und noch einige Male hochsprang. Es musste eine Rauchrakete sein. Ein Blick zu Jean bestätigte mir, dass er es auch gesehen hatte. Schnell schob er eine Patrone in seine Pistole und gab ein Rauchsignal. Durch den Knall aufgeschreckt drehten sich die beiden Reiter zu uns um.
Es waren Armin und Reiner.
Wie schlossen zu ihnen auf und Jean berichtete ihnen was mit der rechten Flanke passiert war. "... die Formation musste an dieser Stelle aufgelöst werden. Unsere Kommunikation funktioniert nicht mehr richtig. Wir müssen unbedingt den Kommandanten informieren! Und was zur Hölle ist das für ein Titan da vorne?!"
„Ist das der abnorme Titan, weshalb die schwarze Rauchrakete abgefeuert wurde?" fragte ich.
„Das ist kein Abnormer Titan, ich glaube, es ist ein Mensch im Körper eines Titanen! Ich glaube auch, dass sie die Titanen hier her geführt hat. Die den rechten Flügel angegriffen haben und sie somit in einen Hinterhalt gelockt!" sagte Armin.
„Wie kommst du da drauf Armin?"„Sie hat die gleichen Kräfte wie Eren. Sie ist anders als die Instinkt gesteuerten Titanen die uns fressen. Als meine Teamkollegen Ihren wunden Punkt angegriffen haben, hat sie sie gepackt und zu Boden geschmettert. Sie hat sie nicht getötet um sie zu fressen, sondern um sie auszuschalten. Vom Wesen her ist sie ganz anders als die anderen Titanen, so wie der gepanzerte Titan...
Ich denke, sie sucht nach etwas bestimmten... vielleicht sucht sie nach Eren?!" Armins Stimme war erstaunlich ruhig während seiner Erzählung.
All seine Worte ergaben auf kuriose Weise einen Sinn.„Eren? Aber Eren ist doch in Levis Einheit?!" antwortete Reiner. Die ganze Analyse ergab Sinn, Armin hatte wohl bereits schon länger darüber nachgedacht. "Aber wo ist die Spezialeinheit platziert? Jean und ich haben unterschiedliche Informationen bekommen!" fragte ich.„Anscheinend haben alle unterschiedliche Informationen über den Aufenthaltsort der Spezialeinheit bekommen... wir wissen nicht hundert Prozentig wo sie sich aufhalten um sie zu warnen..." grübelte er. "...Wahrscheinlich werden sie am sichersten Ort in der Formation sein... Im Zentrum!" analysierte der Blonde schnell. „Armin, wir müssen uns beeilen, mit den Rauchgranaten können wir Ihnen nicht mitteilen, wie gefährlich dieser Titan ist. Wenn wir nicht handeln, wird sie auch das Team des Kommandanten angreifen und wenn dieses fällt, zerfällt auch unsere Formation und wird vollständig vernichtetet werden!
Von unserer Position aus, könnten wir versuchen ihre Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Vielleicht können wir so etwas Zeit gewinnen."
Jean? Was war denn los mit dir? So engagiert hatte ich dich noch nie gesehen.
„Wir sollten es auf jeden Fall versuchen!" sagte ich mit fester Stimme.
Wir mussten diesen Titan aufhalten. Er durfte nicht bis zu Levi und Eren durchdringen!
„Zieht euch die Kapuzen über, sodass sie euch nicht erkennen kann! Solange sie nicht weiß wer wir sind, wird sie uns nicht so einfach töten!" rief Armin.
Wir zogen uns die Kapuzen über den Kopf, beschleunigten unsere Geschwindigkeit und schlossen zu diesem riesigen weiblichen Titanen auf.
Sie war so schnell, dass die Pferde auf Dauer Schwierigkeiten haben würden mit ihr mitzuhalten! Schnell band ich noch das Ersatzpferd los. Es würde mich jetzt nur behindern.
Auf ein Kopfnicken Armins verließen wir unsere bisherige Formation und versuchten den Titanen zu umzingeln. Unser Plan bestand darin, sie so lange wie möglich aufzuhalten.
Wenn wir ihre Achillessehne durchtrennten, würde sie stoppen müssen und die Formation genug Zeit gewinnen um sich zurückzuziehen.
Jean griff zuerst an... Mit einem Satz sprang er vom Pferd um sich mit dem 3DMA an den Titanen zu schwingen. Die Titanin war allerdings nicht zu überraschen. Im Moment seines Sprunges wechselte sie die Position, sodass sein Widerharken an ihrem Bein abprallte Sie stoppte abrupt. Jetzt war Armin Ihr Ziel.
Mit einem kräftigen Schlag gegen sein auf sie zureitenden Pferdes, schleuderte sie die beiden in die Luft. Armin schrie während er durch die Luft flog und auf dem Boden aufkam. Seine 3DMA wurde von ihm abgerissen. Er wurde noch einige Meter weitergeschleudert, bis er reglos liegen blieb.
"Nein Armin!" schrie ich. Sein Pferd das durch die Luft gewirbelt wurde traf Reiner. Der somit auch vom Pferd fiel.
Der weibliche Titan lief auf Armin zu und ging vor Ihm in die Hocke.
Das war unsere Chance, mein Pferd steuerte genau auf den Titanen zu. Schnell schoss ich einen Widerharken in die Schulter des Titanen. Doch sie hatte mich gesehen! Verdammt!
Ihre Bewegungen waren viel Präziser als die normaler Titanen! Scheiße, ich habe sie unterschätzt! Sie drehte sich um, holte zum Schlag aus! Schnell löste ich den Harken. Schoss einen neuen auf Ihr Bein um mich unter dem Schlag weg zu ducken. Das Gas strömte aus den Flaschen und verlieh mir enormen Schub. Es gelang mir hinter sie zu kommen und einen neue Harke in Ihrem Rücken zu platzieren. Jean, hatte sich wieder in die Luft geschwungen und folgte mir.
Aber was war das? Sie bedeckte Ihren Nacken mit einer Hand?! Sie kannte tatsächlich ihre Schwachstelle! Solange Sie ihren Schwachpunkt schütz brachte ein Angriff nichts! Schnell warf ich einen Blick zu Jean der mir dicht folgte. Sein Gesicht spiegelte die gleiche Ratlosigkeit wieder wie meines. Bevor wir reagieren konnten, sah ich ihren Arm.
Sie holte zum Schlag gegen uns aus! Verdammt sie würde uns einfach zu Boden schlagen!
Wir kamen hier nicht mehr weg... Armin schrie!
Er schrie den Titanen an. Er sagte etwas, aber ich konnte es nicht verstehen. Und plötzlich stoppte sie ihre Bewegung. Schnell löste ich den Harken und rutschte über den Boden. Warum hatte sie innegehalten?! Sie hätte uns mit Leichtigkeit zerschmettern können!
Reiner kam auf einem Pferd auf den Titanen zugeritten. Was tat er da? "Nein Reiner! Tu das nicht!" riefen Jean und ich im Chor. "Sie wird dich schnappen!"
Aber er hatte sich bereits mit seiner Ausrüstung in die Luft geschwungen und flog mit gezückten Klingen auf sie zu.
Und so kam es... ihr Arm schnellte nach oben und schnappte sich Reiner. Er war in Ihrer Faust gefangen. Sie konnte ihn nun ganz leicht zerquetschen. Armin saß immer noch auf dem Boden vor Ihr, verstummte aber vor Schreck. Reiner zappelte in ihrer Hand und Jean und ich standen regungslos da.
Sie setzte ihren Daumen auf seinen Kopf und drückte ihre Hand zu, Reiner war nicht mehr zu sehen. Ein Schneidendes Geräusch war zu hören, Blut spritzte aus der Hand des Titanen und zwei glänzende Klingen erschienen. Reiner hatte es geschafft!
Er hatte überlebt und sich mit einer drehenden Bewegung aus ihrem griff befreien können. Mit dem 3DMA schwang er sich zu Armin, schnappte ihn vom Boden und rannte mit Ihm los. Jean und ich setzten uns in Bewegung und rannten ihnen hinterher.
Hoffentlich folgte uns der Titan nicht.„Ich glaube wir haben genug Zeit gewonnen!" rief Reiner während er Armin unterm Arm gepackt hielt. „Bewegen wir uns besser schnell weg von ihr! Wenn sie keine Menschen frisst, sollte sie uns nicht länger verfolgen!
"Ohne die Pferde waren wir ihr Schutzlos ausgeliefert." Ein Blick nach über die Schulter verriet uns, dass der Titan nicht länger auf dem Boden kniete. Er richtete sich bereits wieder auf. Sein Blick starr auf eine Punkt am Horizont gerichtet... und rannte los.
Sie rannte nicht auf uns zu. Es war unser Glück.
Allerdings war es genau die Richtung, in der sich das hintere Zentrum der Formation befinden musste. „Aber in der Richtung liegt das Zentrum der Formation! Sie läuft genau auf die Eliteeinheit zu?!" der Frust in meiner Stimme war deutlich hörbar.
Wir konnten sie nicht aufhalten. Mehr als ein paar Minuten hatten wir nicht gewonnen. Sie rannte unentwegt auf Eren und den Hauptgefreiten mit seiner Einheit zu.
An einer Baumgruppe hielten wir inne. Wir mussten unsere Pferde zurückpfeifen. Armins 3D-Apparat war bei seinem Sturz zum Glück nicht kaputt gegangen. Schnell hatten wir ihn noch eingesammelt und warteten jetzt darauf. Die weiteren Pferde zurück kamen. Reiners Pferd und meines waren zurück gekommen. Allerdings war Reiners Pferd schwer verletzt und nicht mehr zu gebrauchen. Jean uns Armins Pferde reagierten nicht.
Wir durften nicht mehr lange hier verweilen. Wenn die Titanen auftauchten, hätten wir ein riesen Problem! Gerade als Armin den Vorschlag machte zurück zu bleiben, kam seine Rettung.
Christa.
Heute war sie wirklich eine Göttin. Sie hatte zwei Pferde im Schlepptauch. Unter anderem das sture Tier von Jean! Es war ihr in Panik zugelaufen.
Schnell klärten wir sie über die nötigen Details auf. Wir hatten zwar noch immer ein Pferd zu wenig. Aber das war kein Problem. Schnell machten wir uns auf den Weg um zur Formation aufzuschließen. Als wir wieder Aufschluss hatten konnten wir sehen, dass immer noch Rauchsignale abgefeuert wurden und die Formation beibehalten wurde. Es wurde noch kein Zeichen zum Rückzug gegeben! „Wir müssen seinem Urteil vertrauen und uns wieder der Formation anschließen!" rief Armin. Wie weit war der weibliche Titan schon in die Formation eingedrungen? Hatte man diese Gefahr bereits dem Kommandanten gemeldet?
Wir ritten weiter.
Vor uns erschien ein riesiger Wald... der „Baumriesenwald"... Direkt kamen mir wieder die Theorie Lektionen ins Gedächtnis, in denen wir über diesen Wald aufgeklärt wurden. „Der „Baumriesenwald" liegt südöstlich an der Mauer Maria zwischen zwei Städten. Er besteht aus einer Art von riesigen Bäumen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Mauern zu finden sind. Sie sind in bestimmten Gebieten heimisch und können bis zu über 80 Meter hoch wachsen. Es ist nicht bekannt, warum diese Bäume so hoch sind, es wird vermutet, dass es mit der örtlichen Geologie zusammenhängt. Vor dem Fall der Mauer Maria, war dieser Ort ein beliebtes Ziel für Touristen, doch nun steht er einsam da. Vom Aufklärungsrupp wird dieser Ort als wichtiger Außenposten genutzt und dient als Versteck vor den gefährlichen Titanen.
"Was wollten wir an diesem Touristenort? Hier musste sich die Formation spalten, da ihr der Wald im weg war.
„Alle man anhalten!" die Stimme eines Kommandanten dran zu uns herüber, als wir uns dem Eingang des Waldes näherten. „Wir werden uns hier in den Hinterhalt legen! Haltet euch mit gezogenen Klingen, oben in den Bäumen bereit! Ihr werdet jeden Titanen der versucht in den Wald einzudringen mit aller Kraft daran hindern!" schrie er. Er ließ keine Wiederworte zu, als wir nach dem Grund fragen wollten, was das alles für einen Sinn hatte. Verbat er uns den Mund. Wir sollten nur unsere Befehle ausführen.
Was sollte das? Was ging hier vor? Warum klärte man uns nicht auf?! Wir folgten seinem Befehlt und schwangen uns in die Bäume, jetzt hieß es abwarteten.
Wir standen einfach nur auf den Ästen und warteten. Hingen unseren Gedanken nach...
Ich versuchte die Situation zu entschlüsseln. Warum wurde die Formation hier her geführt? Was wusste der Kommandant Erwin oder besser noch was hatte er vor!Unter uns sammelten sich immer mehr Titanen. Sie versuchten die Bäume hoch zu klettern. Kamen aber nicht besonders weit. Auch ohne sie zu aktiv zu bekämpfen konnten wir sie hier festhalten. Kam ein Titan zu nah an uns ran, wechselten wir den Ast und kletterten höher.
Mein Blick schweifte über die anderen Soldaten in der Nähe. Ich konnte einige Rekruten aus unserer alten Trainingseinheit erkennen. Mikasa war unter anderen auch zu uns gestoßen.
Wie viele Opfer hatte es inzwischen wohl gegeben? Ob Eren und Levis Einheit wohl auf waren? Über Ihren Aufenthaltsort und Zustand war nichts bekannt... Mein Blick wanderte in den Himmel, verträumt beobachtete ich die Wolken wie sie vorbei zogen. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ein ungutes Gefühl schlich sich in meine Magengegend.
Was war nur los mit mir? Normalerweise war ich doch auch nicht so Gefühlsdusselig. Ich trug meine Gefühle nicht wie Eren im Gesicht spazieren! Und doch konnte ich mich seit ich beim Aufklärungstrupp war immer schlechter hinter einer Wand verstecken... Ich machte mir eindeutig Sorgen. Sorgen um meine Kameraden... Sorgen um Eren und vor allem um denjenigen, um den man sich auf jeden Fall keine machen musste...
Immerhin war er der stärkste Mann der Menschheit. Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte das ungute Gefühl zu vertreiben. Die meisten meiner alten Kameraden waren hier, sie hatten bisher überlebt. Eren war in Levis Spezialeinheit und Levi der stärkste Kämpfer. Zusätzlich war noch seine Einheit bei den Beiden. Ihnen würde also nicht passieren! Einmal tief durchatmen und wieder versuchten ein Pokerface aufzusetzen. Ich durfte mich nicht von Emotionen leiten lassen, musste einen kühlen Kopf bewahren!
„Ein Spion..." ja.. das macht Sinn murmelte ich. Ich saß zusammen mit Armin und Jean auf einem Ast. Während wir versuchten zu analysieren in welcher Situation wir uns befanden. Wir kamen zu der Vermutung, dass sich vor einigen Jahren ein Spion in den Aufklärungstrupp eingeschleust haben musste. Dieser musste auch die zwei gefangenen Titanen getötet haben und jetzt hinter Eren her sein. Anscheinend wollte er Informationen über den Trupp sammeln, verhindern das wir mehr über die Titanen erfahren und sich selbst Eren zu Nutze machen. Aber einen handfesten Beweis für unsere Vermutung hatten wir bisher nicht. Es waren nur Spekulationen.
Ein Ohrenbetäubendes Brüllen schallte durch die Luft. Es war ein Schrei, der einem durch Mark und Bein ging! Meine Nackenhaare stellten sich auf und eine Gänsehaut bildete sich auf meinem ganzen Körper.
Die Titanen unter uns, begannen sich auf einmal in Bewegung zu setzten. Sie rannten in den Wald. Sie achteten nicht mehr auf uns?! Sie ignorierten uns vollkommen! Was war nur in sie gefahren? Was hatte diesen Schrei von sich gegeben?
"Haltet sie auf! Sie dürfen nicht in den Wald eindringen!" schrie der Kommandant und stürzte sich auf die Titanen. Wie sollten wir so viele Titanen aufhalten? Vor allem wenn sie kein Interesse an uns zeigten und sich nicht von ihrem Vorhaben ablenken ließen. Mit dem 3DMA schwangen wir uns vom Baum und griffen die Titanen an. Einige konnten wir aufhalten indem wir Ihnen ein Stück aus ihrem Nacken herausschnitte, aber die meisten waren bereits im Wald verschwunden. Eine Verfolgung war aussichtslos...
Kurze Zeit später, wurden blaue Rauchsignale abgefeuert.
Das Zeichen zum Rückzug. Was ging hier nur vor? War das alles? Was war im inneren des Waldes vorgefallen?! Von den Titanen war keine Spur mehr zu sehen. Also schwangen wir uns wieder von den Bäumen und begaben uns zurück zu den Pferden.
Aufsatteln und zurück zur Mauer.
Alle versammelten Rekruten machten sich auf den Weg. „Wir ziehen und zurück, heißt das, dass die Mission erfolgreich war?" fragte Jean. „Vielleicht, vielleicht ist die Identität des weiblichen Titanen inzwischen aufgedeckt... Aber ich denke, dass die Titanen inzwischen etwas gefunden haben, was ihnen wichtiger ist, als die Zerstörung der Mauern ... deswegen haben sie auch ihre Angriff auf Trost abgebrochen als Eren in Titanenform erschienen ist... Es muss die einzig logische Möglichkeit sein..." sprach Armin weiter. „Aber das bedeutet ja..." murmelte ich. „... ganz genau, jemand der bei Erens Verwandlung Zeuge war, muss selbst auch ein Titan sein! Und dieser Titan hat uns heute angegriffen."
Es gab Dinge, die wir uns nicht vorzustellen gewagt hatten. Menschen die sich in Titanen verwandeln konnten. Es war eine absurde Vorstellung gewesen, bis man es mit eigenen Augen gesehen hatten und jetzt sollte dies nicht nur eine Ausnahme sein. Gab es wirklich mehrere Menschen die sich in Titanen verwandeln konnten?
Im Militär gab es noch mehr Intrigen und Lügen als im politischen System des innersten Distriktes aus dem ich kam und mit denen ich aufgewachsen war. Es war ein Katz und Maus Spiel das hier gespielt wurde. Und es blieb noch abzuwarten, wer gefressen werden würde.
Ohne weitere Schwierigkeiten oder auf weitere Titanen zu treffen erreichen wir die Mauer. Die Bürger blickten uns verwirrt entgegen. Wir waren viel früher zurück, als es geplant gewesen war. Und wir hatten einen riesigen Berg an Leichen im Gepäck...
Wir waren der erste Teil der Einheit, der die Stadt erreichte. Wir hatten so viele verwundete und Tote mitgenommen wie wir tragen konnten. Der zweite Teil der Einheit würde die restlichen Toten mitbringen... oder zumindest das was von ihnen übrig war.
Der Kommandant, Levis Einheit und Eren waren noch nicht wieder zurück. Sie zählten zum zweiten Teil der Einheit, der erst noch eintreffen würde. Man vermutete, dass sie gegen Abend eintreffen würden. Mikasa war auch noch nicht wieder aufgetaucht... Hoffentlich war sie bei der zweiten Einheit.
Die Sonne begann langsam unter zu gehen. Ich saß auf dem Dach eines der Häuser an der Hauptstraße. Es war ein Gasthaus. Die meisten der überlebenden die nicht in einer der Krankenstation der Mauergarnison verpflegt wurden saßen darin und warteten auf die Rückkehr des zweiten Teils der Einheit. Der Himmel hatte langsam einen blutroten Farbton angenommen. Es war die Ironie des Schicksals, die sich in ihm wieder Spiegelte. So viel Blut war vergossen worden... genug um den ganzen Himmel damit einzufärben.
Kurze Zeit später öffnete sich das Tor. Mein Blick war gebannt auf den Eingang gerichtet. An der Spitze ritt der Kommandant Erwin. Er hatte also überlebt. Immer mehr Soldaten strömten durchs Tor aber nicht halb so viele, wie es sein sollten.
Meine Augen suchten die Menge nach mir bekannten Gesichtern ab.
Mikasa! Sie saß auf einem Wagen, vor ihr Lag ein Junge der sich den Arm übers Gesicht hielt. Das musste Eren sein. Sie weinte nicht und der Junge schien sich zu bewegen, was bedeuten musste, dass er lebte. Beide hatten es also überlebt. Erleichter atmete ich aus.
Jetzt fehlte nur noch einer... Mein Blick glitt über die Menge, wo war der Schwarzhaarige? Ich konnte keinen aus seiner Einheit ausfindig machen. Wo waren sie alle? Er musste in ihrer Nähe sein.
Ein etwas kräftigerer Mann löste sich aus den Reihen der Bürger und rannte auf einen Mann in der Einheit zu. Er fing an auf ihn einzureden und fuchtelte wild mit seinen Händen in der Luft rum. Da war er. Auch Levi war wieder zurückgekehrt. Das letzte bisschen Last fiel mir vom Herzen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
So viele waren gestorben. Aber wir hatten es überleb und wir werden es auch weiterhin überleben.Zusammen. Ich werde für immer an seiner Seite sein und ihn lieben, egal was auch passiert,dass habe ich mir selber geschworen. Ich rannte zu ihm hin und fiel ihn um den Hals vor Freude.
Ende
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Ich hab die Story etwas abgekürzt,weil ich keine Ideen mehr habe. Ich wollte eigentlich 20 Kapitel machen aber naja 😢
Ich hab es so gut es ging zu einen Ende geschrieben.
Hoffe es hat euch trotzdem gefallen😔 (obwohl das Mega scheisse ist das es kein vernünftiges Ende hat😭)
Vielen Dank für's lesen ♥️😕 (4120 Wörter)
Hab euch lieb 😞🤭♥️
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