Kapitel 1


Erstellt am: 24.05.2018


Wir haben das Jahr 850. Vier Jahre sind seit der Invasion der Titanen auf Shiganshina vergangen. Seit zwei Jahre bin ich bereits in der Grundausbildung, der 104. Trainingseinheit zum Soldaten.

Mein Name (Name) (Nachname). Ich bin komme aus einem Bezirk hinter der Mauer Sina. Ich bin eigentlich noch zu jung um mein Leben für das Wohl der Menschheit zu opfern, wie es immer so schön heißt.

Unser Ausbilder ist Keith Shadis, ein abscheulicher Mann. Der uns an unserem ersten Tag versuchte vor allen anderen zu erniedrigen und auch während unserer Ausbildung keine Gelegenheit aus lässt. Wir sind 218 Rekruten, da findet sich immer ein Opfer für Ihn.

Zwei Jahre Training. Die Grundausbildung soll uns einen möglichst umfangreichen Inhalt bieten. Wir lernten die Vorbereitung und den Ablauf von Versorgungsmärschen, Reiten, Nah- und Schwerkampf, den Umgang mit einer Schlusswaffe, Strategie und Taktik aber auch die Biologie eines Titanen. Alles was uns in einen Kampf gegen einen Titanen helfen und von Vorteil sein könnte.

Seine einzige Schwachstelle, den Nacken. Nur mit einem gezielten streich einer Klinge oder einer starken Beschädigung dieses Bereiches lässt sich ein Titan töten. Abgetrennte Körperteile und jegliche anderen Verletzungen können Ihnen nichts anhaben. Sie wachsen einfach wieder nach oder heilen von selbst innerhalb kürzester Zeit.

Besonders wichtig seit dem Vorfall in Shinganshina ist die Ausbildung im Umgang mit der 3D-Manöver-Ausrüstung. Daher nimmt das Training mit diesem Apparat einen Großteil unserer Ausbildung ein. Zum Glück hatte ich von Anfang an einen recht guten Gleichgewichtssinn und keine Probleme mit diesen Übungen. Ganz anders einige meiner Mitstreiter, wie zum Beispiel Eren Jäger, der schwer damit zu kämpfen hatte und nur um Haaresbreite die Prüfung darin bestand. Im Nachhinein, stellte sich heraus, dass sein 3DMA beschädigt gewesen ist, aber was solls.

Er ist einer der wenigen die den Schrecken der Titanen mit eigenen Augen gesehen und Miterlebt haben. Die meisten Rekruten die sich für die Ausbildung gemeldet haben, sind nur hier weil sie nach dem Verlust der Mauer Maria nicht als Feiglinge gelten möchten und versuchen Ihre Gesicht dadurch zu bewahren. Sie sind nur scharf darauf ein friedliches Leben in der Militärpolizei zu fristen, indem Sie sich hinter der Mauer Sina verstecken und darum betten, dass der König sie niemals in eine Schlacht schickt, die Mauer nie angegriffen wird und Ihnen hoffentlich auch nicht der Wein und das gute Essen ausgeht!

Während der Rest der Menschheit um das Überleben kämpft und die Reichen und Adeligen ein Leben in Saus und Braus führen und andere im Kampf gegen die Titanen ihr Leben geben. So ein Verhalten ist widerwärtig und verachtungswürdig.

In wenigen Tagen ist unsere Abschlusszeremonie wo wir uns für eine der drei Einheiten entscheiden müssen. Es gibt die Mauergarnison, Ihre Insignien, zwei rote Rosen mit Stachelbesetzten Stielen. Sie ist die größte Abteilung des Militärs, die in der Nähe der Mauern für Ordnung sorgen. Sie sollen sowohl ein Auge auf die Titanen, als auch auf die Zivilisten haben. Sie sind hauptsächlich damit beschäftigt auf der Mauer zu patrollieren und die Wartung der Kanonen durchzuführen. Kein besonders Spannender Job, wenn man mich fragt. Das wäre eindeutig nichts für mich.

Als zweite Option gibt es noch die Militärpolizei, Ihr Insigne ein grünes Einhorn mit weißer Mähne. Sie sollen für Ordnung und Sicherheit innerhalb der Mauern sorgen und sind direkt dem König unterstellt. Dieser Bereich wird oft als die Elite der Menschen bezeichnet. Denn ihr dürfen nur die 10 besten Soldaten einer Trainingseinheit beitreten. Die Plätze sind natürlich sehr begehrt wie ich schon erwähnt habe, es winkt ein sicheres Leben in den inneren Distrikten. Allerdings üben sie auch politischen Einfluss aus und haben viele Korrupte Mitglieder. Die alles daran setzen Ihre Taschen zu füllen, Macht auszuüben und andere zu unterdrücken! Zu Ihnen möchte ich keines Falls gehören, als ich noch Hinter der Mauer Sina lebte habe ich Ihren Einfluss und Ihre Schandtaten mit ansehen müssen. Da würde ich lieber sterben, als mit Ihnen unter einer Decke zu stecken. Pah.

Und dann gibt es noch den Aufklärungstrupp, Ihr Insigne zwei gekreuzte Flügel, einer schwarz der andere weiß. Sie werden auch die „Flügel der Freiheit" genannt und genau das ist es was dieser Trupp für die Menschheit verkörpert.

Die Möglichkeit eines Tages wieder frei zu sein und sich nicht hinter einer Mauer (oder besser gesagt dreien) zu verstecken! Ihr Anführer ist Erwin Smith und die Spezialeinheit wird von einem Levi Ackermann angeführt, des angeblich „Stärksten Mann der Menschheit". Diesen habe ich allerdings noch nie zu Gesicht bekommen, daher kann ich diese These nur anzweifeln. Ihre momentane Hauptaufgabe ist die Eroberung der Gebiete innerhalb der Mauer Maria, die aktuell von Titanen bevölkert wird. Leider sind neunzig Prozent der Mitglieder in den letzten vier Jahren umgekommen. Aber genau diese Einheit möchte ich Beitreten. Ebenso wie Eren Jäger, der immer Feuer und Flamme ist, wenn er von dem Aufklärungstrupp redet, Mikasa Ackermann, die überall hingehen wird wo Eren hingeht. Um ihn zu beschützen, dass ihm ja kein Haar gekrümmt wird

Armin Arlert wird sich sicherlich auch seinem besten Freund anschließen. Und da hören die vermeintlichen Anwärter auch schon auch. Kaum jemand möchte dieser Einheit beitreten. Die Wahrscheinlichkeit schnell zu sterben ist hier besonders hoch. Doch sowas könnte uns nicht abschrecken. Es gibt viel zu viel was hinter der Mauer verborgen liegt und noch entdeckt werden will. Armin erzählte mir einst von einem Buch in dem er von einem unendlichem Wasser erzählte, heiße und trocken Gebiete in denen nicht wächst und überlebt, Berge die so hoch sind, dass man ihre Spitzen nicht sehen kann und noch vielem wunderbaren. Das alles werde ich mir eines Tages anschauen! Es gibt nichts, was mich in den Mauern hält. Es ist ein goldener Käfig, ein Gefängnis, nichts weiter. Es soll uns glauben lassen, dass wir hier sicher sind und es uns an nichts fehlt. Aber das sind nichts als Lügen von alten verängstigten Männern die Ihre Macht nicht verlieren wollen und nicht bereit sind, auch etwas für Ihre Träume zu opfern. Ebenfalls etwas das es zu despektieren gilt.

Ich blinzele entsetzt, es dämmert bereits. Wie lange habe ich bitte wach gelegen?! Es wird kaum noch Zeit bleiben bis die morgendliche Routine beginnt!

Natürlich kam der Weckruf schneller als gewünscht. Mit einem krachen wurde die Tür zu unserem „Schlafgemach" aufgerissen und ein Weckruf erfüllte den Raum. Ausbilder Shadis hatte gleich am Morgen schon die beste Laune. Mit einem seufzen stand ich zusammen mit den anderen auf. Am Morgen musste alles schnell gehen, da blieb keine Zeit für ein „Nur noch 5 Minuten"-Getue. Schnell in frische Unterwäsche, die weiße Hose und Bluse geschlüpft, darüber das Gurtsystem für das 3DMA und unsere braune Jacke mit dem Wappen der zwei gekreuzten Schwerter. Dann geht es auch schon zum Frühstück, welches in der Regel aus Brot, einer heißen klaren Brühe und Wasser besteht.

Auf dem Trainingsplatz werden nun die letzten Übungen abgehalten. Es ist die letzte Möglichkeit, um noch einmal Punkte zu sammeln und vielleicht unter die besten zehn zu kommen. Ich weiß genau, dass meine Punkte nicht dafür ausreichen werden. Ich bin nicht schlecht, im Bogenschießen, meiner stillen Leidenschaft gehöre ich zu den Besten. Es gibt kaum ein Ziel das ich nicht treffe. Die Kombination aus Konzentration, Kraft und der richtigen Atmung ist wie eine Meditation für mich. Nur gibt es auf diese Ausbildung nicht besonders viele Punkte, da sie als veraltet gilt...

Das Nahkampftraining wird zum Glück nicht bewertet. Sonst würde ich so viele Minuspunkte haben, dass ich schon längst rausgeworfen worden wäre. Mit so jemand wie Annie Leonhardt kann ich nicht mithalten. Ihre Techniken sind einzigartig, präzise und vor allem wirkungsvoll. Keiner konnte sie bisher schlagen.

Plötzlich spürte ich einen Ellenbogen der in meine Seite gestoßen wurde. Ich blickte nach rechts und sah Jean Kirschstein wie er gerade seinen Arm zurück zog und mich breit angrinste. „Na (Name), die Ausbildung ist fast vorbei, weißt du schon welcher Einheit du beitreten wirst?" Eigentlich hatte ich ja meinen „Sprich mich nicht an und lass mich bloß in Ruhe"-Blick drauf. Warum also grinste er mich schon wieder so verschmitzt an? „Ich habe mich noch nicht vollends entschieden" sagte ich und blickte wieder gerade aus. „Was gibt es da noch groß zu Überlegen, wenn man unter die ersten zehn kommt, geht man natürlich zur Militärpolizei! Was Besseres gibt es doch nicht. Ein Sicheres Leben im inneren Distrikt" sprudelte er schon los. „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, du solltest dich Ihnen auch anschließen! Außer... dein Punktestand ist zu niedrig und du kommst nicht unter die besten Zehn" und damit wurde sein hämisches Grinsen nur noch breiter. „Ich habe dem nicht hinzuzufügen Jean" war alles was ich in seine Richtung zischte. Im Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Shadis die Reihe zurück in unsere Richtung lief und seinen Blick auf den breit grinsenden Jean geworfen hatte. „Ach (Name) sei doch nicht gleich so eingeschnappt. Aber es kann halt nicht jeder zu den besten zählen und in die Militärpolizei kommen... Ich werde dich auf der Mauer besuchen kommen, wenn du die Kanonen schrubbst." Und damit find er an sich ins Fäustchen zu lachen.

„KIRSCHSTEIN !!! was soll das bescheuerte gegacker hier! Bist du ein dummes Huhn oder was! Denkst du das hier ist ein Spaß und das du dich auf deinen bisherigen Punkte ausruhen kannst! Denkst du ich sehe nicht wie unfähig du in Wirklichkeit bist!" schrie Shadis, Jean so laut an, dass alle zusammenzuckten und zu uns in die erste Reihe sahen. „Nein, nein, keines Falls Kommandant Shadis.. verzeihen Sie mir mein Verhalten." War alles was der Braunhaarige in diesem Moment vor sich her stammelte und man konnte mit ansehen, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht entwich und seine Körpergröße auf die einer Maus schrumpfte. „Strafarbeiten Kirschsteiner! Und das nicht zu knapp, du wirst bis zum Abendessen Runden laufen und den Küchendienst für die letzten Tage übernehmen!!!".

Ich musste mir ein gehässiges Grinsen verkneifen, ich hatte Ihn absichtlich nicht gewarnt. Als Shadis wieder außer Hörweite war, sprach mich Christa die links von mir stand an. „Hast du dich wirklich noch nicht entschieden welcher Einheit du beitreten möchtest (Name)?". Christa Reiss, unter den Jungs auch als „die Göttin" bekannt. Eine hübsche junge Frau mit blonden langen Haaren und einem Herzen aus Güte so groß wie die Mauer Maria. „Ich habe mich bereits entschieden Christa, aber das tut nichts zu Sache." Sie blickte mich mit einem Lächeln an. „Ich war mir sicher, dass du dich bereits entschieden hast. Du wirst dem Aufklärungseinheit beitreten, genauso wie Eren, habe ich Recht?" „Ja, Christa. Das werde ich." und mit diesen Worten drehte ich mich um und folgte den Worten des Kommandanten wegzutreten.

Letzten Endes kam der Abend unserer Abschlusszeremonie. Es hielten 218 Soldaten bis zum Abschluss durch. Es war bereits dunkel und wir warteten auf die Abschlussrede der sieben Kommandanten, die auf einer Erhöhung vor uns Aufstellung bezogen hatten. Während wir in Reih und Glied Parade standen. Die dunkle Umgebung wurde von einigen Fackeln erleuchtet, einer der Kommandanten ging ein letztes Mal unsere Reihen durch. Er schien sich jedes Gesicht noch einmal genau anzuschauen. Er wusste, dass er die meisten ein letztes Mal sehen würde. Das Leben als Soldat konnte ein sehr kurzes sein.

„Opfert eure Herzen, vom heutigen Tage an stehen euch, die Ihr nun eure Rekrutenausbildung beendet habt drei Wege offen" begann einer der Kommandanten mit der Abschlussrede. „ Die Mauergarnison, die sich dem Schutz der Mauern und der Sicherung der Städte widmet. Der Aufklärungstrupp, der jederzeit bereit ist sich zu Opfern und außerhalb im Titanengebiet kämpft. Und die Militärpolizei die mit dem König zusammen die Bevölkerung regiert und Recht und Ordnung wahrt. Allerdings haben nur die Zehn auf der bekannt gegeben Rangliste, die Aussicht auf einen Eintritt in die Militärpolizei." Mein Blick wanderte nach rechts, ohne den Kopf mit zudrehen, konnte ich im Augenwinkeln das Schwarze Brett erkennen, an dem soeben eine Liste aufgehängt wird.

„Zu diesen Zehn gehören:

Mikasa Ackermann

Reiner Braun

Berthold Fubar

Annie Leonhardt

Eren Jäger

Jean Kirschstein

Marco Bott

Connie Springer

Sasha Braus

Christa Renz

Herzlichen Glückwunsch. Ihr erhaltet die Möglichkeit dieser Einheit beizutreten." Natürlich grinste Jean über beide Ohren. Er hatte sein Ziel erreicht. Ich konnte dieses Selbstverliebte grinsen eindeutig sehen. Es war klar, dass ich nicht zu den Top-10 gehören würde, aber die Bestätigung darüber versetzte mir nur noch einen kleinen Stich. Mein Stolz war etwas angekratzt und ein leises knurren verlies meine Lippen.

„Ich hoffe, Ihr habt euch Gedanken über euer weiteres Leben gemacht und eine Entscheidung getroffen, welcher Einheit Ihr beitreten wollt. Denn der Moment der Entscheidung ist nun gekommen. Wenn Ihr euch einmal entschieden habt, müsst Ihr mit dieser Entscheidung leben. Es gibt keinen Wechsel, weil Ihr euch der Aufgabe nicht gewachsen fühlt. Ihr seid keine kleinen Kinder mehr, Ihr seid Soldaten!" schnaubte der Kommandant weiter. „Morgen Abend werdet Ihr eure neuen Kommandanten kennenlernen und euch bei Ihnen versammeln. Wer sich der Mauergarnison anschließen will, wird sich links von hier an der Mauer zu Leutnant Pixis begeben und weitere Anweisungen erhalten. Wer zu den „Auserwählten" gehört und sich der Militärpolizei anschließen will, wird sich vor dem Offiziershaus versammeln und wer dem Aufklärungstrupp beitreten will wird sich morgen Abend wieder genau hier einfinden. Das ist alles Ihr könnt nun abtreten!"

„Jawohl Sir!" antwortete die Einheit im Chor. Damit war die Ausbildungszeit beendet. Ein letzter gemeinsamer Abend blieb den Rekruten noch bevor sie sich in Ihr neues Leben begeben würden.

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Vielen Dank für's lesen ♥️

2226 Wörter 

Fortsetzung folgt ...😘

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