Chapter 36

Während Erwin, Hange und Levi ihre kleine Wette liefen, eskalierte die Situation im Hintergrund weiter.

„GIB DEN APFEL HER, SASHA!“ brüllte Inosuke und sprang mit einem kampflustigen Schrei auf sie zu. Sasha, mit einer unglaublichen Reaktionsgeschwindigkeit, wich aus und rannte los.

„FANG MICH DOCH, SCHWEINCHEN!" rief sie grinsend, während sie über einen Holzbalken sprang.

„ICH BIN KEIN SCHWEIN! ICH BIN EIN KRIEGER! WENN DANN SCHON EIN WILDSCHWEIN! (Demon slayer reference hehe) DAS IST EIN UNTERSCHIED!" tobte Inosuke und stürmte hinter ihr her.

„Das kann ja nur schiefgehen,“ murmelte Armin, der bereits das Unvermeidliche voraussah.

Und tatsächlich: Während Sasha voller Elan über einen kleinen Holzzaun sprang, passte Inosuke nicht auf, blieb mit dem Fuß an einer losen Planke hängen und segelte in einem beeindruckenden Bogen durch die Luft.

„OH, SCHEI-!“

Platsch!

Er landete mit dem Gesicht voran im einzigen Schlammloch auf dem ganzen Trainingsplatz.

Einen Moment lang war es still.

Dann begann Jean, lauthals zu lachen. „PFFFFT! HAHAHA, DER GROSSE WILDSCHWEIN-KRIEGER WURDE VON EINEM HOLZBRETT BESIEGT!“

"PAHHAHAHAH WIE  PEINLICH!" Sagte ich und lachte laut drauf los.

Inosuke hob langsam den Kopf, sein Gesicht von oben bis unten mit Matsch bedeckt. Sein rechtes Auge zuckte gefährlich was mein gelächter stoppte.

„Jean... renn,“ murmelte ich neben ihm.

„Was?“

„RENN!"

Doch es war zu spät. Inosuke sprang auf, brüllte wie ein wahnsinniger Berserker und stürzte sich auf Jean, der fluchend versuchte, das Weite zu suchen.

"INOSUKE BITTE, WIR SIND DOCH WIE BRÜDER!!" schrie Jean verzweifelt.

Während der Chaos-Sturm über den Trainingsplatz zog, ließ Erwin einen weiteren tiefen Seufzer los. „Hätte ich mal fürs Holzbrett gewettet. Wie konnte ich je denken, dass aus diesen Leuten eine Elite-Truppe wird?“

„Komm schon, Erwin,“ lachte Hange. „Gib’s zu, das hier ist besser als jede Taktikbesprechung.“

„Das ist kein Training mehr, das ist ein Wanderzirkus," brummte Levi und massierte sich die Schläfen.

"Ach ihr seid doch nur genervt das ihr auf die falsche person gewettet habt." grinste Hange.

"Schlechte Verlierer würde ich sagen." murmelte ich zu hange.

Levi schnaubte und warf mir einen vielsagenden Blick zu. „Ein weiteres Wort und du landest auch im Matsch.“

Ich hob abwehrend die Hände. „Schon gut, schon gut. Ich genieße einfach die Show.“

Und die Show ging weiter – mit Sasha, die nun den Apfel mit Mikasa teilte, Eren, der sich in eine weitere unnötige Diskussion mit Jean verwickelte, und Hange, die begeistert Notizen machte.

Levi schüttelte nur müde den Kopf. „Ich hasse euch alle.“

Doch ich bemerkte das kleine, kaum sichtbare Zucken an seinen Mundwinkeln.

Er hasste es nicht. Nicht wirklich.

Während Levi mit verschränkten Armen dastand und den Kopf schüttelte, eskalierte die Lage weiter. Jean rannte mit panischer Geschwindigkeit über den Platz, während Inosuke ihm wie eine Naturgewalt auf den Fersen war.

„KOMM HER, DU VERRÄTER!“ brüllte Inosuke.

„VERGISS ES! ICH WILL NICHT STERBEN!“ keuchte Jean, der mittlerweile komplett außer Atem war.

Sasha kaute seelenruhig auf ihrem Apfel herum und beobachtete das Spektakel. „Sollten wir ihm helfen?“ fragte sie mit vollem Mund.

„Nein, ich will sehen, wie das ausgeht,“ meinte ich grinsend und ließ mich entspannt auf eine Kiste sinken.

„Was zum Teufel macht ihr da?TRAINIEREN!“ rief Levi plötzlich, seine Stimme messerscharf.

Alle erstarrten.

Jean nutzte die Gelegenheit, um sich in einem Busch zu verstecken, während Inosuke mitten im Sprint stehen blieb.

Levi trat einen Schritt nach vorne und sah mit seinem typischen, todernsten Blick in die Runde. „Ihr verhaltet euch schlimmer als eine Horde betrunkener Bauern auf einem Jahrmarkt. Und jetzt bewegt eure faulen Ärsche, bevor ich euch eigenhändig durch den Dreck ziehe.“

Stille.

Dann ein leises Murmeln von Hange: „Wie witzig wäre das jetzt, wenn Levi als nächstes aufs Maul fliegen würde.“

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Levi bemerkte es natürlich sofort. Sein Blick wanderte zu mir. „Du findest das hier lustig, was?“

„Nein, Hauptgefreiter!“ Ich setzte mein unschuldigstes Gesicht auf.

„Dann kannst du ja sicher nichts dagegen haben, fünf Extra-Runden mit Jean und Inosuke zu laufen.“

„Was?!“ Ich sprang auf. „Das ist doch ungerecht! Ich hab gar nichts gemacht!“

„Jetzt hast du was gemacht.“ Levi verschränkte die Arme. „Noch zwei Runden extra.“

Jean, der aus seinem Versteck gekrochen kam, seufzte schwer. „Willkommen im Club des Leidens.“

Inosuke hingegen grinste breit. „HÖRT IHR DAS?! NOCH MEHR TRAINING! DAS WIRD GENIAL!“

Ich stöhnte. „Ich hasse alles daran.“

Levi schüttelte den Kopf. „In zehn Minuten auf dem Platz. Keine Widerrede.“

Ich warf Hange einen Blick zu. „Das ist deine Schuld, weil du mich zum Wetten angestachelt hast.“

„Tja,“ grinste sie. „Vielleicht solltest du einfach lernen, zu gewinnen.“

Ich seufzte.

Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont, als ich mit Jean und Inosuke meine Strafrunden drehte. Inosuke rannte mit unerschütterlicher Energie vor uns her, während Jean und ich keuchten wie zwei alte Männer auf ihrem letzten Marsch.

„Das ist… die Hölle…“ japste Jean, während er verzweifelt versuchte, mit Inosuke mitzuhalten.

„Sag das nicht mir, sag es Levi,“ murmelte ich, während ich mir den Schweiß von der Stirn wischte.

Plötzlich hörte ich neben mir ein lautes PLOPP – Jean war einfach auf den Boden gefallen und blieb liegen.

„Ich bin tot… geht ohne mich weiter…“ murmelte er dramatisch.

„Steh auf, du Weichei,“ schnaufte ich und stupste ihn mit dem Fuß an.

„NEIN!“ brüllte Inosuke von vorne. „WIR LASSEN KEINEN ZURÜCK! AUßER ER IST SCHWACH! DANN DOCH!“

„Du bist ein verdammter Psychopath,“ keuchte Jean.

„Das wissen wir doch alle schon längst,“ warf ich ein.

„Ruhe da hinten!“ Levís Stimme hallte über den Platz. „Sonst gibt’s nochmal drei Runden drauf!“

Jean und ich tauschten einen entsetzten Blick – und rannten lieber weiter.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ Levi uns endlich stoppen. Ich ließ mich sofort auf den Boden fallen, während Jean nicht mal mehr versuchte, Haltung zu bewahren.

Inosuke dagegen riss die Arme hoch. „NOCHMAL!“

„Ich will sterben,“ murmelte Jean.

Ich drehte den Kopf zur Seite und sah Levi, der mit verschränkten Armen neben mir stand und mich beobachtete.

„Was?“ fragte ich misstrauisch.

Er zuckte mit den Schultern. „Ich hätte gedacht, du würdest dich mehr beschweren.“

Ich schnaubte. „Bitte. Ich bin nicht so schwach wie Jean.“ sagte ich während ich mit einem Bein schon gefühlt im Grab stehe.

„HEY!“ rief Jean empört, bevor er wieder kraftlos zusammensackte.

Levi musterte mich kurz, dann setzte er sich einfach neben mich in den Dreck.

Ich hob eine Augenbraue. „Was machst du da?“

„Was sieht es aus? Ich sitze.“

„Du setzt dich freiwillig auf den Boden?“

„Hör auf, so überrascht zu klingen,“ murmelte er und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück.

Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

Einen Moment lang saßen wir einfach nur da, während die anderen sich langsam wieder fingen. Levi sagte nichts, aber das war okay. Irgendwie war es… angenehm.

Schließlich schloss ich die Augen und genoss für einen Moment die kühle Abendluft.

„Sieh nicht so zufrieden aus,“ murmelte Levi.

„Wieso? Willst du mich noch mehr bestrafen?“

„Vielleicht.“

Hölle nein will ich eigentlich nicht, aber nach dem gestrigen Abend muss ich meine würde bisschen aufbauen.

Ich öffnete ein Auge und grinste ihn herausfordernd an. „Dann musst du mich schon fangen.“

Er hob eine Augenbraue. „Glaub mir, das würdest du bereuen.“

Würde ich definitiv.

Ich lachte leise. „Ich glaube, du hast zu viele Drohungen für heute verbraucht.“

Levi schüttelte leicht den Kopf, aber ich sah das winzige, kaum sichtbare Zucken an seinen Mundwinkeln.

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