DREIZEHN

EMMET/17
"Du willst 30 Kröten für mikrige 3g?"

Mein Blick bleibt ernst, "Die Zeiten ändern sich Lee. Etweder du zahlst oder verpiss dich."

"Du bist doch Schuld, dass ich süchtig bin, also gib mir gefälligst mehr von dem Stoff!" Er kommt mir gefährlich nahe, ich trete einen Schritt zurück.
Viel Platz bleibt mir nicht in der engen, dunklen Gasse. "Ein Scheiß schulde ich dir."

Ich drücke mich an ihm vorbei und haste aus der Gasse. Er ruft mir hinterher: "Hey, was soll das?"
Ich kann nicht jedem Fixer den Stuff schenken. Das klappt nur am Anfang, um sie abhängig zu machen. Einfach Kundenfang Methode. Die Sucht treibt sie dann zurück zu mir.

...

Ich öffne eine random Tür. Irgendeine Tür in diesem endlosen Flur muss mich doch weiter bringen.
Der Raum sieht genauso aus wie meiner. Leer. Weiß. Langweilig. Bloß sitzt da so ne Schlampe, locker 30 drin.
"Hey, raus hier!", faucht die Trulla.
Ich antworte auch garnichts darauf und verlasse nur wortlos den Raum, knalle aber die Tür etwas zu.
Plötzlich hab ich eine Hand auf meiner Schulter.
"Hey Kumpel. Mach dir um die keine Sorgen, sie isoliert sich schon seit ihrer Ankunft."
Ich schaue ihn abwertend an, der sieht aus wie ein Knasti.
"Ich bin nicht dein Kumpel."

Er schlägt mir nun fester auf den Rücken, dass es fast schon weh tut.
"Ray, nett dich kennen zu lernen."

"Emmet.", sage ich leise, in der Hoffnung er hört es nicht.
"Willkommen Emmet! Ich führe dich mal herum."
Na toll, eine Haus Tour.

...

Wir kommen doch tatsächlich am Ende des Flurs an und dort höre ich schon diese wiederliche Weihnachtsmusik. Ich könnte kotzen, hab das noch nie gemocht.
"So und hier sind wir.", er macht eine einladende Geste.
"Mach den scheiß aus!"

"Würde ich gerne, aber leider ist dieses Radio unzerstörbar."

"Was heißt hier unzerstörbar? Ich zeig dir wie das geht."
Ich hole einmal aus und trete mit voller Wucht gegen das Radio. Ich kicke es regelrecht durch den Raum. Es kracht gegen die Wand, hört auf zu spielen und zerbricht als es auf dem Boden aufkommt. "Gern geschehen!"

Ray staunt und nähert sich dem Radio. Er nimmt es in die Hand und zieht es vollkommen auseinander, dann zieht er einen Schlüssel raus.

"Advent, Advent ein Lichtlein brennt."
Den Satz hat er jetzt nicht ernsthaft raus gehauen, oder? Ich dacht Ray wäre do voll männlich und jetzt sowas.

Ich schaue ihn abwertend an, "Bist du schwul?"
Er schaut ernst in meine Richtung und hebt eine Augenbraue, "Problem damit?"
Moment alter, "Jetzt im Ernst?"
"Nein, du Vogel!"
Wen nennt der hier Vogel?
Jetzt macht Ray so Flügelbewegungen und gackert wie ein Huhn "Bock, Bock..."
Find ich nicht witzig. Er wittert meinen beleidigten Blick und fängt an schelmisch zu lachen. Arsch!

...

Der Schlüssel passte in genau eine Tür. Dahinter befindet sich ein kleiner Raum, eher eine Abstellkammer. Darin verbirgt sich ein mickriger Vorrat an Lebensmitteln und ein Zettel:
》Mit diesen Lebensmitteln müsst ihr nun die restlichen Tage auskommen. Es kommt nichts neues mehr hinzu.《

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