Chapter 9
Sachte klopfte ich und wartete. „Komm' einfach rein", drang Minhos Stimme aus dem Zimmer. Ich machte die Tür und sah Minho mit nackten Oberkörper an seinem Schrank. Er scheint etwas zum Anziehen zu suchen. „Du musst nicht immer klopfen, Changbin", sagte er. Ach anscheinend hält er mich für den Typ mit schwarzen Haaren, der oft mit Felix und ihm abhängt. „Minho, leih' mir einen Pullover aus", sagte ich kurz und knapp. Der Campusking reckte den Kopf zu mir und schaute mich verwirrt an. Mit mir hatte er sicher nicht gerechnet. Er sagte nichts sondern kramte weiter in seinem Schrank herum. Als er sich wieder zu mir drehte, hatte er ein fettes Grinsen im Gesicht und reichte mir einen dunkelblauen Pullover. Dieses Lächeln bedeutete nichts gutes. Ich begutachtete ihn und würde am liebsten Minho mit dem Pulli abwerfen. Auf ihn war eine orangegetigerte Comickatze, die einen Fisch umarmt. Auf über der Katze stand in weißen Buchstaben 'I speak cat". Wieso zur Hölle besitzt Minho so etwas? Und was ist das für ein creepy Fisch? Der starrt ja einen in die Seele! „Das ist der hässlichste Pullover den ich hab. Viel Spaß beim Tragen. Der ist sehr gemütlich übrigens." Zähneknirschend zog ich ihn mir über. Minho hatte immer noch dieses dumme Grinsen im Gesicht. „Steht dir echt gut."
Felix kam vom Badezimmer und fiel sofort ins Lachen, als er mich mit dem Pullover sah. „Ich komme auf den Pulli immer noch nicht klar." Ja, lach' mich nur aus, Felix. Ich weiß, dass er nicht der Einzige ist, der mich heute noch auslachen wird. „Ich geh dann mal", sagte ich und schloss die Tür hinter mir. Shit, der Pulli riecht nach ihm. Muss ich den ganzen Tag so rumlaufen?
Als Jeongin mich sieht, sehe ich schon, dass er sich ein Lachen verkneifen musste. „Wo hast du das her?", fragte er mich und hielt sich den Bauch. „Minho."
„Jetzt trägst du sogar seine Klamotten? Hast du ihm etwas auch von dir gegeben?"
„Nein, aber ich überlege es mir", sagte ich und musste leicht grinsen. „Bald seid ihr im Pärchenlook!", sagte mein Kumpel und ich würde ihn gerne zum Schweigen bringen. „Davor haben wir uns gegenseitig zerfleischt." Unsere Freunde fanden Minhos Pulli ebenfalls sehr amüsant. Chan konnte nicht anders als zu lachen. „Sorry Kumpel aber das sieht einfach zu lustig aus. Was ist das für ein Fisch?" Dachte ich mir auch schon. Ich schaute auf die Uhr. Erst zwei Stunden sind vorbei, seit ich den Pulli trug. „Ein Fisch, der dein Hirn frisst", sagte ich genervt und versuchte mich auf meinen letzten Aufschrieb zu konzentrieren. Leider erwies sich das als nicht machbar weil der Kerl neben mir nicht aufhört zu lachen. „Ich stecke dich gleich in ein Extraraum, damit du dich auslachen kannst", sagte ich zu Chan und konzentrierte mich auf die Schriftzeichen vor mir. Minho kann sich auf etwas gefasst machen. Ich werde ihn genau so hart blamieren wie er mich. Trotzdem behielt er recht. Der Pulli war wirklich gemütlich und sehr warm. Da konnte man glatt einschlafen. Nachdem sich Chan beruhigt hatte, stupste er mich an. „Hey, was machen wir am Wochenende? Wollen wir in die Stadt? Es gibt da ein neues Restaurant? Sollen wir Jisung, Seungmin und Jeongin auch einladen? Vielleicht möchte Minho auch mit?"
„Jetzt du auch noch? Hat dich Jeongin etwa infiziert?" Chan lächelte und lehnte sich zurück. „Nein, ich finde es einfach schön, dass ihr euch langsam versteht. Bald könnt ihr sicher die Finger nicht von einander lassen." Ja, wenn wir uns an unsere Kehle gehen. „Können wir machen, aber ohne Minho." Chan holte sein Handy raus. „Gut, dann schreibe ich ihnen mal. Geht Samstag?" Morgen ist Freitag, also passt. „Dann haben wir morgen auch noch viel Zeit um an Trippy weiter zu arbeiten." Und dann war er wieder in seiner Trippywelt abgedriftet.
Wie lange muss ich den Pullover überhaupt tragen? Bis Mitternacht? Lieber ich riskiere nichts und mache das, was Helios will, also trage ich den Pullover bis nach zwölf Uhr. Dann zog ich den Pullover aus und schmeiße ihn auf das Bett. Sofort war mir kalt. Der Pulli hat mich echt gewärmt. Okay, Zeit ins Bett zu gehen. Morgen ist doch sicher Minho dran. Mal schauen, was er so machen muss.
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