Kapitel 23

Felix pov:
Keine Ahnung wie lange ich wieder in dieser Hölle bin aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Seit mich die Patroullie zurück geschleppt hat, war ich in dem Raum eingesperrt, in dem ich damals aufgewacht bin.

Meine Arme taten immer noch weh, weil diese Idioten mich so grob an den Armen gepackt haben. Bestimmt bekomme ich blaue Flecken. Aber das sollte eigentlich egal sein, ich war sowieso so gut wie tot.

Frustriert legte ich den Kopf in meine Hände. Es war alles zu spät. Ich würde es wohl kaum schaffen, nochmal zu entkommen. Dann öffnete sich die Tür und die eine Person, die ich am wenigsten sehen wollte, betrat den Raum.

Minho. Seit meiner 'Verhaftung', wie ich es so liebevoll nannte, hab ich ihn nicht mehr gesehen. Er hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, mit anzupacken. Stattdessen ist er wie ein zufriedenes Stück Scheiße hinter uns her gelaufen.

"Na, wie gehts?" Ein selbstgefälliges Grinsen ziehrte sein Gesicht. Ich schnaubte und dachte nicht daran, ihm eine Antwort zu geben. Es interessierte ihn doch sowieso nicht. "Wie auch immer. Hier, nimm die." Er streckte mir seine Hand entgegen, in der sich eine Pille befand.

"Schluck die doch selbst." Zischte ich. Minho reagierte nicht, er sah mich nur weiter durchdringend an. Seine Hand blieb an Ort und Stellte aber ich hab nicht vor, nachzugeben.

Mein Gegenüber schien langsam die Geduld zu verlieren. "Yongbok, nimm die scheiß Pille!"
"Mein Name ist Felix." Murrte ich. Das war schließlich nicht mein Name. Oder war Felix nicht mein Name? Ich schüttelte den Kopf, dieser verdammte Typ wollte mich doch nur durcheinander bringen.

"Dein richtiger Name ist nicht Felix, sondern Yongbok." Ich hob den Kopf, um ihn überrascht anzusehen. Wie jetzt? Beleidigt schüttelte ich den Kopf. Also war mein ganzes Leben eine Lüge?

Minhos Ziel war es wohl, mich aus dem Konzept zu bringen, denn ohne zu zögern griff er nach meinen Unterkiefer und zwang mich, ihn zu öffnen. Bevor ich mich wehren konnte, rutschte die Pille meine Speiseröhre hinab.

Das war jetzt wirklich zu viel. Aufgebracht sprang ich auf und schlug seine Hand weg. "Ich hab es schonmal gesagt aber ich sag es wieder, du bist ein verdammtes Archloch! Ich hasse dich." Ich war so in Rage, dass ich anfing, ihn zu schubsen und ließ schließlich meiner Zunge freien lauf.

"Du warst ja schon immer scheiße aber das geht wirklich zu weit. Als hättest du mich nicht schon immer behandelt wie ein Stück Dreck, jetzt zerstörst du mein Leben komplett und schickst mich eigenhändig in den Tod. Du hättest mich entkommen lassen können und einmal in deinem Leben was richtig machen aber nein. Du bist als Kind wohl selber mies behandelt worden und jetzt lässt du es an anderen raus.

Ich fass es nicht, dass ich wirklich angefangen hab, dich zu mögen. Ich hätte es besser wissen sollen aber irgendwie hab ich gehofft, dass wir zusammen wo anders hin gehen können und so aber nope, du bist und bleibst ein räudiger Mensch. Du dreckiger Bastard, ich hasse dich!"

Völlig außer Atem starrte ich den älteren an, der meinen Wutausbruch nicht einmal unterbrochen hat. Es hat verdammt gut getan, alles mal rauszulassen.

"Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es mir leid tut aber das tut es nicht, weil ich ein schlechter Mensch bin." Er drehte sich um und wollte den Raum verlassen, als ich meine letzte Chance ausspielte, hier lebend rauszukommen. "Warte! Du musst aber kein schlechter Mensch sein, du kannst dich ändern."

Langsam näherte ich mich und griff nach seiner Hand. Eigentlich hätte ich das nie gemacht, da meine Gefühle für ihn endgültig gestorben sind. Aber wenn ich Minho überzeugen wollte, musste ich alles tun.

"Ich könnte dir helfen, du musst das nicht allein machen." Ich drückte seine Hand etwas fester, um meine Aussage zu unterstreichen. Minho sah mich an aber in seinen Augen konnte ich nur Gleichgültigkeit erkennen.

Ohne ein Wort zu sagen, riss er sich los und verschwand.


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Minho pov:
Nachdem wir Yongbok zurück gebracht haben, wurde ich auf eine andere Ebene verlegt also hab ich ihn nicht mehr gesehen. Irgendwie mochte ich den jüngeren. Natürlich nicht wirklich mögen aber er war erträglicher als die anderen Gefangenen.

Changbin hat mir vorhin aufgetragen, einen unserer Kunden zu betreuen. Er wollte ein neues Gesicht und ich sollte ihm unsere Sammlung zeigen. Ich bergüßte den Mann und führte ihn in den Keller, in dem wir unsere Produkte aufbewahrten.

Zum Glück war er keine Labertasche, denn ich interessierte mich nicht für Smalltalk. Endlich kamen wir an, ich hasste es, Kunden zu betreuen. Glücklicherweise wurde ich recht selten mit soetwas beauftragt.

Ich betrat den Raum und knipste das Licht an, der Kunde direkt hinter mir. Mann, ich war schon ewig nicht mehr hier unten gewesen. Der Mann studierte interessiert die Gesichter, die wir zur Auswahl hatten. Ich ließ ebenfalls meinen Blick darüber streifen.

"Das hier möchte ich." Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf das Gesicht, auf das der Kunde zeigte. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich das Gesicht betrachtete.




Yongbok? Sie haben ihn also wirklich umgebracht. Wieso war ich eigentlich überrascht? Dennoch bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Das verwirrte mich, denn mich hat es noch nie interessiert, was mit diesen Teenagern passierte. Aber irgendwie machten sich Schuldgefühle in mir breit. Er war tot und es war meine Schuld.

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Ja, hier sind wir jetzt am Ende. Nicht gerade ein happy end aber das Ende war eins der ersten Sachen, die ich bei der Story geplant hab 😃. Tatsächlich wollte ich sie mehr ausschmücken und eine Art love story schreiben aber irgendwie hatte ich nach einiger Zeit nicht mehr so viel Lust darauf.

Btw:
Hyunjin und Seungmin haben es schließlich aufgegeben, Felix zu suchen und sind weiter gezogen.

Soo hier endet die Story, sie kam zwar nicht so gut an wie die ersten zwei aber es hat trotzdem Spaß gemacht, sie zu schreiben.

Ich bin schon dabei, eine neue Story zu planen und die zwei anderen weiter zu schreiben <3

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