Kapitel 13
Felix pov:
"Felix?" Ertönte die Stimme von Mister Lee aus der Dunkelheit. Er hörte sich so an, als wüsste er genau, dass ich hier bin und wollte nur schauen, ob ich mich freiwillig zu erkennen geben würde. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich seine Stimme hörte.
Seit dem Tag, an dem wir hergebracht wurden, hab ich ihn nicht mehr gesehen.
Voher wusste er überhaupt, dass ich hier bin? Hab ich nicht gut genug aufgepasst?
Ich schwieg. Er wusste zwar, dass ich ihn hören konnte aber etwas in mir weigerte sich, mich zu erkennen zu geben.
Ein raues Lachen ertönte als der Lichtschalter aktiviert wurde. Ich kniff die Augen zusammen und blinzelte gegen das Licht, damit meine Augen sich daran gewöhnen konnten.
Mister Lee stand in der Tür. Nachdenklich sah er mich an. "Du willst raus, hm?" Schnell schüttelte ich den Kopf. "Nein, ich wollte nur mehr über mich erfahren und dachte, dass ich in der Akte Antworten finden würde." Das war gelogen, natürlich wollte ich raus. Vermutlich war meinem Gegenüber das auch klar. Er war bestimmt nur neugierig, ob ich ihn anlügen würde.
Der Mann schüttelte den Kopf, so als hätte er schon mit einer Lüge gerechnet.
"Wenn du ernsthaft denkst, dass ich dich mit sowas durchkommen lasse, bist du dümmer als du aussiehst." Meinte er monoton.
Fuck, ich war am Arsch! Meine Panik stieg, als Lee sich umdrehen und gehen wollte. Vermutlich wollte er die Wachen rufen, damit sie sonst was mit mir machen. Ohne darüber nachzudenken sprang ich auf.
"Bitte verrate mich nicht!" Betteln war erbärmlich und ich hasste es, doch im Moment war es mein klügster Move. Ich hatte keine Ahnung, was mit mir passieren würde, wenn er mich verpfeift. Mister Lee hielt inne und drehte sich zu mir um. Er zog und eine Augenbraue nach oben und fing an zu grinsen.
Dieses verdammte, verflucht attraktive Grinsen! Er schloss die Tür hinter sich und kam auf mich zu. "Achso? Hmm." Er tat so, als würde er überlegen und stand schließlich so dicht vor mir, dass er auf mich herabsah. "Du könntest mir einen Blowjob geben."
Für einen Moment standen wir beide komplett still. Sein Vorschlag traf mich wie ein Blitz. Hab ich mich gerade verhört? Warum sollte er soetwas von mir verlangen? Ungläubig sah ich ihn an, während mein Gehirn ratterte. Anhand seines Gesichtsausdrucks konnte ich absolut nicht erkennen, ob das ein Witz gewesen war oder ob er es ernst meinte.
Träumte ich schon wieder? Das konnte nicht real sein.
Keinen anderen Weg aus dieser Misere wissend, nickte ich dann unsicher und ging vor ihm auf die Knie. Mein Herz schlug wie verrückt, als ich vorsichtig zu ihm aufsah. So ausgesetzt, dumm und unsicher hab ich mich noch nie gefühlt.
Vor allem nach dem Traum, den ich hatte, war alles noch verwirrender für mich. Lee sah zufrieden auf mich herab. Meine Hände zitterten leicht, als ich nach dem Gürtel und dem Knopf seiner Hose griff und löste beides. Ich wollte gerade den Reißverschluss hinunter ziehen, als er seine Hand auf meine legte, damit ich nicht weitermachen konnte.
Ich hörte ein raues Lachen und blickte erneut zu ihm auf. Was war denn jetzt lustig? "Dachtest du echt, ich würde wollen, dass jemand, der 13 Jahre jünger ist als ich, meinen Schwanz in den Mund nimmt?"
Okay, jetzt fühlte ich mich wie der größte Vollidiot, der jemals existiert hat. Wie konnte ich so dumm sein und denken, dass er das wirklich wollen würde? Und was zum teufel hat mich dazu bewegt, es einfach so zu machen, ohne mit ihm darüber zu streiten? Es war, als wäre ich gerade aus einer Art Tranche aufgewacht.
Langsam erhob ich mich und starrte beschämt zu Boden. "Nur damit das klar ist, ich bin nicht käuflich, du leichtgläubiger Idiot."
"Hey, hätte ja sein können, dass Sie es ernst meinen!" Murrte ich. Nun sah Lee eher beleidigt als wütend aus. "Du hälst mich für einen Pädo?"
Ich wusste, dass mich meine Ehrlichkeit in Schwierigkeiten bringen würde, doch ich hatte meine große Klappe zurückgewonnen. "Ja, schon." Gab ich knapp von mir. "Tja, das bin ich nicht, ich ficke keine Kinder." "Ich bin kein Kind!" Rief ich empört.
Warum das einzige, was mich an seiner Aussage störte, der Fakt war, dass er mich als Kind bezeichnet hat, wusste ich nicht genau. Sollte ich nicht froh sein, dass er mir gerade indirekt gesagt hat, dass er niemals etwas intimes mit mir machen würde? Warum war ich es dann nicht?
"Ich sag dir eins, du dummer Grünschnabel." Die Stimme des anderen riss mich aus meinen Gedanken. "Hier wird sich an die Regeln gehalten, ist das klar? Sonst werdet ihr aussortiert."
Aussortiert? Was sollte das denn heißen? "Genauso wie Ben." Ben? War das der Junge, von dem Lia mal erzählt hat? Ich war so überfordert mit den neuen Informationen, dass ich Mister Lees strenge Stimme gar nicht richtig registrierte.
"Aber das spielt erstmal keine Rolle. Wir sperren dich die nächsten paar Tage ein, dann kannst du über dein Verhalten nachdenken."
"Nein, das geht nicht!" Adrenalin schoss durch meinen Körper. Ich durfte nicht weg gesperrt werden, ich musste doch mit Hyunjin hier raus kommen. Ich musste die letzten Tage mit ihm genießen bevor er....
Wieder war mein Körper in so einer immensen Panik, dass ich mich plötzlich seltsam schwach fühlte. Trotz des Adrenalins, das mein Körper im Moment ausschüttete, verließ mich meine Kraft. Hat das doch was mit dem Schlafentzug der letzten Tage zu tun?
Hab ich meinem Körper zu viel zugemuget und es nicht gemerkt? Wollte ich zu viel? Ich begann, unkontrolliert zu zittern und bevor ich etwas sagen konnte, wurde alles schwarz.
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